Erfahrungsbericht auf der Fa-Konferenz 2014 - Das Fa mit Vernunft verstehen

(Minghui.org) Ich grüße den Meister. Ich grüße die Mitkultivierenden.

Nachdem ich mich erst seit 11 Monaten kultiviert habe, fühle ich mich geehrt, euch zu berichten, wie ich das Fa erhalten und mich im Dafa kultiviert habe. Es hat mein Leben von Grund auf verändert.

Als ich anfangs ein Teil von Shen Yun war, wusste ich nicht viel über Falun Gong. Zhen – Shan – Ren (Wahrhaftigkeit – Barmherzigkeit – Nachsicht) hörte sich für mich gut an. Wie die meisten Menschen, zogen mich am Anfang die Übungen wirklich an. Durch sie fühlte ich mich wirklich erfrischt und energiegeladen. Während des Fa-Lernens verstand ich das meiste, was ich im Zhuan Falun las und das trotz meiner niedrigen Ebene. Aber ich wendete es nicht wirklich in meinem täglichen Leben an. Ich glaubte, dass das Fa, das ich lernte, himmlische Prinzipien waren, aber ich verhielt mich nicht immer wie eine Kultivierende, wenn Konflikte auftauchten.

Als ich dann die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz" lernte, fand ich, dass dieses Thema sehr deutlich erklärt war. Der Meister sagte:

„Die sinnlichen Erkenntnisse sind doch anders als die rationalen Erkenntnisse. Wenn man das Fa wirklich von Herzen lernen kann, wenn man das Fa bei der Kultivierung wirklich erkennen kann, dann ist das anders als die sinnlichen Erkenntnisse am Anfang. Man erhöht sich, sodass man das Fa vom Rationalen her erkennt." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04.-05.09.1998)

Als ich diesen Abschnitt las, beschloss ich, noch härter daran zu arbeiten, dass ich das Fa nicht nur wahrnehme, sondern mich auch immer als Praktizierende betrachte. Dies zahlte sich aus, während ich mit Shen Yun Performing Arts unterwegs war. Ich begegnete vielen Schwierigkeiten und Xinxing-Pässen.

Dieser Artikel ist eine Sammlung von einigen der vielen Erfahrungen, die ich in der kurzen Zeit meiner Kultivierung gemacht hatte. Sie dokumentieren die Veränderung vom sinnlichen zum rationalen Verständnis des Fa, aber ich habe noch einen sehr weiten Weg zu gehen. Bitte vergebt mir meine Unzulänglichkeiten und fühlt euch frei, meine Fehler und Missverständnisse zu korrigieren.

Zu Shen Yun kommen

Seit ich 13 Jahre alt war, bis zum 15. Juni des letzten Jahres, hatte ich immer mindestens einen Job und war eine Vollzeit-Studentin. Während meines Studiums an der Hochschule war ich Vollzeit-Studentin und Lehr-Assistentin. Ich unterrichtete an drei Schulen und gab Privatunterricht. Wann immer ich konnte, war ich freiberuflich im Einsatz. An den Wochenenden, an denen ich keine Auftritte hatte, arbeitete ich in einem Sandwich-Laden in der Nähe meiner Wohnung. Darüber hinaus musste ich Zeit zum Üben und zum Studieren finden. Dies bedeutete, dass ich niemals einen einzigen Tag frei hatte.

Im Zhuan Falun sagte der Meister:

„In der Gesellschaft der alltäglichen Menschen kannst du wegen Ruhm und Reichtum, wegen des Kampfes zwischen den Menschen, weder gut schlafen noch gut essen, du hast deinen Körper schon ziemlich ruiniert." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 2: Über das Trachten, Seite 136)

Ich war immer müde und trank rund fünf Tassen Kaffee am Tag, nur um mich auf Trab zu halten, auch weil Kaffee billiger als Essen war und er meinen Appetit unterdrückte. Außerdem arbeitete ich weiter in dem Sandwich-Laden, weil die Mitarbeiter dort gut zu essen bekamen.

