Zeuge: Arbeitszustände im Zwangsarbeitslager Masanjia

(Minghui.org) Ich wurde zweimal im Zwangsarbeitslager Masanjia für insgesamt zwei Jahre inhaftiert. Dieses Zwangsarbeitslager befindet sich in der Provinz Liaoning und wird auch die erste Abteilung der Gefängniseinrichtung Masanjia genannt. Dies ist eine lebendige Hölle und berüchtigt für die Verfolgung und Misshandlung männlicher Falun Gong-Praktizierender. Es gibt drei so genannte „Mannschaften“ und in der dritten Mannschaft sind alle Falun Gong-Praktizierenden inhaftiert. Die Arbeit, die diese drei Mannschaften verrichten, war früher anders, aber im Jahr 2012 stellten alle Kleider her. Das Arbeitslager macht eine Menge Geld, indem sie dort Praktizierende zur Sklavenarbeit zwingen.

Im Sommer 2010 wurden mehrere Produkte im Arbeitslager hergestellt, darunter Kupfer-Dioden, Wegwerf-Duschunterhosen und Westen sowie Christbaumschmuck. Bis 2011 wurden dort vor allem verschiedene Arten Winterkleidung hergestellt. Ich werde beschreiben, wie sie gemacht wurden.

In der dritten Mannschaft, wo alle Praktizierenden inhaftiert sind, wurden diejenigen, die neu ankamen, in der Regel in die erste Mannschaft gesteckt. Dort wurden sie gezwungen, für eine Fabrik in Shenyang Dioden zu machen. Die Dioden waren ca. 7cm lang. Das 1cm lange Mittelstück war die Diode mit Kupferdrähten an beiden Enden.

Diese Dioden waren alle gewellt und wir mussten sie begradigen. Eine Lederunterlage wurde auf den Tisch geklebt, wir trugen dicke Lederhandschuhe und mussten die Dioden auf der Unterlage drehen, um den Draht gerade zu bekommen. In der Sommerhitze wurden unsere Hände sehr heiß und waren verschwitzt, aber wir durften keine Pause machen. Normalerweise benutzten wir die rechte Hand, um die Diode zu drehen und die linke Hand, um ständig ihre Position zu berichtigen. Nach einer Weile hatten wir überall Schmerzen und waren völlig ermattet. Manchmal, wenn wir unsere Köpfe anhoben oder aufstanden, konnten wir hören, wie unsere Gelenke knackten. Doch in der Regel durften wir nicht aufstehen, weil der Oberwärter Yu Jiang wollte, dass wir so viel Schmerzen wie möglich erleiden. Auf der Minghui Website gab es bereits viele Berichte über Yu und seine Verbrechen. Er war einer der übelsten Wärter dort und er hat viele Praktizierende persönlich geschlagen und gefoltert. Yu sagte offen zu Praktizierenden: „Ich beabsichtige, euch leiden zu lassen. Wenn ihr nicht leidet, dann fühle ich mich nicht gut.“ Doch wurde er später vom kommunistischen Regime im Stich gelassen. Der neue Kapitän der dritten Mannschaft ist Wang Hanyu, der vor einem Jahr diese Position übernahm. Damals musste jeder von uns jeden Tag einen ganzen Korb mit Dioden geradebiegen. Dieser Korb war rechteckig und so groß wie ein Bierflaschenkasten. Auch wenn wir sehr hart arbeiteten, war es sehr schwierig, einen Korb pro Tag fertigzubringen. Aber die Wärter nannten dies „die einfachste“ Aufgabe, denn viele Praktizierende, die dies tun mussten, waren ältere Menschen oder diejenigen, die brutal gefoltert wurden und folglich sehr schwach waren. Als ich das erste Mal dort war, schlug der Mannschaftsleiter der Gefangenen mir sehr grob ins Gesicht, weil ich die Dioden nicht ganz gerade gebogen hatte. Ein Wärter sah dies, sagte aber nichts. Das Arbeitslager erhielt ziemlich viel Geld für diese Dioden. Es wurde erzählt, dass der Profit für jeden Korb mit Dioden 10 Yuan gewesen sei.

