Ein System zur Zerstörung von Geist und Seele – Fallstudie – Die Gehirnwäscheeinrichtung Xinjin (Teil III von III) (Foto)

(Minghui.org) Nachdem die Zwangsarbeitslager angeblich im letzten Jahr in China abgeschafft worden waren, wurde ein anderes System bedeutsamer bei der Verfolgung von Falun Gong: die Gehirnwäscheeinrichtungen. Die willkürliche Natur dieser Einrichtungen – mit weniger verfahrensrechtlichen Anforderungen als die Zwangsarbeitslager oder Untersuchungsgefängnisse – macht sie zu wirkungsvollen Waffen der Partei in ihrem Arsenal zur Verfolgung von Falun Gong.

Diese dreiteilige Serie konzentriert sich auf die Gehirnwäscheeinrichtung Xinjin in der Provinz Sichuan, die auch als Gehirnwäschezentrum Chengdu bekannt ist. Über 1.000 Praktizierende wurden dort seit ihrer Gründung 2003 eingesperrt.

Teil 1 dieser Serie erklärt, wie sich Gehirnwäscheeinrichtungen in den Gesamtmechanismus der Verfolgung einpassen. Anders als bei der Polizei und den Staatssicherheitsabteilungen, wo die Behörden ungestraft ihre Macht missbrauchen, werden die Gehirnwäscheeinrichtungen eingesetzt, um die Auswirkung der Verfolgung zu maximieren.

Teil II erläutert den Umfang der Verfolgung. Zusätzlich zu direkten Formen von physischer Misshandlung und Folter, manipulieren Beamte der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) Freunde und Verwandte von Praktizierenden, erzeugen großen finanziellen Druck und nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, in dem Versuch den Willen der Praktizierenden zu brechen.

Der nachfolgende Teil III befasst sich mit Erpressung, Folter und anderen Misshandlungen, die in den Gehirnwäscheeinrichtungen auftreten. Die geistige Misshandlung ist oft das Schlimmste, da sie direkt in das Zentrum des Glaubens an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht eines Praktizierenden trifft. Normalerweise besteht sie aus steigenden Schritten, die zunächst dazu führen sollen, dass man den Glauben aufgibt und bis dahin reichen, dass man die Identität anderer Praktizierender verrät.

Teil III: Verbrechen in der Gehirnwäscheeinrichtung Xinjin

Diese Gehirnwäscheeinrichtung, die im Landkreis Xinjin, nahe der Stadt Chengdu, in der Provinz Sichuan liegt, ist offiziell als „Rechtserziehungsanstalt Chengdu“ bekannt ist. Die Einrichtung wird gerade renoviert und es heißt, dass die Behörden 10 Millionen Yuan für das Projekt bewilligt haben. Die Einrichtung wurde 2003 vom Büro 610 von Sichuan und dem Büro 610 von Chengdu aufgebaut.

Die Einrichtung hat viele Abteilungen mit genau aufgeteilten Zuständigkeiten. Der wichtigste Bereich ist die Abteilung für politische Erziehung, welche für die „Umerziehung“ von Praktizierenden verantwortlich ist. Das Büro arbeitet auch mit der Polizei zusammen, um „umerzogene“ Praktizierende dazu zu zwingen, andere auszuliefern.

Yin Shunyao war früher der Leiter der Abteilung für politische Erziehung. Der aktuelle Leiter heißt Bao Xiaomu. Zeng Ke ist der Verbindungsbeamte bei der Polizei vor Ort.

Gehirnwäscheeinrichtung Chengdu

Eine große Anzahl von Praktizierenden inhaftiert

Nach der chinesischen Verfassung und Gesetzgebung, benötigt jede Einschränkung von persönlichen Freiheiten eine Rechtsgrundlage in nationalen Gesetzen. Doch trotz seines rechtswidrigen Status`, waren in der Einrichtung seit seiner Inbetriebnahme 2003 1.000 Praktizierende  inhaftiert. Die Haftzeiten betragen zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren, manchmal bis zu sieben Jahren.

Die Inhaftierung in der Gehirnwäscheeinrichtung verstößt gegen die Statuten der Vereinten Nationen gegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und andere internationale Gesetze. Der Umfang und die Tragweite der Misshandlungen machen sie zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Traurigerweise ist den Beamten in der Gehirnwäscheeinrichtung Xinjin nicht bewusst, dass ihre Handlungen illegal sind. Bao Xiaomu sagte oft zu inhaftierten Praktizierenden: „Ihr werdet auf keinen Fall entlassen, wenn ihr das Praktizieren von Falun Gong nicht aufgebt. Wir haben die gleiche Situation viele Male gesehen.“

Der Entzug von Grundrechten

Es gibt gewisse Vorschriften für Internierungslager und Gefängnisse. Diese Regeln werden gewöhnlich von Beamten des Strafvollzugs durchgesetzt und die Familien der Inhaftierten können davon ausgehen, eine schriftliche Mitteilung zu erhalten. Inhaftierte und ihre Familien dürfen auch Anwälte engagieren, um in ihrem Fall Beschwerde einzulegen. Sogar bei dem gerade abgeschaffte System der Zwangsarbeitslager gab es einen Prozess der Überprüfung, Genehmigung und der Einreichung von Beschwerden.

Dagegen haben Gehirnwäscheeinrichtungen diese Vorschriften nicht. Beamten ist es erlaubt, Praktizierende willkürlich ohne Grund oder schriftliche Mitteilung zu inhaftieren. Die Besuchsrechte der Familienangehörigen werden auch vollständig von den Beamten kontrolliert und Besuchsanfragen werden oft abgelehnt. Wenn die Beamten denken, dass ein Besuch bei der „Umerziehung“ eines Praktizierenden hilft, werden Besuche jedoch schnell bewilligt; manchmal werden die Familienangehörigen sogar dazu gezwungen, bei den inhaftierten Praktizierenden in der Einrichtung zu bleiben.

