Über Schicksalsverbindungen und wirkliche Kultivierung

(Minghui.org) Grüße an den Meister, Grüße an die Mitpraktizierenden,

im vergangenen Jahr wollte ich einen Erfahrungsbericht schreiben, aber viele Dinge störten mich dabei und ich dachte, dass ich zu viele Bereiche verknüpfen müsste, die mir im Laufe der Kultivierung begegneten. Während der Konferenz hatte ich ein schlechtes Gewissen, da ich noch nicht einmal versucht hatte, meinen Beitrag zu dieser wichtigen regionalen Konferenz zu leisten.

Ich war mir sicher, dass ich das nächste Mal ebenfalls einen Bericht schreiben würde. Dieses Mal fühlte ich mich jedoch immer noch blockiert und war mir unsicher, was genau ich schreiben sollte, da es so viele Aspekte der Kultivierung zu berücksichtigen gibt. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht solide in meiner Kultivierung vorangekommen war. Und doch hoffe ich, dass meine Erfahrungen anderen Praktizierenden helfen können.

Nachdem ich letztes Jahr auf der Konferenz einen Vortrag über die Präsentation des Dokumentarfilmes „Free China: The Courage to Believe“ gehört hatte, entschloss ich mich, mich daran zu beteiligen und meinen Beitrag dazu zu leisten. Neben mehreren Präsentationen in der Landeshauptstadt führten mein Mann und ich noch eine Präsentation für die Professoren und Regierungsvertreter an der Universität durch, in welcher er arbeitete. Vorab tauschten wir uns viel darüber aus, wie wir Menschen zu dieser Präsentation einladen könnten und was wir für den 10. Dezember, den internationalen Tag der Menschenrechte, alles planen müssten. Wir wollten zuerst den schnellen Weg gehen und alle Professoren gleichzeitig mit einer allgemein gehaltenen Email einladen, aber gleich darauf fühlten wir, dass, wenn wir diese Angelegenheit so behandeln würden, viele die Email löschen oder als Spam ansehen würden. Stattdessen entschieden wir uns, jedem die Einladung persönlich zukommen zu lassen.

Als ich die Emailvorlage schrieb, wusste ich nicht genau, wie wir uns selber vorstellen sollten. Ich dachte mir, dass sie nicht mit NTDTV vertraut sein würden, geschweige denn mit unserer Falun Gong Gruppe. Also entschied ich mich, uns weder als Vertreter der einen noch der anderen Gruppe vorzustellen, sondern einfach als private Personen, die zu einer Präsentation einluden.

Ich erklärte in der Email, dass dies eine Präsentation eines Kollegen wäre, der auch als Professor an der Universität tätig sei, sowie seiner Frau, die sich ehrenamtlich für Menschenrechte einsetzen würde. Ebenso erwähnte ich, dass wir einen Vertreter von NTDTV eingeladen hätten, der sich die Präsentation ebenfalls anschauen würde. Um keine Möglichkeit zur Erklärung der wahren Umstände zu verpassen, fügte ich der Email noch einen Imagefilm eines US-Kongressabgeordneten bei, der diese Dokumentation und Falun Gong unterstützte.

Mein Mann und ich verbrachten viel Zeit damit, die Emails an jeden Professor persönlich abzuschicken. Mein Mann schlug vor, dass wir die Emails doch mittels Verteiler seiner Abteilung und nicht individuell versenden sollten, damit wir Zeit sparen würden, was wir ebenfalls taten. Wie auch immer, nicht ein einziger Kollege der Abteilung meines Mannes antwortete auf diese Email. Auf der anderen Seite bekamen wir positives Feedback auf die persönlich versandten Emails. Viele bestätigten die Einladung sofort und einige haben es zeitlich nicht geschafft, rechtzeitig zu antworten. Der Lehrstuhlinhaber der Abteilung meines Mannes und seine Frau, zu welchen wir bereits eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut hatten, entschieden sich ebenfalls, zu der Präsentation zu kommen. Dieses Ergebnis zeigte uns, dass ein individueller und persönlicher Ansatz zwar mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber am Ende viel effektiver ist, als Abkürzungen zu nehmen.