Obwohl ich so erschöpft war, weil ich mindestens 17 Stunden am Tag beschäftigt war, konnte ich nicht länger als fünf Stunden in der Nacht schlafen. Mein Geist lief immer auf Hochtouren und ich war mit Unruhe erfüllt. Ich kümmerte mich nicht einmal um Ruhm und persönliche Vorteile, um reich zu werden, denn was ich tat, reichte gerade, um ein Dach über dem Kopf, Benzin in meinem Auto, und ein Handy zu besitzen. Ich war so entmutigt und fragte mich, ob mein ganzes Leben so sein würde: ständig arbeiten, um gerade so über die Runden zu kommen. Die Aussicht, so ein Leben führen zu müssen, machte mich sehr traurig.

Ich entschied mich, bei Shen Yun vorzuspielen. In erster Linie war ich neugierig zu sehen, ob ich es überhaupt schaffen könnte. Dies war ein lebensverändernder Moment für mich. Ich glaube wirklich an Schicksalsverbindung. Um zu Shen Yun zu kommen, lehnte ich mehrere andere Möglichkeiten ab. Zu der Zeit wusste ich nicht, wie gut Dafa ist und wie wunderbar es mein Leben gestalten würde, aber irgendwie kam ich zu dem Entschluss, zu Shen Yun zu gehen.

Im Zhuan Falun sagte der Meister:

„…wer nichts verliert, gewinnt nichts;" (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4: Die Umwandlung des Karmas, Seite 239)

Aus der Sicht eines alltäglichen Menschen gab ich etwas sehr Lohnendes auf. Aber für mich war das was ich gewann, viel wertvoller, glänzend wie Gold. Als ich hier ankam, erkannte ich, dass es im Leben so viel mehr gibt, als nur die ganze Zeit herumzurennen, oder so viele Stunden zu arbeiten und dennoch kaum genug Geld zum Überleben zu verdienen.

Ich bin dem Meister so dankbar, dass er so viel für mich vorbereitet hat, auch die einfachen Dinge, wie ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch. Der Meister ist so barmherzig und er kennt die Strapazen, die wir hätten, wenn wir selbst über die Runden kommen müssten. Ich bin noch dankbarer für den Aspekt der Kultivierung – die Möglichkeit, sich zu bemühen, ein besserer Mensch zu sein. Dieser Ansatz der Kultivierung macht so viel Sinn. Auch wenn mein Verständnis nicht auf einer sehr hohen Ebene ist, erkenne ich alle Vorteile, die ich von dieser Praktik erhielt, ohne überhaupt danach gefragt zu haben. Es ist wirklich erstaunlich.

Dass ich zu Shen Yun gekommen war, bedeutete auch eine große Veränderung meines Lebensstils. Es dauerte eine Weile, bis ich mich an die Art und Weise, wie die Dinge getan werden, angepasst hatte. In den ersten Wochen und Monaten stellte ich die logistischen Abläufe der Aufführung ständig in Frage. Sie waren anders als das, was ich in der Vergangenheit erlebt hatte. Ich fragte: „Warum müssen wir in dieser Formation sitzen?" „Können wir die Sitzordnung neu anordnen?" Und: „Warum stellen wir auf 442 ein? Ich bin 440 gewöhnt." „Warum müssen wir denn Mikrofone und Lautsprecher benutzen?" Und so weiter. Egoistisch wollte ich die Dinge so durchführen, wie ich es gewohnt war.

Allmählich nahm ich die Änderungen an, aber in meinem Herzen war ich nicht wirklich überzeugt - bis wir auftraten. Der Meister sagte uns, wie mächtig die Aufführung ist, aber ich musste es selbst erleben, um es wirklich zu erkennen. Während der Tournee sah ich so viele Menschen, die von der Aufführung bewegt waren. Ich sah, wie Zuschauer Tränen der Freude und der Trauer vergossen. Als ich das sah, verstand ich wirklich, warum alles so war, wie es eben war und dass ich nur ein kleiner Teil von etwas so Großem und Bedeutungsvollem war.

