Persönlicher Bericht über neun Jahre Gefängnis und Folter (Fotos)

(Minghui.org) Herr Lang Qingcheng, 59 Jahre alt, war in den vergangenen 14 Jahren, in denen die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Gong verfolgt, insgesamt neun Jahre inhaftiert. In diesen Jahren wurde er immer wieder gefoltert und einer Gehirnwäsche ausgesetzt.

Herr Lang stammt aus der Stadt Donggang, Provinz Liaoning. Er berichtet: „Nachdem ich im Dezember 2000 festgenommen worden war, wurden mein Haus und mein Land vom Dorfkomitee konfisziert und ich erhielt keinerlei finanzielle Unterstützung. Meine Frau und mein Kind hatten kein Einkommen. Um die Schulgebühren für unser Kind zahlen zu können, war meine Frau gezwungen, eine große Geldsumme aufzunehmen. Sie musste oft zu verschiedenen Gefängnissen fahren, um mich besuchen zu können. Sie zog unser Kind unter großer Belastung und Härte alleine auf. Oft wurde sie von der Polizei bedroht. Ihr Gesundheitszustand litt darunter.“

Es folgt Herr Langs ausführlicher persönlicher Bericht über sein Martyrium in diesen 14 Jahren.

Erste Verhaftung und Verurteilung zu Zwangsarbeitslager

„Im Dezember 2000 planten mehrere Falun Gong-Praktizierende und ich, nach Peking zu gehen, um dort für Falun Gong zu appellieren. Wir wurden angezeigt, festgenommen und zur Xinghai Polizeistation in der Stadt Dalian gebracht.

Ich wurde 90 Tage im Untersuchungsgefängnis Yaojia inhaftiert, zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und kam in das Zwangsarbeitslager Dalian.

Gehirnwäsche mittels Lügen und Täuschungen im Zwangsarbeitslager Dalian

Die Arbeitslagerwärter versuchten alles Mögliche, um mich zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. Im März 2001 brachte Yu Mei vom Ganjingzhi Polizeidezernat in Dalian sechs Kollaborateure ins Arbeitslager, mit der Absicht, mich durch Täuschungen und Lügen zur Aufgabe des Praktizierens von Falun Gong zu bringen. Ich beharrte jedoch standhaft auf meinem Glauben.

Einmal erzählte mir Yu Mei, dass meine Eltern und meine Familie aufgrund einer Lebensmittelvergiftung zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus eingeliefert worden seien und dass ihr Zustand sehr ernst sei. Ich bat darum, meine Familie anrufen zu dürfen. Sie sagte, wenn ich einwilligte, Falun Gong aufzugeben, würde mir erlaubt werden, zu Hause anzurufen. Sie drohte mir, mich zu foltern, sollte ich mich nicht fügen. Sie forderte, dass ich den Meister [den Lehrer von Falun Gong, den die Praktizierenden respektvoll Meister nennen] vor seinem Portrait verleumdete und handgeschriebene Dokumente verfasste, in denen ich den Meister und Falun Gong verschmähen sollte.

Weil ich mir Sorgen um meine Familie machte, stimmte ich gegen meinen Willen einer „Umerziehung“ zu.

Als ich meine Familie anrief, erfuhr ich, dass sie schon lange außer Gefahr war. Yu Mei hatte mich hereingelegt. Ich bereute zutiefst, was ich getan hatte.

Zwei Monate später verlangte das Arbeitslager von mir, einen sogenannten „Gedankenbericht“ zu schreiben, um den Zustand meiner „Umerziehung“ zu überprüfen. Ich schrieb daraufhin eine feierliche Erklärung, in der ich meine Umerziehung widerrief. Diese gab ich dem Wärter Chang Wangqi. 12 weitere Praktizierende schrieben ebenfalls eine feierliche Erklärung mit dem Widerruf ihres Einverständnisses zur Umerziehung.

Am nächsten Tag wurden wir alle in Einzelzellen eingeschlossen und jeder wurde 24 Stunden lang einer Gehirnwäsche ausgesetzt.

Unmittelbar danach wurden wir in verschiedene Abteilungen gebracht und erneut separat eingeschlossen. Ich kam in die 4. Abteilung und wurde von vier Sträflingen streng überwacht.

Sklavenarbeit im Steinbruch im Guanshan Zwangsarbeitslager

Im August 2001 wurde ich in das Guanshan Zwangsarbeitslager im Kreis Changtu überführt. Der Leiter des Arbeitslagers hatte angeordnet, mich und 12 andere Praktizierende in einen großen leeren Raum zu bringen. Unsere Hände fesselten sie uns auf dem Rücken. Die Wärter drohten uns, uns mit Elektrostöcken zu foltern. Wir mussten die Nacht über auf dem Zementfußboden sitzen und durften nicht schlafen.

