Gott half mir, meine Tochter zu retten
(Minghui.org) Eines Abends nach dem Neujahrstag 2013 verbrachten meine Frau und ich einen beschaulichen Abend zuhause. Plötzlich klopfte jemand an unsere Tür. Es war eine von den Freundinnen meiner Tochter. Sie verkündete uns: „Ihre Tochter wurde von der Polizei verschleppt!“
Diese schockierende Meldung ließ mich die ganze Nacht kein Auge zu tun. Ereignisse aus der Vergangenheit spielten sich wie in einem Film vor meinen Augen ab.
Erinnerungen
Meine Tochter wuchs in einer Familie von Intellektuellen auf. Nach meinem Universitätsabschluss in Peking arbeitete ich als Direktor einer Schule der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auf Provinzebene. Meine Frau war im medizinischen Bereich tätig. Wir hatten nur eine Tochter, die intelligent und sehr hübsch war. 1997 fing sie mit dem Praktizieren von Falun Gong an, damals war sie etwas über 20 Jahre alt war. Früher schlief sie immer so lange, bis sie zur Arbeit aufstehen musste. Nun stand sie jeden Morgen früher auf, um die Falun Gong-Übungen im Park zu machen. Es zeigten sich große Veränderungen bei ihrem Charakter. Früher war sie verzogen und ungehorsam, nun wurde sie gutherzig und dachte immer an andere zuerst. Wir waren sehr stolz auf sie.
Im Juli 1999 fing die KPCh an, Falun Gong zu verfolgen. Die staatlich kontrollierten Medien begannen völlig unbändig Falun Gong zu verunglimpfen. Ich wusste, dass eine weitere politische Bewegung begonnen hatte.
Wenn ich an meine eigene Vergangenheit zurückdenke, dann war ich nach meinem Universitätsabschluss in einem politischen Amt tätig. Ich war Beamter auf Büroebene. Während der „Großen Kulturrevolution“ wurde ich verfolgt und verlor meinen Posten. Mein Status wurde nach der Kulturrevolution wiederhergestellt. Am 3. Juni 1989 befand ich mich beruflich in Peking. Ich sah mit eigenen Augen, wie die Armee auf Zivilisten schoss. Ich war von dem kommunistischen Regime sehr enttäuscht, weil es ganz nebenbei seine eigenen Bürger umbrachte. Desillusioniert konvertierte ich einige Jahre später zum Christentum.
Gleich als die Verfolgung von Falun Gong anfing, bat ich meine Tochter: „Das ist ein zweiter ‚4. Juni‘. Mit der KPCh kann mit nicht vernünftig reden. Es gibt vor den Augen der Parteipolitik kein richtig oder falsch. Bitte praktiziere nicht mehr weiter, sonst wirst du verfolgt.“ Sie kümmerte sich nicht um meinen Rat. Ich nahm diesbezügliche Fernsehsendungen auf und spielte sie ihr wiederholt vor. Ich bemühte mich, vernünftig zu argumentieren, doch alles war vergeblich.
Ich war verwirrt. Meine Tochter hatte zuvor andere Meinungen und Vorstellungen und richtete sich manchmal nach bestimmten Modeerscheinungen. Nichts davon hielt lange an. Warum war sie dieses Mal so hartnäckig?
Sie wurde zweimal festgenommen. Das erste Mal war, als sie 1999 nach Peking fuhr, um sich für Falun Gong einzusetzen. Das zweite Mal wurde sie 2004 verhaftet und in ein Zwangsarbeitslager gesteckt. Alle Prügel und Qualen, die sie erdulden musste, brachten sie nicht dazu, ihren Glauben aufzugeben.
2006 traf ich in dem Restaurant, das meine Tochter führte, mehrere ihrer Freunde, die Falun Gong praktizierten. Ich stellte fest, dass sie alle sehr freundlich, umsichtig und aufrichtig waren. Sie waren gute Menschen und das ist in der heutigen Gesellschaft schwer zu finden. So vertraute ich ihnen. Wenn ein Glaube so viele Leute großherzig, wahrhaftig, ernsthaft und mutig werden ließ, dann war dieser Glaube etwas Bewundernswertes.
