China Fahui | Gefühle ablegen, um einem Mitpraktizierenden dabei zu helfen aufzuholen

(Minghui.org) Ich war sehr bewegt von dem neuen Artikel des Meisters „Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag“. Ich weiß, dass der Meister jeden einzelnen Jünger beobachtet und führt. Der Meister will, dass kein einziger zurückfällt.

Besorgt um meinen Bruder

Ich begann mich um meinen Bruder zu sorgen, der in einem entfernten Dorf auf dem Land wohnte und sich isoliert kultiviert hatte. Er hatte keinen Zugriff auf die aktuellen Lehren des Meisters oder auf Minghui Weekly. Manchmal telefonierte ich mit ihm und ich erkannte, dass er ein sehr ernsthaftes Problem bei der Kultivierung hatte.

Er zweifelte an der Lehre des Meisters und beschwerte sich sogar über den Meister. Er dachte: „Der Meister hat gesagt: 'Natürlich wird es nicht noch zehn Jahre weitergehen (...)' (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika, 03.2002), doch jetzt sind schon mehr als zehn Jahre vergangen und die Fa-Berichtigung dauert noch immer an.“ Er konnte seine Zweifel nicht loslassen, weil er viel zu sehr an der Endzeit hing.

Ich lud ihn viele Male ein, um ihm dabei zu helfen, seine Fragen zu beantworten und zu den Mitpraktizierenden aufzuholen. Im Winter nannte er Familienangelegenheiten als Vorwand, um nicht zu kommen. Im Frühling sagte er, er sei zu beschäftigt. Im Sommer war es ihm zu heiß zum Reisen. Ich dachte darüber nach, ihn zu besuchen, doch schien ich immer in allen möglichen Angelegenheiten festzustecken.

Nach zahllosen Anfragen stimmte mein Bruder endlich zu zu kommen, aber nur unter einer Bedingung: Ich müsse ihn an der Bahnstation treffen und ihm die aktuellen Lehren des Meisters geben. Danach würde er sofort wieder heimfahren. Es klang lächerlich, weil er mehr als 7.000 km entfernt wohnt und die Reisekosten angesichts seiner finanziellen Situation sehr hoch wären. Also sagte ich, es sei die Mühe nicht wert, und wir sprachen nicht mehr davon.

Die Anhaftung an die Familie erkennen

Nichts im Leben eines Dafa-Jüngers geschieht zufällig. Wieso war mir das passiert? Ich suchte im Inneren nach Antworten. Ich erkannte, dass ich zu sehr an meinem Bruder und auch allgemein an meiner Familie hing.

Insbesondere hatte ich einen starken Eigensinn bezüglich meiner Mutter. Bevor sie starb, hatte ich nicht die Gelegenheit gehabt, ihr etwas Gutes zu tun und das bedauerte ich oft. Nachdem ich mit der Kultivierung begonnen hatte, las ich eines Tages:

„(...) wenn du dich zu einem Buddha kultiviert hast, haben deine Eltern großes De gesammelt. Jedoch gibt es in solch einem Fall sehr wenige, die über die Drei-Weltkreise hinausgehen können, sie haben nur De gesammelt und Gutes getan. Wenn sie solch einen Sohn oder solch eine Tochter haben, dann bedeutet das, dass sie auch De gesammelt haben, denn darin gibt es so einen Faktor. Wenn man dann aber sagt, dass die Eltern dadurch auch zu Buddhas würden, dann geht das nicht. Sie müssten sich dann kultivieren. Sie werden nur als ein Himmelsmensch auf unterschiedlichen Ebenen ihr Glück bekommen.“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa für die Falun Dafa-Betreuer in Changchun, 18.09.1994)