Schritte der Gehirnwäsche

Das letztendliche Ziel der Gehirnwäscheeinrichtung ist es, die Praktizierenden dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben und alle Ressourcen sind auf dieses Ziel ausgerichtet.

Die meisten Angestellten verstehen, dass alles was sie den Praktizierenden aufzwingen, Propaganda ist. Doch von materiellen Interessen gelockt – Gehalt und Bonus – entscheiden sie sich, gegen ihr Gewissen zu handeln.

Der erste Schritt ist normalerweise, die Praktizierenden dazu zu zwingen, ihre wahren Gefühle zu verstecken und zu lügen. Dieser Schritt beinhaltet das Versprechen ihrer Freilassung und ihrer Heimkehr, wenn sie bestimmte Erklärungen schreiben, in denen sie ihren Glauben aufgeben. Nachdem dieser Schritt gemacht wurde, nötigen die Angestellten die Praktizierenden dazu, ihren einstigen Glauben zu verleugnen und die Gehirnwäsche vorbehaltlos zu akzeptieren. Der dritte Schritt ist, die Praktizierenden dazu zu bringen, andere Praktizierende auszuliefern.

Schritt für Schritt bringen die Beamten die Praktizierenden auf einen Weg, bei dem es kein Zurück gibt.

Ironischerweise verlangen die Beamten dann, dass die Praktizierenden ihnen und anderen Angestellten für die „Berichtigung“ ihrer Einstellung  und ihrer Seele Dankesbriefe schreiben.

Konspiration mit anderen Behörden, um die Verfolgung zu verstärken

Wenn sich die Praktizierenden den Beamten einmal ergeben haben, mischt sich normaler Weise die örtliche Polizei ein, um mehr Informationen zu erpressen. Zum Beispiel sind die hauptsächlichen Ziele, Informationen über andere Praktizierende zu erlangen, oder darüber, wie die Praktizierenden Informationen ins Internet, meistens die Minghui-Website, stellen. Auf diese Weise werden die Rechte der illegal Inhaftierten weiter zerstört, weil die Beamten mehr private Informationen sammeln, um mehr Praktizierende aufzuspüren.

Yin Shunyao zufolge steht die Gehirnwäscheeinrichtung unter der Aufsicht von verschiedenen Behörden. Obwohl die Einrichtung dem Büro 610 auf Provinz- und Stadtebene unterstellt ist, arbeitet sie eng mit anderen Einrichtungen und hochrangigen Beamten zusammen.

Ein solches Netzwerk erlaubt es der Polizei, die Praktizierenden genauer zu überwachen und die Verfolgung auszudehnen. Zum Beispiel haben Bao Xiaomu, Yin Shunyao und andere Angestellte der Einrichtung in der Vergangenheit das Gefängnis Yangmahe besucht und dem Gefängnis dabei geholfen, Praktizierende „umzuerziehen“ und zu entscheiden, welche Praktizierenden nach Ablauf ihrer Haftstrafe in Gehirnwäscheeinrichtungen verlegt werden.

Ein Beispiel war Herr Yuan Bin, ein Lehrer an einer Mittelschule in Bezirk Longquanyi, der Stadt Chengdu. Nachdem er acht Jahre lang im Gefängnis Wumaping eingesperrt gewesen war, wurde er von Beamten des örtlichen Komitees für Politik und Recht am 27. Juli 2013 in die Gehirnwäscheeinrichtung geschickt, obwohl seine Familienangehörigen vor dem Gefängnis auf seine Freilassung warteten.

Fazit

Gehirnwäscheeinrichtungen werden jetzt anstatt der Zwangsarbeitslager bei der Verfolgung von Falun Gong eingesetzt. Diese Entwicklung wurde in einer Analyse von Minghui und einem Bericht im Dezember 2013 von Amnesty International ermittelt.

Nach der Statistik von Minghui haben 2013 157 Gehirnwäscheeinrichtungen in 27 Provinzen die Folter an 737 Praktizierenden beaufsichtigt. Die Zahl der Praktizierenden, die in der zweiten Hälfte 2013 in Gehirnwäscheeinrichtungen geschickt wurden, war viermal so hoch, wie in der ersten Jahreshälfte.

Des Weiteren werden in den Gehirnwäscheeinrichtungen neue Arten der Folter verwendet, insbesondere die Verwendung von psychotropischen Stoffen. Diese Stoffe lassen die Praktizierenden ihr Klarheit und ihre Willenskraft verlieren, was den Behörden ermöglicht, sie dazu zu bewegen, Erklärungen zu schreiben, in denen sie ihren Glauben an Falun Gong widerrufen.

Die Zwangsarbeitslager werden vielleicht geschlossen, aber die Falun Gong-Praktizierenden werden nun in Gefängnisse oder Gehirnwäscheeinrichtungen verlegt, einer Art von „schwarzen Gefängnissen“, deren Bilanz sogar noch schlimmer ist, als die von Arbeitslagern.

Es ist zwingend erforderlich, dass alle Einrichtungen, inklusive Gehirnwäscheeinrichtungen, die zur Verfolgung eingesetzt werden, sofort abgeschafft werden.

Ein Artikel mit Bezug zu diesem, in chinesischer Sprache:

http://www.minghui.org/mh/articles/2013/8/18/八年冤狱刚满-教师被劫入新津洗脑班-278313.html