Die Wahrheit hinter dem Appell vom 25. April (gekürzte Version)

(Minghui.de)

- Dieser Artikel wurde zum ersten Mal im April 2001 veröffentlicht -

Einführung

Das Falun Gong-Ereignis vom 25. April 1999 war kein plötzlicher zufälliger Zwischenfall. Es war auch nicht irgendeine politische Demonstration, bei der der Gebäudekomplex der Regierung belagert wurde, wie Jiang Zemin behauptete. Von den schriftlichen Angriffen, die im Juli 1996 mit einem Artikel in Guangming Daily anfingen, bis zum Einsatz der Polizei und zur Gewaltanwendung in Tianjin im April 1999 geschah diese eskalierende Entwicklung der Verfolgung in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren.

Am 25. April 1999 gingen mehr als 10.000 Falun Gong-Praktizierende zum nationalen Appellationsbüro in der Fuyou Straße in Beijing, um in Übereinstimmung mit dem Gesetz zu appellieren. Sie wollten die Behörden bitten, die Falun Gong-Praktizierenden freizulassen, die von Beamten der öffentlichen Sicherheit Tianjin verhaftet worden waren. Nachdem Premierminister Zhu Rongji, der offizielle Chef des Staatsrats, persönlich herauskam, um mit Praktizierenden zu sprechen, wurde die Lage bewältigt und eine Lösung gefunden, die von beiden Teilen, sowohl der Regierung als auch den Praktizierenden akzeptiert werden konnte. Doch nach dem Vorfall des 25. April benutzte der chinesische Präsident Jiang Zemin zwei geheime Dokumente, um Falun Gong zweier Verbrechen anzuklagen, die er ihnen zur Last legen wollte. Ohne irgendwelche erhärtende Beweise beschloss er eine Strategie der Verfolgung.

Damit der Leser ein relativ umfassendes Verständnis von diesem wichtigen „Ereignis des 25. April“ bekommt, liefert dieses Dokument eine Übersicht über die Geschehnisse im Umfeld dieses Vorfalls in chronologischer Reihenfolge. Unter den vorgebrachten Fakten gibt es zum ersten Mal Auszüge aus Interviews mit denjenigen, die am 25. April beteiligt waren. Darunter sind auch ein Gespräch zwischen Premierminister Zhu Rongji und denjenigen, die gekommen waren, um zu appellieren. Auf der Grundlage von Informationen, die kürzlich von gewissen hochrangigen Beamten der XX-Partei aufgedeckt wurden, sind auch die entscheidenden Bemerkungen von Jiang Zemin in zwei gesichteten Dokumenten aufgeführt, als er beschloss, brutal gegen Falun Gong vorzugehen. Dieses Dokument dient als Bezugnahme für diejenigen, die daran interessiert sind, die Wahrheit über das Ereignis am 25. April zu erfahren.

1. Die Einführung von Falun Gong in der Öffentlichkeit

Am 13. Mai 1992 hielt Herr Li Hongzhi den ersten Falun Gong-Kurs in Changchun ab. Danach verlieh der Qigong-Forschungsverein von China (QRAC) Herrn Li Hongzhi eine Qigong-Meister-Urkunde. Im Jahr 1993 stellte der QRAC auch an den Pekinger Falun Gong-Forschungsverein die „QRAC- Urkunde in Anerkennung der Zulassung als Qigong-Schule“ aus, was offiziell den Falun Gong-Forschungsverein als eine „akademische Organisation“ einstufte. Sein Betätigungsfeld waren „theoretische Studien und Forschung, Werbung für diese Praktik, beratende Dienste“ und der Umfang der Aktivitäten bezog sich auf ganz China.