Mit Shen Yun unterwegs

Zu Beginn der Tournee hatte ich keinen Teamgeist und kein dankbares Herz. An Tagen, an denen wir nicht auftraten, versammelten wir uns immer noch in der Früh und verbrachten den ganzen Tag mit Sightseeing, Einkaufen, Essen, etc. Nach den Reisen und den Auftritten waren diese langen Tage anstrengend. Ich meine, ein Recht auf meine persönliche freie Zeit zu haben, vor allem zur Entspannung und zur Erholung.

Als ich fragte, ob ich zurückbleiben könnte, wurde mir gesagt, dass wir wirklich zusammen bleiben müssten, und ich war so frustriert. Ich verstand es nicht und dachte, ich wäre als nicht vertrauenswürdig angesehen oder würde nicht wie eine Erwachsene behandelt werden.

In Wirklichkeit waren diese Gefühle die Folge meines schlechten Kultivierungszustandes. Ich musste meine Haltung ändern. Im Zhuan Falun sagte der Meister:

„Du kannst nicht nach Belieben tun, was du tun willst und sollst deine Xinxing bewahren können." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung, Seite 573)

Als ich das in der Fa-Erklärung las, fühlte ich mich aufgrund meines Verhaltens sehr schlecht. In jeder Stadt umsorgten uns die Praktizierenden vor Ort so sehr und wollten, dass wir glücklich sind. Sie organisierten Unternehmungen für uns, um die Städte zu sehen und um Spaß zu haben.

Sobald ich meine Einstellung änderte, fühlte ich mich so dankbar für die Gelegenheit, neue Dinge zu sehen. Alle diese Dinge hätte ich normalerweise niemals alleine unternommen, sodass ich viel lernte. In der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz“ sagte uns der Meister:

„Wenn du dich bemühst und etwas bekommen willst, wenn du etwas eigensinnig machst, wird es gar nichts geben. Gerade wenn du immer mehr darauf verzichtest, und dich immer weniger darum kümmerst, kannst du es dann bekommen. Deshalb heißt es: Ohne Streben kommt es von selbst.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04.-05.09.1998)

Als wir in Asien ankamen, hatten wir etwas mehr Freiheit, um zu wählen was wir tun wollten, und das war auch sehr schön. Dabei lernte ich die wichtige Lektion, keinen Eigensinn zu haben auf das was ich tue oder tun will; auf die Orte, die ich besuchen oder nicht besuchen will; auf die Lebensmittel, die ich essen oder nicht essen will und so weiter. Im Zhuan Falun sagte der Meister:

„Daher sollen wir viele Arten von Eigensinn, die aus den Gefühlen abgeleitet sind, leichtnehmen, bis wir sie schließlich ganz loslassen können." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen, Seite 345)

Sobald ich dies erkannte, war ich die ganze Zeit über viel glücklicher - egal, was wir taten.

Über meine eigene Kultivierung besorgt

Jetzt fühlte ich mich wirklich sicher in meiner Kultivierungspraktik. Ich wusste, dass ich einige Xinxing-Tests nicht bestanden hatte, aber ich glaubte wirklich, mein Bestes zu geben und einen aufrichtigen Weg zu gehen.

Da sich meine Kultivierung verbessert hatte, bemerkte ich, wo andere ihre Mängel hatten. Ich regte mich wirklich auf und ärgerte mich über sie. Ich wunderte mich: Warum beschuldigt diese Person immer andere, anstatt nach innen zu schauen? Warum handelt diese Person so egoistisch? All diese und viele andere Dinge störten mich. Dann war ich wirklich bestürzt über mich, dass ich mich von diesen Dingen bewegen ließ. Ich wusste, dass ich mich eigentlich nur um meine eigene Kultivierung kümmern sollte. Ich wusste auch, dass man auf hoher Ebene von diesen menschlichen Handlungen unbewegt bleiben würde, aber es war wirklich schwer, diese Dinge zu sehen, wohl wissend, dass jeder sich kultivieren soll. Hierbei handelte es sich nicht um Menschen der alltäglichen Gesellschaft.

