Der Falun Gong-Praktizierende Ji Baoshan starb an den Folgen der Verfolgung

(Minghui.de) Der 39-jährige Falun Gong-Praktizierende Ji Baoshan aus dem Landkreis Fangzheng in der Provinz Heilongjiang war rechtswidrig im Gefängnis Hulan inhaftiert. Seine psychischen Belastungen im Zuge der Verfolgung führten zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Er starb am 16.3.2011, vier Monate nach seiner Entlassung. Er hinterließ seine Ehefrau, zwei kleine Kinder und Eltern, die angesichts seines frühen Todes unsagbar erschüttert und traurig sind.

Ji Baoshan

 

Ji Baoshans Sohn

 

 Ji Baoshans Tochter

Ji Baoshan wohnte in der 4. Gruppe des Dorfes Bagongli in der Kleinstadt Daluomi im Landkreis Fangzheng, Provinz Heilongjiang. Bevor er von Agenten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verhaftet und ohne rechtliche Grundlage festgenommen wurde, war er ein gesunder und starker Mann. Er wog zwischen 140 und 150 Pfund und es machte ihm nichts aus, schwere Säcke von über 100 Kilogramm zu tragen. Am 27. Juli 2010 bekamen seine Familienangehörigen eine Mitteilung vom Hulan Gefängnis, dass er lebensgefährlich erkrankt sei. Laut der Untersuchung habe er Löcher in der Lunge und Tumore in Leber und Lymphknoten, die unheilbar seien. Trotz dieser Diagnose weigerte sich das Gefängnis, ihn freizulassen.

Am 25. August 2010 forderten seine Angehörigen die Gefängnisverwaltung erneut auf, ihn freizulassen, damit er eine angemessene medizinische Versorgung erhalten könne. Die Mitarbeiter des Gefängnisses behaupteten, sie hätten sich mit ihren Vorgesetzten in Verbindung gesetzt und diese würden eine Entlassung ablehnen. Später setzten sich seine Angehörigen dann direkt mit Direktor Wang von der Gefängnisverwaltung in Verbindung. Dieser erklärte, dass ihm kein dementsprechender Bericht des Gefängniskrankenhauses vorliege, der eine lebensgefährliche Erkrankung bestätige. Außerdem sei das erste Strafdrittel von Ji Baoshan seiner gesamten Strafe noch nicht abgelaufen und er erfülle somit nicht die Mindestvoraussetzung für eine „dringende Entlassung“. Nach der allgemeinen Praxis der Gefängnisverwaltung bedeutet „dringende Entlassung“, dass die entlassene Person nur noch wenige Tage zu leben hat.

Die Angehörigen verlangten von den Ärzten des Gefängniskrankenhauses Einsicht in die Krankenakten und Untersuchungsergebnisse. Sie benötigten die Kopien, um evtl. andere Ärzte zu Rate zu ziehen. Diese Forderung wurde von Chen Xingjiang, dem Direktor des Gefängniskrankenhauses, zurückgewiesen. Die Mutter von Ji Baoshan sorgte sich sehr und bemühte sich bei einem weiteren Besuch am 31. August, nähere Informationen über den Gesundheitszustand ihres Sohnes zu bekommen. Die Mitarbeiter des Gefängnisses verweigerten ihr die Auskunft mit der Begründung, dass Chen Xingjiang auf einer Dienstreise sei.

Details zur Vorgeschichte:

Von Polizisten verschleppt und ausgeraubt

Am 11. Januar 2009 fuhren zwei Polizeiwagen am Wohnhaus von Ji Baoshan vor und zwei Polizisten stürmten ohne rechtliche Grundlage in seine Wohnung.

Beteiligte Personen:
• Zhao Jiaqi und Yu Guangsheng, die Vizedirektoren der Polizeibehörde des Landkreises Fangzheng
• Lu Tongjin, Leiter der Gruppe für Landessicherheit
• Bai Wenjie, Vizegruppenleiter für Landessicherheit
• Wang Linchun, Polizeibeamter

Ji Baoshan arbeitete nach Feierabend gerade in seinem Garten. Die Polizisten legten ihm sofort Hand- und Fußschellen an. Anschließend plünderten sie zahlreiche Gegenstände aus seiner Wohnung. Der Polizeibeamte Wang Linchun betrat die Wohnung als erster und veranlasste die Mitnahme von einem Computer, zwei Druckern, einer Satellitenschüssel, etlichen Kabeln, drei Mobiltelefonen, zwei Stereoanlagen und einer Vielzahl verschiedener Dafa-Bücher.

