Familie seit 14 Jahren auseinandergerissen: die Bemühungen einer jungen Frau, ihre Eltern zu befreien

(Minghui.org) „Mein Vater ist immer noch im Gefängnis und jetzt wurde auch meine Mutter illegal verurteilt. Das Einzige, was ich möchte, ist, dass meine Familie wieder zusammen ist und ein normales Leben führen kann. Ist dies zu viel verlangt?“ Dies ist die ernsthafte Bitte einer jungen Frau in China, die unter der Verfolgung von Falun Gong aufgewachsen ist. Ihr Name ist Li Songrong.

Frau Lis Familienleben wurde zerstört, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Jahre 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begann. In den letzten 14 Jahren musste sie immer wieder mit ansehen, wie ihre Eltern verhaftet wurden, weil sie an Falun Gong und dessen Prinzipien "Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht" glauben.

Frau Li und ihre Familie stammt aus Poxin. Die Ortschaft liegt im Distrikt Maogang der Stadt Maoming, Provinz Guangdong. Ihr Vater Li Kun wurde im Jahre 2002 zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt und aktuell immer noch im Sihui Gefängnis der Provinz Guangdong interniert. Ihre Mutter Liang Guifen wurde das letzte Mal am 2. November 2013 verhaftet. Am 27. Dezember verurteilte man sie zu dreieinhalb Jahren Gefängnis. Die Mutter legte Einspruch ein und wartet nun im ersten Haftzentrum von Maoming auf das Ergebnis. Nicht nur die Eltern, auch Frau Lis Großmutter und ihr Bruder wurden bereits einmal verhaftet, da auch sie Falun Gong praktizieren. Ihr Bruder Li Xinhua wurde im Jahre 2002 vom ansässigen Gericht zu fünf Jahren verurteilt, obwohl er zu der Zeit noch ein Jugendlicher war.

Als Frau Lis Vater im Jahre 1999 das erste Mal verhaftet wurde, war Frau Li gerade erst neun Jahre alt. Durch die Verhaftung war sie traumatisiert. Sie zweifelte nie an der Unschuld ihres Vaters, konnte jedoch den Spott ihrer Klassenkameraden, dass sie die Tochter eines Verbrechers sein solle, nicht ertragen. Deshalb zog sie sich zurück und fiel immer wieder in Depressionen.

Während der Verfolgung aufzuwachsen, war für Frau Li nicht einfach, doch sie kam durch. Sie schaffte es, die Hochschule zu beenden. Heute ist sie 23 Jahre alt und berufstätig. Sie weiß, dass sie sich für ihre Familie einsetzen muss und ist entschlossen, alles, was notwendig ist, zu tun, um ihre Eltern freizubekommen.

Nachfolgend ein offener Brief von Frau Li an das Justizsystem in Maoming, in dem sie alle Fehler im Zusammenhang mit der Inhaftierung ihrer Eltern aufdeckt. Darin fordert Frau Li die unverzügliche Freilassung ihrer Mutter. Sie hofft, dass dieser Brief die Menschen dazu aufruft, mitzuhelfen, ihre Familie wieder zusammenzuführen. Während sie diese Zeilen schrieb, kamen all ihre schmerzhaften Erinnerungen wieder hoch, sodass sie nur noch weinen musste.

Eine fröhliche Kindheit, die jäh zerstört wurde

Als ich im November 1990 geboren wurde, wurde ich von meiner biologischen Tante adoptiert und so das jüngste Mitglied in meiner neuen Familie. Meine Eltern und Großeltern waren alle in mich vernarrt und überschütteten mich mit endloser Liebe, köstlichem Essen und wunderschönen Kleidern.

Meine Großmutter und meine Mutter begannen im Sommer 1997, Falun Gong zu praktizieren. Sie nahmen mich oft zum Übungsplatz mit, wo ich viele andere Kinder traf. Während die Erwachsenen die Übungen machten, hatten wir Kinder viel Spaß beim Spielen. Diese Tage waren voller Freude.

