Nach zahlreicher Trübsal die Barmherzigkeit des Meisters begreifen – Teil I

(Minghui.org) Ich bin eine Falun Gong-Praktizierende aus China. Seit Beginn meiner Kultivierung habe ich viel Trübsal und auch viele Wunder erlebt. Ohne den tiefgründigen Glauben an das Fa hätte ich in der Kultivierung nicht bis zum heutigen Tag durchhalten können.

Während der Kultivierung beharrlich die Prüfung der Sentimentalität bestehen

1996 begann ich mit meinem Mann mit der Kultivierung von Falun Gong. Als wir das Fa erhalten hatten, verließ mein Mann jeweils um vier Uhr früh mit einer jungen, hübschen Praktizierenden das Haus. Sie gingen in eine andere Stadt, um dort jeden Tag das Fa zu verbreiten und den Leuten die Übungen beizubringen. Die ganze Reise hin und zurück zu Fuß dauerte drei Stunden. Er kehrte dann um acht Uhr abends nach Hause zurück, gerade rechtzeitig, um zur Arbeit zu gehen.

Ich war eifersüchtig und sehr wütend, als ich erfuhr, dass mein Mann mit der Praktizierenden allein zusammenarbeitete. Mein Mann kultivierte sich gut. So ging er zur Arbeit, ohne auf meine Verdächtigung zu reagieren. Er meinte nur, dass ich ihm dabei helfe, seine Xinxing zu erhöhen.

Nachdem ich ihn angeschrien hatte, entstand plötzlich eine Beule in der Größe eines halben Ping-Pong-Balls auf meiner rechten Wange. Sie war weder schmerzhaft noch juckend. Sie sah nur hässlich aus.

Den ganzen Tag bedeckte ich meine Wange mit der Hand und entschuldigte mich im Herzen beim Meister. Ich wusste, dass diese Situation eine Prüfung wegen meiner Sentimentalität war. In jener Nacht verschwand die Beule vollständig.

Nach einem Jahr vergaß ich dieses Erlebnis und dachte, dass es ein Zufall gewesen wäre.

Als wir einmal zu einer weit entfernten Stadt arbeiten gingen, schlug mein Mann vor, in der Mittagspause unseren Sohn in die Stadt zu bringen, um zusammen Spruchbänder anzubringen und das Fa zu verbreiten. Es war mir peinlich, dies öffentlich in einer anderen Stadt zu tun. So antwortete ich nicht sehr positiv.

Er merkte an, dass ich nicht so aktiv an der Fa-Verbreitung beteiligt sei, wie die hübsche Mitpraktizierende. Als ich ihren Namen hörte, war ich wieder eifersüchtig. Mir verging die Laune und ich kehrte mit dem Kind zum Hotel zurück.

Seltsam, eine Beule von der Größe eines halben Tischtennisballs wuchs wieder ganz schnell auf meiner rechten Wange. Dieses Mal wusste ich, dass es real war. So versteckte ich mich im Zimmer und wagte nicht rauszugehen. Den ganzen Nachmittag entschuldigte ich mich beim Meister und versicherte ihm, dass ich nicht wieder so schnell eifersüchtig oder wütend werden würde.

In der Nacht vom 20. Juli 1999 begann die Verfolgung. Der Himmel war mit dunklen Wolken bedeckt und ein Sturm tobte. Das Fernsehen rief ständig zur Ächtung von Falun Gong auf. Ich fühlte mich unter Druck wie nie zuvor. Ich fragte mich, ob dieses Falun Gong überhaupt real sei oder nicht.

Ich schrieb die beiden vorangegangenen Erlebnisse in mein Tagebuch. Dann ermahnte ich mich bei Zweifel an der Kultivierung, mir diese Erlebnisse stets in Erinnerung zu rufen. Mein Mann meinte, dass es richtig sei, was ich tat. Zudem meinte er, wenn wir uns verloren fühlen, sollten wir standhaft bleiben.

