Ein persönlicher Verfolgungsbericht: "Ich hätte nie gedacht, dass ich hier jemals lebend herauskomme!"(2. Teil)

(Minghui.org)

1. Teil: http://de.minghui.org/artikel/74790.html

„Vor lauter Schmerzen hätte ich fast das Bewusstsein verloren. Es gab kein Entrinnen und die Zeit schlich dahin. Worte können die Qualen, die ich ertragen musste, nicht beschreiben. Ich wurde jede Sekunde gequält und schwebte zwischen Leben und Tod. Der Tod wäre eine Erleichterung gewesen, denn die Schmerzen waren entsetzlich. Ich hatte nur einen Gedanken: „Ich darf mich ihnen nicht unterwerfen. Ich darf nicht zulassen, dass sie sich an meinem Leiden erfreuen.“

Im Obigen schildert die Falun Gong-Praktizierende Frau Zhu Xiumin nur eine von vielen Foltererlebnissen, die sie ertragen musste. Sie wurde mehrmals unrechtmäßig verhaftet. Sie informierte die Menschen über die Fakten von Falun Dafa und enthüllte die Lügen, mit denen das kommunistische Regime seine Unterdrückung rechtfertigte. Frau Zhu wurde von Mitarbeitern der Polizeidienststelle Yangming in der Stadt Mudanjiang verhört und schwer gefoltert. Man schlug sie mit einem Gummischlauch, stopfte ihr die Nase mit einem in Senföl getränkten Tuch zu und stülpte ihr eine Plastiktüte über den Kopf.

Fortsetzung der Leidensgeschichte von Frau Zhu Xiumin: 

Folter im Heilongjiang Frauengefängnis

Am 10. Mai 2002 wurde ich in die Haftanstalt Nr. 2 in Mudanjiang gebracht und im Juni in das Gefängnis Nr. 1 transferiert. Im Oktober verurteilte man mich, Wang Xueshi und Xu Yaoli zu sieben Jahren Gefängnishaft.

Im Januar 2003 wurde ich in die Intensiv-Trainings-Abteilung des Heilongjiang Frauengefängnisses gesandt. Der Abteilungsleiter war Lu Jinghua, und der stellvertretende Leiter war Wang Yali. Die Umgebung war karg und die beiden Gebäude baufällig. Im vorderen Gebäude waren die Gefängniszellen. Im hinteren Gebäude befanden sich die Kantine und die Küche.

Die intensive Ausbildungs-Abteilung war auf der zweiten Etage der Kantine. Am Tag war es ein Schulungsraum. Hier wurden Videos von Praktizierenden gezeigt, die Falun Gong aufgegeben hatten und hier mussten wir regelmäßig die Gefängnisregeln aufsagen. Nachts war es dann unser Schlafquartier. Damals gab es mehr Gefangene als Betten. So schliefen die Häftlinge auf Schreibtischen und Stühlen.

Frauengefängnis in der Provinz Heilongjiang

a. Lange Zeit stehen, Schlafentzug und Hühnerfutter zum Essen

Uns wurde Maismehl gegeben, auf deren Säcken "Hühnerfutter" geschrieben stand. Es wurde zur Herstellung von Brötchen verwendet, die sehr zäh waren. Außerdem enthielten sie Sand und zerbrochene Schalen.

Später wurde das alte Gebäude abgerissen und ein neues errichtet. Mehr als 30 Menschen schliefen in einer Gefängniszelle. Um weitere Schlafmöglichkeiten zu schaffen, wurden Bretter zwischen die Betten gelegt – die Zelle war vollgestopft. Weil alle Praktizierenden in der intensiven Trainings-Abteilung sich weigerten, die Gefängnisregeln aufzusagen, mussten wir täglich mehrere Stunden stehen. Wir durften nicht vor Mitternacht schlafen. Um vier Uhr morgens mussten wir aufstehen und im Schulungsraum sitzen.

