Tochter fordert Gerechtigkeit nach dem Tod ihres Vaters infolge der Verfolgung (Foto)
(Minghui.de) Der 26. Februar 2011 war, obwohl die Fröhlichkeit der Chinesischen Neujahrsfeiern anhielt, der schwärzeste Tag meines Lebens. An diesem Tag erhielt ich die Nachricht, dass mein Vater, Qin Yueming, im Jiamusi Gefängnis an den Folgen der Verfolgung gestorben war. Meine Mutter, meine Schwester und ich saßen fassungslos still da. Vor meinem Geist lief die Zeit noch einmal ab.
Herr Qin Yueming |
Mein Vater war sehr gesund, wie war es möglich, dass er starb? Ich versuchte mich zu erinnern, ob der Telefonanruf, den ich erhielt, eine Sinnestäuschung war. Ich konnte nicht verstehen, wie ein Mensch voller Vitalität plötzlich sterben sollte. Neun Jahre hatten wir trotz aller Schwierigkeiten gehofft, ihn wiederzusehen. Meine Mutter hatte immer gesagt, dass Vater nächstes Jahr zurückkommen wird. Meine ganze Familie sehnte sich nach dem Tag, an dem er zurückkommen sollte. Diese plötzliche Nachricht zerstörte unsere Hoffnung und unsere Pläne. Mein Geist war leer. Benommen fuhren wir mit dem Zug zum Jiamusi Gefängnis. Ich sah meines Vaters kalten Körper im Sarg liegen, sein Gesicht schmerzverzerrt. Ich war mir bewusst, wir mussten akzeptieren, was wir am wenigsten annehmen wollten.
Ich bin äußerst betrübt, dass mein Vater auf so tragische Weise starb und wir wissen noch nicht einmal, wie er starb. Sein Gesichtsausdruck war sehr schmerzerfüllt. Seine Lippen waren lila. Als wir ihn umdrehten, trat Blut aus Mund und Nase aus. Sein Nacken, Rücken, seine Taille und Beine waren dunkel und lila, sowie mit Zonen voller Narben. Auch die anwesenden Polizisten waren geschockt. Wie konnte dies die vom Gefängnis abgegebene Todesursache rechtfertigen – Herzstillstand? Nachdem wir vom Gefängnis zurückkamen, brach meine Mutter völlig zusammen. Sie aß und trank drei Tage lang überhaupt nichts und weinte nur. Sie verlor in wenigen Tagen fast zwanzig Pfund Gewicht.
Meine Familie hatte das Jiamusi Gefängnis viele Male aufgesucht. Yu Yifeng, ein Abteilungsleiter des Gefängnisses, hatte zugesichert, dass sie Falun Gong-Praktizierende niemals misshandelt hatten und bat uns, die Beerdigung baldmöglichst vorzunehmen. Als wir die Frage nach der Todesursache meines Vaters stellten, sprachen mehrere Beamte zu uns, doch ihre Worte waren nicht übereinstimmend. Wiederholt baten wir um die Videobänder während seines Todes, doch wir erhielten nur das Video nach seinem Tod. Sie hatten es abgelehnt, irgendeine Dokumentation über die Ursache seines Todes zu liefern. Wenn sie wirklich gewünscht hätten, ihre Behauptung über den Tod meines Vaters zu untermauern, hätten sie uns die Videobänder gegeben und eine Autopsie angeordnet.
Innerhalb der nächsten zwei Wochen nach dem Tode meines Vaters, starben zwei weitere Falun Gong-Praktizierende in derselben Abteilung. Dies deutete weiter darauf hin, dass mein Vater an den Folgen der Verfolgung gestorben war, obwohl die Gefängnisbeamten darauf bestanden, er sei aufgrund einer natürlichen Ursache gestorben. Aus anderen Berichten wissen wir, dass das Jiamusi Gefängnis versucht hatte, die Praktizierenden zur Aufgabe von Falun Gong zu zwingen. Die rigoros geleitete Abteilung wurde am 21. Februar 2011 eingerichtet. Nur sechs Tage danach ist mein Vater in dieser Abteilung an den Folgen der Verfolgung gestorben. Es wurde von einem Insider berichtet, dass mein Vater zur Zwangsernährung in das Gefängniskrankenhaus eingeliefert worden ist und die Sonde in seine Lunge eingeführt wurde, was seinen Tod zur Folge hatte. Mein Vater starb am Morgen, doch wir wurden erst am Abend benachrichtigt. Als er zwangsernährt wurde, weinte er die ganze Nacht hindurch laut wegen der Schmerzen. Die Gefängnisbeamten kümmerten sich nicht um das Leben der Praktizierenden.
