Die Wahl - Teil 3

Von der 9. Internet-Konferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in China

(Minghui.org)

Teil 1: http://de.minghui.org/artikel/71930.html

Teil 2: http://de.minghui.org/artikel/71933.html

Die Zeit nach der Festnahme meines Mannes

Im Frühling dieses Jahres wurde mein Mann verhaftet und ich wurde in der Wohnung einer Praktizierenden festgenommen. Das war eine geplante Aktion, bei der insgesamt zehn Praktizierende ohne gesetzliche Grundlage festgenommen wurden. Auf der Polizeistadion ließen sie uns nicht zu Wort kommen und wollten sich die Wahrheit nicht anhören. Ich blieb still, sandte aufrichtige Gedanken aus und rezitierte das Fa. Ich suchte nach innen, warum ich in dieser Lage war und fand einige tief versteckte Eigensinne, wie zum Beispiel der Hang zur Gemütlichkeit, Bindungen zu Verwandten, dämonische Eigenschaften, das Herz, „Dinge zu tun“, Erotik usw. Sobald ich einen Eigensinn gefunden hatte, beseitigte ich ihn. Zum Schluss blieb nur noch mein Körper. Ich dachte, wozu das Festhalten am fleischlichen Körper, ich sollte ihn auch loslassen. Dann ließ ich den Körper, das Leben und den Tod los. Ich dachte überhaupt nicht an meine Freilassung, sondern nur, dass ich den Weg der Kultivierung der Fa-Berichtigung gehen werde. Gehört denn die Kultivierung in den Gefängnissen und den Arbeitslagern nicht zur persönlichen Kultivierung? Ich dachte, „nein“, meine Mission liegt außerhalb dieser Einrichtungen, ich muss mein Gelöbnis einlösen: „Dem Meister bei der Fa-Berichtigung und Errettung der Lebewesen helfen“. Ich bat den Meister um Unterstützung und bestärkte mich in dem Gedanken, nur den vom Meister arrangierten Weg zu gehen.

Tatsächlich wurde ich gegen 16 Uhr freigelassen.

Ein Praktizierender schrieb später in seinem Erfahrungsbericht, dass die Verhaftungen im ganzen Land in Wirklichkeit eine Prüfung seitens der alten Mächte waren, ob man nach innen schauen kann. Durch diese Angelegenheit habe ich tiefer verstanden, dass ich nur durch das Nach-innen-Schauen und durch meine feste Entschlossenheit, den Pass überwinden konnte.

Nachdem ich nach Hause kam, stellte ich fest, dass die Wohnung durchwühlt war. Unser PC, der Drucker und unser gesamtes Bargeld wurden geraubt. Nicht einmal ein einziger Cent war zu finden. Ich ging zur Polizeistelle zurück und sagte, dass ich ohne einen Cent nicht weiter leben könne. Außerdem habe die Polizeiaktion meine Eltern so verängstigt, dass sie verschwunden seien. Die Polizisten sagten mir sofort, dass ich meine Verwandten anrufen solle. Ich sagte laut: „Sie haben auch mein Handy mitgenommen.“ Sie holten schnell mein Handy und gaben es mir zurück. Dann sagten sie ich solle gehen und schoben mich schnell in Richtung Tür.

Zu Hause fühlte ich mich nicht wohl. Eigensinnig dachte ich an die Zeit mit meinen Mann. Ich erinnerte mich an Episoden unserer langjährigen Ehe und daran, dass wir noch nie getrennt waren, er immer so gut zu mir war... Je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger konnte ich es loslassen. Schließlich war ich so niedergeschlagen, dass ich nicht mehr essen, schlafen oder irgendetwas etwas tun wollte. Eines Tages wurde mir dieser Zustand bewusst und ich fragte mich: „Was mache ich denn? Ich befinde mich in der Bitternis und kann nicht herauskommen. Ich bin nicht einmal mehr in der Lage in Ruhe die drei Dinge zu machen. Ist es dann nicht so, dass ich das Böse akzeptiere und den Weg der alten Mächte gehe? Nein, ich lasse jetzt die gefühlsmäßige Bindung zu meinem Mann los. Sie gehört nicht zu mir. Mein Haupturgeist muss wach werden!“ Die Sentimentalität löste sich daraufhin sofort auf und ich fühlte mich sehr leicht. Es ist wirklich ein wunderschöner Zustand, wenn man die menschlichen Gefühle loslässt. Ich verstand nun tiefer, wie gut die Kultivierung tatsächlich ist!