b. Zwangsarbeit, Überwachung, keine Familienbesuche, Telefonieren und Einkauf von Bedarfsartikeln nicht erlaubt

Einen Monat später wurde ich ins vierte Team der fünften Abteilung versetzt. Falun Gong-Praktizierende durften nicht miteinander sprechen. Vier Strafgefangene wechselten sich ab, jeweils einen Praktizierenden zu überwachen. Sie schliefen bei uns, begleiteten uns zur Toilette und in der Nacht stand einer Wache. Unter den Praktizierenden durften wir einander nicht einmal zulächeln oder begrüßen.

Man musste durch eine Tür im alten Gebäude, wenn man hinausgehen wollte, um Dinge zu kaufen, anzurufen, oder einen Besucher zu sehen. Um die Tür passieren zu können, mussten wir aufsagen: „Häftling XY hat dieses und jenes Verbrechen begangen und bittet um Erlaubnis, durch diese Tür zu gehen.“ Wenn wir uns weigerten zu „gestehen“, dass wir schuldig sind, erhielten wir keine Erlaubnis. Später, nachdem die Türe entfernt worden war, mussten wir einen ähnlichen Satz rezitieren, um Eintritt in den Empfangsraum zu erhalten. Daher wurde uns nie erlaubt, Besucher zu sehen. Die Wachen nutzten diese Situation aus, um unsere Beziehung mit den Familienmitgliedern zu schädigen. Unsere Verwandten konnten die Situation nicht verstehen und dachten, wir seien herzlos.

Wir wurden oft von den Sträflingen tyrannisiert. Sie misshandelten und kritisierten uns und schubsten uns herum. Jeder Zeit konnten die Gefangenen uns beliebig bei den Wachen anklagen. Deswegen wurden wir dann gefoltert. In einem Raum, der mit Praktizierenden gefüllt war, durften wir weder sprechen, noch Sachen austauschen. Die anderen Gefangenen durften jedes Zimmer betreten. In der Pause konnten sie nach unten gehen, die Praktizierenden jedoch nicht.

Während des Tages mussten Praktizierende Zwangsarbeiten verrichten. Ich glaube, wir stellten entweder Gefängnis- oder Polizeiuniformen her. Um jedoch größere Gewinne zu erzielen, machte das Gefängnis einen Deal mit Bekleidungsfabriken. Wir mussten heimlich Mäntel, BHs, Decken und andere Kleidungsstücke herstellen. Manchmal wurden wir sinnlos gezwungen, Überstunden zu leisten. Die Praktizierende Yu Libo war von der Arbeitsüberlastung so erschöpft, dass sie eine Bauch- und Lungen-Tuberkulose bekam. Sie wurde ständig in der Krankenabteilung festgehalten. Nach ihrer Freilassung erholte sie sich nie mehr und verstarb.

Jeder musste um fünf Uhr mit der Arbeit beginnen und Arbeitsende war zu unterschiedlichen Zeiten. Eine Gruppe beendete die Arbeit um 22:00 Uhr, eine weitere um Mitternacht, während einige bis ein oder zwei Uhr morgens arbeiteten. Bevor ich hier war, arbeiteten die Praktizierenden manchmal eine Woche lang ohne Unterbrechung in der Fabrik. Sie durften nicht zurück in ihre Quartiere schlafen gehen. Wenn sie müde waren, schliefen sie über den Maschinen gebeugt ein.

