Das Ego loslassen – mit dem Fa verschmelzen

(Minghui.org) Während der zehn Jahre meiner Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung dachte ich, dass ich alles recht gut machen würde. Ich konnte der bösartigen Verfolgung standhalten, ging keine Kompromisse mit den schlechten Faktoren ein, verriet keine Mitpraktizierende und ließ mich nicht von der verwerflichen kommunistischen Partei „transformieren“.

Ich helfe dem Meister bei der Fa-Berichtigung und errette Lebewesen …, doch erkannte ich nicht, dass sich bei allem, was ich tat, das „Ich“ darin befand. Als ich das erkannte, zeigte es mir meine immer noch bestehende starke Anhaftung an mein Ego. Kürzlich bin ich durch meine Selbstbezogenheit auf etwas raue Art und Weise aufgeweckt worden.

Aufwachen

Eines Tages sprach ich mit einer Mitpraktizierenden über ein Projekt, dass wir beide koordinierten. Dabei lehnte ich einen Vorschlag von ihr unmittelbar ab, ohne darüber nachzudenken und obwohl sie mir erklärt hatte, dass ihr Vorhaben sehr wohl durchführbar sei. Ich lehnte ihre Ideen ab, ohne im Geringsten auf diese einzugehen. Dies rechtfertigte ich, indem ich ihr sagte, dass ihre Vorschläge auf ihren eigenen Interessen beruhen würden, statt dass sie für den gesamten Körper verantwortlich wäre. Einige Tage später brachte sie dieses Thema erneut in der Fa-Lerngruppe auf. Darüber ärgerte ich mich und sagte daraufhin: „Habe ich dir nicht gesagt, dass die Sache nicht in Ordnung ist? Es gibt keine Notwendigkeit mehr, dieses Thema weiter zu diskutieren.“

Wir verhielten uns wie alltägliche Menschen und stritten vor unseren Mitpraktizierenden. Keiner stimmte mit dem anderen überein, und keiner war bereit, einen Kompromiss einzugehen. Wir waren noch nicht einmal in der Lage, auf die Ideen des anderen einzugehen.

Als die Mitpraktizierende gegangen war, fuhren wir damit fort, den Vortrag des Meisters „Fa-Erklärung in Los Angeles City“ zu lesen. Ein Mitpraktizierender zeigte auf mich und sagte, dass ich mit Lesen dran wäre. Ich war jedoch immer noch ärgerlich, konnte mich nicht beruhigen und fühlte mich schlecht dabei, das Fa des Meisters nicht lesen zu können. Doch beharrte der Mitpraktizierende darauf und forderte mich auf: „Du kannst an diesem Punkt hier weiterlesen.“

Der Meister sagte:

„Manche sind schon so weit gekommen, dass sie sich überhaupt nicht berühren lassen. Ich finde, es geht auch nicht mehr, wenn ich nicht darüber rede. Manche sind wie ein Streichholz, mit einem Streich sind sie schon angezündet; so wie eine Mine, mit einem Tritt explodieren sie schon. ‚Du darfst mir nichts sagen, sobald du mir etwas sagst, kann ich es nicht aushalten.‘ Sie können keinerlei andere Meinungen hören. Ob es nun aus einer guten oder schlechten Absicht ist oder ob man dabei überhaupt eine Absicht hat, alles wird abgelehnt, noch weniger schauen sie bei sich selbst nach. Es ist schon sehr schlimm geworden.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Der Mitpraktizierende bat mich, mit dem Lesen fortzufahren.

„Wer diesen Pass immer noch nicht überwinden kann, so sage ich euch, das ist einfach zu gefährlich! Denn das ist etwas, was ein Kultivierender von Grund auf und am ehesten loslassen muss. Das ist auch etwas, was man unbedingt loslassen muss, sonst kann man nicht zur Vollendung kommen. Es soll nicht so sein, dass die gewöhnlichen Menschen die Arbeit der Dafa-Jünger machen. Ihr sollt zur Vollendung kommen, und seid nicht auf glückliche Vergeltung aus.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Ich war schockiert! Sprach der Meister nicht genau über mich?! Ich kultiviere mich seit über zehn Jahren und der grundlegende Eigensinn wurde immer noch nicht beseitigt. Ich fühlte mich wirklich unwohl. Ich habe den Meister im Stich gelassen und mich selbst auch. Darüber hinaus habe ich den Erhöhungsprozess der lokalen Praktizierenden als ein Körper gestört. Der Meister fordert, dass wir uns gut koordinieren, um Lebewesen zu erretten. Ich habe Mitpraktizierende, die mir vertraut haben, im Stich gelassen. Um andere maßregeln zu können, betrachtete ich mich selbst immer noch als besser als sie. Es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen dem, was ich getan hatte, und dem, was die alten Mächte tun, die beseitigt werden sollen. Die alten bösartigen Mächte wollen andere ändern, doch auf keinen Fall sich selbst. Als ich dies erkannte, brach ich in Tränen aus und begann mit einem tieferen Verständnis nach innen zu schauen.