Während dieser Plünderungsaktion ängstigte sich sein 2-jähriger Sohn und weinte ununterbrochen. Seit dieser Zeit hat er Angst vor fremden Personen. Während der Polizeiaktion boten sich die Nachbarn an, auf die Kinder aufzupassen, doch die Polizisten beschimpften sie nur und jagten sie weg. Die Polizisten nahmen ohne gesetzlichen Grund zahlreiche persönliche Wertgegenstände mit. Seine Ehefrau ist nicht in der Lage, den Wert der entwendeten Gegenstände genau zu beziffern.

Am Ende der dreistündigen Gewaltaktion der Polizisten versuchte Ji Baoshans Ehefrau, Shi Renxue, zu verhindern, dass sie ihren Mann mitnahmen. Wang Linchun hielt sie gewaltsam fest, sodass sie sich nicht bewegen konnte. Ji Baoshan sagte ihnen: „Was ihr hier tut, ist illegal. Ihr nehmt Menschen willkürlich fest, ihr seid Polizisten und handelt trotzdem gegen das Gesetz.“

Die Ehefrau bettelt um Gerechtigkeit und wird bedroht

Nach seiner Festnahme geriet seine gesamte Familie in eine Krise. Seine Ehefrau brachte den kleinen Sohn zu ihrer Mutter. Am 13. Januar ging sie mit ihrer zwei Monate alten Tochter zur Polizeibehörde. Sie wollte mit dem zuständigen Gruppenleiter Lu Tongjin sprechen, bekam ihn aber nicht zu sehen. Erst sechs oder sieben Tage später stimmte er einem Treffen zu, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihm helfe, Ji Baoshan umzuerziehen. Sie sollte ihren Mann überreden, eine Erklärung zu schreiben, dass er die Kultivierung von Falun Dafa aufgebe. Acht oder neun Tage später zwangen die Polizisten sie gewaltsam, nach Hause zurückzukehren, weil sie wegen des baldigen Frühlingsfestes Angst vor schlechter Publicity hatten.

Die Frau von Ji Baoshan musste in das kalte und verwüstete Haus zurückzukehren. Ihr kleiner Sohn weinte die ganze Zeit, die Eltern waren krank und sie saß ohne Einkommen da.

Das Ehepaar Ji war zu anderen Menschen immer sehr freundlich, daher rief die brutale Polizeiaktion das Mitgefühl vieler Dorfbewohner hervor. Am 3. Februar 2009 suchten mehr als zehn Dorfbewohner die Polizeibehörde des Landkreises Fangzheng auf und forderten die Freilassung von Ji Baoshan. Einige Zeit danach formulierten sie ihre Forderung schriftlich und mehr als 40 Dorfbewohner unterzeichneten sie.

Die Beamten der Gruppe für Landessicherheit erklärten, dass Ji Baoshan nicht freigelassen werde, solange er nicht die Garantieerklärung zur Aufgabe seiner Kultivierungspraktik unterschreibe. Wang Linchun empfahl seiner Ehefrau sogar noch, sie solle sich am besten einen anderen Mann suchen. Bei einem späteren Besuch bei dem Mitarbeiter des "Büro 610", Du Juntang, der Regierungsstelle des Landkreises, erhielt sie die Aufforderung, sie solle besser zu Hause bleiben, als mit dem kleinen Kind in der Gegend herumzulaufen. 

Das Hilfsgesuch der Ehefrau von Ji Baoshan

Da die Ehefrau keinerlei finanzielle Hilfe - weder von der Polizei noch von den Behörden - bekam, war sie gezwungen, auf der Straße zu betteln. Sie schrieb ihre traurige Geschichte auf ein gelbes Stück Stoff und versuchte, die Aufmerksamkeit von gutmütigen Menschen zu erreichen. Der Text lautete: Ihr Mann habe versucht, ein guter Mensch zu sein und habe Falun Gong praktiziert. Aus diesem Grund habe die Polizei ihre Familie zerstört, die Wohnung geplündert und sie mit ihren kleinen Kindern mittellos zurückgelassen.

Der Gruppenleiter Lu Tongjin, der Vizegruppenleiter Bai Wenjie und der Polizist Wang Linchun sahen, dass die Frau auf der Straße bettelte, und nahmen sie mit zur Polizeibehörde. Sie schöpfte erneute Hoffnung, Lu Tongjin drohte ihr jedoch, sie ebenfalls festzunehmen. Danach fuhren Bai Wenjie und Wang Linchun sie nach Hause und beschlagnahmten das gelbe Stück Stoff.