Am dritten Tag wurden wir alle gegen 3 Uhr morgens nach draußen getrieben. Wir wurden gezwungen, nur mit Hosen und Unterhemd bekleidet barfuß draußen unter freiem Himmel in der Hocke zu sitzen. Dort hockten wir bis gegen 7 Uhr morgens.

Ich musste drei Monate lang im Steinbruch arbeiten. Die Temperaturen im Steinbruch waren extrem hoch. Dort schuftete ich barfuß und nur mit Unterhemd und Hose bekleidet. Aufgrund der sengenden Sonne bekam ich am ganzen Körper Blasen. Über einen Monat lang hatte ich einen Sonnenbrand und war bis zur Unkenntlichkeit abgemagert.

Von Ende 2000 bis Mai 2002 war mein Körper geschwollen. Wegen der Feuchtigkeit in den Zellen bekam ich am ganzen Körper eitrige Krätze. Es juckte so sehr, dass ich nachts nicht schlafen konnte. Dies dauerte bis August an.

Im Juli 2002 wurde das Arbeitslager an den Stadtrand der Kreisstadt Changtu umgesiedelt. Von Juli bis Oktober war ich mit anderen Praktizierenden zusammen in einem Raum eingeschlossen. Wir waren verschiedenen Arten von Gehirnwäsche ausgesetzt und mussten von 7 Uhr bis nach 21 Uhr auf kleinen Hockern sitzend verharren.

Ab November wurden wir gezwungen, jeden Tag große Gesteinsbrocken zu transportieren, um den Hof zu befestigen.

Schocks mit Hochspannungselektrostöcken

Folternachstellung: Schocken mit Elektrostöcken

Einmal trat ein Praktizierender vor, um einen Sträfling davon abzuhalten, einen anderen Praktizierenden zu tyrannisieren, was dazu führte, dass er in Einzelhaft genommen wurde. Aus Protest gegen die unfaire Behandlung hörte ich auf zu arbeiten. Gegen 19 Uhr fesselten mir der Chefwärter Gao und Yang Fan meine Arme auf dem Rücken. Zwei Sträflinge halfen ihnen, mich festzuhalten. Die Wärter gossen rund um meinen Körper Wasser auf den Boden und schockten mich dann eine halbe Stunde lang mit einem 15.000 V Elektrostock. Der Strom war so stark, dass ich vom Boden hochschnellte und mich vor Schmerz hin und her wand. Mein Nacken, Rücken, meine Brust und die Achselhöhlen waren aufgrund der langanhaltenden Elektroschocks mit großen Blasen übersät. Die Schmerzen waren unerträglich. Dennoch schockten die zwei Wärter mich noch etwa sieben Minuten lang weiter, sodass ich danach überall Verletzungen hatte.

Zweite Festnahme: Verhör unter Folter

Am Abend des 09. Februar 2007 wurde ich ein weiteres Mal verhaftet. Beamte des Dadong Polizeidezernats folgten mir, als ich mit einem Auto Dafa Bücher, einen DVD Brenner und andere Geräte an Praktizierende verteilte. Die Mitpraktizierenden Yu Chune und Zhang Qinggui, die bei mir waren, wurden ebenfalls festgenommen. Die Beamten durchsuchten mich und nahmen mir 1.305 Yuan Bargeld ab, das ich bei mir hatte. Zhang Qinggui wurde um 3.000 Yuan Bargeld beraubt. Mein Lieferwagen und all meine Habseligkeiten im Wagen wurden konfisziert.

Auf dem Polizeidezernat drückten mich vier Beamte nieder und schlugen über 10 Minuten lang auf mich ein. Der Beamte Xu hielt mich auf einem Stuhl fest und fesselte meine Hände hinter dem Stuhl. Xu saß auf dem Tisch und trat auf meinen Kopf. Dann zündete er zwei Zigaretten an, die er mir beide in meine Nasenlöcher steckte. So war ich gezwungen, insgesamt vier Zigaretten zu rauchen. [Anmerkung der Redaktion: Falun Gong-Praktizierende rauchen aus Überzeugung nicht] Danach lief meine Nase ununterbrochen. Um 4 Uhr morgens brachte man mich in das Donggang Untersuchungsgefängnis.

Folternachstellung: Es werden Zigaretten in den Nasenlöcher gesteckt und der Mund dabei zugehalten

Erneute Gehirnwäsche im Weining Zwangsarbeitslager

Zhang Qinggui und ich kamen am 12. April 2007 zusammen in das Weining Zwangsarbeitslager. Man sperrte uns beide einen Monat lang in einen leeren Raum. Von 7 Uhr bis 21 Uhr - 14 Stunden lang - machten etwa acht Wärter in Schichten Dienst und zwangen uns, Falun Gong und den Meister verleumdende Videos anzuschauen. Dabei wiederholten sie dauernd die Täuschungen und Lügen der KPCh.

Nach einer Woche wurde ich von Zhang Qinggui getrennt. Tagsüber mussten wir Sklavenarbeit verrichten und nach Arbeitsende um 21 Uhr wurden wir zur Gehirnwäsche gebracht.

