Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Urumqi: So wird Gehirnwäsche durchgeführt

(Minghui.org)

Gehirnwäsche-Einrichtung Urumqi

1) Aufbau und Organisation

Das Büro 610 von Urumqi hat jahrelang Praktizierende in der lokalen Gehirnwäsche-Einrichtung untergebracht. Das Büro bediente sich dabei verschiedener Einrichtung wie der Stadtpolizei, der nahe gelegenen Polizeistationen und des Sicherheitspersonals aus den Bürger- und Wohnämtern, um die Praktizierenden aufzuspüren und in die Einrichtung zu bringen. Ein Praktizierender erzählte der Redaktion, die Polizei habe seine Tür eingeschlagen und habe sich dann Zutritt zu seinem Haus verschafft. Ein anderer Praktizierender berichtete, die Polizisten seien über seinen Zaun gesprungen und dann wie Banditen in sein Haus eingebrochen.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung wird vom Büro 610 betrieben und ist in einem unscheinbaren Gebäude in Nanshan fernab der Stadt untergebracht. Das Gebäude ist wie ein Gefängnis eingerichtet und wird auch so betrieben. Jeder Praktizierende wird in einen Raum eingesperrt, dann werden zwei sogenannte Assistenten abgestellt, die den Praktizierenden überwachen und darauf trainiert sind, psychisch auf ihn einzuwirken. Diese Assistenten folgen den Praktizierenden den ganzen Tag überall hin, beschimpfen und manipulieren sie.

Das Büro 610 bedient sich aber noch weiterer Personen, um sein Leitziel, „Praktizierende umzuerziehen“ durchzusetzen. Mitbeteiligt an den Machenschaften sind daher der frühere Chef des Büros 610 des 5. Gefängnisses in Xinjiang, Forscher des Instituts für Sozialwissenschaften Xinjiang und umerzogene Praktizierende, die aufgrund der Folter und des psychischen Drucks nun dabei mithelfen, andere Praktizierende umzuerziehen.

2) Ablauf einer Gehirnwäsche

Praktizierende werden in der Einrichtung sowohl körperlich als auch mental misshandelt. Oft werden die Praktizierenden zunächst gezwungen sich Propaganda-Videos anzuschauen, die Falun Gong diffamieren und dann aufgefordert, die sogenannten drei Erklärungen zu unterzeichnen. Diejenigen, die die Erklärungen unterschrieben haben, werden dann aufgefordert, sie laut vorzulesen.

Ein Mitarbeiter der Einrichtung berichtete der Redaktion von einer älteren Frau, die während des Vorlesens ihrer Erklärungen in Ohnmacht gefallen sei. Das Unterzeichnen der Erklärungen reichte den Mitarbeitern der Gehirnwäsche-Einrichtung jedoch nicht aus. Um zu beweisen, dass sie auch wirklich umgewandelt worden waren, mussten die Praktizierenden im Anschluss auf ein Bild des Falun Gong-Gründers Meister Li Hongzhi treten. Erst wenn sie dies taten, ließ man sie frei.

Die Praktizierenden, die es ablehnten, die Erklärungen zu unterzeichnen wurden im Anschluss noch schwerer misshandelt. Das Einrichtungspersonal intensivierte dann seine Vorgehensweise. Beispielsweise wurde den Praktizierenden der Schlaf entzogen, man zwang sie dazu, noch mehr Propaganda-Videos zu schauen und ließ sie konstant überwachen und beschimpfen. Um gegen diese Maßnahmen zu protestieren, ging einmal eine große Anzahl von Praktizierenden in einen Hungerstreik.

Eine Praktizierende berichtete der Redaktion, dass sie einmal mit Bier zwangsernährt worden sei. Ihre Peiniger hätten damit gedroht ihr auch Likör einzuflößen, wenn sie sich nicht umerziehen lasse. Da die Lehre des Falun Gong von den Praktizierenden fordert, auf das Trinken von Alkohol zu verzichten, ist diese Vorgehensweise, abgesehen von der gesundheitsschädigenden Wirkung eine weitere Methode, um die Praktizierenden psychisch zu zermürben.

Um den Willen der Praktizierenden weiter zu brechen, wurden sie im Anschluss oft in Arbeitslager und Gefängnisse deportiert und dort weiteren Folterungen ausgesetzt.

Wirtschaftliche Sanktionen

Das Büro 610 Urumqi verwendet auch finanzielle Sanktionen, um den Willen der Praktizierenden zu brechen. So werden die Arbeitgeber der Praktizierenden angewiesen, Löhne, Abfindungen oder Renten nicht auszuzahlen. Des Weiteren werden die Arbeitgeber oft dazu gezwungen, Falun Gong-Praktizierende zu entlassen.

Durch die oben beschrieben Misshandlungen und insbesondere durch die Inhaftierung ist es selbständigen Praktizierenden oft nicht möglich, ihre Firma weiter selbst zu leiten, wodurch Firmen oft finanziell ruiniert werden und der Praktizierende seinen Lebensunterhalt verliert.

Auch die Familienangehörigen sind oft Opfer dieser wirtschaftlichen Sanktionen. Als Verwandter eines Praktizierenden wird ihnen oft die ihnen zustehende Beförderung oder Versetzung verwehrt.

Neue Verfolgungswelle in Urumqi

Im November 2013 initiierte das Büro 610 von Urumqi eine neue Verfolgungsrunde, die die Belästigung und Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden zum Ziel hatte. Um mit der Direktive des kommunistischen Regimes, nach der Praktizierende "umerzogen" und von ihrem Glauben abgebracht werden sollen, zusammenzuwirken, zwangen die Mitarbeiter des Büros 610 Praktizierende, die gerade aus der Gehirnwäsche-Einrichtung freigelassen worden waren, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der sie garantierten, nie wieder Falun Gong zu praktizieren.

Im Rahmen dieser Aktionen wurden die Praktizierenden in nahe gelegene Verwaltungsbüros gebracht, wo die Beamten versuchten, sie dazu zu zwingen das Schriftstück zu unterzeichnen. Viele mutige Praktizierende und auch deren Angehörigen wehrten sich jedoch gegen diese Form der Verfolgung und weigerten sich, das Dokument zu unterzeichnen.

An dieser großangelegten Aktion beteiligten sich viele verschiedene Abteilungen. So zum Beispiel das Büro 610 der Bezirke Tianshan, Shayibake, Xishi, Midong und des Konstruktions- und Produktions-Unternehmens Xinjiang.