Herr Ma Zhanfang, ein Falun Gong-Praktizierender über 70 aus der Provinz Jilin stirbt infolge der Verfolgung
(Minghui.org) Herr Ma Zhanfang (74) fing 1998 mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Er und seine Familie profitierten viel davon. Doch nach dem Beginn der groß angelegten Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 wurde Herr Ma ständig von der Kommunistischen Partei Chinas wegen seines Glaubens verfolgt. Seine Wohnung wurde durchsucht und er wurde rechtswidrig festgenommen und eingesperrt. Herr Ma wurde am 27. April 2011 festgenommen und zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde in das Gefängnis Xinsheng in der Stadt Gongzhuling gebracht. Am 7. Mai 2012 starb er nach mehreren Monaten in Haft. Die Gefängnisbehörde brachte seinen Leichnam gewaltsam in das Leichenhaus Fenghuangshan. Herrn Ma Zhanfangs Sohn Ma Jun appelliert nun im Namen der Familie und fordert Bestrafung aller Verantwortlichen sowie Entschädigung.
Herr Ma Zhanfang |
1. Verhaftung von Herrn Ma
Am Abend des 27. April 2012 sowie am darauffolgenden Morgen führte das Büro 610 der Provinz Jilin in Zusammenarbeit mit dem Büro 610 der Stadt Jilin und den Polizeiwachen der Unterbezirke eine massive Verhaftungsaktion von Falun Gong-Praktizierenden durch. Herr Ma wurde bei dieser Aktion festgenommen und von der städtischen Polizeibehörde Jilin, dem Büro 610, der Polizeibehörde des Bezirks Longtan und der Polizeiwache Xin’an verfolgt. Die Tür von Herrn Mas Wohnung wurde mit einem Generalschlüssel geöffnet, bevor man ihn festnahm und seine Wohnung durchsuchte.
Gegen 19:00 Uhr am 27. April konnte eine von Herrn Mas Töchtern ihren Vater nicht erreichen und bat sofort ihren Bruder, Herrn Ma Jun, hinzugehen und nach ihm zu sehen. Als der Sohn gegen 21:00 Uhr in der Wohnung des Vaters ankam, konnte er ihn nicht finden, traf jedoch auf sechs oder sieben Polizisten, die seine Wohnung durchsuchten. Als sie Herrn Ma Jun sahen, packten ihn zwei von ihnen an den Armen. Herr Ma fragte: „Was machen Sie hier so spät am Abend? Wo ist mein Vater?“ Einer von ihnen erwiderte: „Auf der Polizeiwache“. Herr Ma bemerkte, dass das Zimmer in Unordnung war, der Stuhl am Boden und die Hose seines Vaters auf dem Bett lag.
Später brachte die Polizei Herrn Ma Jun zur Polizeiwache Xin’an im Bezirk Longtan und zwang ihn dazu, ein Dokument zu unterschreiben. Sie fragten: „Wer in Ihrer Familie praktiziert Falun Gong? Wo leben Ihre Schwestern? Herr Ma antwortete: „Warum fragen Sie mich, wenn Sie die Antwort wissen?“ Danach wurde der Sohn freigelassen, weil er kein Falun Gong-Praktizierender ist.
Die Polizei durchsuchte Herrn Mas Wohnung die ganze Nacht lang bis 04:00 Uhr morgens und konfiszierte einen Drucker, einen Computer, einen DVD-Brenner, DVDs und mehrere Schachteln mit Speicherkarten. Da Herr Ma alleine lebte, ist es unmöglich festzustellen, wie viele andere Besitzgegenstände mitgenommen wurden.
Außerdem klopfte die Polizei der Wache Xin’an gegen 21:00 Uhr an die Tür von Ma Jie, der Tochter von Ma Zhanfang. Es wurde jedoch nicht aufgemacht. Danach wollten sie mit einem Generalschlüssel in ihre Wohnung eindringen, schafften es jedoch nicht. Die Polizei scheint lange vor der Wohnung geblieben zu sein, weil Frau Ma überall bei der Tür Zigarettenstummel fand.