Am 31. August 1993 schickte die China Jianyi Yongwei-Stiftung (CJYF, eine Stiftung unter der Verwaltung des Ministeriums für öffentliche Sicherheit zur Belobigung von Personen, die aus Gewissensgründen und Moral ehrenamtlich Kriminelle bekämpfen) ein Schreiben an den QRAC, um Herrn Li Hongzhi zu danken, dass er kostenlos eine Heilung und Rehabilitationsbehandlung durchführte für Delegierte der „3.Nationalen CJYF-Ehrungskonferenz für hervorragende Personen“. Die Volkszeitung für öffentliche Sicherheit, herausgebracht vom Ministerium für öffentliche Sicherheit, druckte am 21. September 1993 sogar einen Bericht über diese Veranstaltung ab. Am 27. Dezember verlieh CJYF eine Ehrenurkunde an Herrn Li Hongzhi.

1993 wurde Herr Li Hongzhi von der Orientalischen Gesundheitsmesse in Beijing sogar mit der höchsten Auszeichnung dieser Konferenz, der „Preis für neuen wissenschaftlichen Fortschritt“ sowie dem „Sonder-Goldpreis“ geehrt. Er erhielt außerdem den Titel „Beliebtester Qigong-Meister“.

Das Buch Zhuan Falun, das Herr Li Hongzhi schrieb, wurde im Januar 1995 von „China Broadcasting and Television Publishing House“, einem Verlag der Regierung gedruckt. Dieses Buch wurde im Januar 1996 auf der Bestsellerliste von „Pekinger Jugend täglich“ aufgeführt.

Anfang 1999 gab es laut einer Bestandsaufnahme der chinesischen Regierung mindestens 70 Millionen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die in ganz China Falun Gong praktizierten.

2. Der Anfang der Schwierigkeiten und das Ergebnis der Regierungsbefragungen

„Guangming Daily“, das Sprachrohr des Staatsrats, veröffentlichte am 17. Juni 1996 einen Artikel, in dem ein Kolumnist Falun Gong verunglimpfte. Am 24. Juli 1996 gab die amtliche chinesische Nachrichtenagentur einen landesweiten Rundbrief heraus, der die Verteilung von allen Falun Gong-Publikationen untersagte.

Anfang 1997 fing das Büro für öffentliche Sicherheit eine landesweite Untersuchung an, um Beweise dafür zusammentragen zu können, dass Falun Gong als ein [diffamierender Ausdruck entfernt] abgestempelt werden konnte. Alle Polizeiwachen im ganzen Land berichteten jedoch nach vielen Nachforschungen: „Bis jetzt keine Beweise gefunden“. Somit wurden die Untersuchungen beendet.

Ende Mai 1998 brandmarkte He Zuoxiu in einem Interview im Pekinger Fernsehen Falun Gong und sagte, wie schädlich und dergleichen es sei. Danach zeigte die Sendung ein Interview auf einem Falun Gong-Übungsplatz und es hieß, dass Falun Gong ein „feudalistischer Aberglaube“ sei. Nach der Sendung wiesen Praktizierende, die jene als Beispiel zitierte Personen kannten, He Zuoxiu und den Fernsehsender sofort darauf hin, dass diese Sendung im Gegensatz zu den Tatsachen stand, da jene Personen nicht einmal Falun Gong-Praktizierende gewesen seien. An den darauffolgenden Tagen besuchten weitere Praktizierende die Fernsehsendeanstalt und schrieben Briefe an den Sender, um über die Fakten aufzuklären, indem sie von ihren persönlichen Erfahrungen beim Praktizieren von Falun Gong berichteten. Ihre Stellungnahmen beruhten auf der offiziellen Verfahrensweise der Zentralregierung gegenüber Qigong, der „Drei Nein“-Methode: „keine Prügel, keine Diskussion und keine Anzeige“. Später sagten Führungskräfte des Fernsehsenders, dass es einer der schwerwiegendsten Fehler seit Beginn des Fernsehsenders gewesen sei, diese Sendung auszustrahlen. Zur Korrektur sendete die Fernsehstation sehr rasch ein positives Programm über Falun Gong, das Praktizierende zeigte, die neben anderen Menschen im Park friedlich ihre morgendlichen Übungen durchführten.