Dann redete eine Praktizierende mit mir, die sich sehr um meine Kultivierung kümmerte. Ich hatte ihr nichts davon erzählt, was ich gerade durchmachte, aber sie wusste genau, was sie mir sagen sollte. Sie erklärte mir, dass all diese Dinge, die mich störten und die Probleme, die entstanden waren, mir als ein Spiegel dienen würden. Sie würden sich zeigen, sodass ich nach innen schauen und etwas in mir ändern könnte. Ich war für diesen Hinweis so dankbar.

Der Meister sagte im Zhuan Falun:

"...wenn du deine Ebene erhöhen willst, musst du auf deine schlechten Gedanken verzichten und all deinen Schmutz wegschütten, damit du dich den Anforderungen der Maßstäbe jener Ebene angleichst, erst dann kannst du nach oben kommen." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1: Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht, Seite 43)

Ich erkannte, dass diese negativen Gedanken über andere mich auf einer niedrigeren Ebene hielten. Ich sollte mich nur um meine eigene Erhöhung kümmern.

Der Meister sagte im Zhuan Falun auch:

„Man darf dich nicht zur Kultivierung zwingen oder drängen. Du musst dich wirklich selbst erhöhen. Wenn du dich nicht erhöhen willst, kann niemand etwas tun. Die Grundsätze sind dir erklärt worden, das Fa ist dir auch erklärt worden, ..." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein, Seite 371)

Daher fühle ich sowohl Bedauern wie auch Barmherzigkeit für die Menschen, die in dieser Kultivierungsumgebung sind und sich nicht wirklich kultivieren und erhöhen. Dennoch ist es nicht meine Aufgabe, sie zu disziplinieren, noch sollte ich mich von ihren Handlungen beeinflussen lassen. Ich muss mich nur um meine eigene Kultivierung kümmern.

Xinxing-Pässe

Am Ende eines jeden Tages überdenke ich, wie ich mit den verschiedenen Situationen umgegangen bin, ob ich die Xinxing-Pässe überwunden oder nicht überwunden habe. Es gibt viele Beispiele für beide Fälle. Ich will ein Beispiel erwähnen, wo ich ihn nicht überwand und dann mit dem gleichen Pass konfrontiert wurde und ihn überwand.

Einmal kritisierte auf der Tournee ein Musiker eine unserer jüngeren Mitglieder. Ich weiß, ich sollte Wuwei (sich heraushalten) üben und nicht eingreifen, aber ich war wirklich wütend darüber, wie herablassend diese Person war und ich wollte für das jüngere Mitglied eintreten. Dieser Musikerkollege, der so kritisch war, beschimpfte mich dann und sagte einige sehr verletzende, respektlose Dinge. Anstatt, dass ich ihm einfach erlaubte, mir seine De (Tugend) zu geben, rächte ich mich. Angesichts meines Temperaments beherrschte ich mich gut im Vergleich dazu, wie ich früher gewesen war, aber es war nicht gut genug. Das, was diese Person sagte, ärgerte mich wirklich zutiefst. Ich war frustriert, beleidigt, verlegen, wütend und hatte so viele andere Gefühle.

Der Meister sagte im Zhuan Falun:

„Wenn du Nachsicht üben kannst, es im Herzen aber nicht lassen kannst, geht es auch nicht." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung, Seite 569).

Dieser Konflikt raubte mir meinen Verstand. Als ich weiter das Fa lernte und nach innen schaute, überlegte ich wirklich, was diese Person gesagt hatte und ich beschloss, es als Gelegenheit zu nehmen, um mich zu erhöhen. Daher sollte ich mich wirklich bei dieser Person bedanken.