Herr Ma wurde in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin überführt. Ohne die Erlaubnis, ihren Vater zu treffen, machten sich Herrn Mas Kinder Sorgen, dass der ältere Herr der Verfolgung nicht standhalten würde. Der Sohn wurde jedes Mal abgelehnt, wenn er um Besuchserlaubnis für seinen Vater bat. Die Polizei erklärte: „Wir behandeln Ihren Vater sehr gut. Wir bieten ihm jedes Mal, wenn er verhört wird, einen Sitz an.“ Der Sohn konnte jedoch von dem Gesichtsausdruck und der Tonlage des Beamten feststellen, dass es seinem Vater im Untersuchungsgefängnis nicht gut ging.
2. Heimliche Verhandlung und anhand von falschen Beweisen verurteilt
Die erste heimliche Verhandlung gegen Herrn Ma Zhanfang fand am 17. August 2011 statt, nach mehreren Monaten Haft. Seine Familie wurde darüber nicht informiert und es gab keine Beweise. Herrn Mas Anwalt berichtete seiner Familie von der heimlichen Verhandlung.
Einen Tag zuvor wurde die Gerichtsverhandlung verlegt. Doch eine Woche vor der zweiten Anhörung rief der Anwalt die Kinder von Herrn Ma an und erklärte, dass er diesen Fall nicht mehr fortsetzen könne, weil er unter zu großem Druck stünde. Herrn Mas Familie nahm mit vielen Anwälten Kontakt auf, nur um dann festzustellen, dass keiner den Fall von Herrn Ma übernehmen konnte, weil sonst ihre Anwaltslizenzen annulliert würden, wenn sie einen Falun Gong-Praktizierenden verteidigten. Daher konnte Herrn Mas Familie von niemandem erfahren, dass Herr Ma zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war und außerdem vom städtischen Untersuchungsgefängnis Jilin in das Gefängnis Xinsheng in der Stadt Gongzhuling verlegt worden war.
Herrn Mas Angehörige hatten seit seiner Verhaftung 2011 keinerlei schriftliche Informationen oder Meldungen bekommen. Später fanden die Kinder in der Tasche des verstorbenen Vaters ein Urteil vom Bezirksgericht Longtan in der Stadt Jilin – das einzige schriftliche Dokument, das sie bekamen. Dieses Urteil war auf den 27. Dezember 2011 datiert und enthielt die Namen des Vorsitzenden Richters Tang Rihong, der Beisitzenden Richter Zheng Zhuo und Yan Jingtie, sowie des amtierenden Gerichtsschreibers Xia Shuang. Darüber hinaus waren alle vereidigten Zeugen und Zeugenaussagen gefälscht. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Longtan hatte die Staatsanwälte Li Yanwen und Li Changjie angewiesen vor Gericht zu erscheinen, um derartige Beweise zu unterstützen und sich direkt an der Verfolgung zu beteiligen. Das Urteil enthält sogar eine falsche Zeugenaussage von Herrn Ma Jun, Herrn Ma Zhanfangs Sohn. Es hieß, dass „bestätigt ist, dass Herrn Ma Zhanfangs Sohn zusammen mit seinem Vater lebt. Die Polizei fand Publikationen von Falun Gong-Materialien.“ Fakt ist jedoch, dass Herr Ma Zhanfang alleine lebte, was eindeutig aufgeschrieben wurde, als seine Wohnung durchsucht wurde. Laut Ma Jun wurde er am Abend der Verhaftung seines Vaters in die Polizeibehörde des Bezirks Longtan gebracht und unter Folterungen gezwungen, ein Geständnis abzulegen und ein leeres Blatt Papier zu unterschreiben. Außerdem gibt es Zeugenaussagen einiger Praktizierender, von denen auch bestätigt ist, dass sie einfach erfunden wurden.
3. Zu Tode verfolgt
Herrn Ma Zhanfangs Gesundheitszustand war wegen der Verfolgung sehr schlecht. Die Gefängnisbehörden schoben die medizinische Behandlung hinaus, was zur Folge hatte, dass er am 7. Mai 2012 starb.