Am 21. Juli 1998 gab die erste Abteilung des Büros für öffentliche Sicherheit ein Rundschreiben 1998-Nr. 555 mit dem Titel „Bekanntmachung in Bezug auf den Beginn der Untersuchung über Falun Gong“ heraus. Diese „Bekanntmachung“ behauptete, dass Herr Li Hongzhi, Gerüchte in Umlauf gebracht und bösartige Lehren verbreitet hätte und dass einige führende Praktizierende rechtswidrige Aktivitäten im Namen von Falun Gong durchführten. Das Rundschreiben erwähnte jedoch dann auch, dass die politische Schutzbehörde der öffentlichen Sicherheit in jeder Gegend eine gründliche Untersuchung beginnen solle, um Insider-Informationen über die Aktivitäten von Falun Gong zu erhalten und Beweise für Verbrechen zu finden, die von führenden Praktizierenden unter Anwendung von Falun Gong begangen wurden. Wir können sehen, dass das Rundschreiben der Vorgehensweise folgte, Falun Gong zunächst eines Verbrechens zu überführen und später nach Beweisen zu suchen. Diese „Bekanntmachung“ hatte zur Folge, dass in etlichen Gebieten im ganzen Land Falun Gong Übungsplätze von örtlichen Behörden der öffentlichen Sicherheit überfallen wurden. Sie scheuchten die Praktizierenden auseinander, brachen in ihre Privatwohnungen ein, durchsuchten sie und konfiszierten das Eigentum der Bewohner und vieles mehr.

In der zweiten Hälfte 1998 führte eine Gruppe von pensionierten Kadern des Nationalen Volkskongresses unter der Anleitung von Qiao Shi [ehemaliger Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses] eine detaillierte Untersuchung und Studie über einen gewissen Zeitraum in Bezug auf Falun Gong durch, weil so viele Personen aus der Bevölkerung Briefe geschickt hatten, in denen die rechtswidrige Behandlung von Falun Gong-Praktizierenden durch das Büro für öffentliche Sicherheit aufgeführt wurde. Das Endergebnis dieser Studie war, dass „Falun Gong nur positive Wirkungen hat und der Nation und dem Volk nicht schadet“. Dieser Bericht wurde dem Politbüro unter Vorsitz von Jiang Zemin vorgelegt.

Zuvor hatte die Nationale Sportkommission im Mai 1998 auch eine umfassende Untersuchung und Studie über Falun Gong durchgeführt. In Koordination mit dieser Studie führte eine Gruppe von medizinischen Experten eine Repräsentativumfrage bei 12.553 Falun Gong-Praktizierenden durch. Die Ergebnisse zeigten ganz klar, dass die Wirksamkeitsquote bei der Verbesserung der Gesundheit und Fitness bei 97,9 Prozent lag. Am 20. Oktober sagte der Leiter dieser Forschungsgruppe, der von der Nationalen Sportkommission nach Changchun und Harbin geschickt worden war: „Wir sind der Meinung, dass sowohl die Falun Gong-Übungen und ihre Wirksamkeit recht gut sind. Auch die Auswirkung auf die Stabilität der Gesellschaft und die Stärkung der spirituellen Kultur sind alle sehr augenscheinlich. Dies verdient eine vollständige Anerkennung.“ In dieser Zeit zeigten auch Studien von Nicht-Regierungsorganisationen über die Wirksamkeit von Falun Gong in Dalian, Beijing, und anderswo übereinstimmende Ergebnisse.