Ich dachte: „Wenn mein Bruder und ich uns gut kultivieren, dann wird das für unsere Mutter viel Gutes bringen.“ Es war ein Eigensinn, der tief in meinem Herzen versteckt war. Niemand sah ihn außer mir und ich sah ihn erst, als ich tief in mir suchte. Ich wusste, dass die Kultivierung eine sehr ernsthafte Angelegenheit ist und jeder Eigensinn ein Hindernis auf dem Pfad der Kultivierung ist, gar nicht zu sprechen von einem solch riesigen Eigensinn. Ich sagte zu mir: „Ich muss mit meinem starken Willen den Eigensinn loslassen und darf mir keine Sorgen mehr um die Kultivierung meines Bruders machen. Der Meister kümmert sich um jeden einzelnen Praktizierenden. Wir brauchen nur dem Arrangement des Meisters zu folgen.“

Bald darauf kam mein Bruder unerwartet zu Besuch. Er sagte mir, der Meister habe ihm gesagt, er solle kommen. Ohne besonderen Grund, er wollte einfach selbst unbedingt kommen. Er erzählte mir auch von der verblüffenden Erfahrung, die er beim Fahrkartenkauf gemacht hatte. Als er zum Bahnhof ging, um die Karte zu kaufen, waren alle Karten für die nächsten Tage ausverkauft, selbst die Stehplätze. Er wusste nicht, was er tun sollte, als plötzlich der Kartenverkäufer überrascht rief: „Kaum zu glauben, es gibt noch eine Karte für morgen!“ Er freute sich, als er sah, dass die Karte ideal war – ein Fensterplatz. Deshalb war er sicher, dass der Meister für ihn arrangiert hatte zu kommen.

Als er angekommen war, wollte er sofort ein Rückfahrticket für den nächsten Tag kaufen. Ich dachte, hinter seinem Verhalten müsse etwas anderes stecken, das das wahre Hindernis war. Ich sah nach innen und bemerkte, dass ich zu ungeduldig war und ihn mit allen Mitteln zwingen wollte aufzuholen. Je ungeduldiger ich war, umso größer war sein Widerstand. Daraufhin sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um mich zu reinigen. In dem Moment kam meine Tochter und begann mit ihm ihr Verständnis und Erfahrungen auszutauschen. Also sendete ich neben ihm aufrichtige Gedanken aus, um alle schwarzen Hände und bösen Geister in den anderen Räumen aufzulösen, die seine Kultivierung behinderten.

Doch er blieb bei seinen Ansichten und sagte: „Der Meister hat gesagt, es dauert keine zehn Jahre mehr. Doch jetzt sind es mehr als zehn Jahre und es sollte beendet sein. Doch es ist noch nicht beendet.“ Ich fragte ihn, ob er sich gut kultiviert habe. Er gab zu, dass er das nicht hatte. Ich sagte: „Du hast dich nicht gut kultiviert, willst aber, dass es jetzt beendet wird? Wenn es jetzt beendet wird, dann würden die anderen Praktizierenden, die sich gut kultiviert haben, zu ihren ursprünglichen Positionen zurückkehren. Doch was ist mit dir?“ Darauf erwiderte er: „Bring mich einfach auf die Ebene, die ich erreicht habe. Das ist mir nur Recht. Hat der Meister nicht gesagt, dass in der Zukunft noch andere Leute Dafa praktizieren werden? Ich kann mich mit diesen Leuten in der Zukunft kultivieren.“