Neben der Email-Aktion an die Professoren der Universität haben wir noch die Möglichkeit genutzt, viele lokale Organisationen und die Stadtverwaltung zu besuchen, um die Menschen dort ebenfalls zur Filmvorführung einzuladen. In der Stadtverwaltung verbrachte ich nicht so viel Zeit damit, über die Präsentation zu sprechen, sondern fokussierte mich eher auf Falun Gong und die Verfolgung, weil ich wusste, dass viele der Menschen dort nicht in der Lage waren, an der Präsentation teilzunehmen. Ein Journalist der lokalen Zeitung nahm meine Erklärung der wahren Umstände auf und verfasste daraufhin einen sehr guten Artikel über die Präsentation. Er äußerte darin sein Entsetzen über die Verfolgung von Falun Gong. Da es eine private Präsentation war, enthielt der Artikel sowohl den Ort als auch die Zeit der Veranstaltung und meine Telefonnummer für den Fall, dass Leser interessiert sein würden, an der Präsentation teilzunehmen.

Am Tage der Präsentation bekam ich einen Anruf von einer Frau, die den Artikel gelesen hatte und an der Präsentation teilnehmen wollte. Sie sagte, dass sie und ihr Mann jüdisch wären und besonders betroffen wären, wenn es um Menschenrechte ginge. Ein anderes Paar sowie der Präsident einer lokalen politischen Organisation kamen ebenfalls, nachdem ich zuvor eine Präsentation in einem ihrer Meetings gehalten hatte. In diesem Meeting hatte ich damals ebenfalls Falun Gong und die Verfolgung erwähnt und hatte sie zu der Präsentation eingeladen.

Basierend auf den Rückmeldungen gingen wir davon aus, dass ungefähr 40 Zuhörer bei der Präsentation erscheinen würden. Als Gruppe sandten wir aufrichtige Gedanken aus und behielten alle Vorbereitungen sehr gut im Auge. Als die ersten Menschen eintrafen, hatte ich schließlich das Gefühl, als ob sie alle meine engsten Freunde wären, und wir begrüßten sie mit einem herzlichen Lächeln und Handschlag.

Während der Diskussion und den Fragen und Antworten danach schien es so, als ob viele Missverständnisse in den Köpfen der Zuhörer klarer wurden. Als es an der Zeit war, unsere Sachen langsam zusammenzupacken, erwähnte ich noch meine Verhaftung in China vor einigen Jahren und wie ich dort ein Lied gesungen hatte, das den Wärter zu Tränen rührte. Eine Frau aus der Zuhörerreihe fragte plötzlich, ob ich es nicht singen könnte. Es überraschte mich etwas, aber die Atmosphäre vor Ort war so gutherzig, dass es mir nicht schwer fiel, einen Vers des Liedes „Dedu“ zu singen. Jeder im Raum empfand dies als passenden Abschluss für einen solchen Abend und wir bedankten uns bei allen freundlich für ihr Erscheinen. Die Menschen begannen zu gehen und schienen so glücklich.

Als ich mich bei den Gästen verabschiedete, näherte sich mir die Frau, die mich gefragt hatte, ob ich das Lied singen könnte, und fragte mich, ob meine Mutter Dianna hieße. Es stellte sich heraus, dass sie eine ehemalige Freundin meiner Mutter war, als beide noch in einem anderen Bundesstaat lebten und dass sie den Kontakt zu meiner Mutter über die Jahre verloren hatte. Sie hatte mich zuletzt gesehen, als ich noch ein kleines Mädchen war und ich habe sie auch nicht erkannt. Wir umarmten uns und ich sagte ihr, es handle sich um „yuanfen“, was soviel wie Schicksalsverbindung heißt, dass sie und ihr Mann heute zu dieser Veranstaltung gekommen waren.

