Eine Geschichte, die wirklich jedermanns Aufmerksamkeit verdient (Teil 1)
(Minghui.org)
Liebe Minghui-Redaktion,
ich grüße euch. Ich weiß, dass viele Dafa-Jünger die Geschichte von Chen Guangcheng genau verfolgen. Indessen sind die Geschichten, die wirklich jedermanns Aufmerksamkeit verdienen, eigentlich ihre eigenen Geschichten.
Respektvoll,
Haishi (Pseudonym), ein Auslandschinese aus den USA
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In der letzten Zeit stieß ich öfter auf den Namen Chen Guangcheng. Im Internet ist beinahe die ganze Welt um die Zukunft dieses blinden Menschenrechtsanwalts besorgt. Eine ganze Menge rechtschaffene und gutherzige Chinesen sowie westliche Medien, Politiker, religiöse und Menschenrechtsorganisationen verfolgen seine Geschichte genau. Selbst die Geschäftswelt nimmt Notiz davon, wenn auch nur, um den politischen Trend zu beobachten, der Einfluss auf sie haben könnte. Wenn ich das Bewusstsein der Menschen sehe, bin ich erfreut. Als ein chinesischer Amerikaner möchte ich gerne mein Verständnis und meine Sichtweise auf der Minghui-Website mitteilen.
Grund zur Widersprüchlichkeit
Nachdem Chen aus dem Hausarrest entkommen und in die US-Botschaft gegangen war, erschienen Chens erste Wünsche widersprüchlich. „Widersprüchlich“ ist nicht abwertend gemeint. Anfangs wollte, laut Medieninformationen der US-Regierung und der KPCh, Chen China nicht verlassen. Dann haben wir die Nachricht erhalten, dass er hoffte, mit seiner Familie China zu verlassen.
Das ist plausibel.
Chens Situation und die Menschenrechtsverletzungen, die er erlitt, brachten sein Leben in Gefahr. Aufgrund dieser Tatsache boten die Vereinigten Staaten an, ihm in den Vereinigten Staaten eine bessere Ausbildung zu ermöglichen. Das ist eine praxisnahe Lösung. Amerika hat eine normale menschliche Gesellschaft. Die Amerikaner legen Wert auf Freiheit.
Wer ist Chen Guangcheng? Er wurde in dem Dorf Dongshigu, Kreis Yinan, Provinz Shandong, geboren. Obwohl er und seine Frau im Juli und August 2003 für kurze Zeit Amerika besucht hatten, gab es bei den ersten direkten Interaktionen zwischen Chen und der US-Regierung einige Unterschiede in Kultur und Vorstellungen. Die Geschichte war, dass Chen unlängst in die US-Botschaft und dann in ein Krankenhaus in Peking ging. Die Details sind uns nicht bekannt. Die Medien berichteten, dass Chen als Privatperson die Vorschläge und Arrangements der US-Regierung akzeptiert habe. Er tat es aus freiem Willen.
Chen ist ein behinderter Mensch, der vor der Gefahr flüchtete. Als Mann muss er Rücksicht auf seine Frau und seine Tochter nehmen. Laut Medienberichten habe sich Chens Tochter seit ihrer Geburt im Juli 2005 unter Hausarrest befunden. Man kann sich vorstellen, wie sie ihre bisherigen sieben Lebensjahre verbracht haben muss. Chens Wunsch, in China zu bleiben, ist leicht zu verstehen. Die Chinesen schätzen den Patriotismus und die Vorstellung, China ihr ganzes Leben lang zu dienen. Dies ist Teil der chinesischen Kultur. Alle Chinesen können diese Art Wunsch verstehen und es gibt viele solche Beispiele in der Geschichte.
Als sich Chen um seine Frau und seine Tochter sorgte, wurde seine menschliche Seite seine Schwachstelle. Das Regime der KPCh nahm Chens Frau als Geisel, um Chen zu drohen.
203 v. Chr., als sich die Nationen Chu (楚) und Han (汉) gegenüberstanden, band Xiang Yu (项羽) Liu Bangs (刘邦) Vater an ein Schneidebrett und drohte Liu Bang, dass er, wenn er sich nicht geschlagen gebe, seinen Vater lebendig kochen würde. Unerwartet erwiderte Liu Bang: Durch Anweisung König Huai II von Chu wurden wir vereidigte Brüder. Mein Vater ist also dein Vater. Wenn du darauf bestehst, ihn lebendig zu kochen, teile bitte eine Schüssel Suppe mit mir!” Daraufhin hörte Xiang auf, ihm zu drohen.
