Frauengefängnis Gansu: Trotz ihres kritischen Zustandes wird eine Praktizierende nach ihrer Entlassung weiterhin schikaniert (Foto)

(Minghui.org) Frau Mao Xiulan, 51, aus Gangu in der Provinz Gansu wurde im August 2010 ungesetzlich zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis wurde sie massiv gefoltert und musste zweimal in die Notaufnahme gebracht werden. Erst Ende 2012 ließ sie das Gefängnis aus medizinischen Gründen frei. Das Frauengefängnis von Gansu sandte noch sechs Monate nach ihrer Entlassung Polizisten zu ihrer Wohnung, die sie belästigten und sie nötigten, einen schriftlichen Verzicht auf Falun Gong abzugeben.

Frau Mao Xiulan lebt in dem Dorf Dashi in Gangu und praktiziert seit 2004 Falun Gong. Durch das Praktizieren war sie schon kurze Zeit später von ihren verschiedenen Krankheiten befreit, unter anderem von einer Herzkrankheit, Entzündungen des Darmtraktes, Problemen mit den Nebenhöhlen, einer Schwellung im linken Bein etc.

Frau Mao lebte nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit - Barmherzigkeit – Nachsicht, den Prinzipien von Falun Gong. Sie war respektvoll Älteren gegenüber und kümmerte sich fürsorglich um ihre über 80-jährige Stiefmutter. Oft half sie in Notsituationen anderen Frauen bei der Haus- und Feldarbeit, insbesondere wenn die Männer ihre Familie verlassen hatten. Aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft war sie bei all ihren Nachbarn beliebt.

Am 28. Januar 2010 wurde Frau Mao in ihrem Haus von Polizisten der Staatssicherheit Gangu widerrechtlich verhaftet. Sie nahmen sie fest, weil sie den Menschen in verschiedenen Dörfern in der Gemeinde Dashi erklärt hatte, um was es sich bei Falun Gong handelt und warum die Verfolgung stattfindet. Die Polizei beschuldigte sie ferner, dass sie Nachrichten über die Verfolgung von Falun Gong an Strommasten im Dorf aufgesprüht habe.

Das Landgericht von Gangu verurteilte Frau Mao im August 2010 zu zwölf Jahren Haft. Am 7. September wurde sie in das Frauengefängnis der Provinz Gansu eingeliefert und in der Folgezeit schwer gefoltert. Infolge der Misshandlungen erlitt sie zweimal einen Herzinfarkt und wurde Mitte Oktober in die Notaufnahme des Krankenhauses gebracht. Ihre Angehörigen erhielten von der Gefängnisleitung die Mitteilung, ihr Zustand sei äußerst kritisch und lebensbedrohlich. Am 7. Dezember 2012 erfolgte dann ihre Freilassung aus medizinischen Gründen.

Nach Aussage der Mitarbeiter des Gefängnisses könne Frau Mao jederzeit ins Gefängnis zurückgebracht werden. Am 7. Mai 2013 suchte sie der Leiter des Frauengefängnisses Guo [Vorname unbekannt] in Gansos Hauptstadt Lanzhou, der Fahrer Cao Jingui sowie drei Beamte der Polizeiwache von Dashi auf. Sie versuchten, sie zu einer schriftlichen Erklärung, dass sie Falun Gong aufgebe, zu zwingen.

Einzelheiten ihrer Verfolgung:

Am 28. Januar 2010 brachen fünf Polizisten der Polizeiwache von Gangu in ihre Wohnung ein. Sie entwendeten ihren Computer, ihren Drucker und mehr als 10.000 Yuan in bar, dann nahmen sie Frau Mao mit zum Verhör auf die Polizeiwache.

Wei Zhongmin, stellvertretender Leiter der Polizeiwache, packte sie an ihrem Kragen und schlug sie brutal. Die Zeit bis zu ihrer Verurteilung musste Frau Mao im Gefängnis des Landkreises verbringen.