Ich sah immer zu meinem Vater auf. Während er Militärdienst leistete, reiste er zu vielen verschiedenen Orten und hatte so viele Geschichten zu erzählen. Er war auch sehr geschickt und konnte im Haus alles reparieren. Als kleines Mädchen fand ich, dass mein Vater die mächtigste Person in der Welt war. Doch obwohl ich meinen Vater zutiefst liebte, war ich doch auch besorgt um ihn, da ihn oft sein Temperament mitriss. Ich erinnere mich noch an eine Nacht im Winter, als ich wegen eines Aufruhrs im Wohnzimmer wach wurde. Vater beschimpfte und schlug meinen ältesten Bruder, da dieser Geld gestohlen hatte, um damit Videospiele zu kaufen. Mein Großvater hielt meinen Vater auf, doch werde ich niemals den wütenden Ausdruck im Gesicht meines Vaters vergessen. Als mein Vater dann begann, Falun Gong zu praktizieren, wurde er viel ruhiger. Er verlor immer seltener seine Beherrschung. Als ich meine erste Prüfung in der Schule verpatzt hatte, schimpfte er nicht, sondern lächelte nur und ermutigte mich, es in Zukunft besser zu machen. Einst ein Kettenraucher mit dunklen gelben Zähnen, hörte er kurze Zeit nach Beginn des Praktizierens von Falun Gong damit auf.

Die ersten neun Jahre waren die fröhlichsten in meinem Leben.

Mein Vater wurde mir weggenommen

Anfang Herbst 1999 wusch sich mein Vater gerade nach einem langen Arbeitstag das Gesicht, als eine Gruppe Fremder in unser Heim einbrach. Ich weiß nicht mehr genau, was exakt geschah, doch weiß ich noch, dass danach unser 32-Zoll-Farbfernseher und unsere Musikanlage verschwunden waren und mit ihnen mein Vater.

Später nahm mich meine Mutter zu einem Ort mit, der „Drogenrehabilitationseinrichtung“ genannt wurde. Ich konnte nicht verstehen, warum mein Vater dort war, da er nie Drogen genommen hatte. Dennoch sah ich immer den Samstagen entgegen, da ich jeden Samstagmorgen mit einem anderen Mädchen 30 Minuten lang zu Fuß zu der „Drogenrehabilitationseinrichtung“ ging. Ich besuchte dort meinen Vater und sie ihre Großmutter. Wir machten dort auch unsere Hausaufgaben und blieben so lange, bis wir am Abend aufgefordert wurden, nach Hause zu gehen.

Ich war furchtbar erschrocken, als mein Vater eines Tages sein Gedächtnis verlor, nachdem er in einen Hungerstreik getreten war. Wir eilten ins Krankenhaus und sahen, dass er sehr blass geworden war. Er gestikulierte, dass ich näher zu ihm kommen solle, und murmelte mir zu: „Hab keine Angst. Papa ist in Ordnung und wird bald wieder zu Hause sein.“

Er kam wirklich einige Zeit später nach Hause, doch nur, um bald darauf erneut weg zu sein. Er musste fliehen, um der Polizei zu entkommen. Ich hörte zufällig Erwachsene sagen, dass die Polizei 15.000 Yuan (ca. 1500 €) als Belohnung für jeden ausgesetzt habe, der dabei helfen könne, meinen Vater zu fangen. Verzweifelt wollte ich, dass mein Vater wieder zu Hause war, doch fürchtete ich auch um seine Sicherheit. Als ich meinen Vater schließlich wiedersah, befand er sich in Haft, zuerst im ersten Haftzentrum von Maoming und später im Gefängnis Yangjiang.

Jedes Mal, wenn wir unseren Vater sehen wollten, mussten wir sehr früh aufstehen, um zuerst mit zwei Bussen und dann zu Fuß die Strecke zum Gefängnis zurückzulegen. Oftmals war es bereits 15 oder 16 Uhr, als unser Besuchsantrag schließlich genehmigt wurde. Dann mussten wir in einer Warteschlange anstehen, bis wir schließlich den Besucherraum betreten konnten. Wenn wir unseren Vater schließlich sahen, blieben oft nur noch 30 Minuten Besuchszeit übrig. Dennoch wusste ich jede Minute mit ihm zu schätzen.

Doch auch solche kurze Besuche fanden nicht immer statt. Eines Tages wurde unser Besuchsantrag abgelehnt. Der lokale Leiter des Büro 610 war gerade zugegen und sah mein trauriges Gesicht. Sofort kam er auf mich zu und rügte mich: „Werde ja keine Person, die die Gesellschaft hasst!“ Ich hätte gleichzeitig lachen und weinen können, so war mir zumute. Ich hatte zu viele Fragen, die ich ihm stellen wollte. Warum sagte der Polizist, der meinen Vater verhaftet hatte: „Dein Vater ist eine gute Person und ich bin ein schlechter Kerl. Das ist der Grund, warum ich ihn verhafte“? Warum hatten die Familien anderer Häftlinge keine Schwierigkeiten, ihr Besuchsrecht zu bekommen, während wir so viele Schwierigkeiten hatten, sobald wir unseren Vater sehen wollten? Warum konnten andere Besucher mit ihren Lieben sorglos sprechen, während wir die ganze Zeit von einem Wärter überwacht wurden? Doch statt dem Leiter des Büro 610 all diese Fragen zu stellen, erwiderte ich nur: „Nein, ich hasse niemanden.“ In diesem Moment verachtete ich mich selbst, weil ich solch ein Feigling war.