3. Das Ereignis in Tianjin

Am 11. April 1999 veröffentlichte He Zuoxiu einen Artikel im Magazin „Junge Leser” der Pädagogischen Hochschule Tianjin mit dem Titel „Ich bin nicht dafür, dass junge Menschen Qi Gong praktizieren“. In diesem Artikel stützte sich He zur Verunglimpfung von Falun Gong auf die gleichen Beispiele, die er bereits 1998 im Fernsehsender von Beijing präsentiert hatte. Weil diese Beispiele im Fernsehsender von Beijing bereits vollständig verdeutlicht wurden, wurde Hes Artikel schon strikt von dem Pekinger Medien- und Propagandasystem abgelehnt. Da nun dieser Artikel in Tianjin erschien, waren einige Praktizierende in Tianjin der Meinung, dass es notwendig sei, den Beamten in Tianjin die Fakten und die wahren Zusammenhänge aufzuzeigen. Sie hofften auch, dass sie den negativen Einfluss dieses Artikels durch einen Kontakt mit den Redakteuren dieses Magazins verringern könnten. Daher begaben sich einige Praktizierende zwischen dem 18. und 24. April in die Pädagogische Hochschule Tianjin und andere maßgebliche Regierungsstellen, um über die wahren Umstände aufzuklären.

Am 23. und 24. April 1999 schickte das Büro für öffentliche Sicherheit von Tianjin Bereitschaftspolizei los, um Falun Gong-Praktizierende zu verprügeln, die gekommen waren, um zu appellieren. Dabei fügten die Polizisten den Praktizierenden Verletzungen zu und verhafteten 45 Personen. Als Falun Gong-Praktizierende die Freilassung der eingesperrten Praktizierenden forderten, wurde ihnen im Rathaus Tianjin mitgeteilt, dass das Büro für öffentliche Sicherheit in dieser Angelegenheit eingeschaltet worden war. Daher konnten die festgenommenen Falun Gong-Praktizierenden nicht ohne Befugnis aus Peking freigelassen werden. Die Polizei von Tianjin schlug den Falun Gong-Praktizierenden vor, nach Peking zu fahren. „Nur ein Besuch in Peking kann dieses Problem lösen.“

Von Medienangriffen in den vorhergehenden Jahren bis zu diesem Vorfall, wo Polizisten in der Tat mit Gewalt gegen Falun Gong-Praktizierende in Tianjin vorgingen, schockierte diese Eskalation der Verfolgung die Falun Gong-Praktizierenden. Der „Vorfall von Tianjin“ sprach sich rasch unter den Falun Gong-Praktizierenden im ganzen Land herum.

4. Beim Appellationsbüro des Staatsrats am 25. April vorsprechen

Während sich im ganzen Land die Nachricht von der Brutalität der Polizei, den Verhaftungen in Tianjin und der Notwendigkeit herumsprach, dass die Behörde in Peking die Freilassung der eingesperrten Praktizierenden veranlassen müsse, fingen die Falun Gong-Praktizierenden aus eigenem Antrieb bereits am 24. April abends im Vertrauen auf die Zentralregierung nacheinander an, sich zum Appellationsbüro des Staatsrats zu begeben. Sie hofften, dass sie eine gerechte Lösung für den „Vorfall von Tianjin“ erreichen könnten. Am 25. April traf sich Zhu Rongji, so wie sich das für einen Premierminister gehört, persönlich mit den Falun Gong-Praktizierenden, die gekommen waren, um Einspruch zu erheben.

Frau C, die im Pekinger Bezirk Haidian lebt, erinnert sich: „Um 19:00 Uhr am 24. April berichteten mir einige Praktizierende, dass Praktizierende in Tianjin verprügelt und verhaftet wurden. Sie erzählten, dass einige Praktizierende vorhatten, zum Appellationsbüro des Staatsrats zu gehen, um über die Lage zu berichten. Wer mitkommen wolle, könne dies tun. So nahm ich zusammen mit vier oder fünf anderen Praktizierenden den Bus und kam noch am gleichen Tag gegen 20:00 Uhr am Nordeingang des Staatsrats an. Höchstwahrscheinlich waren wir die erste Gruppe, die zum Einspruch wegen des ‚Tianjin-Ereignisses‘ gekommen war. Der Wächter am Eingang fragte uns, worum es ging.“

