Das Selbst erkennen und loslassen
(Minghui.de) Ich lernte Falun Dafa im Jahr 1998 im Alter von 12 Jahren kennen. Daher nenne ich mich selbst immer einen „kleinen Praktizierenden“.
In den vergangenen Jahren verhielt ich mich wie jeder in meiner Generation. Mir fehlte jegliches Selbstgefühl und ich übernahm keine Verantwortung, obwohl ich mittlerweile ein erwachsener Praktizierender bin. Ich war auch nicht so rein und unschuldig wie ein kleiner Praktizierender.
Nachdem ich die Hochschule abgeschlossen hatte, begann ich sogleich in einem kleinen Privatunternehmen zu arbeiten. Mein Chef war schlau und streng. Er kritisierte mich oft, weil ich zu Fehlern neigte. Die meiste Zeit nahm ich seine Kommentare hin und korrigierte, was falsch war. Doch manchmal fühlte ich mich ungerecht behandelt und versuchte, davon Abstand zu nehmen, mich zu verteidigen. Mein damaliges Verständnis war, dass ich meine Eigensinne beseitigen sollte und dass diese schwierige Situation gut für meine Kultivierung war. Außerdem konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln. Ich hatte bereits beschlossen, dass ich in nach ein paar Jahren, wenn ich alles gelernt hätte, zurücktreten und in Teilzeit arbeiten würde. Auf diese Weise hätte ich mehr Zeit für meine Kultivierung und für die Errettung von Lebewesen.
Lange Zeit dachte ich nicht darüber nach, dass mit meinem Verständnis etwas falsch sein könnte. Aber jetzt merke ich, dass dieses Verständnis durch Selbstsucht entstanden ist. Ich war aufrichtig zu meinem Chef und versuchte, meine Fähigkeiten zu verbessern. Aber mein Chef dachte immer noch, dass alles, was ich tat, falsch sei! Schließlich wurde ich gefeuert, weil ich es einfach nicht richtig machte. Andere hatten bereits an dieser Aufgabe gearbeitet und es gab reichlich Belegmaterial. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, weil ich meine Arbeit zu ungeduldig erledigen wollte. Mir war nicht bewusst, dass die Dateien direkt vor mir lagen. Hinterher war ich frustriert. Ich versuchte, nach innen zu schauen, fand aber nicht viel.
Ich ging nach Hause und lernte ruhig das Fa und brachte meine Gedanken wieder in Ordnung. Ich fand meine Antwort in den Worten des Meisters:
„Das Ziel, das sie erreichen möchten, ist, den Kosmos in der Fa-Berichtigung so wiederherzustellen, wie vor der Fa-Berichtigung. Es sollen immer noch ihre Dinge bestehen bleiben. Es sollen immer noch ihre Berge, ihr Wasser, ihre Gottheiten und ihr Zustand sein. Denn sie sind eben auf diese Weise erschaffen worden. Sie wollen dies nicht ändern. Was sie ändern wollen, ist, jene oberflächlichen Formen zu verbessern. Es ist wie ein schmutziges Kleidungsstück, nachdem es sauber gewaschen wird, bleibt es immer noch das alte Kleidungsstück. So ist es gemeint. Diese Metapher kann das jedoch nicht ganz genau beschreiben. Ich kann es nur so sagen. Sie möchten dieser Katastrophe nur auf der Basis, auf der sie nichts von dem Ursprünglichen verlieren, geschickt durch ihre sorgfältigen Arrangements entkommen. Das kann nicht erreicht werden. Das ist eben das, was sie haben wollen.“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003)
Ich erkannte, dass die alten Mächte sich aus egoistischen Gründen nicht ändern wollten. Sie wollten nur, dass es so aussähe, als ob sie sich änderten, was nicht das war, was das Fa von ihnen wollte.
Im Nachhinein ist mir jetzt klar, dass ich den gleichen Fehler wie die alten Mächte machte. Ich beabsichtigte, aus meiner Arbeit einen Nutzen zu ziehen. Nie dachte ich darüber nach, was gut für das Unternehmen war oder was mein Chef wünschte. Ich wollte nur, dass mein Chef mir half, meine Xinxing zu verbessern und mein Karma zu beseitigen. Ich war egoistisch.
Als ich auf meinen vergangenen Kultivierungsweg zurückblickte, stellte ich auch fest, dass ich egoistisch war. Ich wollte nur von der Praktik profitieren. Falun Dafa sollte meinen Körper reinigen und beseitigen, was falsch an mir war. Als Falun Dafa verfolgt und meine Mitpraktizierenden mit der beispiellosen Verfolgung konfrontiert wurden, trat ich nicht hervor, um das Fa zu bestätigen, den Menschen die Fakten über Falun Dafa zu erzählen und die Lebewesen zu erretten. Kein Wunder, dass ich für meinen schlecht ausgeübten Job gefeuert wurde. Ich hatte so viele Dinge aus Egoismus falsch gemacht.