Jede Nacht führten Wachen Anwesenheitsappelle durch. Dies wurde manchmal in den Zellen oder im Gang durchgeführt. Während des Zählens mussten wir niederknien. Danach mussten wir sagen: „Danke, Partei.“ Wenn unsere Stimmen zu leise waren, mussten wir es noch einmal sagen. Wir wurden auch gezwungen, Namensschilder auf unserer Brust zu tragen.

c. Mit elektrischen Schlagstöcken geschockt, der Kälte bis zum Erfrieren ausgesetzt, ausgepeitscht, auf einem kleinen Hocker mehrere Stunden sitzen

In allen Abteilungen versuchten die Praktizierenden die Verfolgung zu verneinen, indem sie sich weigerten, Sklavenarbeit zu verrichten, Namensschilder zu tragen, sich am Appell zu beteiligen, in der Hocke zu sitzen, die Uniform zu tragen, etc.. Deswegen wurden sie von den Wachen und anderen Gefangenen gefoltert. Einige Praktizierende wurden an Handfesseln über einen Monat aufgehängt. Viele wurden in Einzelhaft gesteckt. Später streikten wir alle zusammen und weigerten uns, Sklavenarbeit zu verrichten. Diesmal waren wir erfolgreich und wir hörten mit der Arbeit auf.

Angestiftet von den Wachen, quälte uns ein Team von korpulenten Strafgefangenen. Sie trotteten hinter den Wachen her, die den Anwesenheitsappell durchführten. Wenn wir uns weigerten, in der Hocke zu sitzen und beim Appell zu kooperieren, schlugen oder traten sie uns oder hoben uns hoch und schmissen uns auf den Boden. Jeden Tag taten sie dies emsig. Täglich quälten sie mich, weil ich mich weigerte zu hocken und meinen Namen zu rufen. Zhang Sixia, die in der gleichen Zelle wie ich und bekannt als Anführerin war, schlug mich auch.

Am 1. Oktober trickste mich der Häftling Li Mei beim Gang zur Toilette aus. Fünf Gefangene stürzten sich von hinten auf mich und drückten mich nieder. Sie traten und schlugen mich. Als ich in die Zelle zurückkehrte, bluteten meine Augen und waren angeschwollen. Mein Gesicht und mein ganzer Körper waren schwer verletzt. Meine rechten Rippen taten unerträglich weh. Ich konnte mich kaum bewegen. Einen Monat lang konnte ich mich im Bett nicht umdrehen.

d. Eine Runde intensiver Folter

Vom 26. November bis 2. Dezember 2003 erlitten wir eine brutale Form der Folter, bekannt als die „Drill-Praxis“

Am 26. November nachmittags protestierten wir Praktizierende im Stillen in der Meditations- Position in der Mitte des Fabrikgebäudes. Der Grund dafür war, dass die Praktizierende Yang Xuanhua von dem Strafgefangenen Wang Daiqun an die Toilette angebunden worden war. Sie wurde bis auf die Unterwäsche ausgezogen. Der Gefangene öffnete sämtliche Türen und Fenster, damit sie der Kälte ausgesetzt war.

Die Abteilungsleiterin Wu Yanjie kollaborierte mit den männlichen Wachen der Abteilung, die für die Abwehr von Aufständen zuständig war, um uns zu verfolgen. Sie wies die Sträflinge an, alles zu unternehmen, um uns vom vierten Stock ins Erdgeschoss der Fabrik zu bringen. Sie hoben, schleppten und zerrten uns nach unten. Einige Praktizierende wurden die Treppen heruntergerollt. Mich schleppten sie vom fünften Stock hinunter. Wang Liang, ein großgewachsener Wachmann der Abteilung blockierte den Eingang. Als er erfuhr, dass ich eine Falun Gong-Praktizierende bin, begann er mich zu schlagen. Danach konnte ich nichts mehr sehen. Der Wachmann verprügelte dann andere Praktizierende. Ich saß am Eingang mit einem anderen Praktizierenden und weigerte mich, mich zu bewegen. Wang Daiqun und mehrere Sträflinge schleppten mich hinüber zu den anderen Praktizierenden. Wir alle wurden zum Gebäude hinter dem Gefängnis geführt.

