Frauengefängnis Liaoning: Zwangsarbeit bis zum letzten Atemzug (Foto)
(Minghui.org) Eine Gefangene in der 7. Abteilung im Frauengefängnis Liaoning hatte Brustschmerzen und bat die Wärter um ärztliche Hilfe. Die Wärter ignorierten sie und ihr Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. Schließlich starb sie auf dem Weg zum Gefängniskrankenhaus.
Eine Gefangene in der 1. Abteilung wurde erst ins Gefängniskrankenhaus gebracht, als sie schon ernsthaft krank war. Dort angekommen, saß sie in einem Stuhl und wartete auf den Arzt. Sie sagte: „Ich bin so müde.“ Und starb auf tragische Weise, noch bevor sie Hilfe von einem Arzt erhalten konnte.
Dies sind zwei Schicksale der 5.000 inhaftierten Frauen im Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Der größte Anteil der Gefangenen sind Falun Gong-Praktizierende. 60% der Gefangenen haben Haftzeiten von über 10 Jahren. Schwere Zwangsarbeit und sklavenähnliche Behandlung der gefangenen Falun Gong-Praktizierenden machen es korrupten Beamten möglich, aus der Schwarzarbeit der ihnen zugeteilten Gefangenen massive illegale Profite zu schlagen.
Dieser Bericht zeigt auf, wie das Arbeitslager Ausbeuterei betreibt. Der erste Teil befasst sich mit den Behandlungsweisen, nachdem jemand dort eingewiesen wurde. Der zweite Teil befasst sich mit Sklavenarbeit.
Außenansicht des Frauengefängnisses Liaoning. Ein Lieferwagen, beladen mit Rohmaterial für die Zwangsarbeit, steht vor dem Eingang. Das Foto wurde im Oktober 2005 aufgenommen. |
1. Ankunft im Gefängnis
Aufnahmeabteilung
Nach dem Aufnahmeverfahren verbringen die Gefangenen den ersten Monat in der Aufnahmeabteilung. Unter der Woche arbeiten sie dort schwer, um Gelder für das Gefängnis zu generieren. An Sonntagen müssen sie die Gefängnisregeln rezitieren. Falun Gong-Praktizierende müssen die Dinge für ihren täglichen Bedarf über die Insassin beziehen, die für sie zuständig ist. Solche Käufe belaufen sich normalerweise auf ca. 500 Yuan. Einen genauen Preis für die einzelnen Dinge gibt es nicht, die Preise werden absichtlich schwammig gehalten.
Anders als die Gefängnisuniform und ein Paar Schuhe, gehen alle Dinge des täglichen Bedarfs auf Kosten der Gefangenen. Doch wenn das Gefängnis verlassen wird, muss die Uniform zurückgegeben werden, damit sie an die nächsten Gefangenen verkauft werden kann.
Matratzen und Bettzeug werden nicht zur Verfügung gestellt.
Die Abfertigung
Nach Ablauf des ersten Monats werden die Gefangenen unterschiedlichen Abteilungen zugeteilt. Die Wärter inspizieren die persönliche Habe und entsorgen alles, was sie als „unpassend“ erachten. Nach den Gefängnisrichtlinien, sollten diese Gegenstände an die Familien zurückgesandt werden, doch wenn die Wärter keine Lust dazu haben, werden die Gegenstände einfach weggeschmissen.
Das Bett besteht nur aus einem Holzrahmen. Matratze und Bettdecke müssen gekauft werden, was zusammen ca. 600 – 700 Yuan kostet. Pyjamas kosten um die 220 Yuan. (Qualitativ mittelmäßige Pyjamas kosten im normalen Handel ca. 100 Yuan.) Nach den Gefängnisrichtlinien sollte all dies vom Gefängnis kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Bei der Entlassung verlangen die Gefängnisbeamten diese Sachen zurück, um sie an die nächsten Gefangenen verkaufen zu können.
Kaufzwang für Gefängnisvorrat und Ausrüstung
Die Gefängnisbeamten erhalten nicht nur Schmiergelder von den Verkäufern der minderwertigen Waren, die sie den Gefangenen unterjubeln, sondern sie verlangen auch Inflationspreise. Die obligatorischen Käufe werden „Spenden“ genannt. Jeder der Gefangenen mit Geld auf seinem Konto, hat keine andere Wahl, als alles zu kaufen, was die Gefängnisbeamten ihnen aufzwingen. Diese Ware ist nicht für den Käufer sondern für das Gefängnis.
Diese Art von Vorrat und Ausrüstung beinhaltet unter anderem Fernseher, Waschmaschinen, Kleider, Kleiderbügel und wird von den Inhaftierten finanziert. Diese Liste enthält auch Geschirrspülmittel, Waschpulver, Mobs, Nahrungskörbe und Stühle.
2. Schwere Zwangsarbeit im Gefängnis
Lange Arbeitszeiten
Laut den Gefängnisregeln ist die Tagesarbeitszeit auf maximal acht Stunden limitiert, Überstunden müssen mit einer Sonderzulage vergütet werden. Aber die Wärter befolgen die Richtlinien nicht.
Das Liaoning Frauengefängnis hat seine eigenen Arbeitszeiten von morgens 07:00 bis abends 19:00 Uhr, an sechs Tagen die Woche. Nur der Sonntag ist frei. Dieser Zeitplan verletzt deutlich die Gefängnisregeln. Doch in Wirklichkeit sind die Arbeitzeiten in allen Abteilungen sogar noch länger.
