Ehemaliger Leutnant Wang Youjiang erneut wegen des Praktizierens von Falun Gong verurteilt

(Minghui.org) Nach zehn Jahren Haft wegen des Praktizierens von Falun Gong konnte der ehemalige Leutnant Wang Youjiang nach seiner Freilassung am 9. Januar 2011 nicht mehr für sich selbst sorgen. Trotzdem wurde er im Juni 2012 von der Staatssicherheitsabteilung Lanzhou erneut verhaftet. Am 24. November 2012 wurde er heimlich vor Gericht gestellt. Derzeit befindet er sich im Untersuchungsgefängnis Lanzhou Nr. 2 und wird unter Anwendung von Folter verhört.

Leutnant Wang Youjiang

Persönlicher Bericht über die jüngsten Ungerechtigkeiten

Leutnant Wang erinnert sich: „Die Polizei wandte Gewalt an, um Geständnisse aus uns herauszuholen. Ich wurde drei Tage und Nächte lang auf die Tigerbank gebunden und sie verhörten mich rund um die Uhr. Ein sehr starkes Licht wurde auf meine Augen gerichtet. Drei Tage, nachdem ich eingesperrt worden war, zeigten sie mir den Haftbefehl. Mein Blutdruck stieg auf 220/130mmHg.

„Am 24. November 2012 kamen Angestellte des Bezirksgerichts Chengguan um 07:00 Uhr morgens und brachten Herrn Ge Qingchun, einen Falun Gong-Praktizierenden aus Gangsu, und mich zum Gericht. Als wir am Eingang des Gerichts ankamen, bemerkten wir die strengen Sicherheitsvorkehrungen und viele Polizisten in Zivil vor dem Gerichtsgebäude. Diejenigen, die hineingehen wollten, wurden befragt. Ich sah auch Beamte der Staatssicherheitsabteilung der Bezirkspolizeibehörde Chengguan beim Tor.

Eine Zuhörerschaft wurde vom Gericht zusammengestellt, um die Sitzplätze im Gerichtssaal zu füllen. Ich sah überhaupt niemanden von meiner Familie oder von Leuten, die ich kannte. Die Anhörung verlief sehr schnell und wir hatten kaum Gelegenheit zu sprechen. Von Beginn an verkündete der Staatsanwalt, dass wir wegen des Praktizierens von Falun Gong schuldig seien. Wir wurden gefragt, ob wir Botschaften verteilt hätten. Der Richter unterbrach uns ständig, wenn wir den Versuch unternahmen, etwas für uns vorzubringen und uns selbst zu verteildigen. Die gesamte Anhörung lief nach der Planung des Gerichts ab. Laut Gerichtsdiener gab es an jenem Tag mehr als 200 Polizisten, die das Gericht bewachten.“

Frühere Festnahmen und Schikanen

Leutnant Wang machte seinen Abschluss am Kommunikationsinstitut Zhangjiakou und arbeitete im Kommunikationsstabsquartier der Militärregion Lanzhou. Er fing 1998 mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong angefangen hatte, fuhr er am 3. Januar 2000 nach Peking, um sich dort für das Recht auf Praktizieren einzusetzen. Er wurde zwei Monate lang in seinem Militärstützpunkt eingesperrt und als „Dringlichkeitsfall“ eingestuft. Damit seine Vorgesetzten seinetwegen nicht belangt werden konnten, willigte Wang zu einer Verlegung seiner Arbeit ein. Doch bevor dies geschah, wurde er am 6. Januar 2001 von Polizisten der Polizeibehörde Lanzhou verhaftet.

Leutnant Wang wurde zu zehn Jahren Gefängnis in Lanzhou verurteilt. Nach 10 Jahren der Misshandlung konnte dieser einst gut aussehende und vitale junge Mann nicht mehr für sich selbst sorgen. Leutnant Wang kam am 9. Januar 2011 nach seiner Freilassung in seine Heimatstadt im Kreis Yongdeng zurück. In dem Jahr, in dem er zu Hause war, wurde er ständig von Beamten des Komitees für Politik und Recht und des Büros 610 aufgesucht. Die Polizisten des Komitees für Politik und Recht und des Büros 610 drangen am 26. April 2012 in seine Wohnung ein und schikanierten ihn. Leutnant Wang war nicht in der Lage, ein friedliches und ungestörtes Leben zu führen.