Die Wachen Wang Liang und Yang Zifeng überwachten und beschimpften uns gleichzeitig. Wang trat die 60-jährige Praktizierende Fei Lianzhi mit den Füßen, weil sie langsam lief. Darauf fiel diese ältere Dame auf den schneebedeckten Boden. Wang Liang wollte ihr wieder einen Fußtritt geben, als ich rief: „Hör auf damit!“ Er rannte fluchend auf mich zu. Ernsthaft sagte ich ihm: „Siehst du nicht, dass sie alt ist? Wie kann man sie noch mit Füßen treten?“ Er ließ mich allein und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Praktizierende Zhang Chunjie, die dahinter war. Ich rief: „Schlage sie nicht, sie hat ein Herzproblem.“ Er rührte sie nicht an.

Folternachstellung: Wachmann und Häftling schlagen Falun Gong-Praktizierende

Wir wurden auf zu dem leerstehenden Gebäude hinter dem Gefängnis geführt. Jeder Wachmann und jeder Häftling hielt einen Bambusstock in der Hand. Ich sah die Büroassistentin Yang Libin und bat sie: „Ich möchte mit Ihnen sprechen.“ Sie entgegnete: „Ich habe keine Zeit.“ Zu den Wachen sagte ich, dass ich mit dem Abteilungsleiter Wu Yanjie sprechen wolle. Sie sagten, dass er nicht da sei. Ich sprach mit dem Wachmann Cheng Xiuyan. Die Praktizierende Liu Guihua sprach mit dem stellvertretenden Abteilungsleiter Tao Shuping, der sehr unvernünftig war. Wir erhielten keine akzeptable Antwort, so dass jeder bis nach vier Uhr in der eisigen Kälte stand. Als die Wachen nach Hause gehen wollten, wurden wir zurück in unsere Zellen geführt. Wir mussten auf winzigen Hockern im Flur des ersten Stockes sitzen. In der Nacht zerrten die Wachen Sun Lisong und Qiu Yan die Praktizierenden Li Ping, Liu Guihua und Yan Shufen nach draußen. Dort wurden sie von den Insaßen mit Schuhen und Bambusstöcken geschlagen. Danach ließ man sie in der eisigen Kälte stehen.

Am 29. November begannen wir zusammen das Lunyu zu rezitieren, um uns der Verfolgung zu widersetzen. Das Tor ging auf und der Wachmann Yang Zifeng kam wie ein Wahnsinniger herein. Männliche und weibliche Polizisten folgten ihm. Die Praktizierenden hielten sich zusammen an den Armen fest und zogen sich zum Fenster am Ende des Korridors zurück. Yang Zifeng hielt so etwas wie einen Gummischlauch in der Hand. Er rannte auf uns zu, peitschte uns aus und gab uns Fußtritte. Die Praktizierende Liu Guihua schnappte sich den Schlauch mit der Hand und warf ihn aus dem Fenster. Sie versuchten uns heraus zu ziehen. Wir hielten aneinander fest und schrien. Li Ping wurde von Yang Zifeng weggeschleppt, der sie brutal schlug und mit Füßen trat. Huang Liping wurde auch weggezogen und fiel zu Boden. Sie bekam einen Rückfall ihrer Herzbeschwerden und fiel in Ohnmacht.

Nachdem wir voneinander getrennt worden waren, stürmten die Polizisten auf die andere Seite des Korridors. Yang Zifeng nahm einen kleinen Hocker, auf dem wir normalerweise saßen, und schlug uns damit. Die ältere Praktizierende Ma Aijiao beschützte eine jüngere Praktizierende vor den Schlägen, in dem sie sich vor sie stellte. Yang Zifeng hob wie ein Irrer einen Plastikstuhl hoch und zertrümmerte ihn mehrmals über dem Kopf von Frau Ma. Blut strömte von ihrem Kopf auf die Praktizierenden Chu Li, Hu Xiuyan und andere.

