59-jährige Laborantin berichtet über die Verfolgung, die sie erleiden musste, weil sie ihren Glauben nicht aufgab

(Minghui.org)

Hintergrund

Frau Sun Libin, 59 Jahre alt und Laborantin in der Petrochemischen Fabrik in Jiamusi, litt früher unter Migräne und Magenbeschwerden. Nachdem sie sich zur Kultivierung im Falun Gong (auch Falun Dafa) entschlossen hatte, profitierte sie sowohl körperlich als auch geistig davon. Weil sie DVDs mit der Erklärung der wahren Begebenheiten über Falun Gong verteilt hatte, wurde sie festgenommen und inhaftiert.

Frau Sun wurde im Jahre 2011 zu einer Gefängnisstrafe von 3,5 Jahren im Frauengefängnis von Harbin verurteilt. In Folge der Folter und der schlechten Lebensbedingungen im Gefängnis bekam sie Tuberkulose. Daraufhin wurde sie in das Gefängniskrankenhaus überführt und mehr als sieben Monate dort festgehalten. Das Gefängnis gewährte ihr keine Freilassung auf Bewährung aus gesundheitlichen Gründen.

Frau Sun Libin

Im Folgenden ist Frau Sun Libins persönlicher Bericht über die Qualen, die sie während der Haft erleiden musste.

Von der Polizei in Jiandong festgenommen

Am 22. Juni 2010 ging ich mit drei Mitpraktizierenden zur Polizei in Jiandong, um dort Unterhaltszahlung für das Kind eines Mitpraktizierenden zu beantragen, der in ein Arbeitslager gebracht worden war. Als wir die Polizeistation verließen, erschienen der Polizeichef Feng Kaidong und der Polizeibeamte Li Renpu und zogen mich zurück in das viere Stockwerk, wo sie mich anschließend durchsuchten. Sie beschlagnahmten mein Bargeld, mein E-Book und mein Mobiltelefon.

Dann versuchten sie, mir meine Haustürschlüssel wegzunehmen. Als ich mich dagegen wehrte, schmiss mich Li Renpu zu Boden und stellte seinen Fuß in meinen Nacken. Ich wäre beinahe daran erstickt und litt noch Monate danach unter Schmerzen im Nackenbereich. Nachdem sie mir schließlich die Schlüssel entnommen hatten, legten sie mir Handschellen an und brachten mich zur lokalen Stadtverwaltung. Dort bekamen sie meine komplette Anschrift. Wenig später plünderten sie meine Wohnung. Sie nahmen zwei Computer, eine Shen Yun DVD, 600 Yuan in bar, Falun Gong-Bücher und weitere persönliche Gegenstände von mir mit.

Von der Stadtverwaltung aus brachten sie mich zurück zur Polizeistation. Dort fesselten sie mich zusammen mit einer Mitpraktizierenden, an ein Einzelbett. Am darauffolgenden Tag brachten sie uns beide für eine Aufnahmeuntersuchung in das Krankenhaus der Stadt Jiadong, um uns danach in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiamusi zu bringen. Doch das Untersuchungsgefängnis verweigerte unsere Aufnahme, da unser Blutdruck zu hoch gewesen war. Daraufhin bestach Li Renpu den zuständigen Arzt mit 100 Yuan und er stimmte einer Aufnahme zu.

Inhaftierung und Verurteilung

Nur weil ich Falun Gong praktizierte, wurde ich festgenommen. Nach der Festnahme konnte ich fünf Tage lang weder essen noch trinken und war sehr depressiv. Des Weiteren bekam ich Fieber, das ganze 20 Tage anhielt. Ich konnte nicht schlafen und mein Herzschlag war ziemlich schnell. Binnen sieben Monaten verlor ich 20 Kilo. Ich war am Rande eines Zusammenbruchs. Am 21. Dezember 2010 eröffnete der Gerichtshof der Stadt Jiadong einen Prozess gegen mich. Außer meinen zwei Schwestern und meiner Mutter, war es niemandem erlaubt, an der Gerichtsverhandlung teilzunehmen. In der Verhandlung gaben sie bekannt, dass ich mit einer Gefängnisstrafe von drei bis sieben Jahren rechnen müsse. Zwei Wochen zogen ins Land, bis sie mir mitteilten, dass ich zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt worden war.