Sie stimmte mir zu und sagte mir, dass sie sich dieses chinesische Wort merken werde. Seither sind wir in Kontakt und sie besuchte ebenfalls die Falun Gong Kunstausstellung, welche etwas später im selben Jahr stattfand, zu welcher sie außerdem ihre Studenten mitbrachte. Während dieser Ausstellung bemerkten wir erneut einige außergewöhnliche Schicksalsverbindungen von vielen Anwesenden.

Der Meister sagte:

„Was die Fashen des Meisters, die rechtschaffenen Gottheiten und das riesige Feld angeht, das das Dafa in der Menschenwelt ausgebreitet hat, sie können alle möglichen Umgebungen nutzen, um die Menschen mit Schicksalsverbindung und die zu errettenden Menschen zu dir zu führen, um ihnen eine Chance anzubieten, sich über die wahren Umstände zu informieren. Jedoch müsst ihr es tun. Es funktioniert auch nicht, wenn ihr es nicht tut.“ (Li Hongzhi, Fa- Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 22.07.2006)

Was mich immer wieder überrascht, ist die Tatsache, dass es keine Rolle spielt, ob wir die wahren Umstände erklären oder einfach unsere täglichen Dinge erledigen, wir haben immer die Möglichkeit, uns zu verbessern und zu kultivieren.

Der Meister sagt:

„So ist jede Sache, die ihr macht, auch wenn es darum geht, unter den gewöhnlichen Menschen die Beziehung in der Familie, die Beziehung in der Gesellschaft zu harmonisieren, oder dein Verhalten am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft, das alles ist nicht schludrig zu behandeln, all das gehört zu deiner Kultivierungsform und ist ernsthaft.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Kanada 2006, 28.05.2006)

Ich möchte gerne eine Geschichte über eine recht unbedeutende Angelegenheit mit euch teilen, welche aber ein wirklich ernsthaftes Thema in meiner Kultivierung darstellt. Vor einigen Jahren wollte ich mir eine elektrische Teekanne online bestellen. Ich verbrachte wahrlich etwas zu viel Zeit damit, Berichte über dieses Produkt zu lesen und die beste Teekanne für mein Geld zu bekommen. Es war ein kalter Tag, als mir die Teekanne zugeschickt wurde. Ich war so gespannt, dass ich das Paket gleich öffnete, die Kanne herausnahm, mit Wasser füllte und anstellte. Nachdem ich sie angeschaltet hatte, bemerkte ich eine Pfütze mit Wasser nahe der Teekanne. Ich dachte sofort an einen Bericht, in welchem jemand dieses Phänomen der gleichen Teekanne beschrieben hatte. So dachte ich, dass ich eine defekte Kanne bekommen haben musste, und überlegte, diese zu reklamieren. Als ich die Teekanne auspackte, fiel mir bereits ein Riss im Plastikrand am Boden des Gefäßes auf. Schließlich erkannte ich, dass dieser Riss dadurch verursacht worden war, dass ich die noch sehr kalte Teekanne so hastig mit Wasser gefüllt und zu erhitzen begonnen hatte. Wie dem auch gewesen war, ich konnte den Verlust nicht ertragen und dachte, dass ich wenigstens mit der Firma besprechen könne, wie es mit meinem Rückgaberecht aussah. Ich trat mit der Firma in Kontakt und sagte dem Servicemitarbeiter ehrlich, dass dieser Riss sehr wahrscheinlich durch mich verursacht worden war. Der Servicemitarbeiter sagte mir, dass ich die Teekanne ohne Bedenken zurückschicken könne, aber es fühlte sich für mich nicht richtig an. Ich wusste, dass es nicht in Ordnung war, die Teekanne zu reklamieren, nur weil ich ein Rückgaberecht hatte. Ich war hin und her gerissen, weil ich mein Geld nicht verlieren wollte. Ich rief meinen Mann an und erklärte ihm die Situation. Er, ebenfalls Praktizierender, sagte mir sofort, ich solle sie nicht reklamieren, da ich sie beschädigt hätte und mir daraufhin eine neue kaufen müsste. Seine klare aufrichtige Haltung und die Bereitschaft, eine neue Teekanne zu zahlen, führten dazu, dass ich mich für meine egoistische Einstellung schämte. Ebenso fühlte ich mich schlecht, dass mein Eigensinn ihn jetzt mehr Geld kosten würde. Letztendlich entschied ich mich dafür, die defekte Teekanne zu behalten und keine neue zu bestellen und schob jegliche Bedenken beiseite, dass die Nutzung dieser defekten Teekanne irgendwie gefährlich sein könnte. Als ich nach dem Gespräch zurück zu der Teekanne ging, war der Riss verschwunden und die Teekanne funktionierte einwandfrei. Ich nutze sie heute noch.

