Die Kultivierungsgeschichte einer 77-jährigen Dafa-Praktizierenden aus Peking (Teil II)

(Minghui.org)

Teil I: http://de.minghui.org/artikel/78415.html

Am gleichen Tag verhaftet und wieder freigelassen

Als ich am 23. Januar 2001 die Fernsehsendung über die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens sah, wusste ich sofort, dass es sich um eine Farce handelte. Es gab einfach zu viele verräterische Elemente.

Ich beschloss, der Öffentlichkeit zu zeigen, wie gut Dafa ist.

Ich fing einfach an, zusammen mit meinem Mann die Übungen im Hof vor unserem Wohnungsgebäude zu machen. Vier andere Praktizierende aus der Nachbarschaft kamen auch bald dazu.

Auf diese Weise machten wir ungefähr ein halbes Jahr lang unsere Morgenübungen. Dann warnte uns der Sicherheitswächter am 28. Juni: „Machen Sie das hier nicht mehr. Ich habe gehört, dass Polizisten losgeschickt wurden, um euch heute festzunehmen.”

Ich entgegnete: „Es ist doch nichts verkehrt daran, wenn wir hier jeden Morgen unsere Übungen praktizieren.“ Er räumte ein: „Ja, ich möchte Ihnen nicht auf den Wecker fallen. Ich möchte Ihretwegen aber auch nicht meine Arbeit verlieren.“

Plötzlich fiel mir ein, was uns der Meister im Zhuan Falun gelehrt hatte:

„Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedesmal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.“. (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4: Die Xinxing erhöhen, S. 143)

Ich schlug vor, dass die vier Praktizierenden aus der Nachbarschaft nach Hause gehen und alleine die Übungen machen sollten. Mein Mann und ich beschlossen aber, an einen Ort außerhalb des Wohnungskomplexes zu gehen. Einer der Praktizierenden bestand darauf, mit uns mitzukommen. So fingen wir drei an, an einem neuen Ort die Übungen zu machen.

Als wir fast am Ende der Übung 4 angelangt waren, hörte die Musik plötzlich zu spielen auf. Ich öffnete meine Augen und sah vor uns einen Polizisten stehen. Als er erfuhr, dass wir Falun Dafa praktizierten, befahl er uns, alle unsere Dafa-Bücher abzugeben.

Auf gar keinen Fall würde ich ihm erlauben, das Bild des Meisters bei mir zuhause anzurühren. So sagte ich zu ihm, als er uns zu unserem Wohngebäude fuhr: „Sie können nicht in meine Wohnung hinaufgehen. Sie müssen hier warten. Ansonsten werde ich Ihnen meine Bücher nicht geben.“

Er ließ sich darauf ein, draußen zu warten und ließ mich alleine meine Bücher holen.

Wir drei wurden zur Polizeiwache gebracht, bevor sie uns in ein Untersuchungsgefängnis einwiesen. Nach dem Ausfüllen von Formularen wurden wir zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.

Zuerst dachte ich, dass wir als Praktizierende ja keinerlei Krankheiten hätten. Es war also nicht überraschend, dass die Röntgenaufnahmen und der Blutdruck bei allen normal waren. Aber dann erkannte ich, dass wir der Polizei nicht erlauben durften, uns einzusperren. Daher rief ich einen Gedanken herbei, anormale EKGs zu haben. Alle drei hatten wir wirklich anormale Elektrokardiogramm-Ergebnisse.

Das Untersuchungsgefängnis weigerte sich aufgrund dieser Ergebnisse, uns aufzunehmen. Wir wussten, dass uns der Meister schützte. Es war an jenem Tag sehr heiß (39 Grad Celsius) und die Uniformen der Polizisten waren auch schweißgetränkt. Doch wir drei schwitzten überhaupt nicht.

Gegen 22:00 Uhr kehrten wir an jenem Abend wieder nach Hause zurück.

Da mir die Polizei meine Dafa-Bücher und mein Musikspielgerät nicht zurückgegeben hatte, beschloss ich ein paar Tage später, zur Polizeiwache zu gehen und die Rückgabe zu verlangen.

Meine Familienangehörigen waren um meine Sicherheit besorgt, doch ich hatte das Gedicht des Meisters mit dem Titel „Mächtige Tugend“ im Herzen:

Dafa den Körper nicht verlässt,
Zhen Shan Ren im Herzen bewahren;
In der Welt großer Arhat,
Gottheiten und Gespenster voller Angst.

