Das Rezitieren des Fa hat grenzenlose Macht: Wie ich den Eigensinn der Lust nach 11 Jahren Kultivierung beseitigte - Teil I

(Minghui.org)

Der Meister sagt im „Zhuan Falun“:

„In der Geschichte oder von Räumen der hohen Ebenen her gesehen sind solche Dinge wie die menschlichen Begierden und die Erotik sehr wichtig, um zu beurteilen, ob einer sich kultivieren kann oder nicht, ...“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen, Seite 207)

Bei der Überwindung dieses Eigensinnes habe ich viele Schwierigkeiten erlebt und möchte mit euch den Prozess teilen, durch den ich durchgehen musste, um ihn zu beseitigen. Vor über zwei Jahren habe ich es schließlich geschafft. Dies nahm 11 Jahre in Anspruch.

Mein Austausch behandelt zwar die persönliche Kultivierung, doch sind die Konsequenzen der Lust so schwerwiegend, dass es sich auf die Fähigkeit eines Praktizierenden und die Fähigkeit des „einen Körpers“ ernsthaft auswirkt. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass ich dies mitteile.

Als ich mit der Kultivierung begann, dachte ich, dass ich ein guter Mensch sei. Ich wusste, dass ich den Eigensinn der Lust besaß, doch ich dachte, dass er, wie andere Eigensinne auch, durch das Fa-Lernen und die Kultivierung schnell beseitigt werden würde. Aber nach einigen Jahren bemerkte ich, dass ich immer noch nicht in der Lage war, diesen Eigensinn abzulegen.

Es wurde noch offensichtlicher, als ich aus meinem bequemen Zuhause, wo ich mich alleine kultiviert hatte, in eine andere Region zog. Dort gab es eine Gruppe von Praktizierenden. In dieser Umgebung konnte ich meinen Lücken nicht so leicht entfliehen. Hier erfuhr ich, wie stark dieser Eigensinn war – regelmäßig gab ich der Lust nach und schaute mir schlechte Dinge an. Ich konnte nicht verstehen, warum es nach Jahren immer noch so schien, als könnte ich mein Verhalten nicht kontrollieren.

Der Druck, der auf mir lastete, verstärkte sich noch durch die Tatsache, dass ich kurz zuvor aufgehört hatte, die Antidepressiva einzunehmen, die mir verschrieben worden waren, bevor ich das Fa erhielt. Ich kam zu dem klaren Verständnis, dass ich nicht depressiv sei, sondern es der Eigensinn der Lust war, der von einem früheren Leben mitgetragen wurde und sich als Gedankenkarma manifestiert hatte. Es hatte lang genug gedauert, diesen Durchbruch zu erzielen, was meine Kultivierung jedoch nicht einfacher machte. Es wurde eher alles noch schlimmer.

Ich fing an, durch etwas hindurchzugehen, was sich nach meinem Verständnis um Gedankenkarma-Attacken handelte. Oft war es so, dass ich extremen seelischen Druck erfuhr, nachdem ich der Lust nachgegeben hatte, aber auch zu anderen Zeiten, – dieser Druck war so stark, dass es damit endete, dass ich auf dem Boden lag, mich in die Fötusposition rollte und mich vor und zurück drehte, ähnlich wie bei einem epileptischen Anfall. In der Vergangenheit waren die Attacken sogar noch stärker gewesen.

Manchmal hatte ich einen Moment der Klarheit, um den Meister um Hilfe zu bitten. Dann nahm der Druck sofort ab. Aber im Allgemeinen konnte ich beim Auftreten der Attacken keine aufrichtigen Gedanken aufbringen. Ich war vollkommen vom Gedankenkarma überschattet und konnte mein Selbst nicht finden.