Einige Tage später saß sie wieder mit ihren Kindern auf der Straße, bettelte und bat um Hilfe. Wieder erregte sie viel Aufmerksamkeit und einige Passanten sagten zu ihr, dass sich die Polizei heutzutage nicht mehr um Mörder und Brandstifter kümmere, sondern nur noch damit beschäftigt sei, gute Menschen zu verhaften.

Einmal kam Bai Wenjie bei ihr vorbei und forderte sie auf, nach Hause zu gehen. Gleich darauf sagte er: „Ich nehme dich jetzt offiziell fest, komm mit.“ Sie antwortete: „Ihr habt mich schon zum Betteln gezwungen, habe ich nicht einmal dazu das Recht? Ihr redet oft davon, eine harmonische Gesellschaft zu erschaffen. Ich sehe nichts Harmonisches an dem, was ihr tut.“ Die Zuschauer, die sich den Wortwechsel mit anhörten, stimmten ihr zu und waren sehr aufgebracht.

Während sie bettelte, wurde sie von Polizisten in Zivil überwacht, die sich auch auf ihrem Nachhauseweg „begleiteten“. Tagsüber kamen mehrmals Verkehrspolizisten vorbei, die sie störten und manchmal auch bedrohten.

Nach der Folter heimlich verhaftet

Am 13. April 2009 wurde Ji Baoshan heimlich vor Gericht gestellt. Seine Familienangehörigen erhielten keinerlei Benachrichtigung über den anberaumten Verhandlungstermin. Das Urteil lautete auf eine Haftstrafe von fünf Jahren. Er legte gegen dieses Urteil Berufung beim Mittleren Gericht von Harbin ein. Am 13. Mai 2009 wies das Gericht seine Berufung zurück. Die Berufungsverhandlung fand ebenfalls nicht öffentlich statt und die Familie erhielt keine Benachrichtigung.

Am 16. Juni 2009 teilte die Polizeibehörde des Landkreises Fangzheng seinen Angehörigen mit, einige Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände für ihn zusammenzustellen, da er demnächst an einen anderen Ort verlegt werde. Noch am gleichen Tag suchten seine Mutter und seine Ehefrau mit den Kindern die Polizeibehörde auf und hörten erstmalig von seiner Verurteilung und Vollstreckung der Haftstrafe im Hulan Gefängnis.

Bei einem Besuch sahen seine Angehörigen, dass sich Ji Baoshan in einer sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung befand. Er konnte seinen Rücken nicht gerade halten, keine feste Nahrung schlucken und die Symptome einer früheren Tuberkulose kehrten wieder. Vor seiner Festnahme war die Erkrankung durch die Kultivierung verschwunden. Seine Angehörigen sind der Meinung, dass Ji Baoshan unmenschliche Folter durch die Gruppe der Landessicherheit erdulden musste und diese Misshandlungen für seine schlechte Verfassung verantwortlich seien. Der Polizist Wang Linchun war der Hauptverantwortliche dafür. Durch Folter versuchten sie, Ji Baoshan zu einem Geständnis zu zwingen, um einen Grund für die illegale Verhaftung vorzuweisen.

Am 17. Juni 2009 wurde Ji Baoshan ins Hulan Gefängnis gebracht. Am gleichen Tag sprach seine Frau bei Wang Linchun vor und beschuldigte ihn, ihren Mann gefoltert zu haben. Sie verlangte Aufschluss darüber, warum er als Polizist gegen das Gesetz verstoße, und warnte ihn vor rechtlichen Konsequenzen. Er antwortete: „Ja, ich habe ihn geschlagen, aber was kannst du machen? Du kannst dich beschweren, wo du willst.“

Die Ehefrau ging daraufhin zum Leiter der Polizeibehörde Han Tiezheng und berichtete ihm diese Tatsachen. Auf ihre Beschwerde antwortete er nur: „Du brauchst dich nicht darum zu kümmern.“ Während sie nach Wang Linchun und Han Tiezheng suchte, wurde sie von einer Wache belästigt. Als der Leiter der Behörde das Haus verließ und zu seinem Auto ging, ging sie auf ihn zu und sagte, dass ihr Mann an Tuberkulose leide und deshalb nicht in das Hulan Gefängnis verlegt, sondern sofort freigelassen werden müsse. Han Tiezheng antwortete ihr nicht und schlug vor ihr die Autotür zu.