Obwohl ich eine gute Lektion daraus gelernt habe, reichte es jedoch noch nicht, um meinen starken Eigensinn zu entwurzeln. Um die gleiche Zeit herum bestellte ich mir ein Paar Winterstiefel einer teuren Marke. Aber anstatt sie von der Website der Firma oder im Geschäft direkt zu kaufen, bestellte ich sie günstiger von einer anderen Website. Als die Stiefel schließlich ankamen, bemerkte ich sofort, dass sie günstig hergestellt waren und sie schmerzten an den Füßen. Ich wurde von meinem Eigensinn zu gewinnen getäuscht. Wieder fühlte ich mich so schlecht, dass ich meinen Mann so viel Geld kosten würde, sodass ich darüber nachdachte, mir die Zeit zu nehmen, mich mit dem Kreditkartenunternehmen in Verbindung zu setzen und die Stiefel der betrügerischen Firma zurückzusenden. Ich fühlte, dass es falsch war, da es mein eigener Fehler war. Plötzlich kam eine tiefe Traurigkeit in mir hoch, welche weder mit dem Gefühl von Verlust, Reue oder Schuld zu tun hatte, welche ich bei dem Erlebnis zuvor erfahren hatte. Es war, als ob mein wahres Selbst Traurigkeit erlitt, weil ich meine Eigensinne nicht loslassen konnte. In der Vergangenheit war ich immer der Meinung gewesen, dass es bereits genügte, die Eigensinne zu erkennen, um sie zu beseitigen. Doch dieses Mal realisierte ich, dass ich die Ernsthaftigkeit der Eigensinne erkennen musste und sie wirklich beseitigen musste, als ob es nichts Dringlicheres zu tun gäbe. Daraufhin spürte ich einen inneren Frieden, und obwohl diese Erkenntnis weitere Details dieses Eigensinnes offenbarte, wurde ich immer klarer und entwickelte das Herz dafür, mich wirklich ändern zu wollen.

Ich hatte den Gedanken, dass ich schon eine ziemlich gute Person sei, weil ich immer schon nach einem rechtschaffenen Weg gesucht hatte. Ich hielt mich außerdem für besonders gut, da ich Falun Dafa gefunden hatte. Ich glaubte zu wissen, wie ich nach innen schauen und meine Eigensinne loslassen müsste, aber ich erkannte oft nicht die Ernsthaftigkeit, mein Herz wirklich zu ändern.

Nicht nur dass ich dachte, schon besonders gut zu sein, ich gab mich schon zufrieden, sobald ich kleine Prüfungen im Alltag etwas besser behandelt hatte als zuvor und verweilte in diesem Zustand. Ich blieb an der Oberfläche stehen, begriff aber nicht, dass die wirkliche Erhöhung eine Veränderung meines Herzens bedeutete, was konkret hieß, die Prinzipien wirklich in die Praxis umzusetzen und nicht ohne eine einzige Störung des Herzens Prüfungen zu bestehen.