Später auf der Tournee näherte sich mir diese Person erneut. Es ist lustig, weil sie meinte, dass sie nicht versucht hätte, respektlos zu sein und dann viele respektlose Dinge sagte. Alles, was ich tun konnte, war den verwirrten Zustand dieser Person zu belächeln und ihr zu sagen, dass ich mir mehr Mühe geben und es besser machen würde. Ich konnte wirklich nicht glauben, wie gut ich mit dieser Situation zurechtkam.

In der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz" sagte der Meister:

„Deshalb ist jeder Pass sehr schwer zu überwinden, du kannst ihn entweder überwinden oder ihn nicht überwinden; entweder gut überwinden oder nicht gut überwinden. Aber, wenn du ihn nicht gut überwunden hast, weißt du, dass es schmerzhaft ist, du weißt: Ich habe mich nicht gut kultiviert und bereue es, beim nächsten Mal werde ich mich gut kultivieren. Also nächstes Mal versuchst du wieder ihn zu überwinden, genau in diesem Zustand - entweder überwinden oder nicht überwinden -, übst du Selbstkritik. Wenn du ständig so handelst, bist du schon dabei, dich zu kultivieren. Wenn du jeden Pass schon gut überwinden könntest, dann bräuchtest du dich nicht mehr kultivieren;" (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04.-05.09.1998)

Diese Serie von Konflikten ist ein Beispiel, wie ich mit den Dingen besser umgehe, wenn ich mich kultiviere und das Fa gut lerne. Als dieser Pass erneut auftrat, überwand ich ihn und es fühlte sich an, als wäre ein riesiges Gewicht von meinen Schultern genommen worden. Dies war ein großer Meilenstein in meiner Kultivierung, weil ich nicht nur auf eine Weise handelte und dabei innerlich negativ dachte. Ich war von den Anschuldigungen dieser Person wirklich unberührt. Dieser Konflikt zeigte auch auf, wo ich einen Mangel hatte.

Der Konflikt war nicht nur eine Gelegenheit für mich, einen sehr genauen Blick auf mein Verhalten zu richten und mich als Musikerin zu erhöhen. Es diente auch als Spiegel, um Kritiken aufzuzeigen, die ich gesagt oder gedacht hatte. Später erkannte ich die Tatsache, dass es auch eine karmische Vergeltung war für die Male, in denen ich zu kritisch gewesen war oder schlechte Gefühle hegte gegenüber anderen wegen ihres musikalischen Könnens. Die ganze Situation lehrte mich so viel über Kultivierung und wie schwierig und tief gehend es ist, wirklich alle Fa-Prinzipien in die Praxis umzusetzen.

Erfahrungsaustausch

In Portland hatten wir einen Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern unseres Ensembles. Ich dachte viel darüber nach, was ich sagen wollte und verbrachte eine lange Zeit damit, die Rede so zu gestalten, dass sie wirklich meinen Kultivierungszustand zu diesem Zeitpunkt widerspiegelt.

Nach diesem Austausch machte unsere Gruppe ein Video für das chinesische Neujahr. Eine andere Musikerin benutzte meine Worte und redete darüber, wie schwer es für sie war, ein Teil von Shen Yun zu werden. Ich war so enttäuscht, dass diese Person mich nachmachte. Ich war wirklich zutiefst ärgerlich auf sie, obwohl ich doch wusste, dass ich mich nicht so fühlen sollte.

Dann lasen wir die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Philadelphia, USA, 2002", in der der Meister von der Zusammenarbeit der Praktizierenden sprach. Neben anderen wichtigen Punkten sagte er:

„Du hast eine gute Idee, die du dir ausgedacht hast, du trägst die Verantwortung für das Fa, es ist unwichtig, ob deine Idee oder deine Methode angenommen wird." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA, 30.11.2002).

Also entschied ich mich, diese negativen Gefühle loszulassen.

Im Zhuan Falun sagte der Meister:

„Ob man solche Sachen bei den persönlichen Vorteilen und bei den zwischenmenschlichen Konflikten leichtnehmen kann, ist die entscheidende Frage." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4: Verlust und Gewinn, Seite 218).