Herr und Frau P. aus dem Pekinger Bezirk Chaoyang erinnern sich: „Am Morgen des 25. April war die westliche Seite der Fuyou Straße voller Menschen. Nicht eine einzige Person stand auf der anderen Straßenseite (wo sich der Staatsrat befindet). Junge Praktizierende standen an der Vorderseite in einer Reihe und ließen den Gehweg und den speziellen Gehweg für Blinde frei. Hinter der vorderen Reihe der Praktizierenden gab es bis zur Mauerecke sitzende Praktizierende. Alle waren ganz ruhig. Der Verkehr wurde nicht behindert.“

Frau M, die im Bezirk Haidian wohnt, ruft sich folgendes ins Gedächtnis zurück: „Am 25. April sah ich gegen 08:15 Uhr eine Gruppe von Personen mit Premierminister Zhu Rongji aus dem Haupteingang (Westeingang) des Staatsrats kommen und die Straße überqueren, um sich vor die Praktizierenden hinzustellen, die Berufung einlegen wollten. Premierminister Zhu fragte: ‚Warum sind Sie hier? Wer hat Ihnen aufgetragen, zu kommen?‘ Einige Praktizierende erwiderten: ‘Wir sind gekommen, um über die Lage in einer Falun Gong-Angelegenheit zu berichten. Wir wurden von niemanden organisiert.‘ Premierminister Zhu fragte: ‚Warum senden Sie keine Appellationsbriefe? Wie kommt es, dass so viele Leute hier sind?‘ Viele Praktizierende gaben ihm Antworten. Ich hörte, wie einige Praktizierenden sagten:‘ Wir haben Briefe geschickt, bis wir wie betäubt waren und wir haben immer noch keine Antwort erhalten.‘ Der Premierminister erklärte: Ich habe eine offizielle Anweisung bezüglich Ihrer Angelegenheit herausgeben.‘ Die Praktizierenden antworteten: ‚Wir haben keine erhalten.‘ Premierminister Zhu bat die Praktizierenden, einige Vertreter von ihnen auszuwählen, die in den Staatsrat kommen sollten, um die Lage genauer zu erklären. Mehrere Personen hoben ihre Hand. Der Premierminister zeigte auf einige Personen und ging mit ihnen in das Staatsratsgebäude.“

5. Der Premierminister der Regierung löste den „Vorfall von Tianjin“ und den „Vorfall vom 25.4.“ richtig

Am Mittag des 25. April betraten Li Chang und Wang Zhiwen von der Falun Dafa Forschungsgesellschaft und drei weitere Pekinger Praktizierende, die als Repräsentanten von Falun Gong mitkamen, den Staatsrat, um mit Regierungsbeamten ein Gespräch zu führen. Sie brachten drei Forderungen der Falun Gong-Praktizierenden vor:

1. Freilassung der in Tianjin verhafteten Falun Gong-Praktizierenden;

2. eine lockere und entspannte Kultivierungsumgebung für Falun Gong-Praktizierende;

3. Erlaubnis zum Druck von Falun Gong-Büchern.

Unter den Regierungsbeamten, die sich abwechselnd an den Gesprächen beteiligten, waren Beamte des Appellationsbüros des Staatsrats, Beamte aus der Stadt Peking und Beamte aus der Stadt Tianjin. Gegen Abend ließ Tianjin alle Falun Gong-Praktizierenden nach Anweisung der Zentralregierung frei.

6. Jiang Zemin verwendete geheime Dokumente, um die Beschlüsse des Premierministers aufzuheben und beschloss, hart durchzugreifen

Am Abend des 25. April schrieb Jiang Zemin im Namen des Generalsekretärs der kommunistischen Partei einen Brief an die Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros und andere maßgebliche Führungspersonen. Darin behauptete Jiang Zemin, dass es „hinter den Kulissen“ des Ereignisses vom 25. April Vordenker gegeben habe, die „Befehle planten und erteilten”. (Dieser Brief war mit „streng vertraulich” gekennzeichnet und wurde als Ausgang Nr. 14 [1999] des Büros der Zentralregierung mit dem Titel verteilt: „Ankündigung des Zentralbüros der kommunistischen Partei in Bezug auf Druck und Verteilung des Briefes von Genosse Jiang Zemin an den Ständigen Ausschuss des Politbüros und andere beteiligte leitende Genossen.“).