Die Wachen zwangen sie, ihre Schuhe auszuziehen, und sie musste barfuß laufen. In der dunklen Zelle fand sie nichts Genießbares vor, am Boden lagen nur verschimmelte Brötchen und Reis, der vom Rüsselkäfer befallen war. Aufgrund der üblen Bedingungen und Misshandlungen wurde Frau Mao innerhalb kurzer Zeit krank. Sie sah nur noch verschwommen und ihre Augen tränten immerzu.

Nach der Verurteilung kam sie in das Frauengefängnis von Gansu und wurde gleich am Aufnahmetag von einem Wärter verhört. Frau Mao erzählte ihm von den Vorteilen des Praktizierens von Falun Gong. In der Nacht wurde sie dann von den Insassen Ma Guifang und Xian Deying gefoltert und geschlagen. Anschließend zwangen sie sie, eine schriftliche Erklärung zum Verzicht auf Falun Gong abzugeben. Außerdem musste sie sich ein Video mit Verleumdungen über Falun Gong ansehen und jeden Tag einen "Bericht über ihre Gedanken" schreiben.

Folternachstellung: Im Wasser würgen

Eines Tages im Oktober erhielten die Insassen Xian Deying, Liu Lingfang, Yang Jing und Si Hua die Anweisung, Frau Mao zu überwachen. Sie schleppten sie daraufhin auf die Toilette und schlugen brutal auf sie ein. Als Frau Mao um Hilfe schrie, stopften sie ihr den Mund mit einem Putzlumpen zu, dann packten sie ihre Haare und drückten ihren Kopf in einen Eimer mit Wasser. Sie hielten ihren Kopf so lange fest, bis sie ohnmächtig zusammensackte. Am Boden liegend traten die vier Gefangenen mit ihren Füßen auf ihren Oberkörper, auf ihre Beine und Rücken ein und schlugen sie wiederholt brutal ins Gesicht. Frau Maos Gesicht schwoll durch die Schläge an, sie zitterte am ganzen Körper und bekam starke, vaginale Blutungen.

Im Frauengefängnis Lanzhou wurden die Praktizierenden unmenschlich gefoltert. Sie wurden sehr oft mit Schlagstöcken geschlagen, in Einzelhaft eingesperrt und erhielten nicht genügend zu essen oder zu trinken. Frau Mao war nach den Folterungen sehr geschwächt und teilnahmslos, sie litt unter Schlaflosigkeit und ihre Haare wurden dünn und grau.

Einmal erlitt sie auf der Toilette einen Schwächeanfall und war bewusstlos. Bei dem Sturz riss sie ein Glas mit nach unten und verletzte ihre beiden Händen an den Glasscherben. Ein Praktizierender rief nach Hilfe, um sie wegtragen zu können. Der Insasse Xian Deying bestand jedoch darauf zu warten, bis Frau Mao zu Bewusstsein kam, und verlangte von ihr, selbst aufzustehen und wegzugehen. Sie blutete stark und zog eine Blutspur hinter sich her. Schließlich brachte man sie ins Krankenhaus des Gefängnisses. Dort verband man ihre Wunden etwas, ansonsten erfolgte keine weitere Behandlung.

Die überwachenden Insassen verboten Frau Mao oft, die Toilette zu benutzen. Als sie einmal trotz des Verbotes die Toilette benutzte, wurde sie bestraft. Xian Deying schüttete ihr kaltes Wasser über den Kopf, spuckte ihr ins Gesicht und schlug sie auf die Stirn, bis diese anschwoll.

Eines Nachts hatte Frau Mao am ganzen Körper Schmerzen. Ihr Rücken und ihre Rippen schmerzten qualvoll und sie war nicht in der Lage zu stehen. Die zu ihrer Überwachung angeheuerten Insassen verboten ihr auch, ihre Kleidung zu waschen und ihre Zähne zu putzen. Sie litt unter Zahnfleischbluten und lockeren Zähnen. Da drei ihrer Backenzähne ausfielen, bereitet ihr das Kauen der Nahrung Schwierigkeiten.