Meinen Bruder als Mitpraktizierenden behandeln

Ich erkannte, dass seine Ansichten die Folge davon waren, dass er von den Mitpraktizierenden isoliert war und keinen Zugriff auf die neuen Artikel des Meisters und Minghui Weekly hatte. Ich erklärte ihm: „Der Meister ist jetzt hier, um persönlich das Fa zu lehren und du kannst noch immer nicht zur Vollendung kommen. Wieso denkst du, dass du es in der Zukunft besser machen würdest? Außerdem, der Meister will zwar mit dem nächsten Schritt weitermachen, doch einige Praktizierende sind noch nicht hervorgetreten und haben die Anforderungen an einen Dafa-Jünger noch nicht erreicht. Also hat der Meister den Prozess verlängert, um uns ein bisschen mehr Zeit zu geben. Einige Praktizierende mit geöffnetem Himmelsauge haben gesehen, dass die verlängerte Zeit durch das Blut des Meisters erkauft wurde. Der Meister hat so viel für uns erlitten. Weißt du, was ich denke? Ich bin für die Zeit sehr dankbar und schätze die verbleibende Zeit sehr. Weil ich es in der Vergangenheit nicht gut gemacht habe, habe ich nun die Gelegenheit, die verbleibende Zeit so gut wie möglich zu nutzen, um es besser zu machen und aufzuholen. Wenn wir vom Ende sprechen - ich fürchte mich wirklich vor dem Ende. Wenn es jetzt vorbei wäre, wäre es sehr schrecklich für die Praktizierenden, die sich nicht gut kultiviert haben.“

Meine Tochter sagte: „2009 hat ein Mitpraktizierender die Lehren des Meisters gelesen und erkannt, dass der Meister uns mehr Zeit gegeben hat. Er war so berührt, dass seine Stimme zitterte, als er mich anrief und mir sagte: 'Wir haben noch Zeit! Wir haben noch Zeit!' Ich glaube, der Meister hat sehr viele Praktizierenden mit dieser verlängerten Zeit gerettet, mich eingeschlossen.“

Nach einigem Hin und Her verbesserte sich das Verständnis meines Bruders, doch er hatte seine Missverständnisse noch immer nicht ganz geklärt. Er sagte: „Nachdem dies das letzte Mal ist, dass ich dich in meinem Leben besuche, kann ich auch einige Tage länger bleiben und muss nicht schon morgen fahren.“ Ich freute mich über seine positive Veränderung. Ich wusste, dass nur die Lehren des Meisters seine Barrieren und Missverständnisse durchbrechen konnten. Also brachte ich ihm alle aktuellen Fa-Erklärungen und sagte: „Du solltest dir die Zeit nehmen, diese neuen Artikel zu lesen.“

So begann mein Bruder, die Artikel zu lesen und verbrachte sehr wenig Zeit mit Schlafen und Essen und Unterhaltungen über alltägliche Dinge. Sobald er die Essstäbchen weglegte, las er weiter die Artikel des Meisters. Durch das Lesen des Fa verstand er den Grund für die Verlängerung der Fa-Berichtigung und die Güte des Meisters und dass er für die Dafa-Jünger litt. Eine Schicht der Schale, die ihn daran hinderte, fleißig voranzukommen, war durchbrochen. Er war aufgewacht und dachte an die drei Dinge, die die Dafa-Jünger tun sollen. Auf seine Frage: „Sendet ihr noch immer aufrichtige Gedanken aus?“, antwortete ich: „Natürlich machen wir das. Zusätzlich zu den vier Zeiten jeden Tag senden wir aus, wann immer wir Zeit haben.“ Reumütig erzählte er, dass er schon seit einem halben Jahr keine aufrichtigen Gedanken mehr ausgesendet habe, weil es immer Störungen gegeben habe, wenn er es tun wollte. Deshalb dachte er, dies sei vielleicht ein Hinweis, dass er damit aufhören solle. Doch er wusste nicht, wer ihm diesen Hinweis gab. Ich erklärte ihm: „Der Meister hat uns gelehrt, in der Gruppe das Fa zu lernen und unsere Kultivierungserfahrungen auszutauschen und bei den Projekten der Fa-Bestätigung zusammenzuarbeiten. Du hättest es nicht als Hinweis angesehen, mit dem Aussenden aufzuhören, wenn du die Umgebung einer Fa-Lerngruppe gehabt hättest. Wenn du wieder daheim bist, solltest du dich einer örtlichen Gruppe anschließen.“

Am nächsten Abend fand ich plötzlich meinen Bruder mit leerem Blick und ganz blass da sitzen. Er las keine Artikel und antwortete nicht, als ich ihn ansprach. Ich wusste, dass er bereute, dass er es nicht gut gemacht hatte. Ich befürchtete, er könnte unvernünftig werden und ins Extrem gehen. Ich sagte: „Die Fa-Berichtigung und deine Kultivierung sind noch nicht vorbei. Du hast noch Zeit, es gut zu machen. Wir sollten nach vorne blicken. Du kannst nicht ins Extrem gehen, das ist auch eine Art, dem Fa zu schaden.“ Er zeigte noch immer kein Anzeichen von Vernunft.