Jedoch Geschichte ist Geschichte. Das heutige China ist anders als das antike China. Wurde der Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng nicht auch von der KPCh unter Druck gesetzt, indem seine Familie benutzt wurde? Viele Dinge haben sich geändert. Ich persönlich mag die Zeilen der Sendung von New Tang Dynasty Television (NTD) „Courageous People, Spirited Land”: „Die 5.000 Jahre alte Geschichte Chinas ist sehr prachtvoll. Sie brachte so viele gutherzige Menschen mit edlen Idealen hervor. Ihr Aufeinanderfolgen hielt den chinesischen Geist aufrecht und erweiterte ihn. Ihre Loyalität und Rechtschaffenheit ist die Quintessenz des chinesischen Geistes. Sie hat sich bis heute fortgesetzt.“ Ich denke jedoch, dass der chinesische Geist nicht mehr rein ist. Ganz zu schweigen von der „roten Dynastie“ (KPCh), die in dem historischen Drama eine gänzlich negative Rolle spielt.
Seit der rote Dämon aus dem Westen China in Besitz nahm und ihm die Zügel anlegte, hatte China in den vergangenen 60 Jahren keinen Frieden mehr. Die Geschichte ist bis zur heutigen Phase gekommen. Die Menschen müssen das Gute vom Bösen, das Wahre vom Falschen und das Aufrichtige vom Bösartigen unterscheiden und ihre Wahl treffen.
Was Chen betrifft, habe ich gelesen, dass er Hilfe von den Vereinigten Staaten bekam. Dann verließ er die US-Botschaft und ging in das Krankenhaus. Es kostete ihn enormen Mut, aus dem Hausarrest zu fliehen und um sein Leben zu laufen. Nachdem er verschiedene Vorschläge und Meinungen abgewägt hatte, hoffte Chen darauf, China mit seiner Familie verlassen zu können. Dies beruht auf der menschlichen Natur und ist plausibel. Er ist kein Politiker, kein Student (Opfer) des Tiananmen Massakers, kein Bittsteller, dessen Haus gewaltsam abgerissen wurde, und auch kein religiös Verfolgter. Er ist ein Blinder, der Jura studierte und Menschen dabei hilft, ihre Rechte zu schützen. Als Folge davon, dass er sich gegen Ungerechtigkeit auflehnte, wurde sein Dorf durchsucht. Seine Tochter hat seit ihrer Geburt vor sieben Jahren keine normale Kindheit gehabt. Sie hat sich nie an Spielkameraden oder der Schule oder der einfachsten Lebensumgebung eines Kindes erfreuen können.
Wir interessieren uns für Chen, weil seine Familie so normal und durchschnittlich ist wie unsere eigenen. Seine Geschichte spiegelt das gemeinsame Schicksal wider, dem sich die Chinesen gegenübersehen. Deshalb können wir nicht so tun, als würden wir nichts sehen. Lassen wir Chen einfach allein gegen ein Schurken-Regime kämpfen? Glauben wir, dass ein Mensch ein Held werden und der Verfolgung einer schurkischen politischen Partei standhalten kann?
Sollen wir unsere Hoffnung in die Vereinigten Staaten setzen? Für die heutigen Chinesen haben die Interessen der USA und ihre Vorstellung von Menschenrechten, Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung eine sehr geringe Priorität. Die Unterschiede in Sprache, Kultur, Territorium, Menschenherzen, Interessen und viele weitere Faktoren sind für die Vereinigten Staaten sehr schwer zu handhaben und im Gleichgewicht zu halten. Infolgedessen suchten die USA im Umgang mit dieser empfindlichen diplomatischen Angelegenheit nach Zusammenarbeit und Einigkeit mit der internationalen Gesellschaft. Andererseits sollen wir uns bezüglich der KPCh keine Illusionen machen.
Die offen gelegte Geschichte von Chen Guangcheng ist mehr als eine individuelle Angelegenheit, die alle möglichen Menschen genau verfolgen. Was Herrn Chen selbst betrifft, er hat nichts zu befürchten, wenn er nicht vom aufrichtigen Weg abkommt.
Ich erinnere mich, dass bei den Demonstrationen vor dem 4. Juni 1989 ein alter Professor ein Transparent hielt und sagte: „Ich habe zu lange niedergekniet. Ich werde aufstehen und gehen.“ Dieses Gefühl ist bei den Chinesen sehr verbreitet. Seit etlichen Generationen leben wir in einer Umgebung mit zensierten Informationen, kultureller Gewalt und Gedankenkontrolle. Es ist nicht realistisch zu erwarten, dass Chen wie eine Person handelt, die in einer normalen Gesellschaft aufgewachsen ist. Deshalb muss er alle Elemente im Gleichgewicht halten und seine Situation deutlich und vernünftig analysieren und seine Absicht und Position darlegen.
Chens Patriotismus sollte gelobt werden. Auf der anderen Seite ist sinnlose Aufopferung nicht ratsam, ganz zu schweigen davon, das Opfer der Interessen zweier Nationen zu werden. Wünschen wir ihm Gutes mit reinen Gedanken und helfen wir ihm und seiner Familie mit Gutherzigkeit und Gerechtigkeit.
(wird fortgesetzt)
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