Junger Chinese: „Es gibt in China keinen Einzigen, der die Partei gut findet!“

Informations-Tag der Falun Gong-Praktizierenden in Hannover. Was bewegt die Menschen?

(Minghui.org) In der Stadtmitte von Hannover herrscht wieder reges Treiben an diesem Samstag, dem 18. Oktober. Nach und nach finden sich Menschen am Stand der Falun Gong-Praktizierenden ein, wo sie die Petition der DAFOH [1] unterschreiben. Diese Petition wendet sich an das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte. Sie fordert das Hochkommissariat auf, sich für die sofortige Beendigung der erzwungenen Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden einzusetzen. Zu diesem Thema finden die Menschen verschiedenes Informationsmaterial am Stand der Falun Gong-Praktizierenden: von einem Flyer, der die Zusammenhänge erklärt über Zeitungen in deutscher und chinesischer Sprache bis hin zu den „Neun Kommentare(n) über die Kommunistische Partei“, einer umfassenden Analyse über das Wesen der seit 1949 in China herrschenden kommunistischen Partei. Wir berichten im Folgenden über Gespräche, die die Praktizierenden mit Passanten führten und Eindrücke, die sie dabei gewannen.

Am Stand der Falun Gong-Praktizierenden. Das Spruchband im Hintergrund zeigt die Aufschrift: Die Kommunistische Partei Chinas foltert und mordet vor den Augen der Welt.

Arzt: „Wir wissen alle Bescheid!“

Ein junger Arzt, der in der Erforschung der Immun Suppressiva tätig ist, berichtet, dass er kürzlich an einem Transplantationskongress in Mannheim teilgenommen hat. Dort habe ein Falun Gong praktizierender Arzt einen sehr guten Vortrag gehalten, über Organtransplantation in China, woher die große Anzahl der Organe kommt... und wie das Regime den Genozid gegen Falun Gong und andere Gruppen wie Uighuren, Tibeter und Christen mithilfe moderner Transplantationstechniken und unter dem Schutz des chinesischen Militärs durchführt.

„Wir wissen alle Bescheid“, sagt der Arzt. Er wünscht den Praktizierenden alles Gute und sie sollen weitermachen mit ihrer Aufklärungsarbeit.

Ein gutherziges Kind

Eine Mutter kommt mit ihrem Jungen vorbei; sie liest die Erläuterungen zum Organraub auf einer Stelltafel. Dort ist der verstorbene Praktizierende Wang Bin abgebildet; er hat Narben über den ganzen Brustkorb. Der Sechsjährige fragt besorgt, was denn der Mann dort habe und zeigt auf die Verletzungen und Narben. Eine Praktizierende kommt hinzu und schenkt dem Kind ein Lesezeichen mit einer Lotusblüte darauf. Sie erklärt möglichst kurz, was das Bild zeigt und hofft, dass das Kind nicht zu schockiert ist. Da legt plötzlich der Junge das Lesezeichen auf das Bild von dem Toten, die Lotusblüte in direktem Kontakt mit den Narben und Verletzungen und sagt: „Jetzt ist er wieder gesund!“

Junger Chinese tritt aus der Kommunistischen Partei aus

Ein junger Mann aus China deckt sich mit chinesisch sprachigem Material ein. Er hat vor seiner Rückreise nach China noch Zeit und sagt, er wolle alles gründlich lesen. Im Gespräch sagt er: „Es gibt in China keinen Einzigen, der die Partei gut findet!“ Eine Praktizierende fragt ihn, ob er Mitglied der Kommunistischen Partei sei. Ja, früher sei er bei den Jungen Pionieren gewesen, ist seine Antwort. Sie empfiehlt ihm, den Austritt zu erklären und gibt ihm dafür ein Formular. Nach mehreren Stunden bringt er dieses Formular ausgefüllt zurück. Als Kommentar hat er in englischer Sprache darauf geschrieben: „Die Kommunistische Partei verübt Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Stoppt den Organraub in China!“

Ein genauer und wohlwollender Beobachter

Neben dem Stand der Falun Gong-Praktizierenden steht ein Mann mit sehr vielen Einkaufstüten. Er scheint auf jemanden zu warten. Wie lange mag er dort gestanden haben? Eine Praktizierende spricht ihn an; er warte auf seine Frau, sagt er; die sei noch einkaufen. Die Praktizierende bewundert seine Geduld. Er erwidert, dass er die ganze Zeit die Praktizierenden am Stand beobachtet habe. Es sei ja unglaublich, mit welchem Engagement und welcher Energie die Praktizierenden die Passanten informierten. Er bewundere sie. Er zeigt sich interessiert und möchte mehr über Falun Gong wissen. So wird er auch von den Praktizierenden informiert. Schließlich unterschreibt er die Petition; als seine Frau auftaucht, führt er sie gleich zur Unterschriften-Liste und sie unterschreibt auch.