Das sichtbarste Anzeichen der Selbstsucht war, dass ich, wenn ich nach innen schaute, dachte: „Ich muss es gut machen, damit die alten Mächte meine Lücken nicht ausnutzen. … Ich muss die Lebewesen in meinem Universum retten. … Ich sollte mehr Dinge tun, um meine mächtige Tugend aufzubauen.“ Im Nachhinein stellte ich fest, dass ich das „Ego“ nie losgelassen hatte, und egal, wie gut ich dachte, handelte und vorankam, entkam ich nie den Prinzipien des alten Universums, die auf Egoismus basieren.
Der Lehrer sagte:
„Je besser einer lebt, desto egoistischer wird er, und er will noch mehr für sich haben; so entfernt er sich immer weiter von den kosmischen Eigenschaften und geht dann der Vernichtung entgegen.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3: Rückwärtskultivierung und das Borgen der Kultivierungsenergie, Seite 63)
„Die Buddha-Natur der Menschen ist die Gutherzigkeit. Sie zeigt sich als Barmherzigkeit, Rücksicht auf die anderen und das Durchhaltevermögen bei Leiden und Schmerzen. Die Dämon-Natur der Menschen ist Boshaftigkeit. Sie zeigt sich im Töten, Stehlen, Rauben, Egoismus, häretischen Gedanken, Hervorrufen von Zwistigkeiten, Anstiftung, Verbreitung von Gerüchten, Neid, Bösartigkeit, Wahnsinn, Faulheit, Blutschande usw.“ (Li Hongzhi, Buddha-Natur und Dämon-Natur, 26.08.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte)
Egoismus gehört zur Dämon-Natur; wenn jemand daran festhält, führt es ihn in die Zerstörung wie bei den alten Mächten.
Ich hatte auch Angst vor körperlichen Schmerzen oder davor, mein Leben zu verlieren. Wenn ich mich nicht im besten Kultivierungszustand befand, fürchtete ich mich ständig, verfolgt zu werden. Ich benutzte oft die Ausrede, nach innen zu schauen, wenn ich zu Hause blieb, um das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren, anstatt an einer Arbeit zur Fa-Bestätigung teilzunehmen. Die Lebewesen warten dringend auf unsere Errettung. Wenn ich mich nicht eifrig bemühte, die Lebewesen zu erretten, betrachtete ich dies als nicht zu meiner Verantwortung gehörend - und das nur, weil ich egoistisch war.
Ein weiteres Ergebnis der Selbstsucht ist, dass wir das, was der Lehrer von uns erwartet, vernachlässigen. Jeder will das tun, was der Lehrer von uns fordert, aber etliche von uns machen immer noch zu viele Fehler. Der Lehrer erzählte die Geschichte, in der Shakyamuni seinen Schüler bat, die Badwanne zu reinigen. Jetzt verstehe ich, dass der Schüler in der Geschichte nicht nur den Fehler machte, in der Frage der Tötung übervorsichtig zu sein, sondern er war auch egoistisch. Er hatte Angst, durch das Töten Karma zu bekommen und hörte nicht auf Shakyamunis Anweisungen. Er verkomplizierte die einfache Sache, um die Shakyamuni ihn bat, und verstärkte eigensinnig seinen Egoismus. Das ist, wie wenn der Lehrer uns bittet, die Lebewesen zu erretten: Wir benutzen oft unsere menschlichen Anschauungen, um Entschuldigungen zu finden und uns nicht hundertprozentig einzusetzen.
Wenn wir in unserem Alltag und bei der Kultivierung Dinge mit nur einem bisschen Egoismus tun oder betrachten, dann hören wir bereits nicht auf den Lehrer.
Der Lehrer sagt:
„Ich muss euch noch etwas sagen: Im Grunde genommen ist eure frühere Natur auf der Basis des Egoismus gebildet. Wenn ihr in Zukunft etwas tut, denkt zuerst an die anderen und kultiviert euch bis zur Selbstlosigkeit. Um das richtige Bewusstsein zu erlangen: Zuerst die anderen, dann ich. Daher in der Zukunft an die anderen und an die Nachkommen denken, wenn ihr etwas sagt oder tut. Ihr müsst Acht geben, dass das Dafa für immer und ewig unverändert bleibt!“ (Li Hongzhi, In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte)
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.