Meine Erinnerung an den 25. April 1999

(Minghui.org) Anmerkung der Redaktion: Falun Gong-Praktizierende, die an dem Geschehen des 25. April 1999 beteiligt waren, schätzen die Erinnerung an diesen historischen Tag. Zum 15. Jahrestag des 25. April schreibt eine Praktizierende über ihre Erfahrungen an diesem Tag.

Nach dem Besuch der morgendlichen Übungsgruppe am 25. April 1999 eilten um 6:00 Uhr mehr als zehn Praktizierende von unserer Übungsgruppe, darunter auch ich selbst, zum staatlichen Petitionsbüro. Auf dem Weg dorthin begegneten uns Gruppen von zwei bis drei Leuten. Wir dachten, dass dies vielleicht alles Praktizierende seien, weil sie in dieselbe Richtung gingen.

Wir folgten den anderen und kamen gegen 8:00 Uhr in der Fuyou Straße an. Dort waren bereits viele Menschen. Die Polizei bat uns höflich am Rand der östlichen Straßenseite zu bleiben. Die riesige Masse von unzähligen Menschen bildeten drei bis fünf Reihen. Jeder stand ruhig und wartete geduldig.

Ich machte eine rasche Schätzung. Ich zählte die Anzahl der Abtrennungen am Gehweg, die durch Bäume in gleichen Abständen getrennt waren, und die ungefähre Anzahl von Menschen innerhalb einer Sektion. Ich schloss daraus, dass es allein in dieser Straße mindestens 10.000 Praktizierende waren. Plus den Praktizierenden in den benachbarten Straßen machten das vielleicht mehr als 20.000 Praktizierende, die an diesem Tag anwesend waren.

Alle wechselten sich ab, in der ersten Reihe zu stehen, damit diejenigen in den hinteren Reihen sich ausruhen konnten. Ich war damals 61 Jahre alt und jeder bot mir an, mich abzulösen. Ich fühlte mich überhaupt nicht müde, deshalb blieb ich vorne stehen. Wir hatten Regenschirme mit, weil die Wettervorhersage angekündigt hatte, dass es vielleicht regnen würde. Doch das Wetter blieb freundlich. Es war ein sonniger Tag, nicht zu heiß und nicht zu kalt. Ich hatte weder Durst noch Hunger und fühlte mich großartig.

Später erklärte man uns, dass die kleinen Verkäufer Getränke und Essen verkauften und dass es in der Nähe auch Toiletten gab. Wir gingen in Gruppen und auf ordentliche Weise. Wir hoben unseren Müll, wie Fruchtschalen, Papiertüten und Plastiktaschen, entlang des Weges auf und taten ihn in Müllsäcke. Sogar Blätter und kleine Steine wurden aufgehoben und wir reinigten die Straße. Einige Praktizierende gingen mit den großen Müllsäcken vor und zurück und halfen all den Müll zusammenzutragen.

Wenn wir sprachen, sprachen wir leise und übermittelten manchmal Botschaften untereinander. Den ganzen Tag über war alles in Ordnung und jeder machte das freiwillig. Manchmal lächelten wir einander einfach wissend zu, ohne verbale Kommunikation. Die Polizisten unterhielten sich miteinander und schienen sehr entspannt zu sein.

Friedlicher Appell von über 10.000 Falun Gong-Praktizierenden am 25. April 1999. Die Praktizierenden warteten ruhig in der Fuyou Straße. Einige lasen Bücher.

Zeitweilig hörten wir Jubel von der Masse. Was brach die Stille? Viele Praktizierende sahen Falun von verschiedener Größe, die sich am Eingang des Petitionsbüros drehten. Auch viele Nicht-Praktizierende sahen sie. Wir waren alle sehr aufgeregt, weil dies eine Ermutigung durch den Meister war. Sogar die Sonne wurde zu einem großen Falun, der sich an diesem Nachmittag in der Luft drehte. Praktizierende, die im Gebiet Liubukou anwesend waren, sahen ihn alle.

Einige Praktizierende waren aus Peking und andere kamen aus verschiedenen Gebieten oder anderen Provinzen. Ich hörte, dass einige von so weit weg wie aus der Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning gekommen waren. Wir hörten Wellen von Jubel, die eine Weile anhielten. Wir spürten, dass der Meister und die Gottheiten über uns wachten, uns ermutigten und uns stärkten. Wir waren so gesegnet und geehrt. Ich spürte wirklich, dass der Meister und die Gottheiten da waren und uns beschützten.

Später erfuhren wir, dass der Premierminister Zhu Rongji Vertreter der Praktizierenden empfing. Niemand war wirklich verantwortlich und wir waren alle in kleinen Gruppen gekommen, so dass die ersten Repräsentanten, die das Petitionsbüro besuchten, keine Mitglieder des Forschungsvereins waren. Später beteiligten sich Praktizierende vom Forschungsverein am Treffen mit Premierminister Zhu als offiziellere Vertreter.

Die Praktizierenden stellten drei Forderungen: Die Praktizierenden, die in Tianjin festgenommen worden waren, freizulassen, eine legitime Kultivierungsumgebung zu bekommen und das Verbot von Büchern über Falun Gong aufzuheben. Alle Praktizierenden dort, einschließlich derjenigen vom Forschungsverein, derjenigen, die sich zuerst mit dem Premierminister trafen und dem Rest von uns, der draußen stand, hatten nur diese einfachen drei Wünsche.

Wir warteten bis 21:00 Uhr und erfuhren dann, dass Premierminister Zhu zugestimmt hatte, die Praktizierenden freizulassen und gemeint hatte, dass die Regierung niemals gegen Falun Gong gewesen sei. Sobald wir die vorläufigen Ergebnisse erfahren hatten, gingen alle nach Hause. Bevor wir gingen überprüften wir nochmals den Boden, um sicher zu stellen, dass wir keinen Müll hinterlassen hatten und eilten in verschiedene Richtungen davon, ohne viel Lärm zu machen. Es war sehr ruhig und geordnet.

Der 25. April war eine spirituelle Erhöhung für Dafa-Praktizierende. Es war der Auftakt für Dafa-Praktizierende, das Fa während der Zeit der Fa-Berichtigung zu bestätigen. Ich hatte das Glück und die Ehre, diesem Ereignis beigewohnt zu haben.

Es war eine Gelegenheit, die Seele zu reinigen und eine Erfahrung, die ich mein Leben lang schätzen werde.