Menschen geben ihre Stimme für das Ende der Menschenrechtsverletzungen in China

Ich mache das demnächst auch“, sagt ein Student

Damit meint er, dass er in der nächsten Woche die Übungen des Falun Gong lernen wolle. Er hat sich bereits mit einem Praktizierenden in einer anderen Stadt verabredet. Hier geht er schnurstracks auf den Tisch zu und unterschreibt als Erstes die Petition. Dann wählt er aus dem umfangreichen Material einen Flyer und eine Zeitung aus und verabschiedet sich zufrieden.

Chirurg der Universitätsklinik an Falun Dafa interessiert

Manche Menschen berichten am Stand der Falun Gong-Praktizierenden über eigene Erfahrungen. So auch dieser Arzt. Er fragt: „Was ist denn eigentlich Falun Dafa?“ und: „Warum macht ihr das hier?“ Als er entsprechende Informationen bekommen hat und die Zusammenhänge versteht, erzählt er dem Praktizierende Folgendes: Er hatte einen chinesischen Kollegen, der im Team in der Transplantationsabteilung mitarbeitete. Dieser Chinese fragte eines Tages seine Kollegen: „Und wo habt ihr euren Schießstand?“ Das hatte ihn sehr schockiert.

Wie kann ich das Thema in meinen Unterricht einbringen?“

Eine Lehrerin kommt an den Stand, um die Petition zu unterschreiben. Sie blickt auf den Stapel Postkarten, die an das Gefängnis in Jinzhou geschickt werden können. Alle Menschen, die die Postkarten-Aktion unterstützen wollen, können sich mit ihrer Unterschrift für die Freilassung von zwei unrechtmäßig dort eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden einsetzen. Sie können dann die Postkarten an die Praktizierenden abgeben oder sie selber wegschicken. Die Lehrerin will die Karten unbedingt selber wegschicken. Sie fragt auch, wie sie dieses Thema in ihrem Unterricht einbringen könne und spricht mit einem Praktizierenden darüber.

Ein nachdenklicher älterer Herr

„Eigentlich bin ich ja sonst gar nicht so...“, meint dieser Herr, als er von der Praktizierenden angesprochen wird und erklärt es noch genauer: Er würde sich sonst gar nicht so sehr um solche Themen kümmern, wie z.B. Organraub oder Verfolgung; er wisse um diese Dinge, aber würde lieber für sich darüber nachdenken. Es entspinnt sich ein längeres Gespräch – über die Lehre von Falun Gong, über Kultivierung, über das aufgehängte Transparent der Praktizierenden mit der Aufschrift „Die Welt braucht Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nachsicht“. Nachsicht fände er am Allerschwierigsten umzusetzen. „Vielleicht steht es deswegen an letzter Stelle in dieser Reihe“, meint er nachdenklich. Die Praktizierende rezitiert aus den Schriften des Falun Gong einen Absatz über Nachsicht:

„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing. Wut, sich ungerecht behandelt fühlen und Nachsicht üben unter Tränen gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an Bedenken festhält. Überhaupt keine Wut entstehen lassen und sich nicht ungerecht behandelt fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden.“ (Li Hongzhi, Was bedeutet Nachsicht, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Der Herr interessiert sich für das Buch Zhuan Falun [Li Hongzhi] und schreibt sich den Titel auf; er wolle es sich besorgen und lesen, sagt er.

Was ein Praktizierender spürt

„Ich habe mit dem Herzen gespürt, wie aufrichtig die Menschen waren“, sagt am Ende dieses Tages ein Praktizierender. Er hat den Eindruck, dass die Menschen wach und offen waren.

„Guck mal, wie schön der Himmel ist!“, sagt vergnügt der jüngste Mitpraktizierende. Der Vierjährige hatte Flugblätter an die Passanten verteilt; er selber hatte entschieden, wem er eins geben wollte. Die Meisten hatten es genommen. Während die Erwachsenen sich noch über ihre Erfahrungen an diesem Tag austauschen, läuft er von einem zum anderen und macht jeden Einzelnen auf den wunderbaren Abendhimmel aufmerksam: „Guck mal, wie schön der Himmel ist!“ Ja, das stimmt. Nach und nach schauen alle nach oben und empfinden die weißen Wolken am roten Abendhimmel wie ein Geschenk.

[1] Doctors Against Forced Organ Harvesting (Ärzte gegen Organraub)

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