Meine Frau, auch eine Praktizierende, musste diese Attacken ebenfalls ertragen. Ich kann sagen, dass der Druck plötzlich abnahm, sobald sie aufrichtige Gedanken aussendete. Dann konnte ich wieder klar denken. Als ich einmal in einem anderen Raum eine Attacke des Gedankenkarma erlitt, konnte ich schrille Töne hören und eine Veränderung der Atmosphäre in meinem Kopf spüren. Und plötzlich reduzierte sich der Druck. Ich fand heraus, dass meine Frau angefangen hatte, aufrichtige Gedanken auszusenden. Als ich zu ihr hinüberging, sah ich, dass sie im „Zhuan Falun“ las. So kann man sagen, dass diese beiden Dinge, das Aussenden der aufrichtigen Gedanken und das Lesen im „Zhuan Falun“ mächtige Mittel bei der Beseitigung von Störungen sind.

Ich erledigte die drei Dinge und für jeden anderen schien mein Leben ziemlich normal zu verlaufen. Doch die Störungen dauerten an, und der Eigensinn war immer noch vorhanden. Nach einer besonders schlimmen Attacke des Gedankenkarmas schrieb meine Frau auf ein Stück Papier: „Gib niemals auf – es gibt so viel Gutes in dir, was wert ist, errettet zu werden.“

Ich wusste, dass es dahinter vielleicht einen größeren Grund gab, warum ich damit zu tun hatte und es nicht einfach nur die Auswirkung eines Eigensinnes war. Ich fragte mich: „Wenn ich als Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung das nicht überwinden kann, wie sollen es dann die Kultivierenden in der Zukunft oder diejenigen, die noch eigensinniger sind als ich, überwinden?“ Und so hielt ich an diesem aufrichtigen Gedanken fest „ Gib niemals auf“, obwohl ich manches Mal stark daran glaubte, dass ich es niemals würde durchbrechen können.

Ein anderer Praktizierender teilte mir sein Verständnis mit. Er erzählte mir, dass er sich mit jemandem verabredet hätte, nachdem er das Fa gerade zuvor erhalten hatte. Innerhalb kürzester Zeit, noch bevor er ein solides Verständnis über das Thema der Lust und einer angemessenen Beziehung zum anderen Geschlecht entwickelt hatte, wurde seine Freundin schwanger. Gegen seinen Willen nahm sie eine Abtreibung vor und die Beziehung ging in die Brüche. Er meinte noch, nachdem er durch diese Situation habe durchgehen müssen, wollte er diesem Eigensinn niemals wieder nachgeben. Er hatte ein menschliches Leben zerstört. Die Auswirkung war so ernsthaft.

Ich stand im Regen, hörte ihm zu und Tränen rannen mir über das Gesicht. Ich beschloss genau an Ort und Stelle aufzuhören, der Lust nachzugeben. Mein Entschluss dauerte genau drei Wochen. Nachdem ich erneut durchgefallen war, konnte ich es nicht glauben. Es schien, als hätte ich all meine mentale Stärke aufgebracht und könne mein Tun immer noch nicht kontrollieren. Und so gab ich allmählich die Hoffnung auf, auch wenn ich es weiter versuchte.

In dieser Zeit erlebte ich etwas Übernatürliches. Ich besuchte die Webseite Falundafa.org, die Original-Version mit weißem Hintergrund. Unten auf der Seite gab es ein Bild einer Lotusblüte. Als ich nach unten skrollte, wurde die Lotusblüte durch ein animiertes GIF mit drei Affen ersetzt – einer bedeckte seine Augen, einer seine Ohren und einer seinen Mund: „Sieh nichts Böses, hör` nichts Böses, sprich nichts Böses.“ Mein erster Gedanke war, dass jemand die Webseite gehackt haben musste. Aber als ich sie neu lud, erschien die Lotusblüte wieder und die Seite war wie immer.

Diese Botschaft war klar und sie war für mich bestimmt, aber ich war unfähig, Fortschritte zu machen.

In diesem Jahr bekam ich einen starken Hautausschlag. An der Oberfläche sah er wie Neurodermitis aus. Er befand sich hinter meinem Ohr und in den Achselhöhlen. Ich wusste, dass es direkt mit meinem Eigensinn der Lust in Verbindung stand, weil der Ausschlag eiterte, sobald ich dem Eigensinn nachgab. Es endete damit, dass ich an den sichtbaren Stellen gewöhnliche Mittel anwendete, um anderen in der Gesellschaft keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Somit kann man sagen, dass der Eigensinn anfing, mein Leben in der gewöhnlichen Gesellschaft zu beeinträchtigen.

