Persönlicher Bericht: Früherer Student erzählt die Geschichte seiner 10-jährigen Verfolgung

(Minghui.org) „Ich bin schon seit mehr als 10 Jahren obdachlos. Meine Freunde und meine Verwandten sind alle verheiratet, ich jedoch bin Single. Es fällt mir schwer, über die Leiden zu berichten, die ich durchlitten habe“, sagte der früherer Student Huang Zeliang.

„Was mir am meisten zugesetzt hat, war, dass mir die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), meinen Ausweis entzog, weil ich Falun Gong praktizierte. In China kann man kaum etwas ohne einen Ausweis erledigen. Man braucht sogar einen Ausweis, um ins Internetcafé gehen zu können. Ohne Ausweis konnte ich auch keine Arbeit finden. Meine Freundin konnte mich nicht heiraten: Ich hatte keinen Ausweis.“

Das Leben von Herrn Huang Zeliang (im Folgenden nur noch Huang genannt) sah nicht immer so aus. Früher war er ein ausgezeichneter Student der chinesischen pharmazeutischen Universität. Als die Verfolgung von Falun Gong begann, änderte sich sein Leben drastisch: Die Universitätsleitung übte Druck auf ihn aus, um ihn dazu zu bringen, mit Falun Gong aufzuhören. Schließlich wurde er von der Universität verwiesen. 2001 wurde Huang in die Gehirnwäsche-Einrichtung Maoming gesperrt. Zwar gelang ihm später die Flucht, doch seine Freiheit erlangte er nicht wieder. Seit über 10 Jahren ist er gezwungen, ein Leben in Obdachlosigkeit zu führen.

Es folgt Huangs persönlicher Bericht.

"Durch das Praktizieren von Falun Gong wurde ich ein besserer Mensch

1997 schrieb ich mich in der chinesischen pharmazeutischen Universität ein. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, mich an das Universitätsleben zu gewöhnen und bekam daher schlechte Noten. Ich wurde depressiv und bekam gesundheitliche Probleme. Auch meine Stimmung verschlechterte sich zusehends.

Als ich jedoch anfing, Falun Gong zu praktizieren, wurde ich wieder optimistisch. Meine akademischen Leistungen verbesserten sich erheblich.

Wegen Falun Gong von der Universität verwiesen

Im Juli 1999 verbot mir die Universitätsleitung, meine Kurse weiter zu besuchen. Sie bedrohten mich und versuchten mich einzuschüchtern. Ich konnte kaum damit umgehen. Ich stand unter einer schweren Belastung.

Im März 2000 fuhr ich nach Peking, um dort zu appellieren. Ich wollte der KPCh die Wahrheit über Falun Gong erzählen. Ich wollte ihnen von meinen persönlichen Erfahrungen berichten. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass vor dem Petitionsbüro jede Menge Zivilpolzisten warteten. Ich werde nie vergessen, wie angespannt die Atmosphäre dort war.

Zusammen mit einigen anderen Praktizierenden ging ich durch den Eingang des Petitionsbüros. Wie wurden am Eingang angehalten und gefragt, ob wir Falun Gong-Praktizierende seien. Dann wurden wir durchsucht. Jemand schaute auf meinen Ausweis und rief: „Er ist aus Nanjing!“ Mehrere Polizisten verhafteten mich, und jemand trat von hinten auf mich ein.

Ich wurde in das Kontaktbüro für Nanjing in Peking gebracht. Dort ketteten sich mich die ganze Nacht über mit Handschellen an einen Stuhl. Am nächsten Tag brachte man mich zurück nach Nanjing. Dort wurde ich15 Tage lang in der Polizeibehörde des Bezirks Xixia festgehalten.

Die Universität hatte inzwischen meinen Vater dazu gezwungen, meine Krankenakte zu fälschen. Nach der neuen Akte hatte ich bereits in der High-School unter Schizophrenie gelitten und war nach hause geschickt worden, um mich zu erholen. Als die Universität diese Akte bekam, wurde ich von der Uni verwiesen.

Diese Angelegenheit machte meiner Mutter schwer zu schaffen: Sie weinte jeden Tag und wurde bald schwer krank. Meine Mutter und auch meine Großmutter wurden von der Trauer überwältigt und verstarben schließlich.