Wann immer ich andere über ihren geliebten Vater sprechen hörte, hatte ich nichts zu sagen. Ich konnte mich immer nur daran erinnern, dass mein Vater bald nach Hause kommen würde. Damit tröste ich mich nun seit 14 Jahren.

Großvaters schwere Last

Großvater war warmherzig und mochte Kinder. Da ich gerne las, kaufte er mir unzählige Magazine und Bücher. Als sich später ins Internat ging, sagte er seinen Nachbarn bereits Tage vor meinem Besuch, dass seine Enkelin bald nach Hause kommen würde.

Eine lange Zeit waren nur mein Großvater und ich zu Hause. Meine Großmutter und meine Eltern waren inhaftiert und meine zwei Brüder besuchten Schulen außerhalb der Stadt.

Das lokale Gericht ordnete plötzlich ohne triftigen Grund an, dass unser Haus verkauft werden sollte. Wir waren gezwungen auszuziehen. Großvater war den ganzen Tag mit dieser Sache beschäftigt, kam jedoch immer rechtzeitig nach Hause, um für mich zu kochen. Ich machte mir oft Sorgen darüber, dass meine Eltern uns nach ihrer Entlassung nicht finden würden, wenn wir obdachlos waren.

Als Großmutter endlich freigelassen wurde, weinte Großvater. Großmutter fragte: „Du hast in deinem Leben so viel durchgemacht, warum weinst du jetzt?“ Großvater seufzte: „Ich habe Angst, dass wir in unserem Alter keinen Platz mehr haben, wo wir leben können.“ Ich habe meinen Großvater nur zweimal weinen gesehen. Das zweite Mal war, als er hörte, dass Vater bewusstlos wurde, nachdem man ihn an Handschellen aufgehängt und brutal geschlagen hatte.

Seit der Verhaftung meines Vaters musste mein Großvater seine magere Pension dafür verwenden, die gesamte Familie zu versorgen, inklusive meiner Schulgebühren. Ich träumte oft davon, wie ich als Erwachsener Geld verdienen würde, um Großvater alles zurückzuzahlen. Doch ich bekam nie die Chance dazu, denn am ersten Samstag meines ersten Jahres auf der Mittelschule verstarb Großvater plötzlich, was für uns alle völlig überraschend kam.

Es sind nun sechs Jahre vergangen, seit Großvater gestorben ist. Jedes Mal, wenn ich meinen Vater im Gefängnis besuche, fragt er mich nach ihm und ich gebe ihm immer die gleiche Antwort: „Er hält sich großartig.“ Ich fühle mich sehr schlecht, ihn all die Zeit anzulügen, doch möchte ich auch nicht, dass er noch mehr Kummer hat.

Mutters ungesetzliche Verhaftung

Als ich noch klein war, ging ich immer mit Mutter mit, gleich, wo sie auch hinging. Als ich dann studierte und sogar später, als ich bereits einen Beruf hatte, war meine Mutter die erste Person, die ich anrief, wenn ich mit jemandem sprechen musste. Meine Mutter hörte mir immer geduldig zu und tröstete mich. Und wenn ich in den Schulferien wieder nach Hause kam, erwarteten mich immer Mutters Köstlichkeiten.