Das Ego aufgeben

Ich hatte erkannt, dass sich mein hitziges Temperament nach zehn Jahren Kultivierung immer noch nicht verändert hatte. Ich mochte es selbst nicht, doch da ich es nicht kontrollieren konnte, verhielt ich mich immer wieder auf diese Art. Meine Mitpraktizierenden machten sogar Witze darüber, indem sie sagten: „Du musst in den früheren Leben ein hochrangiger General gewesen sein, da du dich heute eigentlich jeden Tag wie ein General verhältst.“

In den Anfangstagen, als der Übungsplatz gerade eingerichtet worden war, schaute ein Praktizierender immer zur Wand, wenn er die Übungen praktizierte. Der Betreuer bat ihn, sich umzudrehen, doch hörte er nicht darauf. Eines Tages befahl ich ihm, sich umzudrehen, wenn er praktiziert. Darauf antwortete er mir: „Bodhidharma praktizierte neun Jahre lang mit dem Gesicht zur Wand.“ Blitzartig befahl ich ihm, die Übungsstätte zu verlassen und zu einem Zen-Tempel zu gehen. Daraufhin drehte er sich um und schaute nach vorne. Zu jener Zeit dachte ich, dass ich dies für Dafa machen würde, und dass ich ihm nicht erlauben könne, den Ruf von Dafa zu beflecken. Doch hatte ich nicht daran gedacht, was geschehen wäre, wenn er damit begonnen hätte, mit mir auf die gleiche Art zu sprechen. Hätte dies dem Ruf von Dafa nicht noch mehr geschadet? Außerdem wäre es ein großer Verlust gewesen, wenn er ärgerlich den Übungsplatz verlassen hätte. Ich hätte ein Lebewesen weggejagt, für das der Meister arrangiert hatte, dass es das Fa erhalten sollte. Ich hätte sehr viel Karma erzeugt!

Der Meister sagte in „Wie man betreut“:

„Zum Beispiel arbeiten manche Betreuer mit der Methode eines Befehlshabers, damit die Lernenden auf die Betreuer hören und die Arbeit leichter gemacht wird. Das geht nicht.“ (Li Hongzhi, Wie man betreut, 10.09.1995; in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Der Meister sagte auch in „Klar und wach“:

„Ich habe euch nicht nur Dafa gelehrt. Meine Art überlasse ich euch auch. Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle.“ (Li Hongzhi, Klar und wach, 13.06.1997; in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Der Vortrag des Meisters in Los Angeles erweckte mich aus einem tiefen Schlaf. Ich schaute nach innen und fand schließlich heraus, woher mein Zorn und Ärger kam – es war erneut die Anhaftung an mein Ego. Angeberei, den Mund nicht kultivieren, und beiläufig Bemerkungen über Mitpraktizierende machen. Ich glaubte, als Betreuer hätten die anderen mir nicht nur zu gehorchen, sondern müssten auch zu jeder Zeit mit mir kooperieren. In Wirklichkeit war es jedoch so, dass ich selbst mit anderen nicht zurechtkommen konnte.

Während ich Menschen die wahren Umstände über Falun Gong erklärte, verwendete ich oft einen strengen Ton, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen. Dadurch ist es für andere nicht leicht, meine Worte anzunehmen, und ich bringe in ihnen sogar negative Faktoren hervor, was natürlich nicht zu guten Ergebnissen führt. Da ich keine Geduld habe, denke ich oft: „Wenn du mir nicht zuhören willst, dann geh wieder. Wenn du es nicht glauben willst, dann ist das dein Problem.“ Wenn jemand nicht mit mir übereinstimmt, lasse ich ihn sofort stehen. Wenn ich Konflikten begegne, ziehe ich mich auf mich selbst zurück und mache manchmal Dinge, die sich gegen die Anforderungen von Dafa richten. Das „Ego“ stammt aus der Selbstbezogenheit. Viele Chinesen aus Festlandchina wurden durch die Partei-Kultur vergiftet und die chinesische Gesellschaft wurde zu einem äußerst unmoralischen Niveau korrumpiert.

Dafa fordert von uns, ein selbstloses erleuchtetes Wesen zu sein, das stets zuerst an andere denkt. Doch wenn man sich auf sich selbst fokussiert, ist das egoistisch und steht vollständig gegen die Anforderungen Dafas und gegen die universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht. Wenn die Kultivierenden ihr Ego nicht ablegen, werden sie ganz natürlich von der Natur des Universums gezügelt, so dass eine Erhöhung konsequenterweise nicht möglich ist – unser Gong und unsere Kultivierungsenergie können nicht wachsen.

Ich bin sehr dankbar darüber, dass ich meine Lücke gefunden habe und diese jetzt aufdecken konnte. Mein Geist, meine Natur und meine Ebene haben sich erhöht. Ich saß mit meinen Mitpraktizierenden zusammen und wir öffneten unsere Herzen, um unser Verständnis basierend auf dem Fa auszutauschen. Die Missverständnisse, die sich seit Jahren angesammelt hatten, verschwanden augenblicklich. Die Lücke in unserem Einen Körper war beseitigt. Nun können wir richtig miteinander kooperieren und die drei Dinge bei der Errettung von Lebewesen gut machen. Indem wir uns an unser Gelübde erinnern, unser Ego aufgeben und mit dem Fa verschmelzen, besitzen wir die gewaltige kosmische Kraft, die unzerstörbar, unaufhaltsam und allmächtig ist und den Erfolg sicherstellt.

An diesem Punkt hoffe ich, dass die Mitpraktizierenden, die ebenso an ihrem Ego festhalten, dieses schnell loslassen können. Lasst uns gemeinsam fleißig sein, das Fa mit ganzem Herzen lernen und uns gut in dem Prozess, die drei Dinge zu tun, kultivieren, um unsere vorgeschichtlichen Gelübde einzulösen.