Als wir einmal zusammen aßen, rieten sie mir zum Austritt aus der KPCh. Weil ich ein politischer Lehrer bin und jahrelang mit Politik zu tun hatte, konnte ich mich nicht zum Austritt entschließen, obwohl ich wusste, dass die KPCh sehr schlecht ist. Schließlich war ich von ihrer echten Aufrichtigkeit so sehr berührt, dass ich einem Austritt zustimmte. Doch ich bat sie, anderen nicht davon zu erzählen.
Vor ein paar Jahren schickte mir ein christlicher Freund einen Artikel darüber, was wirklich in China geschieht. Dieser Text war so gut geschrieben, dass ich erstaunt war. Er erzählte mir, dass er ihn durch Dynaweb erhalten habe. Er benutzte Software, die die chinesische Internetblockade durchbrechen kann. Diese Software wurde von Falun Gong-Praktizierenden entwickelt.
Meine Tochter fragte: „Vater, alle anderen lesen die Nachrichten aus dem Ausland, warum liest du sie nicht auch?“ Schließlich ließ ich meine Tochter Software für mich installieren. Als ich all diese unzensierten Informationen las, wusste ich, dass sie alle stimmten. Was das CCTV (staatlich kontrolliertes Fernsehen in China) sendete, war alles gelogen. Ich bedauerte, dass ich die Software nicht schon eher benutzt hatte. Von da an weigerte ich mich, die Nachrichten in den Medien der KPCh anzuschauen.
Ich erfuhr, dass sich Falun Gong weltweit verbreitet hat und dass es von vielen Menschen sehr geschätzt wird. Die Medien der KPCh verbreiten Lügen über Falun Gong. Sie sind so bösartig! Was sie machen, ist den römischen Herrschern ähnlich, die die frühen Christen verfolgten. Ich stellte fest, dass die internationale Gemeinschaft die Verfolgung von Falun Gong verurteilte und auch die Chinesen gegen die Verfolgung waren.
Ich dachte daran, dass mir die Freundin meiner Tochter, die mir über die Verhaftung berichtet hatte, auch erklärt hatte, dass ich mich nicht sorgen sollte. Sie sagte, dass die Verfolgung von Falun Gong rechtswidrig ist und wir unsere eigenen Rechte schützen und bei den Behörden die Freilassung unserer Tochter fordern sollten. Sie nannte mir einige Beispiele, wo Praktizierende aufgrund der aufrichtigen Bemühungen ihrer Familienangehörigen und Freunde freigelassen wurden. Ich nahm eine entschlossene Haltung ein. Es gab nichts, was falsch war an Falun Gong! Ich musste meine Tochter heimbekommen!
Rettung meiner Tochter
Am nächsten Tag begleitete die Freundin meiner Tochter meine Frau und mich zur Polizeiwache und zur Staatssicherheitsabteilung. Wir forderten die Freilassung unserer Tochter. Die Polizisten logen uns an und schoben die Verantwortung von einem zum anderen. Die Freundin meiner Tochter war unbewegt. Sie blieb ganz friedlich, freundlich und vernünftig. Das Böse kann über das Aufrichtige einfach nicht siegen. Ich erkannte, dass es nichts gab, wovor man sich fürchten sollte. Ich kam zu dem Schluss, dass wir unsere Tochter zurückbekommen würden, egal, wie schwierig die Sache war.
Am nächsten Tag beschlossen meine Frau und ich, die Freundin unserer Tochter nicht mehr länger einzuspannen (sie hatte sehr viel zu tun) und so gingen wir alleine los. Zuerst sprach die Polizei sehr bösartig mit uns. Ich redete vernünftig mit ihnen, genauso wie es die Freundin getan hatte. Ich erzählte ihnen von den Erfahrungen, die meine Tochter gemacht hatte und darüber, dass die ganze Welt Falun Gong unterstützen würde. Ich sprach mit dem Direktor der Polizeiwache: „Seit vielen Jahren hat es die KPCh nicht geschafft, Falun Gong zu vernichten. Sie sollten an Ihre eigene Zukunft denken.“ Er war ganz ruhig. Dann berichteten sie mir, dass der Fall bereits an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden sei.
Am darauffolgenden Tag gingen meine Frau und ich zur Staatsanwaltschaft. Die Wache am Eingang war sehr kalt und wollte uns nicht einlassen. Er sagte, dass es unmöglich sei, Familienangehörige einzulassen, sogar Anwälten werde der Zutritt verweigert. Ich wiederholte ihm gegenüber mehrmals, dass unsere Tochter unschuldig und dieser Fall sehr dringend sei. Er wurde langsam mitfühlender und schlug vor, dass wir zum „Rechtshilfezentrum“ am rückwärtigen Tor gehen sollten.