Der Arbeitszeitplan war brutal, wir mussten jeden Tag um 06:00 Uhr anfangen. Nach dem Mittagessen mussten wir sofort wieder zur Arbeit und dann bis mindestens 17:00, 18:00 oder 19:00 Uhr im Sommer arbeiten. Doch oftmals mussten wir bis 22:00 Uhr arbeiten, um alles fertigzubringen. Manchmal waren wir gezwungen, die Arbeit mit in unseren Schlafraum zu nehmen und arbeiteten dort bis Mitternacht, einige Male sogar die ganze Nacht hindurch. Wenn wir die vorgeschriebene „Quote“ nicht vollenden konnten, die von den Wärtern zugeordnet worden waren, mussten wir länger arbeiten und wurden auch noch „ausgebildet“. In ruhigen Nächten konnten wir oft das Geräusch der elektrischen Schlagstöcke hören. Deshalb war dieses Arbeitslager in solch einem abgelegenen Ort gebaut worden. Außerhalb des Arbeitslagers befanden sich nur Maisfelder und die Wände rund um das Lager sind hoch und dick. Ganz gleich wie laut die Menschen drinnen schrien, draußen konnte sie niemand hören. Wärter Wang Yanmin sagte einmal provokativ: „Was sind schon Gesetze? Ich bin hier das Gesetz. Du musst das tun, was ich dir sage. Wenn nicht, dann werde ich dich schlagen. Du kannst mich ruhig verklagen, wo immer du willst. Wirst du dann auf mich hören? Wenn du trotz allem nicht hören willst, werde ich dich weiter foltern. Du bist einen Tag hier, dann musst du dem Kapitän einen Tag lang gehorchen. Hier drin ist der Kapitän dein Vater und deine Mutter. Wenn du deinen Eltern nicht gehorchst, haben wir das Recht dich zu schlagen!“

Einmal mussten einige von uns wegwerfbare Duschunterhosen und Westen machen. Diese hatten die Farbe halb-transparentes rosa. Jeden Tag hatte jede Person 200-300 Unterhosen zu machen oder mehr als 100 Westen. Dort gab es einige ältere Praktizierende, deren Sehkraft nicht mehr so gut war, doch mussten sie es trotzdem tun. Ein älterer Mann versuchte einen Faden durch das kleine Nadelöhr in der Nähmaschine zu bringen. Deshalb brachte er seinen Kopf ganz nahe zur Nähmaschine, sodass sein Gesicht diese fast berührte, trotzdem schaffte er es nicht. Die Wärter stellten sogar noch höhere Anforderungen bei den Näharbeiten als bei den Dioden. Wenn jemand seine Quote nicht schaffte, musste er am nächsten Tag noch mehr machen, auch wurde er zusätzlich geschlagen, mit Elektrostäben misshandelt, geohrfeigt und manchmal sogar auf das „Streckbett“ gelegt. Dieses Bett ist eine äußerst brutale Foltermethode, darüber wurde bereits viele Male auf Minghui berichtet. Wenn jemand auf diesem Bett getötet wird, kann man es nur schwer feststellen, weil es keine sichtbaren Verletzungen gibt. Fast jeder Praktizierende im Zwangsarbeitslager wurde auf dieses Bett gelegt, aber nie ein gewöhnlicher Gefangener. Manchmal verletzte sich ein Praktizierender die Hände an der Nadel der Nähmaschine, doch der Wärter zwang ihn, die Arbeit wie gewohnt zu beenden. Wenn er dies nicht tat, wurde er geschlagen und gefoltert.