(Li Hongzhi, Mächtige Tugend, 06.01.1996, in: Hong Yin I)

An jenem Tag goss es in Strömen und die Polizisten waren überrascht, als sie mich sahen. Als sie hörten, warum ich gekommen war, erklärten sie mir, dass der Polizist, der mich verhaftet hatte, meine Bücher hätte.

Der Polizist, der mich verhaftet hatte, kam erst um 18:00 Uhr wieder zur Wache zurück. Er ging jedoch rasch wieder, ohne mein Anliegen zu bearbeiten. Ungefähr eine Stunde später erschien er ein zweites Mal und war geschockt, als er sah, dass ich immer noch auf ihn wartete.

Ich erklärte ganz deutlich, dass ich nicht gehen würde, bevor ich nicht meine Bücher zurückbekäme. Er seufzte: „Ich kann gar nicht glauben, dass Sie es gewagt haben, hierher zu kommen und Ihre Bücher zurückzufordern. Sie haben Glück gehabt! Ich habe sie noch nicht an meinen Vorgesetzten weitergeben.”

Er gab mir meine Dafa-Bücher und mein Musikgerät zurück und forderte mich auf, zu Hause zu praktizieren.

Dank der Weisheit und des Mutes, die mir der Meister gab, war ich in der Lage, der Polizei die Stirn zu bieten. Ich erlebte wirklich, was der Meister in seinem Gedicht „Gnade von Meister und Jünger“ sagte:

Wenn aufrichtiger Gedanke der Jünger ausreicht
Der Meister hat die Kraft, zum Himmel zurück zu führen

(Li Hongzhi, Gnade von Meister und Jünger, 01. Februar 2004, Hong Yin II)

Eine College-Studentin tritt direkt vor den Augen der Polizei aus der Partei aus

Es gab in Peking viele Polizisten in Zivil, so dass ich immer Angst hatte, direkt mit den Menschen über die Verfolgung zu sprechen. Erst im Januar 2007 durchbrach ich meine Angst.

Als ich einmal den Bus zum Park Zhongshan nahm, um dort Informationsflyer über die Verfolgung auszuteilen und dabei aufrichtige Gedanken aussendete, war mir plötzlich ganz übel und ich musste den Bus verlassen, bevor ich mein Ziel erreichte.

Ich setzte mich auf eine Bank, um aufrichtige Gedanken auszusenden und bald ging es mir besser. Eine junge Frau, die auf der Bank saß, war neugierig und fragte: „Sie haben zuerst gar nicht gut ausgesehen, aber jetzt, nach ganz kurzer Zeit, schauen Sie wieder erholt aus. Wie kann das sein?“

Ich sagte zu ihr, dass es ein Wunder sei. Bevor ich jedoch genauer erklären konnte, was passiert war, fuhr ein Polizeifahrzeug direkt neben uns vor. Mehrere uniformierte Polizisten und Beamte in Zivil sprangen heraus und fingen an, in der Gegend zu patrouillieren.

Ich ließ mich davon nicht abschrecken und sprach mit der jungen Frau, als ob die Beamten gar nicht da wären.

Ich erklärte ihr, warum das Regime die Verfolgung von Falun Dafa angefangen hatte und wie ein Austritt aus der Partei, den Menschen Glück bringen würde. Sie war sehr interessiert, wegen der patrouillierenden Polizisten jedoch besorgt.

Ich versicherte ihr: „Keine Sorge. Nur gute Menschen können uns hören, die schlechten Menschen können kein einziges Wort verstehen.“

Sie war Studentin im zweiten Studienjahr und war der Partei vor noch nicht allzu langer Zeit beigetreten. Nach unserer Unterhaltung stimmte sie jedoch gerne einem Austritt aus der Partei zu. Sie nahm sich auch ein Amulett mit einer aufrichtigen Botschaft mit. Bevor wir uns trennten, bedankte sie sich mehrmals bei mir.

Es war das erste Mal, dass ich mit einer Fremden gesprochen und sie dazu gebracht hatte, die wahren Zusammenhänge zu verstehen und das auch noch direkt vor den Augen der Polizei! Ich wusste, dass der Meister alles für mich vorbereitet hatte und jemanden mit einer Schicksalsverbindung bei mir vorbeigebracht hatte. Ich war von dieser Erfahrung äußerst inspiriert und freute mich, dass ich meine Angst überwunden hatte, meinen Mitmenschen persönlich die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong zu erklären.