Außerdem erfuhr ich fortwährendes Gedankenkarma, was es mir schwer machte, das „Zhuan Falun“ zu lesen. Oft überflog ich einfach nur die Zeichen an der Oberfläche. Anfang des Jahres 2006 fing ich an, das Buch auswendig zu lernen, um mich dem Fa anzugleichen. Der Fortschritt war sehr langsam, aber ich fing an, Veränderungen festzustellen.

Dann teilte ein Praktizierender 2007 auf der Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Kanada seine Erfahrung mit dem Eigensinn der Lust und Begierde mit (Westlicher Praktizierender: „Wie ich schließlich anfing, nach sieben Jahren die Lust und Begierde zu durchbrechen“). Nachdem er den Beitrag der Minghui-Redaktion „Über die Beziehung zwischen Mann und Frau und die Ehe“ vom 26.01. 2004“ gelesen hatte, kam er zu dem Verständnis, dass er alle maßgeblichen Abschnitte des Fa, die sich auf das Thema Lust bezogen, auswendig lernen sollte, um ein tiefes Verständnis zu diesem Themas zu bekommen. Nach dem Auswendiglernen bemerkte er eine Erhöhung. Sein Prozess, mit dem Eigensinn umzugehen, war so qualvoll, dass er während seines Vortrages weinte. Ich weinte ebenfalls. Die Praktizierenden um mich herum weinten auch alle. Es war sehr bewegend.

Nach dem Lesen des Beitrags der Minghui-Redaktion und nachdem ich die Ernsthaftigkeit verstanden hatte, entschied ich, dass es genau das war, was ich auch tun sollte. Ich suchte alle Zitate im Fa, die mit Lust zu tun hatten, heraus und lernte sie auswendig, Abschnitt für Abschnitt. Dies benötigte einige Monate, aber nachdem ich damit fertig war, war ich viel ruhiger. Ich spürte, dass ein Teil des Druckes vermindert worden war und ich ein tieferes Verständnis aus der Perspektive der Kultivierung entwickelt hatte. Obwohl ich immer noch nicht dazu fähig war, den Eigensinn zu beseitigen, war er schwächer geworden und ich hörte damit auf, mir bestimmte Bilder anzusehen. Der Ausschlag hinter meinem Ohr veränderte sich, aber nun bedeckte er meinen ganzen Rücken.

In den darauffolgenden Jahren fühlte ich, dass ich nicht genug Fa lernte. Ich konnte mich nicht erleuchten, warum ich mich immer noch abmühte. Dann versuchte ich die Zeit für das Aussenden starker aufrichtiger Gedanken auszudehnen, um die Lust zu beseitigen. Wenn der Druck mit der Zeit leichter wurde, war er nach kurzer Zeit doch wieder da. Ich versuchte zu unterscheiden, welche Gedanken zu mir gehörten und welche nicht. Wenn ich mit Gedankenkarma zu tun hatte, dann sagte ich: „Das bin nicht ich.“ Doch am Ende war mein Wille gebrochen.

Einmal setzte ich mich nieder, um starke aufrichtige Gedanken auszusenden, damit ich das Gedankenkarma aktiv auflösen konnte. Doch anstatt dass die Last abnahm, verstärkte sie sich bis zu dem Punkt, an dem ich aufstand und dem Eigensinn nachgab. Ich war entgeistert. Nach einem Jahrzehnt Kultivierung hatte ich den ersten Test immer noch nicht bestanden. Wenn ich zurückblicke, sehe ich, dass meine aufrichtigen Gedanken schwach waren, da es mir an Fa-Grundlagen mangelte. Aber in dieser Zeit fühlte ich mich unterlegen und stellte meine Fähigkeit, mich im Dafa zu kultivieren und Lebewesen zu erretten, in Frage.


(wird fortgesetzt)