Im Jahr 2011 wurden Winterjacken und Winterkleidung für Kinder gemacht. Diese sind dann für über 300 Yuan pro Stück verkauft worden. Darunter waren die Marken Bosideng und „Wei Shi“, die von einem Unternehmen in Shenyang vertrieben werden. Der Eigentümer lässt auch diese Arbeit in Gefängnissen machen. Ich vermute, dass diese Artikel auch im Gefängnis Shenyang (auch als Gefängnis Dabei bekannt) hergestellt werden. Es ist wahrscheinlich nur noch nicht darüber berichtet worden, weil diese Praktizierenden längere Haftstrafen erhielten. Sie mussten Markenetiketten auf die Kleidung nähen. Diese Arbeit ist hundertfach mehr rentabel als die Dioden. Ein Kleidungsstück bringt 10 Yuan; wir machten mehrere Hundert Kleidungsstücke pro Tag, also brachten wir dem Arbeitslager mehrere Tausend Yuan täglich ein. Alle im Zwangsarbeitslager Masanjia, darunter die zweite Abteilung, verrichten jetzt Näharbeiten. Da es im Arbeitslager nicht mehr so viele Menschen gibt, machten die Polizisten noch mehr Druck. Der Wärter Wang Fei war derjenige, der uns immer dazu gezwungen hatte, Überstunden zu leisten. Wang ist ein Truppenkapitän, und nachdem Yu Jiang ging, waren er und Wang Hanyu die brutalsten Wärter. Sie schlugen oft Falun Gong-Praktizierende.

Im Arbeitslager mussten wir auch Kunsthandwerke machen, die meistens außerhalb von China verkauft wurden. Es wurde gesagt, dass diese für Weihnachtsgeschenke seien. Lassen Sie mich den Menschen außerhalb Chinas sagen: „Wenn Sie diese schönen Kunstwerke sehen, stellen Sie sich einfach vor, wie viel Blut und wie viele Tränen unschuldiger Falun Gong-Praktizierender darin stecken und welches Unrecht und wie viele Verbrechen in den Arbeitslagern, wo sie gemacht wurden, stattfindet!“

Wie kann ein Weihnachtsbaum Tausende kleiner runder Kunststoffkugeln haben? Diese wurden alle von Hand angeklebt. Es beginnt mit einem Stück Metalldraht, etwa 20cm lang und jede Kugel wird auf den Draht geklebt. Die Kunststoffkugeln müssen in alternative Positionen gebracht werden, so wie die Früchte an einem Ast. Ungefähr 50-60 Kunststoffkugeln werden auf diesen Metalldraht geklebt. Sobald mehrere Dutzend dieser „kleinen Äste“ fertig sind, werden sie zusammengeschnürt und sind die zweite Ebene von „Ästen“. Viele dieser zweiten Ebene werden zusammengeschnürt, um die dritte Ebene von „Ästen“ zu bilden und so weiter, bis ein riesiger Baum mit Tausenden von Kunststoffkugeln geschaffen ist! Eine Person kann mehrere Dutzend der kleinsten Verzweigungen in einer Stunde machen. Wenn jemand 50 gemacht hatte, sagte der Wärter: „Du kannst dich ausruhen, wenn du 60 in einer Stunde machen kannst.“ Wenn er 60 machte, sagte der Wärter: „Du kannst dich ausruhen, wenn du 70 in einer Stunde machen kannst.“ So werden die Menschen im Arbeitslager gedrängt, riesige Gewinne für das Lager zu machen.

Zuerst werden nur die Hände wund. Nach einer Weile schmerzen deine Arme und die Hälfte deines Körpers. Ein wenig länger und dein ganzer Körper schmerzt. Die Wärter im Arbeitslager erlauben den Leuten nicht zu stehen, herumzugehen, oder die Augen zu schließen. Man leidet nicht nur körperlich, sondern auch psychisch, insbesondere Falun Gong-Praktizierende. Sie müssen nicht nur die Schikanen der Wärter ertragen, sondern auch von den gewöhnlichen Strafgefangenen. Diese Gefangenen waren meist Glücksspieler, Diebe, Drogensüchtige, Vergewaltiger, Streithähne und so weiter. Der Gefangenenleiter einer Gruppe kann beliebig Falun Gong-Praktizierende schlagen und bestrafen. Die Wärter loben sie sogar manchmal und halten sie niemals zurück.

Ich bitte alle Menschen auf der Welt, dabei zu helfen, die Sklavenarbeit in den Zwangsarbeitslagern in China zu verurteilen und zu stoppen und China zu drängen, dieses bösartige Zwangsarbeitslagersystem aufzuheben.