Im Gefängnis von Qinhuangdao: Verpackung für Luxusgebäck in Zwangsarbeit hergestellt

(Minghui.org) Sie stehen jeden Tag um 5:45 Uhr auf und beginnen mit ihrer Arbeit um 6:00 Uhr. Einige von ihnen springen sogar aus ihren Betten direkt zur Arbeit, um noch ein paar Minuten kostbaren Schlafes zu bekommen. Bis 7:30 Uhr gibt es kein fließendes Wasser, so dass die Toiletten einen üblen Geruch verbreiten.

Diese Toiletten befinden sich zufällig auch in den gleichen Zellen, in denen die „Mitarbeiter" an Verpackungen für verschiedene Lebensmittel arbeiten. Sie schlafen und essen in denselben Zellen. Tag für Tag arbeiten sie in dieser staubigen, schmutzigen Umgebung und atmen die giftige Luft ein, die von den Klebern, die sie verwenden, so giftig wurde.

Es ist sehr schwer, sich solche gefährlichen Arbeitsbedingungen in der heutigen Gesellschaft vorzustellen. Aber im Gefängnis in Qinhuangdao sind diese Bedingungen eine absolute Realität für die Insassen. Das Gefängnis liegt in der Provinz Hebei, angrenzend an Peking. Das Gefängnis produziert verschiedene Verpackungen für Lebensmittel für mehrere in China namhafte Marken.

Im Gefängnis in Qinhuangdao produzierte Verpackungen für Luxuslebensmittel. Diese drei abgebildeten Marken sind von Unternehmen mit Sitz in Tianjin, Shanghai und Peking.

Das Gefängnis in Qinhuangdao liegt in der Stadt Haiyang im Nordwesten der Stadt und hält über 1.000 Häftlinge, darunter fast 20 Falun Gong-Praktizierende. Alle werden gezwungen, ohne Lohn zu arbeiten.

Von Oktober 2013 bis Februar 2014 arbeiteten sie jeden Tag von 6:00 Uhr bis 19:00 oder 20:00 Uhr - auch an Wochenenden. Wenn die Aufgaben schwer waren, arbeiteten sie auch bis 22:00 Uhr oder noch länger. Die Gefangenen wurden manchmal dazu gezwungen, zwei oder drei Stunden länger zu stehen, ehe sie zu Bett gehen konnten – das wurde dann als „Dienst haben" bezeichnet. Dadurch gingen einige Gefangenen direkt zu Bett, sobald man es ihnen erlaubte, ohne sich zu waschen. Nationale Feiertage wurden zu Arbeitstagen erklärt, einschließlich Silvester.

Von 2011 bis 2013 musste das Gefängnis ein spezielles Verpackungsmaterial für ein Unternehmen in Südchina produzieren. Um dieses Material herzustellen, mussten die Gefangenen ein Blatt sehr dünne Alufolie über ein Stück Packpapier legen, beide mit der Größe A4, manuell ausrichten und sie mit einer Walze platt drücken, bis die beiden Schichten zu einem Blatt verbunden waren, ohne jegliche Risse oder Falten.

Jedem Häftling wurden pro Tag 1700 Blätter zugewiesen. Allen, die die Blätter nicht schafften, wurde der Schlaf entzogen und sie wurden gezwungen, längere Zeit zu stehen. Solche monotone Arbeit verursachte starke Schmerzen im unteren Rücken, der Wirbelsäule und an den Handgelenken. Wenn die Gefangenen lange Zeit mit dieser Folie in Kontakt waren, führte das zu Hauterosion aufgrund ihrer Toxizität, so dass großflächige Narben auf den Armen entstanden.

Eine weitere Aufgabe war die Herstellung von Pappbechern zur Kuchenproduktion. Die männlichen Gefangenen mussten mindestens 3.000 Becher pro Person und Tag herstellen, während weibliche Gefangene unterschiedlichere Vorgaben bekamen, von 1.000 bis 2.000 oder mehr. In einer Frauenzelle hatten die Wärter ihnen sogar mehr als 4.000 Becher pro Person und Tag aufgetragen. Diese lange, intensive Arbeit ohne Pausen ließ viele Leute vor Müdigkeit weinen. Ihre Hände zitterten öfters, auch wenn sie nicht arbeiteten.

Ähnlich wie die oben erwähnten Alufolie-Blättern, ist der verwendete Kleber zur Herstellung dieser Pappbecher auch giftig. Er verbrennt die Haut und hinterlässt blaue Flecken an den Fingern. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen werden alle Fenster offen gelassen, woraufhin es wegen der niedrigen Temperaturen an Wintertagen oft zu starken Schmerzen in den Beinen und Füßen kommt. Während des Sommers sind die Zellen oft feucht und heiß, da es keine Klimaanlage oder Ventilatoren gibt.

