Todesmeldung: Falun Gong-Praktizierender stirbt infolge jahrelanger Folter (Peking)

(Minghui.org) Herr Ge Peijun, 76, aus dem Landkreis Miyun in Peking starb am 14. April 2014 an systemischem Organversagen. Der schlechte gesundheitliche Zustand von Herrn Ge war die Folge jahrelanger grausamer Verfolgung im Gefängnis Qianjin. Auch nach seiner Freilassung im Mai 2013 konnte er sich nicht mehr erholen.

Während der Olympischen Spiele verhaftet und zu fünf Jahren Haft verurteilt

Herr Ge war am 25. Mai 2008 gemeldet worden, weil er Menschen die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong erklärt hatte. Er wurde daraufhin von der Landkreispolizei Miyun verhaftet. Man verurteilte ihn zu fünf Jahren Haft und brachte ihn in das Gefängnis Qianjin, wo man ihn grausam folterte.

Das Gefängnis Qianjin verwendete verschiedene Methoden, um Falun Gong-Praktizierende zu foltern, z.B. Schlafentzug, Essensentzug, Verweigerung der Toilettennutzung sowie Beschimpfung. Der stellvertretende Leiter, Cao Lihua, befahl den Wärtern und den kriminellen Mitgefangenen jegliche Methode zur „Umerziehung“ von Praktizierenden zu verwenden. Im Gegenzug wurden ihnen finanzielle Anreize geboten, bzw. den Insassen Hafturlaub in Aussicht gestellt. Die Mitgefangenen wurden angestachelt, die Praktizierenden zu foltern.

Die Praktizierenden waren hauptsächlich in den Gefängnistrakten 9, 10 und 11 eingesperrt. Viele dieser Praktizierenden wurden mit elektrischen Schlagstöcken geschockt. Einige wurden mit mehreren Hochspannungs-Schlagstöcken gleichzeitig mehrere Stunden lang geschockt. Herr Ge war in den Trakten 9 und 11 eingesperrt.

Nach Jahren grausamer Verfolgung und Injektionen unbekannter Medikamente erlitt Herr Ge systemisches Organversagen. Er musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Nach seiner Freilassung am 28. Mai 2013 erholte er sich nie mehr vollständig.

Rückschau: Im Zwangsarbeitslager Tuanhe verfolgt

2000 hatten Herr Ge und seine Frau bei der Regierung eine Petition eingereicht für das Recht, Falun Gong praktizieren zu dürfen. Sie wurden verhaftet und für mehr als einen Monat eingesperrt.

Herr Ge war 2002 erneut verhaftet und in die Haftanstalt Miyun gebracht worden. Dort wurde er grausam gefoltert und dann freigelassen. Seine Gesundheit hatte stark gelitten. Wenn man ihn fragte, was los sei, erzählte er, dass es die Folge der Misshandlung in der Haftanstalt war. Weil er davon sprach, wurde er von der Polizei erneut verhaftet und für zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager Tuanhe gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war er 64 Jahre alt.

Herr Ge war in der Abteilung Nr. 2 des Arbeitslagers eingesperrt. Weil er sich weigerte, eine sogenannte Garantieerklärung zu schreiben, wurde er ab November 2003 gezwungen, jeden Tag lange Zeit am Stück bewegungslos zu sitzen. Im kalten Winter viele Stunden zu sitzen wäre für jeden schwer. Es war besonders grausam für einen älteren Mann wie Herrn Ge, der Probleme mit seinem Bein hatte.

Mitgefangene überwachten Herrn Ge ununterbrochen. Oft beschimpften sie ihn schamlos, machten ihm das Leben schwer und traten ihn. Die Misshandlung und Schikane verursachten bei ihm großen körperlichen und seelischen Schaden.

Während Ge von September 2002 bis 2004 im Zwangsarbeitslager litt, schikanierte der Leiter der Sicherheit des Lagers wiederholt Ges Ehefrau Liu Guohua. Aufgrund dieser permanenten mentalen Belastung erlitt sie einen Rückfall einer alten Krankheit. Am 28. Februar 2004 starb sie als Folge der Schikane.

Herr Ge war unterernährt. Das Gefängnis stellte bei jeder Mahlzeit nur ein Stück Maisbrot und einige wenige Essiggurken zur Verfügung. Nach vier Tagen gab es nur noch Maisbrot. Wie viele Praktizierende wurde Herr Ge gezwungen, das „speziell zubereitete“ Maisbrot zu essen. Es wurde beiseitegelegt und dann kalt, trocken und hart serviert. Er konnte es nicht schlucken, deshalb trat er aus Protest gegen die Misshandlung in den Hungerstreik. Das Gefängnis bestrafte ihn für seinen Widerstand, unter anderem mit Zwangsernährung.

Zwangsernährung eingesetzt als Foltermethode

Während des Hungerstreiks überwachten ihn fünf Personen. Sie drückten seinen Kopf fest nach unten, wenn sie ihn zur Zwangsernährung auf die Krankenstation brachten. Der Ernährungsschlauch wurde absichtlich vor und zurück gezogen, während man ihn durch die Nase in seine Speiseröhre einführte; das führte zu Blutungen.

Folterdarstellung: Zwangsernährung

Das Zwangsarbeitslager Tuanhe war berüchtigt dafür, wie grausam es die dort inhaftierten Praktizierenden verfolgte. Seine einem Garten ähnelnde Erscheinung konnte die Gräueltaten innerhalb seiner Mauern nicht verbergen. Das Gefängnis verwendete jede beliebige Methode, um die Praktizierenden systematisch einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Auf diese Weise wollte man sie zwingen, ihren Glauben und ihr Gewissen aufzugeben.

Hintergrund

Herr Ge war pensionierter Mitarbeiter des Forschungsinstitutes für Maschinenwerkzeug Peking gewesen. Er war im Koreakrieg verletzt worden und hatte ein behindertes Bein. Als er und seine Frau 1998 begannen, Falun Gong zu praktizieren, hatte sich ihre körperliche und geistige Gesundheit verbessert.