Die Polizei lässt ihn nicht frei

Am 22. Dezember 2009 besuchten die Mutter, die Ehefrau und seine Schwiegermutter Ji Baoshan im Hulan Gefängnis. Inzwischen hatte er infolge der Tuberkulose noch weiter abgenommen und bestand nur noch aus Haut und Knochen. Außerdem war sein ganzer Körper voller Krätze und er konnte wegen der Schmerzen und des starken Juckreizes kaum schlafen. An seinem Gesäß befand sich eine lila verfärbte Stelle, die kurz vor dem Verfaulen war. Im Gefängniskrankenhaus gab es anscheinend keine ausreichende medizinische Versorgung. Die Angehörigen forderten deshalb, Ji Boashan auf Bürgschaft freizulassen, aber die Beamten des Gefängnisses lehnten dies mit der Begründung ab, dass er die Bedingungen nicht erfülle.

Bei einem weiteren Besuch am 10. Juli 2010 bemerkten die Angehörigen, dass Ji Baoshan stark hustete und zu schwach zum Sprechen war. Sie fragten nach dem Grund für die weitere Verschlechterung seiner Erkrankung und erhielten die Auskunft, dass er am ganzen Körper, besonders im Hals, Schmerzen habe; außerdem eitere die Stelle am Gesäß und er könne nichts mehr bei sich  behalten und erbreche alles.

Am 27. Juli teilte das Gefängniskrankenhaus von Hulan mit, dass er lebensbedrohlich erkrankt sei. Bei einer Untersuchung hätten sie Löcher in seiner Lunge und Tumore in Leber und Lymphknoten festgestellt.

Die Angehörigen forderten erneut, ihn freizulassen und medizinisch zu versorgen. Die Gefängnisverwaltung behauptete, dass sie ihn nur dann entlassen könne, wenn er in eine andere Behörde überstellt würde. Aus diesem Grund suchten die Angehörigen nach einer Behörde, die bereits war, ihn zu übernehmen. Unterdessen zwangen Mitarbeiter des Gefängnisses seine Mutter dazu, ein Dokument zu unterschreiben, und drohten ihr damit, dass ihr Sohn ansonsten nicht freigelassen werde. Das Dokument enthielt unter anderem eine Erklärung, dass das Gefängnis nicht für den Zustand von Ji Baoshan verantwortlich sei.

Um Ji Baoshan zu retten, unterschrieb sie das Dokument. Zehn Tage danach war Ji Baoshan noch immer nicht entlassen. Obwohl die Angehörigen jeden Tag im Gefängnis vorsprachen, verzögerten die Beamten das Verfahren. Sie vertrösteten sie mit den Worten: „Er wird auf jeden Fall freigelassen, aber das Verfahren muss richtig bearbeitet werden.“ Am 25. August teilte das Gefängnis mit, dass die Gefängnisverwaltung seine Freilassung abgelehnt habe.

Am 14. Oktober konnten die Angehörigen ihn endlich nach Hause holen. Da seine finanzielle Situation sehr schlecht war, lebte die Familie von Spenden. Seine Gesundheit verbesserte sich nicht wesentlich. Am 16. März 2011 gegen 10:00 Uhr morgens starb Ji Baoshan. Er hinterließ seine Frau und zwei kleine Kinder. Die Angehörigen und Dorfbewohner brachten die Kosten für seine Beerdigung auf.

Dieser Fall ist ein erneuter Beweis für die fortwährende Verfolgung durch die Parteigruppe von Jiang Zemin. Nach einer unvollständigen Statistik sind seit dem 20. Juli 1999, dem offiziellen Beginn der Verfolgung, 3.428 Falun Gong-Praktizierende, infolge der Verfolgung gestorben.

Hiermit appellieren wir an all die Polizisten, die sich bis heute an der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden beteiligen. Folgt nicht mehr den Anweisungen der KPCh und fügt guten Menschen keinen Schaden zu, da ihr in naher Zukunft für eure Dummheit und Unvernunft einen hohen Preis bezahlen werdet!

Das Hulan Gefängnis in der Provinz Heilongjiang

Telefonnummer des Hulan Gefängnisses: 0086-451-5730-7719 oder -4738
Telefonnummer des Vizedirektors des Hulan Gefängnisses: 0086-451-5730-4313