Auch meine Angehörigen litten unter der Verfolgung der KPCh. Auch sie wurden von der KPCh unter Druck gesetzt. Ich selbst wurde schwer gebrandmarkt. Man nannte mich: „Partei-feindlich, gesellschafts-feindlich, unmenschlich“ und belegte mich auch mit den anderen üblichen Parteibegriffen. Der Druck war enorm und erstickte mich fast.

Misshandlungen in der Gehirnwäsche-Einrichtung

Da ich nicht weiter von der Polizei belästigt werden wollte, beschloss ich, zu hause zu bleiben. Das hielt sie jedoch nicht davon ab.

Im März 2001 verhaftete mich der Chef der Polizeistation Pingding, Guo Huaxiong, um sicherzustellen, dass ich „keinen weiteren Ärger“ machen würde. Ich wurde in einer kleinen, übel riechenden Zelle eingesperrt. Ich bekam kaum etwas zu essen und nur schmutziges Wasser zu trinken.

Nach dem Gesetz darf niemand mehr als zwei Tage eingesperrt werden, ohne vorher angeklagt worden zu ein. Ich jedoch wurde über fünf Monate lang eingesperrt.

Während dieser Zeit wurden immer mehr Falun Gong-Praktizierende verhaftet. Manchmal wurden über 20 Praktizierende auf einmal verhaftet. Egal wie viel sie auch verhafteten, sie brachten alle in derselben kleinen Zelle unter [in der auch ich eingesperrt war]. Manchmal bekam man das Gefühl, als wäre man eine Sardine und würde in einer Konservendose untergebracht werden.

Die anderen Praktizierenden, die in der kleinen Zelle eingesperrt wurden, kamen und gingen. Ich war der einzige, der dort fünf Monate lang bleiben musste. Ich fühlte mich vollkommen isoliert und brach mental fast zusammen.

Die Polizisten wollten, dass ich aussage, dass ich wegen Falun Gong meiner Familie den Rücken zugekehrt und meine Hochschulausbildung beendet hatte. Ich wollte jedoch nicht lügen. Die Polizisten drohten mir damit, dass sie mich für den Rest meines Lebens einsperren würden, wenn ich Falun Gong nicht diffamieren würde.

Im Juli 2001 wurde ich in den Bezirk Wenlou verlegt. Der Bezirk hatte extra ein Haus mit einem Hof errichtet, um die Falun Gong-Praktizierenden unterbringen zu können.

Im Sommer war es unglaublich heiß und stickig im Hof. Überall waren Moskitos. Die Polizei befahl uns zu rennen, während wir Slogans schreien mussten, die Falun Gong und Meister Li (den Falun Gong-Gründer) verleumdeten. Sie befahlen uns, Farbe auf die Falun Gong Bücher und auf die Fotos von Meister Li zu schmieren. Sie zwangen uns, einen Reuebericht zu schreiben.

Diejenigen, die sich weigerten mitzumachen, wurden geschlagen. In die Wohnungen einiger Praktizierenden wurde eingebrochen und ihre Wohnungen wurden von oben nach unten durchsucht. Einige Paare wurden verhaftet. Ihre kleinen Kinder mussten dann alleine zurückbleiben. Die Polizei machte mit den Praktizierenden was sie wollte.

Im August 2001 wurde ich in die Gehirnwäsche-Einrichtung Maoming überführt und dort für drei Monate untergebracht. Praktizierende wurden jeweils separat untergebracht. Wir durften nicht miteinander reden oder uns grüßen. Selbst angucken war verboten.

Die Praktizierenden wurden gezwungen, Videos anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten. Man nahm uns die menschliche Würde, man entzog uns jedes Grundrecht. Die Polizisten durchsuchten und beleidigten uns, wann immer sie wollten.

Die Wärter dort überwachten uns 24 Stunden am Tag. Die Praktizierenden mussten die Wärter für jede Tätigkeit um Erlaubnis bitten, selbst wenn sie nur auf die Toilette wollten.

Aufgrund der seelischen und körperlichen Folter magerte ich sehr ab. Ich war so dünn, dass es mir gelang, mich durch die Fenstergitter zu zwängen und zu fliehen.

2012 erneut verhaftet

Nachdem ich über 10 Jahre lang obdachlos gewesen war, dachte ich, es wäre an der Zeit zurückzukehren. So fuhr ich am 16. Oktober 2012 zurück nach hause.

Ich fuhr zur Polizeistation, um meinen Ausweis zu beantragen, mir wurde gesagt, dass es keine Aufzeichnungen über mich geben würde.