Die Leute dort benahmen sich auch sehr kalt. Nachdem wir ihnen die Geschichte unserer Tochter erzählt hatten, zeigten sie etwas Mitleid und meinten: „Es gibt nur eine Möglichkeit. Sie können die Wache bei der Staatsanwaltschaft bitten, die maßgeblichen Beamten anzurufen. Ansonsten gibt es keine Möglichkeit, mit ihnen zu sprechen.“
Wir gingen zurück zum Tor der Staatsanwaltschaft und sprachen mit der Wache. Zu diesem Zeitpunkt weinte meine Frau bereits und flehte ihn um Hilfe an. Zuletzt sagte der Wächter: „Das gab es noch nie, dass sich hier Angehörige mit Beamten trafen. Ich werde anrufen, aber es wird an ihm liegen, ob er sie sehen will. Er nahm den Hörer ab und ich platzte heraus „Sagen Sie ihm einfach, dass es dringend ist und wir mit ihm persönlich reden müssen!“ Der Wächter erstarrte einen kurzen Augenblick und wiederholte dann in das Telefon das was ich ihm zugerufen hatte.
Bald darauf kam ein Staatsanwalt mittleren Alters aus dem Gebäude heraus. Er ging geradewegs auf uns zu. In diesem Augenblick hatte ich nur einen einzigen Gedanken: „Die Gottheiten helfen uns.“
Er blieb vor uns stehen, nannte uns seinen Namen und fragte, was los sei. Ich erwiderte: „Meine Tochter wurde auf der Straße festgenommen, als sie mit Menschen über die Verfolgung von Falun Gong sprach. Ihr Mann lehrte an einer Universität und praktiziert ebenfalls Falun Gong. Vor mehreren Jahren wurde er in ein Zwangsarbeitslager gesteckt, weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte. Die Wärter in dem Lager schockten ihn mit acht Elektrostöcken und das führte zu einem Nervenzusammenbruch bei ihm. Er ist nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Jetzt hat die Polizei unsere unschuldige Tochter verhaftet. Niemand kann sich um unseren Schwiegersohn kümmern, er läuft allein in den Straßen herum. Wie können wir eine harmonische Gesellschaft haben, wenn diese Verfolgung stattfindet? Bitte kümmern Sie sich dementsprechend um den Fall und lassen Sie unsere Tochter nach Hause gehen.“
Als ich darüber sprach, was meiner Tochter und meinem Schwiegersohn passiert war, war ich sehr traurig. Meine Frau brach in Tränen aus. Ich redete mit ihm weiter vernünftig. Der Staatsanwalt war bewegt. Er teilte uns mit: „Lassen Sie mich meinen Vorgesetzten Bericht erstatten. Können Sie in das Büro ihrer Wohngegend gehen und ein Zertifikat bekommen, das bestätigt, dass ihr Schwiegersohn psychisch gestört ist? Können Sie das noch heute Abend vorbeibringen?“ Ohne zu denken, antwortete ich mit „Ja“.
Es war Mittag. Meine Frau ging nach Hause. Ich wollte dieses Zertifikat erwerben, doch wo würde ich es herbekommen? Ich wusste, dass mein Schwiegersohn seine Anschrift geändert hatte. Ich hatte nur eine vage Ahnung, wo er sein könne. Ich wusste jedoch nicht genau, wo er tatsächlich ist. Ich nahm mir ein Taxi in diese Gegend. Sobald ich dem Taxi entstiegen war, sah ich ein örtliches Bezirksbüro. Ich ging hinein und erkundigte mich nach meinem Schwiegersohn. Als ein Angestellter sagte: „Ja, dieser Mann gehört in diese Gegend“, konnte ich kaum meinen Ohren trauen.
Ich bat darum, ein Zertifikat über die Behinderung meines Schwiegersohns zu bekommen. Sie wussten dort alle, dass er verfolgt worden war, aber sie hatten zu große Angst, so eine Bescheinigung auszustellen. Ich weiß nicht, woher meine Weisheit kam. Ich hatte plötzlich eine gute Idee. Ich sagte, dass ich Christ bin und Menschen helfen müsse, die in Schwierigkeiten seien. Der Bezirkssekretär tätigte ein paar Anrufe und am Ende hatte ich die Bescheinigung.
