Fa-Lernen und das Fa als Maßstab nehmen
Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz in Brüssel, Belgien
(Minghui.org) Vor 10 Jahren betrat ich den großartigen Kultivierungsweg im Falun Dafa. Vorher praktizierte ich zwei andere Kultivierungsschulen, die von sich behaupteten, mit ihrer Kultivierungsmethode die profane Welt hinter sich zu lassen. In Wirklichkeit handelte es sich um Wege, mit denen ich nirgendwo hin gelangen konnte.
Kurze Zeit nachdem ich das Fa erhalten hatte, hörte ich auf zu rauchen und meine Rückenschmerzen sowie eine Gastritis verschwanden.
Mehrere Jahre bevor ich das Fa erhielt, öffnete der Meister mein Himmelsauge. Ich erlebte das Phänomen genauso, wie es der Meister im Zhuan Falun beschrieb, wenn die Muskeln nach innen bohren. In der Anfangszeit meiner Kultivierung sah ich eines Tages während der Meditation folgende Szene: Die gesamte Erde war von schwarzen Substanzen eingehüllt, mit Ausnahme einiger kleiner heller Punkte, die in goldenem Licht erstrahlten. Die goldenen Lichter stellten die Praktizierenden auf der Erde dar.
Familie und Arbeit mit dem Fa harmonisieren
Vor einigen Jahren waren mein Mann und ich Mitglieder des Europäischen Chors ‚Coming For You‘. Von Zeit zu Zeit trafen wir uns mit mehreren Praktizierenden aus ganz Europa in einer kleinen Stadt in Deutschland, um gemeinsam zu proben und zu praktizieren. Einmal sagte ein Chormitglied zu uns: „In eurer Beziehung ist die Frau der Mann und der Mann die Frau.“ Ich lachte nur, doch mein Mann ärgerte sich. Als ich mir später die künstlerische Darbietung von Shen Yun ansah, inspirierte mich die aufrichtige Darstellung der Tänzerinnen mit ihrer wahren Natur der Weiblichkeit und ich dachte noch einmal tiefer darüber nach.
In diesem Sommer sagte mein Mann zu mir: „Du könntest ein bisschen weniger arbeiten und mehr Aufgaben im Haushalt übernehmen.“ Da wir selbständig sind, hatte ich die Möglichkeit, mir meine Zeit etwas flexibler einzuteilen. Bisher hatte ich mich hauptsächlich um die Zubereitung der Mahlzeiten gekümmert, die anderen anfallenden Arbeiten, wie Wäsche, Putzen usw. hatten wir uns aufgeteilt. Mein Mann wollte nun, dass ich einen weiteren Teil dieser häuslichen Tätigkeiten übernehme. Ich wusste sofort, dass diese Sache dazu dient, mich in diesem Bereich besser zu kultivieren und widersprach ihm nicht. Allerdings konnte ich es im Herzen nur schwer ertragen, dass er mir diesbezüglich Anweisungen gab. Äußerlich folgte ich zwar seinem Wunsch, aber nicht in meinem Herzen.
Diese Sache beschäftigte mich drei Tage lang, dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters, dass wir uns in jeder Situation kultivieren sollen. Wir Praktizierende sollen der Gesellschaft dienen, gute Bürger werden, uns gegenüber unseren Eltern gut verhalten und am Arbeitsplatz gute Mitarbeiter sein. Muss ich mich in diesem Bereich nicht auch kultivieren und eine bessere Ehefrau werden?“
Schweden ist ein führendes Land in Sachen Frauengleichberechtigung und dieses Umfeld hatte mich bereits geprägt. Deshalb empfand ich es seit jeher unfair, wenn ich mehr Hausarbeiten erledigen sollte als mein Mann. Innerlich beklagte ich mich darüber.