Obwohl der Meister den Gefühlsdämon weggenommen hatte, tauchte er ab und zu wieder auf. Ich erinnerte mich daran, dass dieser Eigensinn keine Wurzeln mehr hat. Sobald ich ihn erkenne, wird er beseitigt. Jedes Mal wenn ich mich an meinen Mann und sein Lachen erinnerte, beseitigte ich diesen Eigensinn, indem ich mir sagte: „Der Dämon ist wieder da, um mich zu stören.“

Manches Mal spiegelte mir der Eigensinn auch Gefühle von ehelicher Harmonie, gegenseitigem Respekt und einem gemeinsamen Ziel. Das Gefühl war sehr gut. Aber auch dabei ging es um menschliche Gedanken, die ich loslassen sollte. Eines Tages erinnerte ich mich an den Artikel des Meisters „Der Vollendung entgegen“ und erkannte, dass mein grundlegender Eigensinn darin bestand, nach einem schönen Leben zu trachten. Früher dachte ich immer, dass ich mich gut kultiviert und keinen grundlegenden Eigensinn hätte. Nun erkannte ich ihn. Nachdem ich ihn gefunden hatte, wurde er schnellstens beseitigt.

In der Zeit der Abwesenheit meines Mannes lernte ich verstärkt das Fa und beseitigte wahrlich Eigensinne. Ich spürte förmlich, dass es der Meister für mich arrangierte. Nachdem ein Herz beseitigt war, kam das andere Herz an die Reihe. Ich machte keine Pause und ließ alle Gedanken los, mich entspannen zu wollen.

Nachdem ich den Artikel des Meisters „Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag“ gelesen hatte, erkannte ich noch mehr die Wichtigkeit, mich selbst zu kultivieren. Nur wenn man sich gut kultiviert, kann man die Lebewesen erretten. Ansonsten gibt es keine mächtige Kraft des Fa und die Errettung der Menschen wird zu einer Art Beschäftigung. Vielleicht werden sogar Menschen ruiniert. Wenn man die die göttliche Mission, Menschen zu erretten, als eine Angelegenheit der gewöhnlichen Menschen betrachtet, verpasst man die Zeit und die Schicksalsverbindung.

Nachdem sich mein Mann im Untersuchungsgefängnis befand, sprach ich dort mehrmals vor, um seine Freilassung und die Rückgabe meines Eigentums zu erreichen. Jedes Mal lächelte ich sie an und sprach vernünftig mit ihnen. Ich empfand dabei weder Hass noch hatte ich Angst und dachte, dass sie auch errettet werden sollen. Sie selbst waren ja nicht die Bösen, sondern das Böse in den anderen Räumen steuerte sie hinter ihrem Rücken und ließ sie Untaten verüben. Was die Dafa-Schüler erleiden, ist jenseits der Bitternis. Die Polizisten zeigten kein bösartiges Verhalten mehr und manche waren sogar sehr höflich. Wenn sie bereit waren, sich die wahren Umstände über die Verfolgung anzuhören, erklärte ich es ihnen, ansonsten nicht. Sie sagten mir, ich solle die Staatssicherheitsbehörde aufsuchen, da sie für die Inhaftierung meines Mannes mitverantwortlich seien.

Bei meiner ersten Vorsprache bei der Behörde, lehnten die zuständigen Beamten jegliche Verantwortung ab. Es war sehr schwierig, telefonisch mit ihnen einen Termin zu vereinbaren, denn sie hatten oft Besprechungen oder befanden sich auf Dienstreisen. Was konnte ich angesichts dieser Situation tun? Ich schrieb ihnen einen Brief, in dem ich die wahren Umstände erläuterte: Was ist Falun Gong, vor welcher Katastrophe stehen sie, wenn sie Dafa und die Dafa-Schüler verfolgen, die sich immer friedlich gegen die Verfolgung einsetzen und ihre barmherzige Seite wecken.