Ich dachte sofort an die Lehre des Meisters und begann, ihm laut vorzulesen:

„Das Fa mit Vernunft zu bestätigen, die Wahrheit mit Weisheit klarzustellen, das Fa mit Barmherzigkeit zu verbreiten und die Menschen auf der Erde erretten.“ (Li Hongzhi, Vernunft, 09.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

„Erkläre umfassend die Wahrheit, beseitige das Böse durch aufrichtige Gedanken, errette und erlöse alle Wesen, bewahre das Fa standhaft (...)“ (Li Hongzhi, Dafa ist unzerstörbar, 23.06.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Nachdem ich das Fa gelesen hatte, sagte ich ihm, er müsse vernünftig sein. Dann las ich es ihm erneut vor. Ich erklärte ihm abermals, er müsse vernünftig sein. Dann las ich es weiter laut vor. Nach einiger Zeit sah er mich an und sagte: „Ich kann nicht ins Extrem gehen.“ Ich fragte: „Was hast du denn gerade gedacht?“ Er sagte: „Gar nichts. Ich war weggetreten.“ Dann murmelte er zu sich selbst: „Ich bin zu spät gekommen. Es wäre viel besser, wenn ich früher gekommen wäre. Ich bin so spät gekommen.“ Ich sah die Reue und den Kummer in seinem Gesicht, er sah hilflos und elendig aus. Der Meister hat uns gesagt:

„Wirklich, an dem Tag der Vollendung, sage ich euch, steigen die Dafa-Jünger wirklich am helllichten Tag in den Himmel, die ganze Welt kann das sehen. (Beifall) Diejenigen, die nicht zur Vollendung kommen können, können an diesem Tag dort sitzen und weinen! Diejenigen, die sich nicht gut kultiviert haben, so sehe ich es, das Weinen kann euch auch nicht mehr helfen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung und Fa-Erläuterung auf der Fa-Konferenz im Großraum New York, 20.04.2003)

Ich versuchte, ihn zu trösten: „Es ist in Ordnung, dass du spät dran bist. Glaube an den Meister. Schau, was der Meister gesagt hat.“ Dann las ich ihm vor:

„Natürlich ist die Kultivierung noch nicht zu Ende, du kannst weiter das machen, was ein Dafa-Jünger machen soll und die späteren Dinge gut machen. Dafür hast du noch sehr viele Gelegenheiten und Zeit.“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag, 13.05.2012)

Mein Bruder hörte mir aufmerksam zu und lächelte, als ich fertig war. Er sagte: „Der Meister hat für mich arrangiert herzukommen und hat mich aufgeweckt. Der Meister hat mich erneut gerettet. Ich bin dem Meister sehr dankbar. Was ich vorher gedacht und getan habe, hat den Meister wirklich enttäuscht. Ich werde nie wieder so denken. Sobald ich wieder daheim bin, werde ich zuerst alle Bücher des Meisters lesen und es in Zukunft gut machen. Ich werde aufholen, sobald ich kann und den Meister nie wieder enttäuschen.“

Als ich sah, wie mein Bruder so vollständig erleuchtet wurde und zur Kultivierung zurückkehrte, der großartigsten Sache, musste ich einfach weinen. Während ich diesen Erfahrungsbericht schreibe, kann ich meine Tränen nicht zurückhalten. Vielen Dank, großartiger Meister! Danke, für Ihre grenzenlose Güte!