Eine Wärterin aus der Abteilung zur Abwehr von Aufständen ergriff Yang Zifeng von hinten und nach einer Weile gelang es ihr, ihn zurückzuhalen. Ma Aijiao wurde allein in eine kleine Einzelzelle gesperrt. Bewusstlos ließ man sie vier Tage und Nächte allein, mit Ringen am Boden gefesselt. Gemäß ihrer Aussage hatte sie mehr als 30 Verletzungen, die allmählich verheilten, als sie aus der Einzelhaft entlassen wurde. Außerdem hatte sie sieben bis acht riesige Narben und Stiche an mehreren Körperteilen.

Die Folter wurde noch massiver. Jeden Morgen kurz nach fünf Uhr wurden wir nach draußen in die eisige Kälte gezerrt. Unsere Mützen, Schals und Handschuhe wurden weggeworfen. Der Wärter Yang Zifeng zwang alle, aufrecht zu stehen, die Hände an die Hosennähte gelegt und die Finger gestreckt. Wenn jemand nicht aufrecht stand, bekam er einen Fußtritt. Alle mussten die Ärmel bis oberhalb des Ellenbogens hochkrempeln. Er trat gegen die Hände der Praktizierenden Xu Xianping, bis sie bluteten und befahl, sich nicht zu bewegen. Wenn sie sich bewegte, würde er sie weiterhin schlagen. In Xu Xianpings Händen entstanden drei Blutklumpen. Der äußerste Teil ihres Kleinfingers war gelähmt. Die Praktizierende Du Guijie verteidigte die anderen Praktizierenden, so nahmen sie ihr den Mantel ab. Es war die kälteste Jahreszeit in der nördlichen Region von China. Unsere Peiniger trugen zwei Schichten von dicken Jacken. Die Wachen waren in Mänteln und dicken Jacken gekleidet. Dennoch zitterten sie immer noch vor Kälte.

Folter-Illustration: Praktizierende werden Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt

Während des Tages konnten wir nur einmal auf die Toilette gehen. Durch das stundenlange Stehen waren unsere Beine ganz steif geworden. Auf der Toilette konnten wir sie nicht mehr biegen. Unsere Mahlzeiten konnten wir nicht in die Zelle nehmen und mussten draußen essen. Den Reis aßen wir mit bloßen Händen aus einer Plastiktüte.

Eine Strafgefangene, die Zhang Chunjie überwachen musste, hatte Mitleid mit uns und steckte heimlich ihren Fisch in unseren Reissack. Leider wurde sie entdeckt und Wu Yanjie schlug sie ins Gesicht. Die Punkte zur Strafreduzierung wurden ihr auch abgezogen. Folglich hatten alle Gefängnisinsassen Angst uns anzuschauen und uns zu begrüßen. Nickte und lächelte uns ein Sträfling an, wurde er ins Büro von Wu Yanjie beordert, der ihm zwei Ohrfeigen gab und ihn abkanzelte. Es fand ein Treffen statt, wo sie die Häftlinge warnten, den Falun Gong-Praktizierenden zu helfen, sonst würden sie bestraft.

Anschließend erhielten wir ein halbes Brötchen zum Essen. Wir mussten immer noch draußen stehend essen und durften nicht vor 16:00 Uhr zurückgehen. Erst nach 22:00 Uhr durften wir in den Flur gehen. Danach mussten wir hocken. Wir mussten auf dem Fliesenboden sitzen und durften bis 2:00 Uhr morgens nicht schlafen. Ich erinnere mich, dass die Praktizierende Wang Wenrong sich weigerte zu kooperieren. Sie wurde in den kältesten Teil des Raumes gebracht. Dort wurde sie gezwungen, wiederholt zu hocken und zu stehen. Einen ganzen Tag lang wurde sie gequält.