Als Dafa-Praktizierende habe ich es so verstanden, dass wir nicht den Trends in der Gesellschaft folgen sollten, sondern Beispiele setzen für die zukünftigen Generationen. Ich fühlte mich irgendwie erleichtert, als ich meine Rolle als Frau erkannte und übernahm uneigennützig meinen Beitrag.
Alles und jede Sache mit dem Fa beurteilen
Im Laufe dieses Sommers lernte ich viele Gedichte aus Hong Yin I, II und III auswendig. Als ich das Gedicht „Solide kultivieren“ rezitierte, machte mich der Satz „Jede Tat danach richten“ sehr nachdenklich. Ich stellte fest, dass ich diesen Punkt bisher vernachlässigt hatte. Ich richtete mich zu sehr nach früheren, niedrigeren Standards und dachte immer, ich würde es jetzt besser machen als vorher. Ich versäumte es, für meine Handlungen das Fa als Maßstab zu nehmen. Würde ich mich wirklich mit dem Standard des Fa messen, wäre meine Handlungsweise nicht so niedrig! Ich war ziemlich irritiert. Nach längerem Nachdenken entschloss ich mich schließlich, zukünftig nicht so viel auf andere zu schauen oder mich mit meinem früheren Kultivierungszustand zu vergleichen, sondern mich am Fa zu messen.
Hier das Gedicht:
„Solide kultivieren
Fa lernen, Fa erhalten,
Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,
Jede Tat danach richten,
Das erreichen ist kultivieren.“
(Li Hongzhi, 07.10.1994 aus Hong Yin I)
Im letzten Jahr erlebte ich viele Schwierigkeiten, die ich nicht gut und nicht mit einem ruhigen Herzen überwinden konnte. Nun verstehe ich, warum. Ich war selbstzufrieden geworden, denn ich dachte, jeden Tag eine Stunde zu praktizieren und eine Stunde Fa zu lernen, würde schon reichen, um die Erklärung der wahren Umstände gut zu machen, Prüfungen zu bestehen und eine korrekte Geisteshaltung bei der Kultivierung einzunehmen. Diese Selbstzufriedenheit führte dazu, dass ich mich nicht bemühte, mich weiter voran zu bringen, beständig zu erhöhen und höhere Standards zu setzen.
Ohne das Fa ausreichend zu lernen, zu den globalen Zeiten fleißig aufrichtige Gedanken auszusenden, ohne die Übungen genügend zu praktizieren – gehe ich meinen Weg nicht gut. Ohne mich selbst zu immer höheren Standards zu drängen, bleibe ich verschlossen. Selbst wenn ich einen Pass überwinden wollte, wie könnte ich es gut machen? Ich kann es einfach nicht.
Und so mahnte ich mich, nicht selbstgefällig zu bleiben und mich auf der derzeitigen Ebene zu entspannen, sondern mich ständig weiter zu erhöhen. Daraufhin lernte ich fleißiger das Fa, praktizierte die Übungen öfter und legte mehr Wert auf das Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Die für mich entscheidenden Gedanken waren nun, „will ich mich erhöhen oder nicht“ und „bin ich fest entschlossen, Widerstände zu durchbrechen oder nicht.“
Letztendlich stellte ich höhere Forderungen an mich und versuchte sie schrittweise zu erfüllen. Ich achtete darauf, mich nicht dem jeweiligen Zustand anzupassen bzw. auf der derzeitigen Ebene auszuruhen.
Das Zhuan Falun auswendig lernen
Vor einigen Wochen nahm ich an einem nationalen Treffen zur Vorbereitung von Shen Yun teil. Während unseres Meinungsaustausches bemerkte ich, dass ich gegenüber der Haltung eines Mitpraktizierenden kein Verständnis aufbringen konnte. Der Praktizierende hatte einige Einwände gegen die Form, wie wir Shen Yun fördern und wollte den Anforderungen des Shen Yun Büros nicht folgen. Er war der Meinung, wir sollten die bisherige Form beibehalten. Ich dachte: „Wie kann er sich nur gegen das Shen Yun Büro stellen? Da Shen Yun vom Meister angeleitet wird, bedeutete sein Widerspruch gegen die Anordnungen der Koordinatioren nicht auch, sich dem Meister zu widersetzen? Etwas später besprach ich die Sache nochmals offen und barmherzig an.