Trotz der schlechten Arbeitsbedingungen werden die Praktizierenden ohne Ausnahme gezwungen zu arbeiten. Als die Praktizierende Frau Li Lili die Zwangsarbeit ablehnte, sprühten die Wärter ihr ein Chili-Wasser-Gemisch ins Gesicht. Sie brachten auch die Praktizierende Frau Zhao Guohua, als sie sich der Zwangsarbeit widersetzte, in eine Zelle mit einer schwereren Arbeitsbelastung. Frau Zhang Xiaojie, eine Praktizierende, die einen Fragebogen des staatsanwaltschaftlichen Büros von Qinhuangdao ehrlich beantwortete, wurde mit schwerer Vergeltung bestraft. Der Polizist Hu Wei fesselte ihre Hände und Füße und ließ sie zwei Wochen lang im Flur zurück.

Folterillustration: Hände gefesselt und Füße angekettet

Das Essen im Arbeitslager in Qinhuangdao ist miserabel: Es gibt ein schales gedämpftes Brötchen zum Frühstück und zum Abendessen, und zwei von diesen Brötchen mit einer Schüssel Kohlsuppe zum Mittagessen. Die Brötchen sind grob und schwer zu schlucken. Die Suppe hat fast kein Speiseöl, geschweige denn irgendwelche Gewürze. Allerdings ist das am schwarzen Brett angeschlagene Menü, das den Besuchern oder Inspektoren gezeigt wird, anders. Es listet Speisen wie Spiegeleier mit Tomaten und gedünstetem Tofu auf.

Die Unterernährung strapaziert die Gesundheit der Gefangenen, so dass sie schwach werden und abmagern. In der Tat sind auch Sondergerichte zu erwerben, aber nur wenige Häftlinge können sie sich leisten: Jedes einzelne Gericht kostet über 30 Yuan und um regelmäßig so essen zu können, müsste man schon etwa 1000 Yuan (ca. 130,- €) pro Monat ausgeben - der monatliche Durchschnittslohn eines Kleinstadtarbeiters.

In anderen Aspekten ist das Leben im Gefängnis nicht viel besser. Obwohl das Leitungswasser nicht trinkbar ist, haben die Häftlinge keine andere Wahl und trinken es trotzdem. Das Wasser, das oft aus unbekannten Gründen salzig ist, wird auch zur Reinigung, zum Duschen und zum Waschen der Kleidung verwendet.

Dennoch ist der Zugang zum Wasser ein Luxus, da es nur am frühen Morgen und am Abend verfügbar ist. Die Preise für Seife sind ebenso exorbitant: 5 Yuan für Waschpulver und 7 Yuan für eine Handseife. Aber ihre geringe Qualität – wie z.B. ihre Ineffizienz bei der Fleckenbeseitigung - lässt viele glauben, dass sie gefälschte Waren sind.

Um die Gewinne zu maximieren, sind die Pausenzeiten ebenfalls reduziert. Die Gefängnisverwaltung der Provinz Hebei verlangt zwei 30-Minuten-Pausen am Tag für die Gefängnisinsassen, aber diese Regel wird oftmals ignoriert. Wenn das Arbeitspensum groß war, wie zwischen Oktober 2013 und April 2014, durften die Häftlinge nur eine 20-minütige Pause pro Tag einlegen.

Diese Verpackungsmaterialien, die durch Zwangsarbeit in dieser unhygienischen Umgebung hergestellt wurden, werden direkt verwendet, um kleine Kuchen, Desserts oder andere Lebensmittelprodukte ohne weitere Reinigung einzupacken. Die gleichen chemischen Rückstände, die die Gefangenen vergiften, sind in der Lebensmittelverpackung versteckt, die die Verbraucher berühren, wenn sie ihre Lebensmittel auspacken.

Während viele Menschen diese leckeren Marken-Lebensmittel genießen, wissen nur sehr wenige über die Zwangsarbeit oder die unhygienischen Bedingungen Bescheid. Auch die Schäden, die diese Verpackungen sowohl bei den Arbeitern, als auch bei den Verbrauchern verursachen, werden ihnen nicht bewusst.

Kontaktinformationen des Gefängnisses in Qinhuangdao: Gemeinde Haiyang der Stadt Qinhuangdao, Hebei 066000, Volksrepublik China.Der Gefängnisdirektor: Li Huaxing (李化兴) +86-335-7827597, +86-335-7827593, +86-15903396969.