Am Morgen des 30. November wurde mir befohlen, in der Reihe zu stehen. Ich rührte mich nicht und sagte fest entschlossen: „Ich unterwerfe mich nicht dieser Verfolgung. Was du tust, ist gegen das Gesetz.“ Dies wurde der Abteilungsleiterin Wu Yanjie gemeldet. Sie befahl den Häftlingen, mich nach draußen zu zerren. Liu Wenge und Liu Yumei zerrten mich an meinen Kleidern. Wu Yanjie schlug mein Gesicht mit einem kleinen elektrischen Schlagstock. Sie fuhren fort, mich nach draußen zu zerren. Mein Hemdkragen wurde eng um meinen Hals gezogen. Ich hatte Schwierigkeiten beim Atmen und erstickte beinahe.

Weil ich mich weigerte, in der eisigen Kälte zu stehen, brachten sie mich in den kältesten Teil des Raumes. Die Wache Tao Shuping befahl mir zu hocken. Als ich mich weigerte, befahl sie Wang Daiqun, mir ins Knie zu treten und ich setzte mich. Sie befahl den Insassen, mich hochzuziehen, mich wieder zu treten, dann musste ich wieder hocken und danach mich hinsetzen. Ich weigerte mich, in die Hocke zu gehen. Dann wurde ich emporgehoben und zum Stehen gezwungen. Sie trat mich mit Füßen und ich musste sitzen. Wang Daiqun hob mich nach oben und nach unten, und dies für eine lange Zeit. Tao Wang befahl Daiqun Shuping, meine Arme hinter meinem Rücken mit einem Seil festzubinden. Er verwendete ein gelbes Band, um meinen Mund zuzubinden. Schließlich waren sie vom Quälen erschöpft. Tao Shuping sagte mir, dass ich mich hinsetzen könne und befahl mir, meine Beine gerade auszustrecken. Ich zog sofort meine Beine zusammen, bevor sie darauf treten konnte. Jedes Mal, wenn sie versuchte, sich auf meine Beine zu stellen, zog ich sie an mich. Sie war sehr wütend und gab mir mehrmals Fußtritte. Am Ende fand sie keine Möglichkeit mehr, mich zu quälen und verließ mich wütend. Es schneite an diesem Tag und ich musste auf dem eiskalten Boden sitzen.

Folter-Illustration: Hände hinter dem Rücken gefesselt

Tao Shuping befahl der Wache Sun Lisong, mich zu foltern. Sie hielt einen Bambusstock in der Hand und schulmeisterte mich. Sie befahl den Gefängnisinsassen, einen Stuhl zu bringen. Sie setzte sich auf den Stuhl und trat mit beiden Füßen auf meine Oberschenkel. Ich verlor mein Gleichgewicht und musste mich zurücklehnen. Es war eine sehr anstrengende Position und sie sah, dass ich enorme Schmerzen hatte. Sie berührte meine Schultern mit dem Bambusstock und versuchte, mich noch weiter nach unten zu drücken. Ich versuchte mich aufzurichten. Es dauerte eine Weile, bis sie mich nach unten gedrückt hatte. Sie ließ ihre Füße weiterhin auf meinen Oberschenkeln. Sie sagte, dies halte sie warm. Ich saß einen ganzen Tag lang auf dem Boden. Nachts durfte ich zurück in den Flur im ersten Stock gehen, wo ich bis zwei Uhr morgens sitzen musste.

Folter-Nachstellung: Mehrere Stunden auf einem kleinen Hocker sitzen

Um mich zu demütigen, stachelte der Wachmann Tao Shuping den Sträfling Wang Yupo an, an meinen bereits sehr kurzen Haaren rumzuschnippeln. Der Häftling Li Mei schnitt auch mehrere Haarbüschel ab.