Bei einer anderen Gelegenheit behaupteten die Wärter, ihr Rezitieren der Gefängnisregeln entspäche nicht den Anforderungen. Wieder wurde sie bestraft, indem man ihr brutal in den unteren Rücken trat. Diese Misshandlung verursachten ihr sehr große Schmerzen, sodass sie danach weder atmen noch aufstehen konnte.

Auf Anweisung der Wärter quälten die Insassen die Praktizierenden nach Belieben. Die Praktizierenden durften nicht miteinander sprechen oder sich gegenseitig helfen, sonst wurden sie geschlagen. Eine Praktizierende wurde einmal von einem „diensthabenden“ Insassen ins Gesicht geschlagen, weil sie im Schlaf gesprochen hatte. Zhang Xiaoming, eine Praktizierende aus der Stadt Daxiangshan in Gangu, aß aus Hunger ein paar Sojabohnen. Als der Gefangene Yang Jing dies sah, packte er sie und steckte ihren Kopf in einen kleinen Schrank über dem Bett. In dieser Position musste sie einen halben Tag lang ausharren.

Yang Jing packte die Praktizierende Li Ya an den Haaren und schlug ihren Kopf gegen das Metallbett. Sie hatte anschließend am ganzen Körper blaue Flecken. Einmal riefen Xian Deying und Yang Jing Li Ya zum Büro der Wärter, kurz darauf hörte man Li herzzerreißend schreien.

Nach fünf Monaten psychischer und physischer Folter stellten sich bei Frau Mao verschiedene Symptome ein, unter anderem eine erhöhte Herzfrequenz, Bluthochdruck und Schmerzen in der Brust. Die Gefängnisärzte stellten fest, dass ihr Zustand kritisch war. Um nicht für ihren Tod verantwortlich gemacht zu werden, verfügte das Gefängnis ihre Freilassung aus medizinischen Gründen. Doch vor ihrer Entlassung erpresste man von ihrer Tochter noch 8000 Yuan. Am 7. Dezember 2012 durfte Frau Mao dann nach Hause.

Ihre Angehörigen litten sehr unter ihrer Abwesenheit. Ihr Ehemann Zhang Jinhu lag mehrere Monate lang im Bett. Außerdem gab es niemanden, der ihre 80-jährige Stiefmutter pflegte. Da sie ihren Stuhlgang nicht kontrollieren konnte, war das Haus verschmutzt. Nach mehr als einem Jahr schwerer Krankheit, Elend und Hunger starb die Stiefmutter im Juli 2011.

Frau Maos 16-jähriger Sohn Zhang Tuofeng ging bei ihrer Festnahme in eine weiterführende Schule. Nach der Verhaftung seiner Mutter musste er die Schule verlassen und sich eine Arbeit suchen. Später wurde er an seinem Arbeitsplatz gemobbt und diskriminiert.

Frau Maos jüngster Sohn Zhang Ruifeng besuchte die Grundschule. Auch er wurde oft verspottet und von anderen gedemütigt. Der Junge war lange Zeit sehr einsam und entwickelte eine introvertierte Mentalität. Er hält immerzu seinen Kopf gesenkt, kapselt sich ab und will mit niemandem reden. Trotz der schwierigen familiären Situation lässt die örtliche Polizei ihre Angehörigen nicht in Ruhe. Die Beamten schikanieren ihren Mann und ihre Söhne weiter.

Nach ihrer Freilassung erhielt Frau Mao Besuch von über hundert Dorfbewohnern und Verwandten. Viele weinten, als sie sie in ihrem gebrechlichen Zustand vorfanden. Sie hielten tröstend ihre Hand und machten ihrem Unmut Luft: " Sie ist so ein guter Mensch, aber sie wurde verhaftet und schwer gefoltert. Gebe es denn keine Gerechtigkeit mehr auf dieser Welt, hieß es.