Ich eilte zurück zur Staatsanwaltschaft und kam gerade noch rechtzeitig, bevor der Staatsanwalt nach Hause ging. Er nahm das Zertifikat und erklärte: „Gerade rechtzeitig. Es ist gut, dass Sie heute gekommen sind. Die Staatsanwaltschaft sollte nämlich morgen einen Haftbefehl ausstellen.“
Auf meinem Heimweg war mein Kopf ganz klar: Es ist richtig, Falun Gong zu unterstützen und es ist richtig, meine Tochter, die an Falun Gong glaubt, zu retten. Gott hilft mir bei jedem Schritt.
Erfolg
Einige Tage später wurde ich um Mitternacht durch einen Telefonanruf geweckt: „Vater, ich bin es. Ich sitze im Taxi und komme nach Hause.“ Es war die Stimme, die ich so gerne hören wollte. Meine Frau und ich gingen hinunter. Ein paar Minuten später sahen wir unsere Tochter. Es war eine eiskalte Nacht, doch ich fühlte mich ganz warm. Meine Frau und ich weinten vor Freude.
Wir fanden heraus, dass meine Tochter in den letzten Tagen beharrlich darauf bestanden hatte, kein Verbrechen begangen zu haben und forderte, bedingungslos freigelassen zu werden. Schließlich gab die Staatsanwaltschaft den Fall an die Polizeidienststelle zurück. Die Polizei ließ sie in der gleichen Nacht frei. Ein Polizeiauto brachte sie vom Gefängnis in die Stadt und von dort nahm sie sich ein Taxi.
Am nächsten Tag gingen meine Tochter und ich zur Polizeiwache, um ihren Mantel und ihre Tasche zurückzuholen. Sie sprach ganz ruhig mit den dortigen Polizisten, die sich höflich verhielten. Einer schaute nach den persönlichen Besitzgegenständen meiner Tochter. Darunter waren auch 3.000 Yuan, die sie beschlagnahmt hatten. Als sie ihre Tasche überprüften, fand ein Polizist eine Karte mit der Aufschrift: „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut“. Er schaute sie an und gab ihr die Tasche wortlos zurück.
Ich sagte zu den Polizisten in der Wache: „Sie sollten die wirkliche Lage verstehen. Jiang Zemins Regime behauptete, dass es innerhalb von drei Monaten Falun Gong auslöschen werde. Jetzt sind mehr als zehn Jahre vergangen und Falun Gong wurde nicht ausgelöscht, sondern die ganze Welt verurteilt die Verfolgung. Es wurde bewiesen, dass die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens eine Inszenierung zur Täuschung war. Jiang Zemin und Bo Xilai wurden im Ausland angeklagt. Denken Sie mal, kann Falun Gong eine ganz gewöhnliche Angelegenheit sein? Der Ruf von Falun Gong wird hier in China wiederhergestellt werden. Es wird Veränderungen geben. Jeder sollte dies wissen und nicht blindlings der KPCh hinterherlaufen. Denn sonst wird er mit der KPCh untergehen.“
Der leitende Polizist gab zur Antwort: „Ja, ja. Wir wussten das alles nicht, bis Sie es uns erklärt haben. Ihre Tochter wurde von der Staatssicherheitsabteilung festgenommen. Die haben es getan und uns wurde die Schuld in die Schuhe geschoben!“ Alle Polizisten in diesem Raum fingen an, sich über die Bürokratie zu beklagen. Sie halfen uns, die Sachen hinauszutragen und geleiteten uns zum Tor: „Passen Sie auf sich auf! Alles Gute!“
Wenn ich über den Weg nachdenke, den ich zurückgelegt habe, dann verstand ich zuerst meine Tochter nicht und bat sie, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Dann kam die Zeit, wo ich zwar aus der KPCh austrat, aber sie bat, niemandem davon zu erzählen. Und heute, wo ich meine Tochter erfolgreich gerettet habe und mehr als zehn Jahre Widerstand gegen die Verfolgung vorbei sind, kann ich wirklich selbst bezeugen, dass das „Böse das Aufrichtige nicht bezwingen kann“. Durch Falun Gong habe ich die Gnade Gottes selbst erlebt und habe nun Hoffnung.
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