Mich selbst kultivieren, während ich einem Praktizierenden helfe, auf dem Weg der Kultivierung zurückzukehren
(Minghui.org) Vor drei Jahren zog eine 70-jährige Praktizierende in das Untergeschoss meines Wohnhauses. Zu dieser Zeit kannte ich sie noch nicht. Eines Abends im letzten Juli traf ich sie auf der Treppe. Sie sagte: „Kommst du gerade vom Fa-Lernen?“ Daraufhin fragte ich sie: „Praktizierst du?“ Lächelnd bestätigte sie dies und ich lud sie zu mir nach Hause ein. Als ihr Mann aus der Wohnung herauskam, hörte sie auf mit mir zu sprechen und ging zurück in ihre Wohnung.
Ganze zwei Jahre später sah ich sie wieder. Im Gespräch erzählte sie mir, dass sie im Jahr 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong angefangen habe. Sie berichtete weiter, dass ihr Mann nach dem Beginn der Verfolgung nicht sehr kooperativ gewesen und sie deshalb nicht fleißig vorangekommen sei. Auch habe sie ihn oft auf Geschäftsreisen begleiten müssen, um ihm bei der Arbeit zu helfen. Sie sagte, dass sie noch in Kontakt mit einigen Praktizierenden sei und gelegentlich die Übungen praktiziere und das Fa lerne. Die letzten Artikel des Meisters, die sie hatte, waren aus dem Jahr 2005. Sie sagte noch, dass sie den Meister und Dafa im Herzen habe. Jemand hatte ihr gesagt, dass ich eine Praktizierende sei. Ich wusste, dass der Meister es arrangiert hat, dass sie in meinen Wohnkomplex zog, damit wir beide uns zusammen kultivieren und verbessern können.
Der Meister sagt:
“[…] denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung..“ (Li Hongzhi, Fa Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)
Ich half ihr, die aktuellsten Artikel des Meisters zu finden und lieh ihr einige von meinen. Sie selbst hatte keinen DVD-Player. Als ich von einem Mitpraktizierenden hörte, dass er einen übrig hatte, kaufte ich ihn ihr. Als mein Mann den zweiten DVD-Player sah, merkte er an, dass ich doch bereits einen hätte und ich ihn lieber jemanden geben sollte, der noch keinen habe. Ich freute mich über seine Einstellung. Ich weiß, dass es der Meister war, der mich ermutigte, der älteren Praktizierenden diesen DVD-Player zu geben,
So schnell ich konnte brachte ich ihr den DVD-Player. Sie nutzte ihn, um das 9-Tage- Seminar des Meisters, die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei China und die Shen Yun Performing Arts DVDs zu schauen.
Meine Angst kam an die Oberfläche
Ich begann bei mir Zuhause eine Fa-Lerngruppe zu organisieren und die ältere Praktizierende nahm regelmäßig daran teil und machte große Fortschritte. Sie begann ebenfalls damit, die Minghui-Berichte zu lesen und kleine Botschaften über Falun Gong auf die Geldscheine zu schreiben, um das Fa zu bestätigen. Wenn sie abends mit ihrem Mann spazieren ging, verteilte sie DVDs und Broschüren über die wahren Begebenheiten von Falun Gong.
Ich muss zugeben, dass ich zu befürchten begann, diese Praktizierende könnte vom Bösen ausgenutzt werden. Sie hatte sich viele Jahre nicht richtig kultiviert und verteilte nun Informationsmaterialien, die aus meinem Haushalt stammten. Zum chinesischen Neujahr wechselte sie 20 Zehn-Yuan-Scheine mit Botschaften über Falun Gong, um diese ihrem Enkel als Geschenk zum chinesischen Neujahr zu geben. Als sie mit das erzählte, machte ich mir wieder Sorgen und fragte mich, ob das eine gute Sache sei. Ich erzählte ihr von meinen Bedenken, woraufhin sie augenblicklich sagte, dass sie ihrem Enkel die Geldscheine schließlich doch nicht geben werde.
Der Meister sagt:
“Ohne irgendeine Gesinnung, ohne eigensinnig auf irgendetwas zu sein, so erst kultiviert und erhöht man sich schnell, und so hat man eben weniger dämonische Schwierigkeiten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2004, 28.02.2004)
Später bemerkte ich, dass es eine gute Sache für sie war, mit so einem reinen Herzen das Fa zu bestätigen. Ich jedoch urteilte darüber, um ihr zu sagen was richtig und was falsch ist. Tat ich dies, um meine Angst zu verbergen? Ging es bei dieser Frage um meinen Eigensinn des Egoismus und der Selbstbezogenheit?
Nun habe ich erkannt, dass ich sie nicht hätte davon abhalten dürfen, ihrem Enkel Geldscheine mit Botschaften über Falun Gong zu geben. Ist es nicht eine gute Sache, wenn ihr Enkel die Chance erhalten kann, die Wahrheit über Falun Dafa zu erfahren und eine gute Einstellung zu Dafa zu bekommen? Wovor hatte ich Angst? Gerade wenn der Meister sieht, wie rein ihr Herz ist, wird er sie beschützen. Meine Handlungen stimmten nicht mit dem Fa überein und mein starkes Herz des Selbstschutzes wurde deutlich sichtbar.
