Parlamentarischer Unterausschuss verabschiedet Antrag zur Verurteilung des Organraubs

(Minghui.org) Der Unterausschuss für Menschenrechte im kanadischen Parlament verabschiedete am 6. November 2014 einen Antrag gegen den staatlich sanktionierten Organraub an Gefangenen aus Gewissensgründen in China.

Diesem Antrag waren im Februar 2013 und Oktober 2014 zwei Anhörungen vorausgegangen, bei denen unabhängige Ermittler Beweise für den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden und anderen verfolgten Gruppen in China vorgebracht hatten.

In dem Antrag drückt der Unterausschuss „seine tiefe Besorgnis wegen der permanenten glaubwürdigen Berichte über den systematischen staatlich sanktionierten Organraub an Gefangenen aus Gewissensgründen und Mitgliedern religiöser Gruppen und ethnischen Minderheitengruppen in der Volksrepublik China“ aus.

Darüber hinaus verurteilt der Antrag dieses Vorgehen und „fordert eine sofortige Beendigung“.

Außerdem wird von der Regierung gefordert, „die Kanadier davon abzuhalten und ihnen abzuraten, sich am Organtourismus zu beteiligen, wo Organe nicht auf ethische, sichere und transparente Art und Weise besorgt werden.“

Vor einem Jahr, am 6. Dezember 2013, brachte der langjährige Parlamentsabgeordnete Irwin Cotler einen Initiativantrag (Bill C 561) ein, in dem er vorschlug, dass die an einer erzwungenen Organentnahme beteiligten Personen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.

Dieses Gesetz soll eine Auflistung von Personen aufstellen, von denen angenommen wird, dass sie am Organraub beteiligt sind. Außerdem wird ein Nachweis über die Quelle gefordert, aus der die Organe für Transplantationen stammen.

Anfang dieses Jahres brachten die beiden unabhängigen Ermittler David Kilgour, ein ehemaliger kanadischer Diplomat und Staatsanwalt, und der bekannte internationale Menschenrechtsanwalt David Matas Beweise vor für den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China. Diese Präsentation war Inspirationsquelle für den Gesetzesantrag.

Kilgour und Matas hatten 52 verschiedene Beweise gesammelt, die zeigen, dass in den Jahren 2000 bis 2005 fast 41.500 Transplantationen mit Organen aus unbekannten Quellen vorgenommen wurden, die inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden ohne deren Einwilligung entnommen wurden.

Bei der Anhörung im Oktober sagten auch der Ermittler und Buchautor Ethan Gutmann sowie Dr. Damon Noto als Vertreter von DAFOH (Ärzte gegen Organraub) aus.

Noto informierte, dass mehrere Ermittlungen in Bezug auf den rechtswidrigen Organraub in China durchgeführt worden seien und die Resultate „alle darauf hingewiesen haben, dass Gefangene aus Gewissensgründen Hauptquelle der Organe sind, wobei die Falun Gong-Praktizierenden die überwältigende Mehrheit ausmachen.“

Laut Dr. Noto ist die Anzahl der Organtransplantationen in China von ein paar Hundert im Jahr 1999 auf mehrere Tausend im Jahr 2004 emporgeschnellt. Dasselbe passierte mit den Transplantationszentren. Die chinesischen Krankenhäuser machen Werbung für Transplantationen, die ein passendes Organ innerhalb von zwei Wochen garantieren. Vereinbarungen für eine Operation können nach dem Zeitplan des Patienten im Voraus getätigt werden.

Einige Krankenhäuser versprechen sogar „überragende Ergebnisse“ und dass die Überprüfung des „Spenders schon vor der Organentnahme gemacht“ werden könne, sagte Dr. Noto.

„Wenn man der Zeitachse des Transplantationsbooms in China folgt und sie mit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong vergleicht, der in das Jahr 1999 fällt, dann decken sich die Zeitachsen fast exakt“, erklärte Noto gegenüber dem Ausschuss.

Herr Gutmann, der sieben Jahre Recherche in sein kürzlich erschienenes Buch The Slaughter (Mass Killings, Organ Harvesting, and China’s Secret Solution to Its Dissident Problem) steckte, meinte gegenüber den Parlamentariern, dass es leicht sei, Gesetze zu machen, die Organreisen nach China verbieten.

Er sagte, dass es falsch sei, einen unschuldigen Menschen zu töten, um einen kanadischen Bürger zu retten. Die Kanadier sollten sich an ihren eigenen Werten orientieren und sich nicht an diesem Verbrechen beteiligen.

Gutmann schätzt, dass zu jeder Zeit zwischen einer halben Million und einer Million Falun Gong-Anhänger eingesperrt waren und noch sind.

„Bis 2008 wurden ungefähr 65.000 Falun Gong-Praktizierende ihrer Organe beraubt“, teilte er dem Ausschuss mit.