Li Mei peitschte meine Hände mit einem Bambusstock aus. Weil meine Hände hinter dem Rücken gefesselt waren, traf sie zuerst meine Handinnenseite. Danach drehte sie meine Hände um und schlug auf den Handrücken. Als ich nicht schrie oder weinte vor Schmerz, murmelte sie zu sich selbst: „Ich werde deine Finger beidseitig einzeln auspeitschen.“ In jener Nacht kletterte ich auf mein Bett im oberen Stock und konnte das Geländer kaum anfassen, weil meine Hände so geschwollen waren. Der Schmerz war unerträglich. Alle meine Nägel waren gebrochen. Am nächsten Tag konnte ich beim Mittagessen die Stäbchen kaum halten. Ich versuchte meine Finger zu strecken und eine Welle des Schmerzes zuckte durch mein Herz. Ich hatte krampfartige Schmerzen. Vor lauter Schmerz kniete ich auf dem Boden und umklammerte meinen Oberkörper, bevor ich wieder einatmete.

Ich wurde gezwungen, für zwei oder drei Tage hintereinander im Hinterhof zu sitzen. Zum Schluss hörten die Wachen auf, ihre Handlungen zu verheimlichen. Wir wurden in den Vorgarten gebracht, wo sie die Verfolgung fortsetzten. Die „Drill-Praxis“ dauerte eine Woche, aber es fühlte sich für mich wie einen Monat an.

Am 5. Dezember befahl Sun Lisong den Häftlingen, dass sie die Jacke von Zhao Yalun und mir ausziehen sollten, so dass wir noch mehr froren. Ohne die Wachen abzuwarten und deren Befehle zu befolgen, beschimpfte und trat der Strafgefangene Liu Wenge die Praktizierenden. Einmal saß ich auf dem Boden und ein Wachmann trat aus dem Gebäude. Liu Wenge trat mich mich sofort unter meine linken Brust. Ich hatte solche Schmerzen, dass ich mich für eine längere Zeit nicht bewegen konnte. Es dauerte mehr als einen Monat, bis ich mich ohne Schmerzen umdrehen oder atmen konnte.

Die Wachen hatten gehofft, dass wir durch die Brutalität und Angst unseren Glauben aufgeben würden. Allerdings konnten weder die Wachen noch die Strafgefangenen durchhalten. Mehrere Sträflinge hatten Fieber und erhielten Infusionen. Ursprünglich hatten die Wachen geplant, dass wir die Sklavenarbeit weiter verrichten würden. Aber dies fand nicht mehr statt. Die Wärter und Sträflinge staunten über unseren unerschütterlichen Glauben. Eine früher ziemlich sture Strafgefangene befahl mir oft, dies oder jenes zu tun. Nach der „Drill-Praxis“ sagte sie: „Selbst die Regierung kann nichts gegen euch ausrichten, wie könnte ich es dann?“ Ein anderer Sträfling verkündete vor allen: „Ich kenne euren Meister nicht. Aber er hat so viele Schüler, die seinen Lehren so standhaft folgen, dass ich vor ihm den Hut ziehe. Welcher Parteifunktionär hat diese Art Loyalität verdient? Alle sind Verräter.“

Am 9. Mai 2009 wurde ich entlassen.

Zum Appellieren nach Peking gegangen, verhaftet, eingesperrt und um Geld erpresst

Als die Verfolgung begann, fuhr ich am 18. März 2000 mit dem Zug nach Peking, um für die Gerechtigkeit von Falun Gong zu appellieren. Ich wurde von zwei Praktizierenden begleitet. In Shanhaiguan kontrollierte die Polizei die Ausweise, um Praktizierende an der Reise nach Peking zu hindern. Einer meiner Begleiter musste aus dem Zug steigen. Eine andere Praktizierende mit ihrem siebenjährigen Sohn und ich kamen in Peking sicher an.

Am 19. März praktizierten wir drei die zweite Übung auf dem Tiananmen-Platz. Wir wurden verhaftet und von patrouillierenden Beamten in ein Polizeifahrzeug gezerrt. Als das Fahrzeug mit einem Dutzend Praktizierenden gefüllt war, wurden wir zu einer Polizeistation gebracht. Wir wurden von Beamten vom Daqing Verbindungsbüro in Peking zu einem Hotel geführt. Der Praktizierende, der in Shanhaiguan verhaftet wurde, war im selben Hotel.

