FDI, Deutschland: China - Falun Gong-Verfolgung forderte im Mai weitere sieben Todesopfer

PRESSEMITTEILUNG 25. Juni 2012

Berlin (FDI) – Laut Berichten, die dem Falun Dafa-Informationszentrum vorliegen, starben im Mai 2012 weitere sieben Falun Gong-Praktizierende durch Gewalteinwirkung chinesischer Behörden, insgesamt sind 3550 Todesfälle dokumentiert. Zhou Yongkang, der das Komitee für Politik und Recht (Political and Legislative Affairs Committee - PLAC) leitet, hat mit großem persönlichen Einsatz seine Untergebenen zu extremen Misshandlungen angestiftet. An welchem Ort er auch erschien, dort wurde die Verfolgung intensiviert.

Zwei dieser Fälle geben im Folgenden einen aktuellen Einblick in die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China, und veranschaulichen damit die Praktiken, die bei der Verfolgung angewandt werden.

Eine Liste aller sieben im Mai dokumentierten Todesfälle mit jeweils einer kurzen Beschreibung und Fotos, soweit vorhanden, finden Sie hier.

1. Herr Ma Zhanfang (aus der Provinz Jilin) wurde am 27. April bei einer massiven Verhaftungsaktion von Falun Gong-Praktizierenden verhaftet. Er verstarb am 7.5.2012

Herr Ma Zhanfang

Ma Zhanfang, 74 Jahre alt, wurde vor seiner letzten Verhaftung am 27. April 2011, über Jahre verfolgt, überwacht und mehrfach festgenommen. Bei seiner Verhaftung wurde seine Wohnung durchsucht, wobei seine Wohnungstüre mit einem Generalschlüssel geöffnet worden war. Am Abend der Verhaftung versuchten Ma Zhanfangs Töchter ihren Vater zu erreichen, was ihnen jedoch nicht gelang. Sie schalteten ihren Bruder ein, der Ma Zhanfangs Wohnung ging. Dort traf er auf sechts oder sieben Polizisten, die die Wohnung seines Vaters durchsuchten. Die Polizei nahm Ma Zhanfangs Sohn zur Polizeiwache mit, wo sie ihn zwang, ein Dokument zu unterschreiben. Da er kein Falun Gong-Praktizierender war, ließen sie ihn später wieder frei. Außerdem ging die Polizei zur Wohnung von Ma Zhanfangs Tochter, konnte diese dort jedoch nicht erreichen.

Am 17. August 2011 fand die erste heimliche Verhandlung gegen Ma Zhanfang nach mehreren Monaten Haft statt. Eine Woche vor der zweiten Anhörung teilte der Anwalt von Ma Zhanfangs dessen Kindern mit, dass er den Fall nicht mehr fortsetzen könne, da er unter zu großem Druck stehe. Auch die anderen kontaktierten Anwälte lehnten den Fall ab, da sie Gefahr liefen, dass ihre Anwaltslizenzen annulliert würden, wenn sie einen Falun Gong-Prakizierenden vertreten. Ma Zhanfangs Kinder fanden später in der Tasche ihres verstorbenen Vaters das Gerichtsurteil, datiert auf den 27. Dezember 2011. Neben einer gefälschten Zeugenaussage von Ma Zhanfangs Sohn – wonach Ma Zhanfang bei seinem Sohn leben würde, tatsächlich wohnte er jedoch alleine - enthielt das Gerichtsurteil weitere gefälschte Zeugenaussagen, die Namen des Vorsitzenden Richters, der Beisitzenden Richter und des amtierenden Gerichtsschreibers.

Bei einem Besuch am 04. Mai 2012 sah der Sohn von Ma Zhanfang seinen Vater zum letzten Mal lebend. Zu diesem Zeitpunkt war Ma Zhanfang jedoch schon sehr geschwächt und krank. Am 07. Mai wurde sein Sohn erneut ins Krankenhaus im Zentrum von Gongzhuling, in welches sein Vater zwischenzeitlich verlegt worden war, gerufen, Ma Zhanfang war jedoch bereits verstorben. (Vollständiger Bericht)

2. Frau Yin Jinmei (aus der Stadt Jiujiang, Provinz Jinagxi) verstarb am 09.05.2012

 

Frau Yin Jinmei

Die Falun Gong-Praktizierende Yin Jinmei aus der Stadt Jiujiang, Provinz Jiangxi wurde am 16.02.2009 von der örtlichen Polizei verhaftet, verhört und gefoltert: Sie musste lange Zeit auf einem Eisenstuhl sitzen. Ihre Arme schwollen dadurch stark an und sie bekam an den Füßen Blutergüsse. Am 24. 03.2009 wurde sie von Beamten der Abteilung für Staatssicherheit in das Frauenzwangsarbeitslager Nanchang in der Provinz Jiangxi gebracht. Dort wurde sie in Einzelhaft gesperrt und von zwei Drogenabhängigen Tag und Nacht überwacht, woraufhin sie körperliche Leiden einschließlich Bluthochdruck, Herzproblemen und Atemnot entwickelte. Außerdem wurden ihr, z.T. gewaltsam, unbekannte Medikamente verabreicht. Nachdem sie an einem Morgen nach dem Aufwachen auf ihrem Handrücken einen dunkelblauen Fleck, in dessen Mitte ein Nadelstich war, entdeckte, schloss sie daraus, dass ihr etwas injiziert worden war.

Obwohl sie im Lager weiterhin beständig die Falun Gong-Übungen praktizierte, erholte sie sich nach ihrer Freilassung nicht mehr, fühlte sich permanent schwach, litt unter Atemnot und hatte keinen Appetit mehr. Außerdem litt sie unter Bluthochdruck, an Herzproblemen und an einer Harnvergiftung, konnte deshalb nicht mehr schlafen und war mehrmals dem Tode nah. Drei Mal musste sie zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden, zuletzt am 05.05.2012. Xin Jinmei starb am 09.05.2012. (Vollständiger Bericht)

Weitere Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden im Mai 2012 durch Gewalteinwirkung chinesischer Behörden (Liste):

Frau Fu Guichun, ca. 40, (Bezirk Jinshandun, Yichun in der Provinz Heilongjiang) stirbt nach acht Jahren Verfolgung und Gefängnis am 01.05.2012

Herr Yue Shengzhu, 38, Architekt (aus der Stadt Sanming, Provinz Fujian) verstarb am 03. 05. 2012

Frau Xu Chensheng, 47, (aus Chenzhou, Provinz Hunan) stirbt noch am Tag ihrer Verhaftung, am 16.05.2012

Frau Li Guizhen, 48, aus der Stadt Sanmenxia (Provinz Henan) stirbt infolge der Verfolgung am 17.05.2012

Herr Xie Zhenggong, 42, aus Xingjiang stirbt durch die Verfolgung am 24.05.2012

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Falun Dafa Informationszentrum Deutschland
Lärchenweg 18 a, 69517 Gorxheimertal
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de ; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.550 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

 

Quelle: http://www.falungong.de/artikel/pressemitteilungen/1340570385.html

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