Ich erinnere mich daran, dass das Jahr 2000 besonders schwierig für mich war. Ich war erst zehn, doch meine Mutter und mein Vater waren bereits mehrmals verhaftet worden. Ich hatte Schwierigkeiten einzuschlafen, vor lauter Angst, von der Polizei geweckt zu werden. Eines Abends im kalten Winter versuchte meine Mutter, mich zum Einschlafen zu bringen, als wir hörten, wie Leute von außerhalb meine Mutter aufforderten, die Tür zu öffnen und nach draußen zu kommen. Ich brachte kein Wort heraus und sah nur meine Mutter an. Sie ignorierte die Leute und konzentrierte sich auf mich. Das Rufen hörte für eine Weile auf und wir dachten, es sei vorüber. Doch dann hörten wir einen lauten Knall an der Tür. Das Knallen ging weiter und es hörte sich an, als würde die Tür einbrechen. Ich dachte, mein Herz bliebe stehen. Meine Mutter ging hinunter, um die Tür zu öffnen, und sofort hörte ich schwere Schritte die Treppe heraufkommen. Meine Mutter fragte, was dieses Theater solle, und eine Stimme antwortete: „Es wird nicht lange dauern. Nur eine kurze Besprechung und wir werden Sie gleich wieder zurückbringen.“ Meine Mutter dachte eine Weile darüber nach und sagte den Leuten dann, dass sie ihren Mantel holen müsse. Sie kam in mein Zimmer zurück und ich wusste, dass uns ein Mann auf der anderen Seite der Tür beobachtete. Ich weinte und bettelte sie an, mich nicht alleine zu lassen. Mutter tröstete mich: „Weine nicht! Schlafe fest! Mama wird bald zurück sein.“ Ich hätte mir nie träumen lassen, dass „bald“ fast zwei Jahre später bedeuten würde. Als meine Mutter schließlich zurückkehrte, war es bereits Sommer des nächsten Jahres geworden und ich ging in die sechste Klasse.

Nachdem Mutter verhaftet worden war, war mein Vater gezwungen, von zuhause fernzubleiben und von Ort zu Ort zu ziehen, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden. Dennoch wurde er festgenommen, als er und mein zweiter Bruder meine Mutter kurz vor ihrer Freilassung besuchten. Nun musste Großvater die gesamte Familie mit seiner Pension versorgen und Mutter verkaufte Gemüse und Feldfrüchte, um zu helfen, über die Runden zu kommen.

Obwohl ich noch immer jung war, tat ich mein Bestes, um zu helfen, wo ich konnte. Im Winter musste ich um 4:00 Uhr unter meiner warmen Decke hervorkriechen, um meiner Mutter dabei zu helfen, Gemüse einzusammeln. Im Sommer wurde es auch nicht einfacher, da wir unter der stechenden Sonne zu leiden hatten: Unsere Kleider waren von unserem Schweiß oft ganz durchnässt.

Nachdem Großvater gestorben war, arbeitete meine Mutter noch härter, um die Familie zu versorgen. Sie grub so viel Gemüse und Feldfrüchte aus, wie sie nur konnte. Nachdem sie unsere eigenen Felder bestellt hatte, mietete sie andere Felder an, die brachlagen, um auch diese zu bestellen. Egal wie viel Geld sie auch durch den Verkauf der Ernte bekam, gab sie es für mich und meine Brüder aus. Auf diese Weise brachte sie mich durch die Hochschule hindurch.

Trotz dieses harten Lebens verlor meine Mutter nie die Hoffnung und erinnerte mich immer wieder daran, positiv zu bleiben und mich entsprechend den Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht zu verhalten. Dank ihrer unermüdlichen Unterstützung und Ermutigung graduierte ich Anfang 2013 und fand einen guten Beruf. Ich dachte immer daran, wie ich die finanziellen Lasten meine Familie reduzieren und wie ich meinen Vater in zwei Jahren zuhause willkommen heißen würde und war dann voller Hoffnung und Vorfreude.

Doch riss mich die brutale Realität aus dieser Tagträumerei heraus. Anfang November 2013, ich bereitete gerade eine Geschäftsreise vor, kam die Nachricht, dass meine Mutter zuhause verhaftet worden war. Sie war gerade von einem Arztbesuch zurückgekommen, als die Wohnung von Agenten umstellt wurde und sie unser Heim durchsuchten. Sie konfiszierten ihr Mobiltelefon, alles Bargeld und noch andere persönliche Dinge und nahmen meine Mutter ohne Haftbefehl mit. Ich war völlig verzweifelt und konnte mich nur dadurch beruhigen, dass ich zu mir sagte: „Mutter wird in Ordnung sein und bald wieder nach Hause kommen.“

Am 23. Dezember 2013 besuchte ich die erste Verhandlung gegen meine Mutter, hatte allerdings nur zweimal einen kurzen Augenkontakt mit ihr. Als meine Mutter zum Verteidigungsplatz ging, drehte sie sich um, um mich zu sehen. Sie warf mir dann einen weiteren Blick zu, als sie den Gerichtssaal wieder verließ. Meine Mutter war mir so nahe, dennoch schien sie so unendlich fern. Sie war blass und ihre Schritte schwer; auch schien sie etwas desorientiert. Obgleich meine Mutter in ihrem Leben viele Höhen und Tiefen durchlebt hatte, war sie immer optimistisch und gesund gewesen. Was war also in gerade einem Monat der Inhaftierung geschehen, das ihre Gesundheit so sehr angegriffen hatte?