Heimlich vor Gericht gestellt

Anfang Oktober 2007 brachten uns Beamte vom Dadong Polizeidezernat zurück nach Donggang ins Untersuchungsgefängnis. Sie hatten vor, uns zu schweren Gefängnisstrafen zu verurteilen.

Zhang Qingguis und meine Verhandlung fand am 25. Dezember 2007 beim Gericht in Donggang statt. Niemand hörte uns zu, es gab auch keinerlei Verteidigung. Nach einer halben Stunde wurden uns die Urteile vorgelesen. Zhang Qinggui und ich wurden jeweils zu sechs Jahren illegaler Haft im Gefängnis verurteilt. Wir legten zwar beim Mittleren Gericht in Dandong Berufung ein, doch das Gericht bestätigte nur die ursprüngliche Verurteilung.

Verfolgung aufgrund persönlicher Vorteilsnahme

Im Mai 2008 kamen Zhang Qinggui und ich in das Dabei Gefängnis in Shenyang.

Am 12. Juni 2008 wurde ich in das Dongling Gefängnis in Shenyang verlegt. Dort musste ich wie ein Sklave arbeiten und Edelsteine festkleben. Dabei sind hohe Temperaturen erforderlich. Der Eisenstab muss sehr heiß sein, bevor die Edelsteine auf der Oberfläche aufgebracht werden können. Jedes Mal, wenn ich dies tat, wurden meine Hände verbrannt und es bildeten sich Blasen. Mit der Zeit bildete sich eine dicke Schicht Hornhaut auf meiner Hand. Nach sechs Monaten weigerte ich mich aus Protest gegen die Verfolgung, diese Sklavenarbeit weiter zu verrichten.

Am 06. Juli schloss mich Wärter Tian Kuncheng in einen Raum ein. Einige Sträflinge wurden angewiesen, mich zu überwachen. Ich musste zwei Tage und Nächte hintereinander auf einem Fleck in der Hocke sitzen, ohne mich bewegen zu dürfen. Ich durfte auch nicht schlafen. Immer wenn ich meine Augen schloss, schlugen mich die Sträflinge.

Nach zwei Tagen schwollen meine Beine an und ich fühlte mich benommen. Ärzte untersuchten mich und sagten, dass mein Blutdruck auf 220 angestiegen sei. Tian Kuncheng, der wusste, dass ich in einem labilen Zustand war, ließ mich Dokumente unterschreiben, die bestätigten, dass ich Falun Gong aufgeben würde. Ich war wirr im Kopf und unterschrieb. Als ich wieder bei Sinnen war, war ich extrem verzweifelt darüber.

Tian Kuncheng war begeistert, meine Unterschrift bekommen zu haben. Er sagte: „Ich bin dir sehr dankbar! Vorher war ich mir nicht sicher, ob ich zum stellvertretenden Gefängniswärter befördert werde. Wegen deiner `Umerziehung´, bin ich mir nun jedoch zu 80% sicher.“

Später erfuhr ich, dass das Dongling Gefängnis ihm einen „Verdienstorden dritten Grades“ verliehen und ihn mit 3.000 Yuan belohnt hatte. Zudem wurde er zum stellvertretenden Leiter der Gefängnisabteilung befördert worden.

Einmal kam Tian Kuncheng zu mir und freute sich hämisch: „Ich muss dir danken.“ Er erzählte, dass das Gefängnis zugestimmt habe, mein Strafmaß um drei Monate zu verkürzen. Er bat mich, mit ihm zu kooperieren. Ich wusste, dass er versuchte, mich zu ködern. Ich erwiderte: „Ich möchte nicht, dass meine Strafe verkürzt wird, ich werde nicht aufgeben.“

Ende Juli 2012 holte mich Tian Kuncheng in sein Büro. Er sagte zu mir, dass das Shenyang Gericht vorhabe, jemanden zu schicken, um zu bestätigen, dass ich Falun Gong wirklich aufgegeben hätte. Er sagte, er sei entschlossen, meine Strafe zu reduzieren und forderte mich nochmals auf, mit ihm zu kooperieren. Ich lehnte auch dieses Mal ab.

Am 26. Oktober 2012 schrieb ich eine feierliche Erklärung, dass das Dokument, das ich unter Zwang hatte unterschreiben müssen, null und nichtig war. Daraufhin warf mich Tian Kuncheng voller Wut in einen Raum, wo ich mich weder bewegen noch sprechen durfte. Zwei Sträflinge überwachten mich. Tian kam dort oft zu mir, um mir zu drohen und mich zu beschimpfen. Er versuchte, mich so weit zu bringen, dass ich Falun Gong aufgab, doch ich weigerte mich! Diesmal wurde ich sechs Monate lang gequält.

Vor gut einem Jahr, am 09. Februar 2013, kehrte ich schließlich nach Hause zurück."