Es spielt keine Rolle, wie lange man sich kultiviert hat. Es scheint, als ob wir uns selbst immer wieder fragen müssen, ob wir die Fa-Prinzipien wirklich in die Praxis umsetzen und uns aufrichtig kultivieren.

Der Meister sagt:

„Manche Menschen haben den Meister oft gefragt: „Als ich früher das Fa gelesen habe, erhöhte sich die Ebene sehr schnell. Beim Lesen zeigten sich die Dinge, die ich erkannt habe, ununterbrochen. Aber warum habe ich dieses Gefühl jetzt nicht mehr?“ Überlegt euch einmal, kultivierst du dich noch „wie in der Anfangszeit“?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz des Großraums New York 2013, 19.05.2013)

Ein paar Jahre später entdeckte ich meinen grundlegenden Eigensinn, meine eigentliche Motivation, Falun Dafa zu praktizieren. Mein Mann und ich waren zu der Zeit sehr gestresst und gerieten eines Tages in einen heftigen Streit. Keiner von uns hatte sich wie ein Kultivierender verhalten. Ich fühlte mich sehr schwach zu jener Zeit und war nicht in der Lage, den Menschen die wahren Umstände zu erklären, weil ich keine schlechte Meinung über Falun Gong erzeugen wollte. Zu diesem Zeitpunkt erkannte ich, dass ein grundlegender Eigensinn von mir war, ein angenehmes und glückliches Leben zu führen, und ich glaubte, dass es das Prinzip von Ursache und Wirkung wäre, wenn mir als Falun Gong Praktizierender immer nur gute Sachen widerfahren würden. Ich erkannte, dass ich aufgrund der Verfolgung von Falun Gong angefangen hatte, am Fa zu zweifeln.

Ich kam zur Besinnung und entschloss mich, mich bedingungslos im Dafa zu kultivieren und die Wahrheit zu verbreiten, komme, was wolle.

Aber ein Problem zu erkennen und es in die Praxis umzusetzen, sind zwei verschiedene Sachen. Zu Anfang der Woche stand ich früher als gewohnt auf. Ich entschloss mich, die Zeit zu nutzen, um das Fa zu lernen. Da ich plante, den ganzen Tag für ein Dafa-Projekt am Computer zu arbeiten, dachte ich mir, dass es hilfreich wäre, wenn ich vorher das Fa lernte, sodass die Sachen dann besser gehen würden. Aber ich hatte Probleme, mich beim Lesen zu konzentrieren, und von da an war es den ganzen Tag so, als ob die Sachen immer schwieriger zu erledigen wären. Ich beendete die Arbeit für den Tag gerade so, bevor ich zu der Fa-Lern-Gruppe am Abend ging. Ich erwähnte einem Mitpraktizierenden gegenüber, wie mühselig mein Tag gewesen war, und dass ich glaubte, dass dies so sei, weil ich früher aufgestanden war als sonst. Aber ich wusste, dass dies nicht richtig war. Ich erkannte, dass ich das Fa mit einer Absicht gelesen hatte und somit hatte mir das Fa die Wahrheit nicht gezeigt und ließ mich schläfrig werden. Während der Fa-Lern-Gruppe war ich in der Lage, mich besser denn je zu konzentrieren, während es sonst so ist, dass ich mal abschweife und Schwierigkeiten habe, mit den chinesischen Lesern mitzukommen. An diesem Tag lasen wir die Lektion, in der der Meister erklärt, wie Eigensinne und Absichten uns blockieren, uns aufrichtig zu kultivieren.

Im Kapitel über Kultivierungsfähigkeiten sagte der Meister:

„(…) deshalb erhältst du sie umso weniger, je mehr du danach trachtest. Denn du trachtest, das Trachten selbst ist Eigensinn, und was bei der Kultivierung beseitigt wird, sind eben Eigensinne.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3: Kultivierungsfähigkeiten und Kultivierungskraft, Seite 52.)