Die Nachricht, dass drei Praktizierende innerhalb zweier Wochen an den Folgen der Verfolgung starben, schockte die örtliche Gemeinde. Später drohten und folgten die Gefängnisbeamten uns. Sie befürchteten, wir würden ihre bösen Verbrechen aufdecken.
Unsere Verwandten aus der Provinz Shandong suchten das Gefängnis auf, um Fragen über den Tod meines Vaters zu stellen. Die vom Gefängnis abgegebenen Erklärungen waren so unvorstellbar, dass sie weitere Untersuchungen über den Tod meines Vaters anstellen wollten. Unsere Familie ist sehr groß und alle Verwandten waren schockiert; sie waren traurig und wütend, als sie hörten, dass er an den Folgen der Verfolgung gestorben war. Mein Vater war ein gütiger und aufrichtiger Mensch. Nachdem er begann, Falun Gong zu praktizieren und den Prinzipien von "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" zu folgen, dachte er immer zuerst an andere und hatte dadurch viele Menschen berührt.
Nach meiner Meinung hatte mein Vater immer Mühsal ertragen. Als ich noch klein war, waren meine beiden Eltern im Recyclinggeschäft tätig. Da mein Vater fleißig und ehrlich war, lief das Geschäft immer besser. Zu Hause, ganz gleich, wie schlimm die Laune meiner Mutter auch war, antwortete er immer mit einem Lächeln und wirkte beruhigend auf sie ein. Unter dem Einfluss meines Vaters, begann auch meine Mutter, Falun Gong zu praktizieren. Sie wurde auch fürsorglich mit meinen Großeltern. Meine Familie wurde unter dem Segen von Falun Dafa immer glücklicher. Das war eine glückliche Zeit in meinem Leben. Nach dem 20. Juli 1999 änderte sich das jedoch. 1999 wurde mein Vater zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, da er sich weigerte, sich von Falun Gong abzuwenden. Er war im Yichun Zwangsarbeitslager eingesperrt. Im April 2002 wurde er zu weiteren zehn Jahren Gefängnis verurteilt und in das Jiamusi Gefängnis eingewiesen. In all diesen Jahren der Inhaftierung litt er unter unmenschlichen Foltermethoden, wie mit „Seilen verschnüren“ und „Tigerbank“. Seine Beine und mehrere seiner Rippen waren gebrochen. Er war unfähig zu gehen.
Folterdarstellung: Tigerbank |
Folterdarstellung: Mit Seilen verschnüren |
In all diesen Jahren machte ich mir um meinen Vater im Gefängnis sorgen. Von Menschen, die freigelassen worden waren, hatten wir gehört, dass mein Vater häufig geschlagen wurde, doch er hat seinen Glauben nie aufgegeben. Sogar die anderen Insassen bewunderten ihn. Ganz gleich, wie viel er auch zu ertragen hatte, blieb er immer ruhig. Er war barmherzig zu den Menschen, die ihn verprügelten und legte ihnen nahe, keine schlechten Taten zu begehen. Das Leben im Gefängnis war brutal und die Konditionen schlecht. Doch er wollte nicht, dass wir ihm Geld geben. Das Gefängnis gab ihm sechs Yuan im Monat und er sagte, dies sei genug. Selbst als er in solch schlechten Bedingungen war, spendete er 40 Yuan für die Opfer des Erdbebens in Wenchuan und dachte an die anderen. Er sprach mit Insassen über Falun Gong und wie es ihm geholfen habe, ein besserer Mensch zu werden. Für mich ist mein Vater der höchst respektable Mensch.
Ich wage oder wünsche es nicht, mein Warten während dieser neun Jahre in Erinnerung zu rufen. Möglicherweise ist das für andere schwer nachzuvollziehen. Ich habe so viele Schwierigkeiten, Mühsal, Trauer und Sorgen durchlebt. Die zehn Jahre im Alter zwischen 13 und 24, werden für das Heranwachsen und die Planung über die Zukunft eines Mädchens, als wesentlich erachtet. Doch ich erlebte in diesen zehn Jahren so viel Trübsal. Als ich 13 Jahre alt war, kamen Polizisten, um meinen Vater zu verhaften. Meine Mutter und ich versuchten sie davon abzuhalten, doch sie verhafteten auch meine Mutter. Ich wurde mit auf das Polizeidezernat der Stadt Yichun mitgenommen und mehrere Male verhört. Jedes Mal drohten die Polizeibeamten Kang Kai und Qi You mir und beschimpften mich. Sie schlugen mich auf den Kopf und ins Gesicht. Da ich eine Minderjährige war, fälschten sie meine Altersangabe auf dem Haftformular auf 18 Jahre. Ich wurde einen Monat lang eingesperrt. Während meiner Haftzeit, machte ich mir Sorgen um meine Eltern und meine jüngere Schwester, die allein zu Hause war. Ich litt geistig und körperlich.
