Die Geschichte hinter der Entlassung des chinesischen Vize-Gesundheitsministers Huang Jiefu

(Minghui.org)

Einführung

Am 12. März verkündete der Staatsrat der Volksrepublik China, dass die Position des stellvertretenden Gesundheitsministers, besetzt von Huang Jiefu, im neuesten institutionellen Reorganisationsentwurf gestrichen wird. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass Juang Jiefu gefeuert wurde.

Die Entlassung Huangs folgte postwendend auf seine Bemerkungen vom 25. Februar, als er vorschlug, dass es für eine Reform des Organtransplantationssystems in China notwendig sei, dass man weniger auf hingerichtete Gefangene baue.

Ausländische Analytiker sehen eine Verbindung zwischen der Entlassung Huangs und dem groß angelegten Organraub an Falun Gong-Praktizierenden durch die Kommunistische Partei Chinas.

 
 

State Organs ist eine Sammlung von Aufsätzen medizinischer, rechtlicher und ethischer Experten und Politiker. Dieses Buch liefert viele Fakten, Statistiken, Zeugenaussagen und Analysen zum Organraub an lebenden Menschen in China

Anonymer Beitrag auf der Seite eines sozialen Netzwerks blamiert das kommunistische Regime Chinas

Am 5. März, dem Eröffnungstag des Nationalen Volkskongresses, schickte ein Nutzer von Sina Weibo (soziales Netzwerk, das Twitter ähnlich ist) Bildschirmfotos von drei widersprüchlichen Nachrichtenberichten, die das Gesundheitsministerium in Bezug auf „Organentnahme bei exekutierten Gefangenen“ veröffentlicht hatte. Dieser Eintrag verursachte ziemliche Furore und wurde mittlerweile von den KPCh-Einrichtungen zensiert (gelöscht). Der anonyme Absender schickte den Beitrag unter dem Benutzernamen „Verbotene Fairness & Gerechtigkeit“.

Bildschirmfotos von drei widersprüchlichen Meldungen des Gesundheitsministeriums in Bezug auf „Organentnahmen an exekutierten Gefangenen”

Drei widersprüchliche Berichte des Gesundheitsministeriums erklären, warum der Vize-Gesundheitsminister gefeuert wurde

Der erste von „Verbotene Fairness & Gerechtigkeit“ zitierte Bericht leugnete, dass exekutierten Gefangenen beliebig Transplantationsorgane entnommen wurden. Die Osttag-Website zitierte Mao Qun’an, den Sprecher des Gesundheitsministeriums, vom 11. April 2006: „Die Behauptung, dass transplantierte Organe in China von exekutierten Gefangenen stammen, ist eine Falschmeldung.“

Die Überschrift des zweiten Berichts lautete: „Gesundheitsministerium: Hauptquelle für Organe sind exekutierte Gefangene“. Dieser Artikel wurde am 7. März 2012 in „Peking Times“ veröffentlicht.

Der dritte Nachrichtentext wurde auf China.org am 5. März 2013 veröffentlicht, dem Eröffnungstag des Nationales Volkskongresses. Er trug den Titel: „Gesundheitsministerium: In zwei Jahren wird die Quelle für Transplantationsorgane nicht mehr auf exekutierte Gefangene angewiesen sein“.

Hintergrund – Organtransplantationszahlen ergeben keinen Sinn

Laut öffentlichen Berichten in China gab es im Zeitraum von sechs Jahren zwischen 1994 und 1999 fast 18.500 Transplantationen in China und laut der chinesischen medizinischen Organtransplantationsvereinigung gab es ungefähr 60.000 Transplantationen in der Zeit von 2000 bis 2005. Der starke Anstieg bei Organtransplantationen deckt sich mit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong.

Ausländische Ermittler deckten im März 2006 die Organraubverbrechen der KPCh an lebenden Falun Gong-Praktizierenden auf. In ihrem Bericht in Buchumfang „Blutige Ernte“ erklären David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatssekretär (Asien-Pazifik), und David Matas, angesehener Menschenrechtsanwalt, dass zwischen 2000 und 2005 41.000 Transplantationen stattfanden, bei denen die wahrscheinlichste Organquelle Falun Gong-Praktizierende waren. Sie glauben, dass der Organraub bis zum heutigen Tage andauert und fast 10.000 Organe jährlich von Gefangenen stammen.

Die KPCh leugnet diese Anschuldigungen und argumentiert dagegen. Während jedoch immer mehr Beweise ans Tageslicht gelangen, wird sie von der internationalen Gemeinschaft einem immer stärkeren Druck ausgesetzt. Im Juli 2005 musste Huang Jiefu während der Internationalen Lebertransplantationskonferenz widersprüchliche Aussagen machen und gab zu, dass die meisten Organe bei Transplantationen von exekutierten Gefangenen stammen. Welches Geheimnis steckt hinter diesem Widerspruch?

Die schockierende Geschichte in dem Buch „State Organs“

Jiang Zemin, der ehemalige Chef der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), startete im Jahr 1999 die landesweite Verfolgung von Falun Gong. Unter dem Motto „Ruiniert ihren Ruf, führt sie in den finanziellen Bankrott und zerstört sie körperlich“ wurden abertausende von Falun Gong-Praktizierenden, die nach Peking gegangen waren, um sich für Falun Gong einzusetzen, verhaftet. Verschleppung, Inhaftierung und Folterung fand im ganzen Land statt.