Es ist egal, wessen Idee es war. Wenn ich sie durch meinen Erfahrungsaustausch erreichen konnte und sie sich damit verbunden fühlte, sodass sie sich dem Dafa annähern konnte, sollte ich mich darüber freuen, anstatt wütend zu sein. Also änderte ich meine Gedanken.

Aufrichtige Gedanken aussenden

Als ich zu Shen Yun kam, machte ich beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken mit. Aber ich verstand nicht wirklich, was ich tat. Ich versuchte, positiv zu denken, aber meine Gedanken wichen ab. Plötzlich fand ich mich bei der Planung meines nächsten Trainings oder fragte mich, was ich an diesem Abend wohl essen sollte.

Ich konnte den tiefen Sinn der aufrichtigen Gedanken nicht begriffen, bis wir die Tournee starteten. Während der Tournee gab es Hindernisse und Hürden, die die Aufführung störten. Einmal funktionierten die Lampen nicht richtig. Während einer anderen Aufführung öffnete sich der Vorhang nicht zum richtigen Zeitpunkt. Kurz vor einer anderen Aufführung fiel unsere Pipa herunter und zerbrach.

Als ich danach aufrichtige Gedanken aussendete, hatte ich wirklich ein sinnvolles Ziel, für das ich meditierte. Ich dachte dann: „Bitte schick uns eine Pipa, sodass unser Orchester komplett ist oder lass die Lampen weiter funktionieren oder halte bitte diese negative Presse von uns fern." Sobald alle auf selber Wellenlänge waren und aufrichtige Gedanken aussendeten, konnte uns nichts stören.

Schließlich erkannte ich die Bedeutung und die Macht der aufrichtigen Gedanken.

Die heilende Kraft des Dafa

Ich habe mein halbes Leben lang Bass gespielt. Bevor ich zu Shen Yun kam, konnte ich meine Finger nicht geradebiegen, selbst wenn meine Hände entspannt waren. Sie waren genauso verbogen, wie eine bucklige Person nicht gerade stehen kann. Es sah aus, als würde ich immer eine Limonadendose festhalten. Sobald ich meine Finger streckte, zitterten meine Hände vor Anstrengung. Es war wirklich schwierig, diese Position zu halten. Ich war besorgt, bleibende Schäden an meinen Muskeln und meinen Gelenken verursacht zu haben und dass ich wegen des Musizierens ein schmerzhaftes Gebrechen erleiden würde.

Als ich mich kultivierte, halfen mir die Übungen sehr. Die erste und die fünfte Übung trugen vor allem dazu bei, die Muskeln in meinen Händen und Fingern zu entspannen. Jetzt kann ich meine Finger ohne Anstrengung geradebiegen. Früher hatte ich sehr viele Dehnübungen und Techniken ausprobiert. Nichts funktionierte, bis ich mich zu kultivieren begann. Es ist wirklich erstaunlich.

Zusammenfassung

Ich kam, um bei Shen Yun als Musikerin zu arbeiten, aber ich blieb, um mich zu kultivieren. Ich stehe hier nicht vor euch, weil ich außergewöhnlich bin. Das alles teile ich euch mit, weil ich vor vielen Schwierigkeiten stand, viele Eigensinne erkannt habe und noch viele Fortschritte zu machen habe.

Ich möchte gerne meinen Mitpraktizierenden für ihren Dienst an Shen Yun und für ihre Inspiration danken. Ich danke der Dame, die mir in Taiwan die Haare so schön hergerichtet hat; der Frau, die in Australien meine Hose genäht hat und allen, die gekocht und die Tickets verkauft haben; den Jüngern in New York, die unser Zuhause schön und bequem eingerichtet haben und dem Ensemble, mit dem ich unterwegs war.

Ich danke euch allen für alles! Am meisten bedanke ich mich aber bei Ihnen, Meister, für diese lebensverändernde Gelegenheit. Sie haben mir so viel gegeben!