Dreieinhalb Jahre im Gefängnis

Am 26. Januar 2011 wurde ich in das Frauengefängnis der Stadt Harbin gebracht. Jedes meiner Kleidungsstücke wurde von Mitinsassen mit einem Aufnäher versehen, auf dem „schuldig“ stand. Ich wurde gezwungen, sehr lange Zeit auf einem kleinen Stuhl zu sitzen und Falun Gong verleumdendes Videomaterial anzuschauen. Während ich auf diesem kleinen Stuhl saß, musste ich meine Hände auf meine Knie legen und kerzengerade sitzen. Ich durfte mit niemandem sprechen und durfte den Stuhl nur verlassen, wenn ich auf Toilette musste oder es Zeit war, ins Bett zu gehen. Es hört sich vielleicht einfach an, auf einem kleinen Stuhl zu sitzen, doch es war wirklich eine fürchterliche Qual, so eine lange Zeit unbewegt auf diesem kleinen Stuhl sitzen zu müssen. Bei vielen Mitpraktizierenden bildeten sich durch diese Tortur Blasen am Gesäß.

Die Gefängnisaufseher nötigten die Mitinsassen dazu, ihnen bei der Folter und Gehirnwäsche von Falun Gong-Praktizierenden zu helfen. Diese Insassen bekamen jeden Monat 6 Kreditpunkte, wenn sie sich an der Verfolgung beteiligten. Wenn sie 100 Punkte zusammen hatten, konnten sie damit ihre Haftzeit um ein bis zwei Jahre verringern lassen. In Folge dieser Politik, war Insasse Du Xiaoxia bereit, sich an der Gehirnwäsche, der ich unterzogen wurde, zu beteiligen.

Meine Schwester besuchte mich am 3. Juni 2011. Sie sagte mir, dass sie mich gehen lassen würden, wenn ich versprechen könne, nie wieder Falun Gong zu praktizieren. Ich wollte diesen schrecklichen Ort verlassen und nach Hause gehen. Jede Sekunde im Gefängnis verging wie ein Jahr. Ich war entschlossen, diesen fürchterlichen Ort augenblicklich zu verlassen, doch konnte ich meinen Glauben nicht einfach aufgeben. Ich wusste doch, dass Falun Gong so gut ist. Also kam es wie es kam und meine Schwester musste mit Tränen in den Augen allein nach Hause gehen.

Im Gefängnis an Tuberkulose erkrankt

Im Mai 2013 fing es an, dass ich Husten bekam. Die Gefängniswärter schickten mich zur Untersuchung ins Gefängniskrankenhaus. Ohne auch nur irgendwelche Untersuchungsbefunde zu haben, injizierte mir der dort anwesende Arzt eine Flüssigkeit und gab mir Medikamente. Zwei Wochen später lag ich komplett isoliert von anderen in einem Krankenhauszimmer. Ich hatte Fieber und Schüttelfrost, bis mir der Arzt schließlich mitteilte, dass ich Tuberkulose hätte.

Meine Familie forderte bei der Gefängnisleitung meine krankheitsbedingte Freilassung auf Bewährung, sodass ich mich einer vernünftigen Behandlung unterziehen könne, doch verweigerten sie diese Aufforderung. Selbst nach Ablauf der Strafzeit, wurde ich weiterhin in diesem isolierten Raum festgehalten.

Nach Haftende erneut festgenommen

Am 21. Dezember 2013 war meine illegale Haftstrafe beendet, doch wollte mich die Polizei nicht nach Hause gehen lassen. Sobald ich das Gefängnis verließ, wurde ich von sechs Personen des lokalen Sicherheitskomitees in einen Kleinbus gezerrt. Meine Schwester und mein Sohn beobachteten diese absurde Szene und folgten dem Bus. Als die Polizei bemerkte, dass meine Schwester dem Bus folgte, riefen sie sie auf ihrem Mobiltelefon an. Meine Schwester sagte dem Polizisten: „Es ist illegal, meine Schwester erneut ohne jeglichen Grund festzuhalten, weil sie die ihr auferlegte Strafe bereits absolviert hat. Wohin bringt Ihr sie jetzt?“ Der Polizist legte auf und verweigerte jedes weitere Gespräch mit meiner Schwester.

Daraufhin folgte mein Sohn dem Bus bis zu einer Tankstelle und forderte die verantwortliche Person auf, mich unverzüglich gehen zu lassen. Sie sagten meinem Sohn, dass sie mich erst gehen lassen würden, wenn ich auf dem Polizeirevier ein Dokument unterschrieben hätte. Meine Schwester und mein Sohn gaben nicht auf und folgten dem Bus bis zur Polizeiwache. Dort ermahnten sie die Polizisten erneut, mich unverzüglich gehen zu lassen. Dank der unermüdlichen Unterstützung und Hilfe meiner Familie ließen sie mich schließlich gehen.

Ich hatte während der 3,5 Jahre Haft kein Einkommen. Die Polizei weigerte sich, mir eine Bescheinigung über meine Inhaftierung auszustellen, sodass ich keine Leistungen von meiner Firma in Anspruch nehmen konnte

Ähnlicher Artikel: Appell einer alten Mutter: Gebt mir meine Tochter zurück!