Zum Beispiel nachdem Zheng Chunyan zur Produktionsleiterin der Abteilung 7 ernannt wurde, verlängerte sie die Arbeitszeit. Nun wurde oft von 06:00 bis 21:00 Uhr gearbeitet. Auch verlangte sie oft Sonntagsarbeit.
Eine solche Ausbeuterei war nicht selten. Ungefähr die Hälfte aller Sonntage wurde mit Arbeit belegt und so gab es keine Pause. Als eine Praktizierende die Beamte Xu zu diesen Arbeitsbedingungen befragte, wich Frau Xu nicht nur der Verantwortung aus, sondern rächte die Frage mit weiteren Misshandlungen.
Die verlängerte Arbeitszeit bringt zusätzliche Profite für die Beamten. Zum Beispiel arbeitet jede Inhaftierte mit verkürzten Zeiten zum Essen und zur Toilettenbenutzung über 12 Stunden am Tag, was sich sehr schnell summiert. Wenn die Sonntagsarbeit noch dazugezählt wird, sowie die Zusatzaufträge, welche in der Zelle erledigt werden müssen, liegt die effektive wöchentliche Arbeitszeit bei 80 Stunden.
Noch unfassbarer als die schwere Arbeitsbelastung ist, dass die Gefangenen Tänze und Lieder einstudieren müssen, um damit den Gefängnisbeamten zu danken.
Schwere Arbeitsbelastung
Um die Produktivität zu maximieren und die Profite zu steigern, bestimmen die Beamten die tägliche Arbeitsmenge anhand der schnellsten Gefangenen. Darum ist es den meisten nicht möglich, die Arbeit innerhalb der Arbeitszeit zu beenden, was verschiedene Bestrafungen nach sich zieht. Zum Beispiel Reduktion der Essensmenge, über eine sehr lange Zeit zum Stehen oder Hocken gezwungen werden, oder es werden die Bettsachen weggenommen.
Beträchtliche Profite
Allein in der 7. Abteilung sind 500 Frauen inhaftiert. Sie produzieren bekannte Markenkleidung. Der jährliche Profit beträgt über 30 Millionen Yuan, das sind pro Gefangene 60.000 Yuan pro Jahr.
Im Gegensatz dazu erhält jede Gefabgebe gerade 38 Yuan pro Monat, das sind 460 Yuan pro Jahr, was noch nicht einmal ein Prozent des von ihr erwirtschafteten Gewinns ausmacht.
Die Gefangenen müssen für ihre medizinischen Behandlungen selbst aufkommen, auch wenn die Verletzungen durch Zwangsarbeit verursacht worden waren. Als Xiao Yan (Deckname) ihren Finger bei der Arbeit an einer Maschine im Jahr 2005 verletzt hatte, ging sie ins Krankenhaus und schuldete dem Gefängnis danach 2.000 Yuan. Da ihr Lohn zu jener Zeit nur 7,5 Yuan im Monat betrug, hatte sie keine andere Wahl, als Monat für Monat ohne Lohn zu leben. Das Geld wurde von den Gefängnisbeamten einbehalten. Die Schuld war erst im Jahr 2012 beglichen.
Gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen
Bei der Herstellung von Kleidung ist der Raum mit Staub erfüllt. Manchmal sind die Gesichter der Schneiderinnen und der Näherinnen an den Maschinen mit Staub bedeckt. Trotz des Gesundheitsrisikos stellen die Wärter kaum Schutzausrüstung zur Verfügung. Eine solche Ausrüstung nicht einmal dann erhältlich, wenn die Insassen sie kaufen wollen.
Als eine Kontrolle der Behörden anstand, gaben die Wärter jedem eine Staubmaske zum Schutz der Lungen. Nach dem Kontrollgang wurden die Masken jedoch wieder eingesammelt, damit sie bei der nächsten Kontrolle wiederverwendet werden konnten.
Neben dem Staub ist das Schneidern mit elektrischen Scheren sehr gefährlich. Bei Zwölf—Stunden-Tagen kann die kleinste Ablenkung zur Verletzung oder dem Verlust der Finger führen. Da diese Art von Verletzungen die Produktivität mindern, was wiederum den Profit beeinträchtigt, stellten die Beamten später Handschuhe zum Schutz der Finger zur Verfügung.
Schwer krank „zurück an die Arbeit!“
Es gibt noch viel mehr Fälle, bei denen die Insassinnen schwer misshandelt und ihre schlechte Gesundheit missachtet wurde. Hier nur zwei Beispiele:
Die Praktizierende Frau Sun Li erkrankte aufgrund der Folter an einem schweren Herzleiden und konnte kaum noch gehen. Wärterin Liu Xiaoyan befahl einigen der boshaftesten Strafgefangenen, sie zu überwachen. Sie beschimpften Frau Sun jeden Tag und ihre Gesundheit verschlechterte sich rapide.
Eines Tages tauchten die Herzprobleme erneut auf und sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Auf dem Weg zurück ins Gefängnis war sie zu schwach, um selbst zu gehen. Eine andere Insassin bot ihr an, sie in einem Rollstuhl zu schieben, doch sie wurde sogleich von Liu gestoppt. Liu sagte: „Sie soll selbst laufen.“
Frau Sun ging einmal in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses und der Arzt gab ihr ein Messgerät, mit dem sie ihr Herz rund um die Uhr überwachen konnte. Obschon Frau Suns Herz in sehr schlechtem Zustand war, befahl ihr Liu: „Zurück an die Arbeit.“
Bei der Praktizierenden Shi Wei wurde eine Lendenmuskeldegeneration diagnostiziert, was in Wirklichkeit ein lumbaler Bandscheibenvorfall war. Als Liu die Diagnose hörte, befahl sie sofort: „Zurück an die Arbeit.“
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