Am nächsten Morgen machten mein Mann und ein paar Praktizierende wie üblich die Übungen auf einem großen Marktplatz. Dieses Mal jedoch wurden sie verhaftet und für fünfzehn Tage festgehalten.

Der Chef meines Mannes bat mich, meinen Mann zu überzeugen, nicht mehr Falun Gong zu praktizieren, damit er nach Hause zurückkehren könnte.

Eine Mitpraktizierende und ich brachten Nahrung und Kleidung zu meinem Mann in das Untersuchungsgefängnis. Wir hatten keine Ahnung, warum Falun Gong plötzlich „verboten“ worden war. Wir baten ihn, darauf zu beharren.

Während des chinesischen Neujahrs 2000 wurde mein Mann zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, weil er in Peking appelliert hatte. Da er auf seinem Glauben bestand, wurde seine Haftzeit um acht Monate verlängert. Tatsächlich kehrte er erst zwei Jahre später nach Hause zurück.

Als er aber nach dem ersten Jahr noch nicht entlassen wurde, wollte ich zu ihm gehen. Jedoch an meinem Arbeitsplatz ließ man mich nicht gehen. Man bestimmte viele Kollegen und Polizisten, mich rund um die Uhr bei mir zu Hause zu überwachen, um mich davon abzuhalten.

Später beschlossen sie, abwechselnd in meinem Haus zu wohnen, weil es draußen zu kalt war. Ich war sehr wütend, weswegen ich in einen Hungerstreik trat. Drei Tage später brachten sie mich unter Zwang in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Ich musste meinen fünfjährigen Sohn bei seinen Großeltern, die in den Siebzigern waren, zurücklassen.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung begegnete ich anderen Praktizierenden, die ich seit dem Beginn der Verfolgung nicht mehr gesehen hatte. Wir waren sehr froh, miteinander sprechen zu können und ermutigten uns gegenseitig.

Während den Gehirnwäsche-Sitzungen in der Früh erklärten wir den Lehrern und Leitern, die dort eingesetzt waren, die wahren Begebenheiten. Wir berichteten, dass Falun Gong gut für Körper und Geist ist. Wir fügten hinzu, dass wir aufgrund der Lehre von Falun Gong bei der zugewiesenen Arbeit nicht wählerisch seien und unsere Arbeitsleistung erstklassig sei.

Außerdem erklärten wir, dass die Verfolgung von Falun Gong eine falsche Entscheidung aus der Perspektive des Universums, der Astronomie, der Geographie und der Geschichte sei. Zum Schluss waren einige von ihnen praktisch „umgewandelt“. Verschiedene Gruppen von Führungskräften auf verschiedenen Ebenen und Schulungsleiter kamen immer wieder zu uns.

Während der Pause beim Laufen lernten wir als ganze Gruppe das Fa auswendig. Am Morgen, wenn die beiden „Wächter“ noch schliefen, machte ich die Übungen. Aber in meinem Herzen konnte ich die Situation mit meinem Mann nicht loslassen.

Als ich eines Tages nachmittags im Bett lag, dachte ich plötzlich an das Fa vom Meister:

Haften leidenschaftlich an Verwandtschaft, belastet, gequält und besessen.
Lebenslang gefesselt im Netz der Leidenschaft,
Alt geworden, Reue zu spät.“ (Li Hongzhi, Tabus der Kultivierenden, 15.04. 1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich beschloss, meine Eigensinne gegenüber meinem Mann loszulassen. In dem Moment, als ich diesen Gedanken hatte, erblickte ich viele runde, lila Faluns, die langsam von der Decke auf meinen Kopf fielen. Es war wunderbar, und so blieb mein Blick lange Zeit darauf gerichtet.

Plötzlich hörte ich die Stimme der Wärter, die Karten spielten und miteinander redeten. Ich wollte, dass sie es auch sehen könnten. Aber es verschwand. Wir wurden für sechs Monate unrechtmäßig festgehalten. Nachdem wir einen Gruppenhungerstreik angetreten hatten, wurden wir endlich nach Hause entlassen.