2007 wurde meine Mutter verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Ich nahm meine kleine Schwester mit, um meinen Vater im Jiamusi Gefängnis zu besuchen. Das Wetter war kalt und wir zitterten. Doch die Gefängnisbeamten lehnten es ab, ihn zu sehen zu können, ganz gleich, wie sehr wir weinten und sie darum baten. Wir gingen vom Gefängnis weg, ohne unseren Vater gesehen zu haben, unsere Gesichter voller Tränen. Doch meine Schwester und ich beschlossen, es am nächsten Tag noch einmal zu versuchen, da unsere Wohnung sehr weit vom Gefängnis entfernt war. Wir fuhren lange Zeit mit dem Zug. Wir hatten nicht viel Geld und so blieben wir die Nacht über in einem Internet Café. Am nächsten Morgen gingen wir wieder zum Gefängnis, um den Abteilungsleiter zu bitten, unseren Vater sehen zu dürfen. Doch wiederum mussten wir enttäuscht abziehen. Wir waren unglücklich in diesen Jahren und wurden oft schikaniert. Über die Feiertage mussten wir arbeiten und konnten nicht nach Hause gehen. Wir vermissten unsere Eltern. Nachdem meine Mutter und mein Vater verhaftet waren, mussten meine Schwester und ich aus der Schule austreten und arbeiten. Unser Leben war sehr schwierig. Ich musste meine 11 Jahre alte Schwester versorgen und die täglichen Dinge für meine Eltern einkaufen.
In den vergangenen zehn Jahren verbrachten wir insgesamt nur einige Monate zusammen mit unserem Vater. Er war die meiste Zeit im Gefängnis oder Zwangsarbeitslager. Im Juli 2009 wurde meine Mutter aus dem Zwangsarbeitslager entlassen. Wir warteten alle auf den Tag, an welchem unser Vater zurückkommen würde, damit die Familie endlich wieder vereint wäre. Doch nach langem Warten kam dann die schlimme Nachricht.
Wer hat das Leben meines Vaters und der beiden anderen Praktizierenden weggenommen? Wer sollte dafür verantwortlich sein? Wer sollte für diese Verfolgung zur Verantwortung gezogen werden? In China leiden viele Familien unter Verfolgung, ähnlich wie unsere Familie. Viele glückliche Familien sind auseinander gerissen worden und leben nicht mehr im Frieden, viele gütige Menschen starben an den Folgen der Verfolgung. Mehr als 3.000 Praktizierende haben bereits ihr Leben verloren und über 100.000 Praktizierende befinden sich immer noch in Haft.
Glaubensfreiheit ist ein Menschenrecht. Falun Dafa hat sich in mehr als 100 Ländern verbreitet und wird nur von der KPCh (Kommunistische Partei Chinas) verfolgt. Menschen, die sich an der Verfolgung beteiligt haben, werden sich zwangsläufig Gerichtsverfahren gegenübersehen. Obwohl die Befehle erteilt worden sind, wurden Wohnungsdurchsuchungen, Gelderpressungen, Verhaftungen, Verurteilungen und Folter bei Praktizierenden, von Einzelwesen ausgeführt, um Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Wo ist das Gesetz, dass sie autorisiert, solches zu tun? Wer hat die Anweisungen erteilt? Wenn die Wahrheit aufgedeckt wird, werden sie bestraft werden. Die Kriegsverbrecher im Zweiten Weltkrieg sind bestraft worden. Die Geschichte hat gezeigt, dass das Befolgen von Befehlen keine Entschuldigung für Verbrechen gegen die Menschheit darstellt.
Viele gutherzige Menschen haben Mitgefühl gezeigt, nachdem sie von unseren Erfahrungen gehört haben. Sie versuchten zu helfen. Nun haben meine Familie und ich an die Staatsanwaltschaft appelliert, die Kriminellen im Jiamusi Gefängnis zu bestrafen.
Qin Rongqian
Ende März 2011
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