Als der Staatsanwalt die sogenannten „Beweise“ gegen meine Mutter vorlas, warf einer seiner eigenen Zeugen ein: „Sie fabrizieren hier die Beweise zusammen. Ich habe das nie gesagt.“ Mein Herz zog sich zusammen und ich fühlte mich hilflos.

Am 27. Dezember 2013 war der zweite Verhandlungstag, an dem meine Mutter zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ohne dass es Beweise für irgendein Verbrechen gegeben hätte.

Mutters Verurteilung erfolgte ohne gesetzliche Grundlage

Meine Mutter wurde aufgrund der sogenannten „Verwendung einer Kultorganisation, um die Anwendung der Gesetze zu stören“ verurteilt. Nachdem ich Rechtsdokumente überprüft hatte, war es offensichtlich für mich, dass all die Anschuldigungen gegen meine Mutter völlig grundlos waren.

Erstens, das Regime führt eine Liste von Religionen, die als Kult klassifiziert werden. Falun Gong ist nicht auf dieser Liste. Wenn Falun Gong nie als Kult klassifiziert worden ist, wie kann dann das Gericht den Begriff des „Kults“ als Rechtfertigung zur Verurteilung meiner Mutter verwenden?

Zweitens, der Staatsanwalt beschuldigte meine Mutter, ein Bandenführer zu sein, der Falun Gong-Aktivitäten organisiert habe. Meine Mutter ist eine einfache Frau mit einer Grundschulbildung. Sie kennt nur die Landarbeit und hat keine Idee davon, wie man andere mobilisiert, geschweige denn anführt. Darüber hinaus war sie so sehr mit der Landarbeit beschäftigt, wie hätte sie da Zeit finden können, irgendwelche „Aktivitäten“ zu organisieren?

Drittens, „die Anwendung der Gesetze zu stören“ bezieht sich für gewöhnlich auf Gewaltakte, die die soziale Ordnung stören. Meine Mutter ist eine Falun Gong-Praktizierende und hat niemals irgendjemanden verletzt, dessen Freiheit gestört oder jemandes Eigentum beschädigt. Wenn sie also niemals jemanden in der Gesellschaft gestört hat, auf welcher Grundlage kann sie dann verurteilt werden?

Und viertens, die Polizisten hatten das Gesetz, als sie meine Mutter verhafteten. Sie durchsuchten unser Heim ohne Durchsuchungsbefehl und nahmen meine Mutter ohne Haftbefehl in Gewahrsam. Auch der Staatsanwalt brach das Gesetz und versagte darin, den rechtlichen Schritten in der Strafverfolgung zu folgen. Er zitierte verschiedene Beweise gegen meine Mutter, ohne auch nur einen davon während der Verhandlung zu präsentieren. Darüber hinaus fabrizierte er Beweise, die sogar von seinen eigenen Zeugen als falsch enthüllt wurden.

Es macht mich traurig, dass die gesetzestreuen Bürger verurteilt werden, während wahre Kriminelle frei ausgehen. Mein Vater ist immer noch im Gefängnis und jetzt wurde auch noch meine Mutter ungesetzlich zu Gefängnis verurteilt. Das Einzige, was ich möchte, ist, dass meine Familie wieder zusammenkommt und ein normales Leben führen kann. Ist das zu viel verlangt?

Als die Polizei vor 14 Jahren das erste Mal in unser Heim einbrach, war ich ein unschuldiges naives kleines Mädchen. Als meine Schulkameraden über meinen Vater tratschen, dass er ein Krimineller sei, und sich von mir distanzierten, wagte ich nichts zu sagen. Sobald es um Falun Gong geht, missachtet die Polizei seit 14 Jahren das Gesetz, doch habe ich gelernt, für meine Eltern einzustehen.

Ich fordere das Maoming Gericht auf, meine Mutter Liang Guifen unverzüglich und bedingungslos zu entlassen.

Ich bitte um Hilfe, damit meine Familie wieder vereint werden kann.

Li Songrong

1. Januar 2014