Ich erinnerte mich wieder an:

„Ein Meer von Menschen, Begegnungen rar
Ein Lächeln scheint Zufall doch das Schicksal sieht klar
Lass Ruhe in dein Herz und höre das Wahre
Denn auf dieses Wort wartest du Tausende Jahre
Schon verbreitet das rettende Dafa
Jedes Wort himmlisches Geheimnis, alles wahr“

(Li Hongzhi, Sprechen über Schicksalsverbindung, 18.5.2011, in: Hong Yin III)

Als ich das Gedicht niederschrieb und ihnen erklärte, dass dies die Worte meines Meisters sind, der sie erretten wolle, war ich im Herzen voller Barmherzigkeit. Ich spürte die großartige Gnade des Buddhas gegenüber den Lebewesen.

Ich gab den Brief dann persönlich an einen Mitarbeiter der Behörde ab. Er hatte zuerst Angst und nahm an, dass dieser Brief eine Anschuldigung gegen ihn enthalte. Als er sah, dass der Brief handschriftlich geschrieben war, nahm er ihn an.

In unserer Gegend wurden besonders die Praktizierenden verhaftet, die die Produktionsstätten betrieben. Damit die Praktizierenden die Arbeit fortsetzen konnten, baten sie mich um Hilfe. Ich war nicht begeistert und dachte, dass sie mir bei der Rettung meines Mannes auch nicht geholfen hätten. Ich habe selbst genug eigene Schwierigkeiten, außerdem kennt die Polizei meine Wohnung. Wie könnte ich ihnen noch helfen? Als ich später noch einmal in Ruhe darüber nachdachte, fand ich meinen Egoismus. Ich befürchtete, dass die Arbeit in der Produktionsstätte, die Rettung meines Mannes stören könnte. Außerdem hatte ich die Gesinnung entdeckt, mir bestimmte Dinge auszusuchen, denn nur wenn ich etwas gerne tat, machte ich es.

Ich erinnerte mich wieder daran, dass ich bei meiner Verhaftung auf der Polizeidienststelle dem Meister versprochen hatte, die drei Dinge gut zu erledigen. Warum hielt ich mich nicht daran? Schließlich beseitigte ich meinen Eigensinn, mich über die anderen zu beschweren, und meinen Egoismus und half den Praktizierenden bedingungslos.

Als ich hörte, dass mich Praktizierende im Gefängnis verraten hatten und das Böse nach mir suchte, spürte ich einen großen Druck. Ich überlegte dann, ob ich meine Wohnung verlassen sollte. Welche Entscheidung sollte ich treffen? Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich zu bleiben, denn ein Dafa-Schüler soll trotz langer und brutaler Verfolgung offen, ehrlich und aufrichtig handeln. Früher hatte ich eine Zeit lang keinen festen Wohnsitz. Aber das war kein aufrichtiges und würdiges Leben.

Ich mahnte mich, ruhig zu bleiben und mich zu Hause weiterzukultivieren.

In den Monaten, in denen mein Mann eingesperrt war, lernte ich das Fa mit einem ruhigen Herz, erleuchtete Fa-Grundsätze, beseitigte bedingungslos Eigensinne, trat heraus, um Praktizierende zu retten und machte die drei Sachen gut. Ich bemerkte, dass ich mich sehr schnell erhöhte. Zugleich wurde mir bewusst, dass ich in der Vergangenheit viel Zeit verschwendet hatte. Insofern hatte ich ein schlechtes Gewissen, der barmherzigen Erlösung des Meisters würdig zu sein.

Der Meister sagte:

„Also wenn du auf gute oder schlechte Sachen stößt, solange du dich im Dafa kultivierst, sind das alles gute Sachen. Es ist bestimmt so.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 5. November 2005)

Die Inhaftierung meines Mannes war keine gute Sache. Aber wenn wir uns durch sie kultivieren, wird sie gut. Wir können uns dadurch erhöhen, menschliche Anschauungen beseitigen, Erkenntnisse sammeln, uns selbst berichtigen und auf dem Kultivierungsweg zur Gottheit einen Schritt nach vorne machen. Sind diese dämonischen Schwierigkeiten nicht dazu da, uns den Weg der Kultivierung zu bahnen?

Es gäbe noch vieles zu berichten, aber ich komme jetzt zum Schluss.

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir Dafa-Schüler alle fleißig vorankommen, nicht mehr passiv und gefühllos sind, den Anforderungen des Meisters folgen und so gut es geht, unsere Pflicht erfüllen. Die Zeit drängt und die Schicksalsverbindung der Kultivierung wird bald vorbei sein.

Ich bitte die Mitpraktizierenden um barmherzige Korrektur.

Heshi