Eigentlich habe ich diese Art Gedanken auch, wenn ich die Übungen praktiziere. Ich strebte nach Komfort und Gesundheit und entdeckte bei mir die Einstellung, dass wenn ich immer regelmäßig die Übungen praktizieren würde, ich mich in einem perfekten gesundheitlichen Zustand befinden würde und genug Energie hätte. Am Anfang meiner Kultivierung haben chinesische Praktizierende meine Bewegungen immer korrigiert. Ich dachte, dass ich mich schon gut kultivieren würde, wenn ich ihre Hinweise akzeptieren und meinen Eigensinn der fehlenden Kritikfähigkeit erkennen würde.

Wie dem auch sei, praktizierte ich vor ein paar Monaten die dritte Übung mit einer chinesischen Praktizierenden aus der Gegend und sie unterbrach mich, um mich zu korrigieren. Diesmal fiel mir plötzlich ein, was die Quelle meiner falschen Bewegungen war. Ich machte die Bewegungen als wäre es Aerobic und nicht Meditation. Bei der dritten Übung machten meine Schultern ein komisches Geräusch. Die Praktizierende merkte an, dass dieses Geräusch auf ein Problem hinweisen würde. Weil es sich nicht schlecht anfühlte, dachte ich nicht, dass dies ein Problem darstellen würde. Sobald ich meine Einstellung angepasst hatte und diese in einen meditativen Zustand gebracht hatte, verschwand das Geräusch und ich fühlte mich wirklich entspannt und in die Meditation versunken.

Ich habe immer noch keinen Zustand erreicht, in dem ich in tiefe Meditation eintreten kann. Aber wenn man das erreicht, macht es einen riesigen Unterschied. Ich glaube zudem, dass man dadurch weniger unruhig ist. Ein Beispiel: Die letzten paar Jahre habe ich mir zur Gewohnheit gemacht, auf Grund innerer Unruhe und Langeweile ein soziales Netzwerk online zu besuchen, auch wenn ich bereits sehr beschäftigt mit der Dafa-Arbeit war. Um dem Alltagsstress zu entgehen, habe ich mir ebenfalls Unterhaltung und aufregende Speisen gesucht. Aber jetzt, wo ich den wahren Sinn von Ruhe während der Meditation erfahren habe, sind diese Begierden weniger geworden und ich verspüre den Wunsch, einen einfachen und klaren Bewusstseinszustand zu haben.

Am Anfang dieses Erfahrungsberichtes erwähnte ich, dass ich viele Bereiche meiner Kultivierung ansprechen wollte. Nachdem ich nur sehr langsame Fortschritte in meiner Kultivierung sah, fing ich an, mich zu fragen, ob ich mich überhaupt kultivieren könne. Auf der Suche nach einer passenden Passage für diesen Artikel aus dem Fa fand ich folgende Aussage:

„Wenn man beim Fa-Lernen den Schritt mithalten kann, dann wird es einen Durchbruch geben. Erst wenn man das Fa gut gelernt hat, kann man das Fa bestätigen. Erst wenn man das Fa gut gelernt hat, kann man es noch besser machen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2007 in New York, 07.04.2007)

Aufgrund ungenügenden Lernens des Fa und der Tatsache, dass ich das Fa oft mit Absichten lernte, kam ich in meiner Kultivierung nur sehr langsam voran. Ich bin dankbar, dass ich immer noch Möglichkeiten habe, obwohl die Zeit sehr begrenzt ist. Ich verspreche, dass ich das Fa in Zukunft besser lernen und ohne Absichten praktizieren werde und dass ich fleißig in meiner Kultivierung vorankommen werde, um noch mehr Lebewesen zu erretten.

Danke Meister!
Danke Mitpraktizierende!