Nach zwei Jahren im Zwangsarbeitslager kam auch mein Mann nach Hause. Wir kauften einen neuen Computer und einen gebrauchten Kopierer. Während seiner freien Zeit schrieb er Texte zur Erklärung der wahren Umstände und verteilte sie vor Ort. In der Nacht gingen wir auch in weiter entfernte Gegenden.

Zu jener Zeit gab es noch nicht viele Produktionsstätten zur Herstellung von Informationsmaterialien. Alsbald hatten die Verfolger meine Familie aufgespürt.

Sechs Monate, nachdem wir unsere Produktionsstätte errichtet hatten, kamen das Büro 610 und Beamte der öffentlichen Sicherheitsabteilung zu mir nach Hause. Sie verschleppten meinen Mann und sperrten ihn in einem Hotelkeller ein. Fünf Tage lang war er im Hungerstreik. Dann bat er den Meister, seine Handschellen zu lösen und entkam. Jedoch musste er das Haus verlassen, um eine weitere Verfolgung zu vermeiden.

Weil meine Wohnung viermal durchsucht worden war, hatten sie alles Wertvolle wie Computer, DVD-Spieler, Motorrad-, Handy, Recorder beschlagnahmt. Daher bewahrte ich keine Geräte mehr zu Hause auf.

Weit weg von unserer Wohnung mietete ich einen Raum für die Geräte. Als mein Mann die Wohnung verlassen hatte, benutzten wir den Raum ausschließlich als Produktionsstätte. Außerdem überwies ich ihm mein erspartes Geld. Das war für die Herstellung der Materialien und für seine Lebenshaltungskosten. Um Geld für die Materialien zu sparen, bestand sein Essen immer aus Sauerkraut und Karotten. Er führte ein sehr bescheidenes Leben.

Ich wurde beschattet und mein Telefon wurde überwacht. Später sagten mir die lokalen Behörden, dass mein Mann der Drache und ich der Faden dazu gewesen sei. So mussten sie mich nur stets im Auge behalten. Weil sie meine Stimme registriert hatten, konnten sie mich von jeder öffentlichen Telefonzelle aus aufspüren. Wenn ich einen Anruf getätigt hatte, identifizierten sie mich aufgrund meiner Stimme. Als ich einmal meinen Mann von einer öffentlichen Telefonzelle aus kontaktiert hatte, wurde er am nächsten Tag sogleich verhaftet. Mehr als zehn Praktizierende wurden ebenfalls festgenommen.

Der Chef der politischen Sicherheitsabteilung sagte mir, dass sie durch die Identifizierung meiner Stimme bei einem öffentlichen Telefongespräch meinen Mann hätten fangen können. Danach hatte ich immer Angst, von einem Festnetzanschluss aus zu telefonieren. Mein Körper zitterte, wenn ich nur das Klingeln des Telefons oder das Klopfen an der Tür hörte. Seither verzichteten wir auf einen Festnetzanschluss.

Dieses Mal wurde mein Mann zu neun Jahren verurteilt. Im Gefängnis litt er als Folge der brutalen Folter an Brustfelltuberkulose, Magenleiden, Leberzirrhose, Nierenversagen und einer systemischen Störung. Schließlich starb er im Alter von nur 43 Jahren.

Während der Haftzeit meines Mannes kümmerte ich mich mit meinem geringen Einkommen alleine um unseren kleinen Sohn. In den letzten Jahren hatte ich meinen Mann im Untersuchungsgefängnis, im Überwachungszentrum, im Zwangsarbeitslager und in der Strafanstalt besucht. Von den Eltern, den Leitern am Arbeitsplatz und von den Arbeitskollegen wurde ich unter Druck gesetzt.

Seine Kollegen teilten mir mit, dass sie ihren 3.000 Yuan (ca. 400 €) Jahresbonus nicht erhalten würden, weil wir Falun Gong praktizierten. Ich musste ihre hasserfüllten Blicke ertragen. Jeder machte einen großen Bogen um mich, weil sie fürchteten, dass ein Gespräch mit mir negative Folgen für sie haben könnte.