Am 7. Juni hielt Jiang Zemin bei einem Treffen des Politbüros der Zentralregierung eine Rede, in der er sagte: „Die ‚Falun Gong‘-Angelegenheit hat einen sehr tiefliegenden politischen und sozialen Hintergrund und sogar einen komplizierten internationalen Hintergrund. … Es ist der ernsthafteste Vorfall seit den politischen Turbulenzen im Jahr 1989.“ Am 13. Juni wurde dieses Dokument innerhalb der kommunistischen Partei geheim weitergegeben. (Dieses Dokument war mit „streng vertraulich” gekennzeichnet und wurde als Ausgang Nr. 30 [1999] des Büros der Zentralregierung gekennzeichnet. Es hatte den Titel „Ankündigung des Zentralbüros der kommunistischen Partei in Bezug auf den Druck und die Verteilung der ‚Rede des Genossen Jiang Zemin beim Treffen des Politbüros der Zentralregierung in Bezug auf die unverzügliche Handhabung und Lösung der ‚Falun Gong‘-Angelegenheit“.)

Bestimmte hochrangige Beamte innerhalb der kommunistischen Partei gaben preis, dass Jiang in den beiden oben genannten Geheimdokumenten klar die Angelegenheit zur Sprache brachte, „ob es bei dem Vorfall des 25. April ausländische und westliche Verbindungen gab und ob es hinter den Kulissen ‚Vordenker‘ gab, die Befehle planten und ausgaben.“ Sie brachten Jiangs Gesinnung zum Vorschein, seine persönliche Macht und seine Interessen über alles zu schützen, und wie er ohne einen einzigen konkreten Beweis die irrsinnige politische Entscheidung traf, Falun Gong zu verfolgen.

Von Ende Mai 1999 an wurden die täglichen Übungsaktivitäten der Falun Gong-Praktizierenden in vielen Gegenden von Einrichtungen der Stadtverwaltung und dem Büro für öffentliche Sicherheit gewaltsam zerstreut. In manchen Gegenden scheuchten die Beamten der öffentlichen Sicherheit mit Hochdruckwasserschläuchen die Praktizierenden auf und störten mit Lautsprechern in starker Lautstärke ihre Übungen. Die Personen, die von Falun Gong-Unterstützungszentren als Verantwortliche eingesetzt waren, wurden an ihrem Arbeitsplatz und von Beamten der öffentlichen Sicherheit zu Gesprächen und Verhören einberufen. Sie wurden unter Beobachtung und Überwachung gestellt, ihre Telefone wurden angezapft und sie durften ihre Ortsgegend nicht verlassen.

Während des hochrangigen Treffens am 19. Juli verkündete Jiang Zemin offiziell die Bestätigung, dass Falun Gong vollkommen verboten wird. Am 20. Juli begann die Verhaftungswelle von Falun Gong-Praktizierenden im ganzen Land.

Laut Falun Dafa Informationszentrum wurden von Juli 1999 bis März 2001 188 Personen in China gefoltert, bis sie starben, mehrere hundert Menschen wurden zu Gefängnisstrafen von bis zu 18 Jahren verurteilt und mehr als 50.000 wurden in Untersuchungsgefängnissen, Arbeitslagern und Nervenheilanstalten eingesperrt. Jiang Zemins Beharren auf der Unterdrückung von Falun Gong führte dazu, dass China mit wachsender Kritik aus der internationalen Gemeinschaft wegen der sinkenden Beachtung der Menschenrechte und der moralischen Werte konfrontiert wurde.

Zusammengestellt und veröffentlicht von Falun Gong-Praktizierenden in Nordamerika am Jahrestag des Ereignisses vom „25. April“.