Die ältere Praktizierende hatte Probleme, die aufrichtigen Gedanken zu den globalen Zeiten beizubehalten. Auch sorgte sie sich darum, ihren Mann zu verärgern, wenn sie in ihrer Wohnung aufrichtige Gedanken aussendete. Statt ihr Verständnis und Unterstützung entgegenzubringen, beschwerte ich mich über sie. Ich fragte sie: „Wenn du dir nicht traust, zuhause aufrichtige Gedanken auszusenden, was bedeutet dir dann eigentlich die Kultivierung?“ Ich konnte sie nicht verstehen. Als sie eines Tages nicht zum Fa-Lernen kam, fragte ich sie nach dem Grund. Sie sagte mir, dass eine Nachbarin sie darum gebeten hätte, ihr eine Dauerwelle zu machen. Als ich das hörte, war ich so verärgert, dass ich zu ihr sagte: „Fa-Lernen ist sehr wichtig. Wir treffen uns nur dreimal die Woche, konntest du nicht einfach ein anderen Tag dort hingehen?“
Aufdeckung meines Eigensinnes, im Außen zu suchen
Wir lernen in unserer Fa-Lerngruppe von 9:00 Uhr morgens bis 12.30 Uhr mittags gemeinsam das Fa, senden viermal aufrichtige Gedanken aus und lesen eine Lektion im Zhuan Falun. Die ältere Praktizierende musste jedoch einmal schon um 11:00 Uhr weg, während wir gerade aufrichtige Gedanken aussendeten. Sie musste nach Hause, um für ihren Mann das Essen zu kochen. Tief im Inneren war ich sehr verärgert und glaubte, dass sie nicht fleißig genug sei und beschwerte mich sehr oft über sie. Ich suchte die Fehler nicht bei mir, sondern befand mich die ganze Zeit im Außen und schaute auf die Fehler der anderen.
Nachdem ich sie beschuldigt hatte, die Zeit für das gemeinsame Fa-Lernen dafür zu nutzen, um anderen Leuten die Haare zu machen, blieb sie die nächsten zwei Treffen fern. Als ich an ihre Wohnungstüre klopfte, öffnete niemand. Später hörte ich von Mitpraktizierenden, dass sie mit ihrem Mann die Stadt verlassen hatte, um eine Besichtigungsreise zu machen und sie längere Zeit wegbleiben würden. Das traf mich tief und ich war sehr verletzt, dass sie mir nicht persönlich Bescheid gegeben hatte. Ich konnte nicht anders als zu weinen und ich fühlte mich mehrere Tage sehr traurig.
Wie konnte das passieren? Meine Mitpraktizierenden erinnerten mich daran, meine Taten nach dem Fa zu richten und nach innen zu schauen.
Der Meister sagt:
“Für die Kultivierenden ist nach innen schauen ein Wundermittel.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)
Also begann ich, nach innen zu schauen. Sobald ich einen Eigensinn entdeckte, schrieb ich ihn nieder. Immer wenn ich an diese Praktizierende dachte, schaute ich nach innen. Ich wusste, dass der Meister mir helfen wollte und diese Gelegenheiten für mich arrangierte. Ich musste nur stets nach innen schauen und zum Ursprung all meiner Eigensinne kommen. Den ganzen darauffolgenden Monat schaute ich intensiv nach innen und deckte mehr als 20 Eigensinne auf.
Eigensinn des Egoismus enthüllt
Es waren diese Eigensinne, die mich daran gehindert hatten, meine Ebene zu erhöhen. Ich weinte häufig, da ich erkannte, dass ich mich nicht fleißig kultiviert hatte und noch so viele Eigensinne hatte; vor allem den Eigensinn des Egoismus. Ich glaubte, mich so sehr um sie gekümmert zu haben und sie hatte es mir nicht einmal dankt. Es war nicht so, dass sie nicht mit mir sprechen wollte – vielmehr traute sie sich nicht und mied mich, aus Angst, dass ich wieder neue Fehler an ihr finden könnte.
Der Meister sagt:
“Ich sage häufig, wenn ein Mensch voll und ganz dem Wohl der anderen Menschen dient und nicht die geringsten eigenen Absichten und Einstellungen hat, die Worte, die aus ihm kommen, können den anderen Tränen in die Augen treiben.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington D.C. 2004, 13.06.2007)
Wenn ich an die Zeit mit ihr dachte, tauchten viele Eigensinne auf. Ich sandte jeden Tag aufrichtige Gedanken aus, um sie zu beseitigen. Nach gut einem Monat war ich in der Lage, nicht permanent an die Situation mit dieser Praktizierenden denken zu müssen und beruhigte mich allmählich.
Vor ein paar Tagen hatte ich folgenden Gedanken: „Wäre es nicht gut, wenn sie gar nicht mehr zurückkommen würde. Dann würde ich mich auch nicht immer um sie sorgen und ihr helfen müssen.“ Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich es nicht geschafft hatte, den Egoismus ganz zu beseitigen. Jetzt freue ich mich auf ihre Rückkehr und darauf, dass wir uns gemeinsam kultivieren und erhöhen können.
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