In seinem Appellationsschreiben erklärte Herr Ma Jun: „Ich erhielt von dem Gefängniswärter einen Anruf, dass mein Vater wegen Krankheit mich um einen Besuch am 4. Mai gebeten habe. Ich war geschockt, als ich ihn sah. Er war zusammenhanglos, konnte nicht alleine gehen und musste an den Armen gestützt werden, was völlig anders war, als ich ihn nur 21 Tage zuvor, am 13. April gesehen hatte. Weil sich mein Vater nicht mit mir unterhalten konnte, bat ich den Wärter, dass mein Vater so bald wie möglich behandelt werden sollte und wir dies bezahlen würden. Ich hinterlegte damals 1.500 Yuan im Gefängniskonto meines Vaters, obwohl noch genug auf dem Konto war.“
Herr Ma Jun war sehr besorgt und wollte seinen Vater am 7. Mai besuchen. Bevor er jedoch im Gefängnis ankam, bekam er einen Anruf: „Ihr Vater bat darum, ins Krankenhaus zu kommen. Also kommen Sie am besten und schauen nach ihm.“ So nahm er sich sofort ein Taxi zum Krankenhaus im Zentrum von Gongzhuling. Auf seinem Weg dorthin erhielt er einen weiteren Anruf: „Kommen Sie nicht. Sie dürfen ihn nicht sehen.“ Zwei oder drei Minuten später wurde er wieder angerufen und man sagte ihm: „Kommen Sie jetzt sofort in das Zimmer Nr. 560.“ Als sein Sohn dort ankam, war Ma Zhanfang bereits verstorben. Laut Direktor des Krankenhauses lag Herr Ma bereits im Sterben, als er ins Krankenhaus gebracht wurde.
4. Viele Male zuvor verfolgt
Am 30. September 2000 wurde Herr Ma Zhanfang im Bahnhof Jilin abgefangen, als er nach Peking fahren wollte, um sich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong einzusetzen. Er wurde 15 Tage lang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin eingesperrt.
Am 8. August 2001 folgte die Polizei Herrn Ma, als er in einem Lebensmittelmarkt war. Er wurde dort festgenommen und für 37 Tage in das Untersuchungsgefängnis Jilin gesteckt. Einen Tag nach seiner Freilassung wurde er von der Polizeiwache Xin’an beschwatzt und mehrere Tage lang in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesteckt.
Am 25. August 2006 klopften einige Polizisten gegen 20:00 Uhr an die Tür, als Herr Ma schlief. Sofort, als er öffnete, wurde seine Wohnung durchsucht. Nachdem sie alle seine Falun Gong-Bücher, das Bild von Meister Li, einige DVDs und Kassetten mitgenommen hatten, wurde Herr Ma in das Untersuchungsgefängnis Jilin gebracht. Das Untersuchungsgefängnis weigerte sich, ihn aufzunehmen, weil er die körperliche Untersuchung nicht bestand. Er wurde eine Nacht lang in der Polizeiwache Xin’an eingesperrt und am darauffolgenden Tag freigelassen.
Später kam die Polizei oft vorbei, um ihn zu schikanieren. Einmal behaupteten sie sogar, dass befürwortet wurde, dass er ein Jahr lang im Arbeitslager eingesperrt werden solle. So war Herr Ma gezwungen, zwei Jahre lang seine Wohnung zu verlassen, um weitere Verfolgung zu vermeiden. Während der Pekinger Olympischen Spiele schikanierten die Polizisten der Wache Xin’an Herrn Ma wieder einen Tag lang und versuchten, ihn festzunehmen, was jedoch misslang.
Arbeitseinheiten, die mit der Verfolgung von Herrn Ma zu tun haben:
Polizeiwache Xin'an : +86-432-63039868
Gefängnis Xinsheng in der Stadt Gongzhuling: +86-434-3039658
Büro 610 der Stadt Jilin: 86 Beijing Straße, Stadt Jilin, Provinz Jilin, China, 132011
Abteilung des Amtes für öffentliche Sicherheit der Stadt Jilin: 51 Beijing Straße, Stadt Jilin, Provinz Jilin, China, 132011
(Weitere Informationen und verantwortliche Personen können aus dem Artikel in der chinesischen Originalsprache abgerufen werden.)
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