FDI: Anhaltende Unterschriftenaktionen in China für Falun Gong trotz Lebensgefahr

Tausende von Unterzeichnern verurteilen Politik der Verfolgung

Berlin / New York (FDI) – Fünf neue Petitionen für einzelne Falun Gong-Praktizierende, darunter einige mit mehr als 10.000 Unterschriften, von denen in den vergangenen zwei Monaten berichtet wurde, setzen einen wachsenden Trend in ganz China fort.

Während einige der Petitionen neue Initiativen darstellen, dauern andere – darunter auch jene in den Provinzen Hubei und Hebei – bis heute an und versuchen trotz Repressalien von offizieller Seite Bürger zu retten, die Falun Gong praktizieren.

Bemerkenswert ist, dass die Bewohner des Landkreises Zhengding in der Nähe von Shijiazhuang, Provinz Hebei, sich nicht von einer Razzia einschüchtern ließen, die einer Petition für Herrn Li Lankui gefolgt war. Im Juni 2012 wurde Li vom örtlichen Büro 610 im Rahmen einer stadtweiten „Säuberungsaktion"entführt und heimlich zu 15 Monaten Zwangsarbeit verurteilt.

Provinz Hebei: 1.300 Unterschriften fordern die Freilassung von Li Lankui

Li`s Entführung erregte den Zorn von Freunden und Nachbarn, die daraufhin in wochenlanger Anstrengung hunderte von Unterschriften für eine Petition zu seiner Freilassung sammelten. Die lokalen Behörden reagierten auf die Petition mit Dutzenden von körperlichen Übergriffen und mindestens 16 Festnahmen. Während einer Razzia wurde sogar eine weitere Falun Gong-Praktizierende, Frau Yang Yinqiao, getötet. Offiziell hieß es, sie sei aus einem Fenster im fünften Stock „gefallen“.

Unbeeindruckt von der Gewalt und offensichtlichen Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen für ihren Aktivismus, haben Anwohner dieser Petition vor kurzem den Namen eines anderen, älteren Falun Gong-Praktizierenden hinzugefügt. Er war inhaftiert und gefoltert worden, weil er angeblich geholfen hat, die Petition für Li in Umlauf zu bringen. Die Unterschriftensammlung wurde fortgesetzt und als Mitte März fast 11.000 Unterschriften zusammengekommen waren, war das eine deutliche Steigerung gegenüber den 700 Unterschriften für die erste Petition.

Solche Petitions-Initiativen für einzelne Falun Gong-Praktizierende nehmen im ganzen Land zu. Das Falun Dafa-Informationszentrum hat seit 2008 von fast drei Dutzend erfahren, wobei die meisten in den letzten zwei Jahren durchgeführt wurden.

Im März tauchten vier weitere Petitionen aus drei chinesischen Provinzen auf, darunter eine mit mehr als 5.000 Unterschriften. In fast allen Fällen werden die Unterschriften mit einem roten Fingerabdruck versehen, ein Vorgehen, das in der chinesischen Geschichte eingesetzt wurde, um juristische Dokumente amtlich zu machen.

„Die wachsende Zahl von Petitionen zeigt, dass der endlose Strom verunglimpfender Propaganda des KP-Regimes gegen Falun Gong nicht mehr die Wirkung hat, die er früher einmal hatte", sagte Levi Browde, Leiter des Falun Dafa Information Center in New York. „Die Menschen durchschauen es.“

Ehemann fordert Freilassung seiner Frau, die ihn rettete

Zur Unterstützung einer weiteren Petition schrieb Herr Zhou Xiangyang einen offenen Brief über seine junge Ehefrau, Li Shanshan, aus der Provinz Hebei. Li ist, so Amnesty International, eine Gewissensgefangene, die derzeit in einem Arbeitslager inhaftiert ist, weil sie sich für die Freilassung ihres Mannes eingesetzt hat.

„Erst als ich aus dem Gefängnis kam, habe ich erfahren, dass meine Frau erneut verhaftet wurde, weil sie sich für mich eingesetzt hat.", schrieb Zhou, der im April 2012 dank internationaler Unterstützung und einer Petition, die lokale Anwohner in Umlauf gebracht hatten, freigelassen wurde. „Ich habe nicht erwartet, dass ich jetzt, nach meiner Freilassung, für meine Frau appellieren muss."

„Ich hoffe, dass dieser Brief mehr Menschen verstehen lässt, warum wir solch ein Opfer bringen und so beharrlich die universellen Werte „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ verteidigen, und warum wir in diesem Land durch soviel Not und Leid gehen", schrieb er. „Ich hoffe, dass sich solches Leid niemals wiederholt ..."

Eine weitere Petition war für Frau Cui Aijun gestartet worden, die am 11. Dezember 2012 aus ihrem Haus im Landkreis Shuangshanzi in der Provinz Hebei entführt wurde. Es war weithin bekannt, dass sich Frau Cui alleine um ihre 81 und 91 Jahre alten Schwiegereltern kümmerte. Ihre Schwiegermutter ist blind.

Ein Unterzeichner schrieb: „Ich unterschreibe für Falun Gong. Die Kommunistische Partei ist einfach nur schlecht.... Was ist falsch daran, ein guter Mensch zu sein? Lasst sie sofort frei."

Weitere Informationen

• Analyse des Falun Dafa Information Center: Significance of Petition Drives

• Falun Dafa Information Center:
Falun Gong Practitioners Abducted, Killed in Crackdown ahead of U.S. Governor’s Visit

• Amnesty International startet: Urgent Action für Li Shanshan

• Amnesty International: Freigelassen: Herr Zhou Xiangyang


Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 114 Ländern und Regionen der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin initiiert wurde. Schätzungen zufolge wurden seit dem Juli 1999 über 1 Million Falun Gong-Praktizierende festgenommen, über 500.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager gezwungen, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa-Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3690 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Dass systematischer Organraub von staatlichen Behörden angeleitet wird, ist kaum zu glauben und dennoch sind schätzungsweise 65.000 gesunde Falun Gong-Praktizierende Opfer von Organraub am lebendigen Leibe in China geworden.
 

Quelle: http://www.falungong.de/artikel/pressemitteilungen/1369596884.html

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