Zu uns Dreien kamen als nächstes die Vertreter von unserer Arbeitsstelle und den lokalen Polizeistationen. Es gab ein Dutzend von ihnen, und sie nutzten die Gelegenheit für eine zweitägige Peking-Tour. Tagsüber überwachten uns Beamte des Verbindungsbüros. Einige Tage später waren wir zurück in der Polizeistation unseres Wohnortes. Ich wurde zur Huoju Polizeistation gebracht, die ein Dokument für eine fünfzehntägige Untersuchungshaft erstellte. Danach transferierten sie mich in die Sartu Bezirksstrafanstalt. Ich wurde 20 Tage inhaftiert. Meine Familie verlangte meine Entlassung. Für meine Freilassung erpresste die Haftanstalt von meiner Familie Geld.

Am 29. April 2000 ging ich wieder nach Peking. Dieses Mal war ich allein. Auf meiner letzten Reise sah ich einen Praktizierenden, der ein Banner hochhielt und rief: „Falun Dafa ist großartig“, was mich wirklich berührte. Ich beschloss, diesmal auch ein Transparent zu entrollen. Aber ich wusste nicht, wie man ein Transparent herstellt. So kaufte ich mir eine Fahrkarte bis zum Stadttor und wartete dort darauf, dass ein Praktizierender mit einem Transparent vorbeikommt. Dann könnte ich mich ihm oder ihr anschließen. Weil ich schon länger wartete, bemerkten mich die Soldaten im Dienst. Sie zerrten mich die Treppe hinunter und dann zur Polizeistation.

Danach bestachen Wang Litian, der Abteilungsleiter der Daqing Teppichfabrik, in der ich arbeitete, und Polizisten von der Huoju Polizeiwache die Pekinger Polizei mit 3.000 Yuan. Dadurch wurden die Aufzeichnungen von meinen Besuchen in Peking gelöscht. Sie taten dies, weil die Regierung ein politisches Strafgesetz für die Provinz- und städtischen Beamten hatte, wenn in Peking Falun Gong-Praktizierende aus der Provinz oder Stadt bei Rechtshilfegesuchen verhaftet wurden. Es war daher üblich, dass Provinz- und städtische Beamten die Pekinger Polizei bestachen, um die Namen von Praktizierenden, die nach Peking gegangen waren, von der Liste zu entfernen.

Dieses Mal wurde ich für 15 Tage inhaftiert. Als ich aber entlassen werden sollte, verlängerten sie die Haft um zwei Monate. Zwei Monate später verlängerten sie meine Haft um weitere zwei Monate. So lange ich die Praxis nicht aufgebe, würde ich nicht freigelassen.

Am 18. Juni 2000 versammelten sich die Praktizierenden am Tieren Platz in der Stadt Daqing, um die Übungen zu machen. Mehr als 100 Praktizierenden wurden verhaftet. Die Haftanstalten in der Nähe der Bezirke konnten nicht alle unterbringen. Einige wurden in ländliche Gebiete gebracht.

Es war außergewöhnlich heiß in diesem Sommer, und die Luft war dünn. In der Zelle konnte man sich kaum bewegen. Jeden Tag bekamen wir eine Suppe aus Salzwasser, manchmal war der Reis kaum gar gekocht. Viele Praktizierende wurden krank. Einige hatten Symptome wie Herzbeschwerden, Bluthochdruck, usw.. Die Praktizierende Zhang Tieyan verstarb plötzlich an diesem schrecklichen Ort. Ich wurde wegen Krankheitssymptomen nach Hause geschickt.

Ich hätte nie gedacht, dass ich hier jemals lebend rauskomme!