Details über die derzeitige Situation

Mitte Juni 2012 begab sich Leutnant Wang nach Lanzhou, um Arbeit zu suchen. Am 30. Juni wurde er festgenommen. Seine Familie wurde darüber erst am 16. August in Kenntnis gesetzt. Zu jener Zeit war er bereits in das Untersuchungsgefängnis Lanzhou Nr. 2 gebracht worden. Die Staatsanwaltschaft Chengguan genehmigte die Festnahme von Leutnant Wang mit der Begründung der „Unterminierung des Gesetzesvollzugs durch eine Kultorganisation“.

Ende Oktober erhielt Leutnant Wang die Anklageschrift vom Bezirksgericht Chengguan, dass er erneut vor Gericht gestellt werde. Leutnant Wang wandte sich an die Öffentlichkeit um Hilfe und verschickte zweimal mit Hilfe vieler Personen aktuelle Berichte über seine Lage. Er hoffte, seine Familie und Freunde könnten für ihn einen Anwalt besorgen. Seine Familie beauftragte zur Verteidigung von Leutnant Wang und eines weiteren Falun Gong-Praktizierenden, Herrn Chen Jie, einen Anwalt aus Peking. Herr Chen und Leutnant Wang waren zusammen festgenommen worden, doch Herr Chen war in das Untersuchungsgefängnis Lanzhou Nr. 1 gebracht worden.

Der Anwalt kam am 13. November in Lanzhou an. Doch die Rechtsbehörde Lanzhou gab dem Anwalt keine Erlaubnis, Leutnant Wangs Fall zu bearbeiten, indem sie ihn weder mit Leutnant Wang noch mit Herrn Chen sprechen ließen. Die Familie Wangs suchte viele Male die örtliche Justizbehörde und das Bezirksgericht Chengguan auf. Sie trafen sich sogar mit Wei Gongxin, dem vorsitzenden Richter des Strafgerichts, mit Liu Dongyu und mit weiteren Gerichtsbeamten. Zum einen richteten sich diese Beamten nicht nach den rechtlichen Vorgehensweisen in Bezug auf seinen Fall, zum anderen gaben sie seiner Familie falsche Informationen.

Ohne die Familienangehörigen oder die Anwälte zu informieren, wurden Leutnant Wang, Herr Chen Jie und Herr Ge Qingchun vor das Bezirksgericht Chengguan gestellt.

Familie reicht Klage gegen Gericht ein

Das Praktizieren von Falun Gong und der Glaube an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind kein Verbrechen. Artikel 35 und 36 der Verfassung der Volksrepublik China erklären, dass die Bürger das „Recht auf Meinungsäußerung, Veröffentlichung und auf den Glauben an ihre Religion“ haben.

Leutnant Wangs Familie sammelte Informationen in Bezug auf die heimliche Anhörung des Bezirksgerichts Chengguan und beschloss, Klage gegen das Gericht einzureichen. Sie reichte am 14. Januar 2013 die Klage beim Mittleren Gericht Lanzhou ein. Inspektor Liu Xiaoming erhielt den Fall.

Leutnant Wang befindet sich derzeit im Untersuchungsgefängnis Lanzhou Nr. 2. Agenten des Bezirksgerichts Chengguan haben ihn unter Anwendung von Folter verhört und sein Blutdruck stieg wieder auf 220mmHg.

Personen, die in die Verfolgung von Leutnant Wang verwickelt sind:

Wei Gongxin, vorsitzender Richter des Strafgerichts: +86-852-2809-8814

Liu Xiaoming, Inspektor des Mittleren Gerichts Lanzhou: +86-856-3322-1007

Peng Bing, Bezirksgericht Chengguan: +86-8522031-8722

Maßgebliche Artikel:

Armeemajor wird nach zehn Jahren unrechtmäßiger Haft erneut inhaftiert, http://de.minghui.org/artikel/70686.html

Militäroffizier zehn Jahre im Gefängnis, selbst ein Jahr nach Freilassung immer noch die Wohnsitzregistrierung vorenthalten, http://de.minghui.org/artikel/68698.html

und in englischer Sprache:

http://en.minghui.org/html/articles/2012/9/6/135305.html
http://en.minghui.org/html/articles/2011/7/28/127064.html
http://en.minghui.org/html/articles/2011/4/10/124326.html
http://en.minghui.org/html/articles/2011/1/16/122515.html
http://en.minghui.org/html/articles/2013/1/25/137236.html