In meiner Heimatstadt die wahren Umstände erklären

Im zweiten Halbjahr 2007 fingen die örtlichen Polizisten und das Straßenkomitee als eine Aktion zur Vorbereitung auf die Sommerolympiade im darauffolgenden Jahr an, uns zuhause zu schikanieren. Meine Tochter wurde in ein Arbeitslager gebracht und mein Mann konnte die Prüfung mit Krankheitskarma nicht bestehen und starb.

Mein Sohn, der einzige Nicht-Praktizierende in meiner Familie, bat mich, aus seiner Wohnung auszuziehen, weil er nicht mit einer Falun Gong-Praktizierenden in Verbindung gebracht werden wollte.

Ich beschloss, Peking zu verlassen und in meinen Heimatort auf dem Land zurückzukehren.

Ich hatte über 40 Jahre lang in Peking gelebt und war an moderne Annehmlichkeiten und Räume mit Klimaanlagen gewöhnt. Das Haus, in dem mich meine dritte Schwester wohnen ließ, hatte jedoch keine Lüftungs-, Heizungs- und Klimaanlage. An den heißen Sommertagen musste ich Mückenstiche ertragen und im Winter in der Kälte frieren.

Jeden Morgen stand ich um 03:50 Uhr auf, um die Übungen zu praktizieren und die Dafa-Bücher zu lesen. Nach einiger Zeit fühlte ich mich nicht mehr einsam und passte mich der neuen Umgebung an.

Ich beschloss, mich gut zu kultivieren und mehr Lebewesen zu erretten.

Von den 10 bis 15 Praktizierenden in den mehr als 40 Dörfern der Gegend waren nur drei aktiv mit der Aufklärung über die Fakten beschäftigt. Da sie keine Materialproduktionsstätte hatten, mussten sie einmal im Monat in den nächstgelegenen Kreis fahren (ungefähr 16 Kilometer weg), um die Materialien abzuholen.

Die Dörfer sind weit voneinander entfernt, so dass viel Zeit und Material nötig war, um alle Dörfer abzudecken. Ich übernahm die Aufgabe, zweimal pro Monat in den Kreis zu fahren, um eine größere Auswahl an Informationsmaterial zu holen (Broschüren, DVDs und Aufkleber).

Ich schlug außerdem dem örtlichen Koordinator vor, dass er alle zu einem gemeinsamen Fa-Lernen einladen sollte. Ich forderte auch die Praktizierenden, die in dem Kreis wohnten, auf zu kommen und von ihren Erfahrungen bei der Erledigung der drei Dinge zu berichten.

Nacheinander legten unsere örtlichen Praktizierenden ihre Ängste ab und erkannten die dringende Notwendigkeit, Lebewesen zu erretten. Vier von ihnen installierten sogar Satellitenschüsseln, um die Sendungen von New Tang Dynasty TV, einem unabhängigen Fernsehsender, empfangen zu können, der unzensierte Nachrichten und Sendungen bringt und auch über Falun Gong berichtet.

Während der vier Jahre, die ich in meinem Heimatort wohnte, besuchte ich fast alle Dörfer. Meine Erfahrung war, dass jeder, mit dem ich sprach, gerne die Informationsmaterialien nahm, wenn ich starke aufrichtige Gedanken hatte.

Zu den Personen, denen ich beim Austritt aus der Partei und deren Organisationen half, gehörten sowohl junge als alte Menschen, von Grundschülern bis zu 80-jährigen Senioren. Sie kamen aus allen Gesellschaftsschichten und waren Regierungsbeamte, Polizisten, Lehrer, Studenten, Fahrer, Händler, Wahrsager, Lastwagenfahrer und Geschäftsleute.

Jetzt lebe ich in der gleichen Stadt wie meine angeheiratete Cousine und wir ermutigen uns gegenseitig, die drei Dinge gut zu erledigen.

Da es noch keine Materialproduktionsstätte gibt, denke ich darüber nach, wie ich das selbst machen könnte. Um der Errettung der Lebewesen willen muss ich lernen, wie man Informationsmaterial besser herstellt.

Derzeit weiß ich schon, wie man Informationen ins Internet bringt und herunterlädt. Obwohl es noch viel mehr zu lernen gibt, bin ich recht zuversichtlich, dass ich das schaffen kann.

Ich ermutige immer die jüngeren Praktizierenden: „Wenn ich lernen kann, wie man das macht, dann kannst du das auch.“