Am 17. Oktober begab ich mich dann zum stellvertreten Bürgermeister meines Bezirks, um meinen Ausweis zu beantragen. Er bat mich darum, am nächsten Tag wiederzukommen. Als ich am nächsten Tag zurückkehrte, war die Polizei auch dort. Polizisten forderten mich auf, ihnen Informationen über andere Praktizierende zu geben.

Erneut misshandelt

Als ich die Polizisten fragte, warum sie mich verhaftet hatten, bekam ich keine Antwort. Ich wurde in die Gehirnwäsche-Einrichtung Maoming gesperrt.

Was vor 10 Jahren schon einmal geschehen war, passierte jetzt erneut. Die Angst einjagende erstickende Atmosphäre hatte sich nicht geändert und dass, obwohl ich an einem anderen Ort war.

Es gibt kein Schild an der Gehirnwäsche-Einrichtung und wenn man es von außen betrachtet, würde man nie auf die Idee kommen, dass es sich um ein Gefängnis handelt. So verbergen die Verantwortlichen ihre schlechten Taten [vor der Öffentlichkeit].

Die Fenster in der Einrichtung wurden extra verstärkt, der Balkon durfte nicht betreten werden. Ich wurde auf der fünften Ebene untergebracht und war der einzige dort. Später erfuhr ich, dass alle Falun Gong-Praktizierenden separat untergebracht worden waren. Auf diese Weise, so dachten die Verantwortlichen, könnten wir gut „gewaschen“ werden.

Ich werde das schreckliche Gefühl, alleine eingesperrt zu sein, niemals vergessen. Es gab niemanden, mit dem man reden konnte. Man hatte keine Ahnung, auf welche Weise sie einen foltern würden und wie lange man eingesperrt sein würde. Sie konnten einen zu jeder Zeit in ein Arbeitslager bringen, ohne dafür einen Beweis vorzulegen oder eine Gerichtsverhandlung durchzuführen. Nachdem man die Zeit im Arbeitslager durchgestanden hatte, konnten sie einen einfach zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung bringen. Die Misshandlungen dort [in der Einrichtung] wurden auf versteckte Weise durchgeführt und waren noch schwerer auszuhalten. In den letzten 10 Jahren waren sie noch bösartiger geworden.

Von dem Moment, wo ich dort eingesperrt war, dachte ich daran wie ich entkommen konnte. Schließlich gelang es mir, erneut zu flüchten. Später erfuhr ich, dass ich der einzige Praktizierende war, dem es in den letzten Jahren gelungen war, aus der Einrichtung zu entkommen.

So sieht mein Leben jetzt aus

So sieht meine momentane Situation aus: Ich kann keinen neuen Ausweis beantragen, meine finanzielle Lage ist äußerst schlecht (ich kann kaum das Geld für Nahrung aufbringen) und ich habe Angst davor, nach draußen zu gehen.

Obwohl ich körperlich betrachtet frei bin, bin ich doch gefangen in einem von der KPCh erschaffenen unsichtbaren Gefängnis. Ich leide jeden Tag und es gibt keinen Ort, an dem ich mich verstecken kann.

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass ich doch meinen Ausweis zurückbekommen könne, wenn ich aufhöre, Falun Gong zu praktizieren. Aber das Schreiben der sog Garantieerklärung ist nur der Anfang. Nachdem man garantiert hat, dass man seinen Glauben aufgibt, muss man einen „Reuebericht“ schreiben und eine „Garantie abgeben, dass man sich selbst von Falun Gong distanziert hat“.

Jeder Aspekt der Verfolgung von Falun Gong verstößt gegen das Gesetz. Einen Ausweis zu besitzen, gehört zu den grundlegenden Rechten eines jeden Bürgers. Es gibt keinen Grund, warum ich meinen Glauben aufgeben sollte. Ich hoffe, dass alle mitfühlenden Menschen aufstehen und dabei mithelfen, diese Verfolgung zu beenden."

An der Verfolgung beteiligt:

Yan Xiaoyan, Leiter des Büros 610 Huazhou: 86 - 13824867555
Li Guangyu, der Leiter der Polizeistation Pingding: 86 -13927515598, +86-668-7530181 Liucheng Chen, stellvertretender Leiter der Polizeistation Pingding: +86 -13929759117 Zhaoyu Li, stellvertretender Bürgermeister des Bezirks Pingding: 86 bis 13542302272