Während die KPCh die Verfolgung unter Nutzung des Staatsapparats einführte, wurde der Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden zu einer lukrativen Möglichkeit, um sie „körperlich zu zerstören“. Die KPCh bediente sich des Militärs, der bewaffneten Polizei, der Gefängnisse und Arbeitslager für diese rechtswidrigen Handlungen. Der gesamte Vorgang ist ein staatlich instrumentiertes Verbrechen unter der Regie der Regierung, unterstützt vom Militär mit Beteiligung von Justiz, Staatsanwaltschaft, Gerichtswesen und Krankenhauswesen. Eine große Organbank wurde mit den Ergebnissen aus den körperlichen Untersuchungen der gefangenen Falun Gong-Praktizierenden und einem Organdatennetzwerk eingerichtet.

Anfang März 2006 enthüllte ein Zeuge zum ersten Mal Informationen über das Konzentrationslager Sujiatun, wo Falun Gong-Praktizierende zum Zweck der Organentnahme eingesperrt wurden. Die Frau eines ehemaligen Chirurgen sagte aus, dass ihr Mann von Ende 2001 bis Oktober 2003 Augenhornhäute von ungefähr 2000 lebenden Falun Gong-Praktizierenden entfernt hatte. Ein älterer Militärarzt aus der Militärregion Shenyang, der anonym bleiben möchte, bestätigte die Existenz des Konzentrationslagers Sujiatun und erklärte, dass es in China insgesamt 36 Konzentrationslager wie Sujiatun geben würde.

Das größte Lager mit dem Codenamen „672-S“ soll über 120.000 Menschen gefangen gehalten haben. Unter den Gefangenen sollen Falun Gong-Praktizierende und andere politische Gefangene gewesen sein. Im fünftgrößten Lager, im Bezirk Jiutai von Jilin, waren zeitweise mehr als 14.000 Falun Gong-Praktizierende eingesperrt. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas beschloss, Falun Gong-Praktizierende als „Klassenfeinde“ zu behandeln und mit ihnen in jeder erdenklichen wirtschaftlich profitablen Art und Weise zu verfahren. Anders gesagt wurden Falun Gong-Praktizierende nicht mehr als Menschen betrachtet, sondern als Rohmaterial für Wirtschaftsprodukte.

Huang Jiefu persönlich in den rechtswidrigen Organraub verwickelt

Huang Jiefu ist der ehemalige Präsident des Sun Yat-Sen Kollegs für medizinische Wissenschaft. Das Hauptforschungsgebiet von Huang ist die Lebertransplantation. Er veröffentlichte mehr als 180 Artikel und gewann acht Forschungspreise.

Laut Urumqi On-line und Sina.net nahmen Huang Jiefu und Luo Gan, der KPCh-Sekretär des Komitees für Politik und Recht, am 28. September 2005 an Konferenzen des ersten Krankenhauses der medizinischen Universität Xinjiang teil, um eine Organtransplantation zu zeigen.

Dem Bericht zufolge bestellte Huang Jiefu zwei Lebern an einem Tag und führte an dem 46 Jahre alten Patienten Yao Shufa eine Lebertransplantation durch.

Während eines Seminars, das Huang am dritten Krankenhaus Xiangya hielt, berichtete er, dass China bis 2001 mehr als 40.000 große Organtransplantationen durchgeführt hätte. Die Zahl, die er nannte, war dreimal so hoch wie die offiziell veröffentlichte Zahl.

Medizinische Gemeinschaft verurteilt unethische Transplantationen

Obwohl China das zweitgrößte Organtransplantationsland der Welt ist, genießt es in der internationalen Gemeinschaft keine Ehren. Stattdessen wurden Organtransplantationen, die medizinische Ethiken missachten, nun zur Zielscheibe im medizinischen Bereich.

Der Europäische Organspenderkongress der europäischen Transplantationskoordinations-Organisation (ETCO) weigerte sich im September 2010, chinesische Ärzte einzuladen.

Im Oktober 2011 rief die international renommierte medizinische Fachzeitschrift The Lancet zum Boykott der Annahme von Aufsätzen bei Konferenzen, der Veröffentlichung von Aufsätzen in Fachzeitschriften und der Zusammenarbeit bei der Transplantationsforschung auf, außer wenn bestätigt werden kann, dass es sich bei der Organquelle nicht um exekutierte Gefangene handelt.

Im November 2012 veröffentlichten Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH), eine Organisation mit Sitz in Washington D.C., und die taiwanesische Ärzteorganisation International Care Association of Organ Transplants (Organ Care) eine gemeinsame Erklärung, in der die KPCh zur Beendigung des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden und politischen Gefangenen aufgefordert wurde. Außerdem forderten sie, dass alle für derartigen Organraub verantwortlichen Personen strafrechtlich verfolgt werden, dass die 13 Jahre lange Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden beendet wird und appellierten an alle Länder und Parlamente, Gesetze zu berichtigen oder zu erlassen, um ihre Bürger zu schützen und zu verhindern, dass diese sich am Organraub beteiligen.

Die internationale gemeinnützige Organisation Doctors Against Forced Organ Harvesting startete in Europa eine Petition, um den Organraub durch die KPCh zu stoppen. Innerhalb von nur eineinhalb Monaten unterzeichneten 166.461 Menschen aus 36 Ländern diese Petition. Darunter waren mehr als 700 Parlamentarier, Bürgermeister und andere politische Führungspersonen.

Organraub ist die hinter vielen politischen Tumulten der jüngsten Vergangenheit in China versteckte Geschichte

Mehr Fakten über den Organraub wurden aufgedeckt, als der ehemalige Polizeichef von Chongqing, Wang Lijun, 2012 in das US-Konsulat flüchtete. In dem darauffolgenden politischen Niederschlag wurden Bo Xilai, seine Frau Gu Kailai und Huang Jiefu, die Haupttäter des Organraubs, aus ihren Positionen entfernt.

Wir sind der Meinung, dass alle, die für diesen grauenvollen Organraub verantwortlich sind, schlussendlich zur Rechenschaft gezogen werden.