Abends dachte ich erneut darüber nach und ich fragte mich „Handelte es sich bei meinen Gedanken bezüglich des Praktizierenden nicht um eine Reflektion meiner eigenen Mängel?“ Ich fragte den Meister im Herzen: „Ist es bei mir nicht etwa auch so, dass ich die Auflagen, die Sie von mir erwarten, nicht erfülle?“
Als wir ein paar Minuten später „Essentielles für weitere Fortschritte I“ lernten, erhielt ich die Antwort. In „Was ist Kultivierung“ sagte der Meister:
„Warum habe ich euch gesagt, ihr sollt das Buch "Zhuan Falun" lernen, lesen, und auswendig lernen? Der Sinn liegt darin, euch bei der Kultivierung anleiten zu lassen.“ (Li Hongzhi, Essentielles für weitere Fortschritte I, Was ist Kultivierung, 06.09.1996)
Ich erkannte: In all den Jahren nahm ich diese Anforderung des Meisters niemals ernst benutzte und immer Ausreden, warum ich das Buch nicht auswendig lernen konnte. Ich erlaubte dem Eigensinn der Bequemlichkeit, mich zu dominieren, und wählte die Dinge aus, die ich kultivieren und die ich vermeiden wollte. Ich hatte lauter Bedingungen für meine eigene Kultivierung.
Schließlich gab ich mir Mühe und begann das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Je mehr ich lerne, desto lieber möchte ich es lernen und umso dankbarer bin ich dem Meister, der mich die ganze Zeit auf meinem Kultivierungsweg anleitet.
Obwohl ich noch immer bei Lektion 1 bin, komme ich mit kleinen Schritten jeden Tag voran. Ich weiß, dass ich es am Ende immer besser machen werde.
Zeit zum Nachdenken
Vor vielen Jahren las ich einen Erfahrungsbericht einer jungen Praktizierenden in China, die jeden Tag nach der Schule ihrer ebenfalls praktizierenden Mutter ihre Erlebnisse während des Schulalltags erzählte und dabei verschiedene Kultivierungspässe beschrieb, und wie sie sich auf der Grundlage des Fa erhöht hatte.
Ich fand diesen Erfahrungsbericht sehr inspirierend. Bei mir war es oft so, dass ich für die Angelegenheiten der Kultivierung nicht genügend Zeit aufwendete. Die meiste Zeit war ich so beschäftigt und kümmerte mich um so viele Dinge, so dass ich es viele Male versäumt habe, einmal in Ruhe darüber nachzudenken. Stattdessen konzentrierte ich mich überwiegend auf die zu erledigenden Aufgaben.
Vor ein paar Monaten erinnerte ich mich wieder an diesen Erfahrungsbericht. Nun stelle ich sicher, dass ich jeden Tag mindestens zehn Minuten bestimmte Situationen im Tagesablauf reflektiere. Ich erinnere mich nochmals an den jeweiligen Bewusstseinszustand und überlege, wie ich mich entsprechend dem Fa korrigieren und erhöhen kann. Manchmal tausche ich mich darüber auch mit meinem Mann kurz aus.
In vielen Aspekten der Kultivierung liege ich noch immer zurück. Jedoch hat sich mein bisheriger Kultivierungszustand verbessert, so dass es mir leichter fällt, mich in bestimmten Situationen oder Schwierigkeiten an das Fa zu erinnern.
Mein herzlicher Dank gilt unserem großartigen Meister, der sich um uns kümmert und uns auf unserem Pfad zur Gottheit anleitet.
Vielen Dank, verehrter Meister!
Dank an euch Mitpraktizierende!
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Rubrik: Fa-Konferenzen