Körperliche Untersuchungen und Blutproben – Sorge um die Gesundheit der Praktizierenden oder etwas anderes?

(Minghui.org) Falun Gong-Praktizierende, die in Zwangsarbeitslagern und Gefängnissen in China eingesperrt sind, werden oft zu körperlichen Untersuchungen und Blutentnahmen gezwungen, obwohl sie häufig von den Wärtern und Häftlingen auf verschiedene Art und Weise gefoltert werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden den Praktizierenden nicht mitgeteilt.

Zahlreiche Untersuchungen seit 2006 legen nahe, dass den Falun Gong-Praktizierenden ihre Organe geraubt wurden und immer noch werden.

Gemälde „Organraub“ (2007) aus der internationalen Ausstellung „Die Kunst von Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nachsicht“

Es folgen die persönlichen Berichte einiger Praktizierender über unfreiwillige körperliche Untersuchungen und/oder Blutentnahmen während der Haft.

Blutproben im Frauenzwangsarbeitslager Banqiao in Tianjin

2004 wurde ich in einen großen Raum im ersten Stock eines vierstöckigen Gebäudes im Frauenzwangsarbeitslager Banqiao in Tianjin gebracht, wo mir von Ärzten gegen meinen Willen große Mengen Blut entnommen wurden.

In den vier Jahren im Arbeitslager wurde ich viele Male körperlich untersucht und war ziemlich verwirrt, weil sich die Wärter um meine Gesundheit überhaupt nicht kümmerten. Erst viel später erfuhr ich von dem systematischen Organraub an Falun Gong-Praktizierenden. Ich hatte sehr viel Glück, dass ich diesem Arbeitslager entkommen bin!

Verdächtige Blutentnahmen im Frauengefängnis der Provinz Liaoning

Ich heiße Chen Yanli. Ich wurde von Mai 2005 bis Oktober 2010 im Frauengefängnis der Provinz Liaoning eingesperrt. Die Wärter folterten mich heftig und fügten mir Verletzungen an meinen Armen und Beinen zu, so dass ich lange Zeit in einem Rollstuhl verbringen musste.

Viele Male bat ich um medizinische Behandlung wegen meines schlechten Gesundheitszustands, doch die Gefängnisleitung lehnte meine Forderung ab. Sie weigerten sich, mich in ein Krankenhaus zu schicken. Andererseits nahmen sie mir oft Blutproben ab und manchmal zwangen sie mich zu gynäkologischen Untersuchungen.

Das war für mich sehr rätselhaft. Sie sorgten sich nicht um mein Leben, obwohl mein Zustand kritisch war, nahmen mir Blutproben ab und untersuchten mich gynäkologisch. Ich konnte einfach nicht verstehen, was eine gynäkologische Untersuchung mit meinen verletzten Armen und Beinen zu tun hatte?

Erst nach meiner Freilassung 2010 erfuhr ich von dem Organraub der KPCh. Ich glaube, dass meine Erlebnisse im Gefängnisse etwas mit dem Organraub zu tun haben.

Blutproben im Zwangsarbeitslager Huayuan in der Provinz Heilongjiang

Als ich im Zwangsarbeitslager Huayuan in der Provinz Heilongjiang eingesperrt war, wurde ich mindesten dreimal zu Blutentnahmen gezwungen. Die Nadel, die sie verwendeten, um mir Blutproben zu entnehmen, sah aus, als sei sie schon verwendet worden. Sie war nicht sterilisiert. Man sagte mir, dass diese Blutproben nur bei Falun Gong-Praktizierenden gemacht würden, doch kein einziger Praktizierender in dem Lager erhielt Resultate.

Praktizierende dreimal im Jahr zu Blutentnahmen gezwungen

Im August 2008 wurden 18 Praktizierende in das zweite Untersuchungsgefängnis Harbin gebracht. Sie wurden von Ärzten zu Blutentnahmen gezwungen, sobald sie dort ankamen.

Die Praktizierenden wurden später in das Zwangsarbeitslager Wanjia verlegt, wo ungefähr 70 weibliche Praktizierende eingesperrt waren. Eines Morgens Anfang 2009 brachten die Wärter alle Praktizierenden in einen Konferenzraum und nahmen jeder Praktizierenden Blutproben ab. Jedes Blutfläschchen wurde mit dem Namen der Praktizierenden versehen. Trotzdem erklärten die Wärter nicht, warum ihnen Blut entnommen wurden. Außerdem erhielten sie auch keine Untersuchungsergebnisse.

Im April 2009 wurden diese 18 Praktizierenden in das Zwangsarbeitslager Qianjin gebracht, wo bis zu 50 Praktizierende festgehalten wurden. Als die Ärzte uns wieder Blut abnehmen wollten, sagte eine der Praktizierenden: „Wir wurden bereits im Zwangsarbeitslager Wanjia Blutuntersuchungen unterzogen.“ Ein Arzt namens Liu antwortete: „Dieses Mal überprüfen wir das Blut in Bezug auf HIV.“ Trotz unserer Proteste nahmen sie uns gegen unseren Willen Blut ab.

Zu mehreren Blutentnahmen im Allgemeinen Krankenhaus der Bewaffneten Polizei Guangzhou gezwungen

Mehr als ein Dutzend Beamte des örtlichen Büros 610, der Staatssicherheitsabteilung und der Polizeiwache verhafteten mich, als ich am 15. September 2008 auf dem Weg zur Arbeit war. Ich wurde in ein Untersuchungsgefängnis gebracht, musste Fingerabdrücke abgeben und mich fotografieren lassen.

Als ich gegen diese Verfolgung protestierte ließ mich ein Wärter namens Liu sofort von mehreren männlichen Häftlingen umringen. Sie legten meine Hände und Füße in Handschellen und schlugen und stießen heftig auf mich ein. Wegen dieser Behandlung trat ich aus Protest in Hungerstreik. Sie folterten mich jedoch weiter, bis ich in einem kritischen Zustand war. Dann wurde ich in das Allgemeine Krankenhaus der Bewaffneten Polizei Guangzhou gebracht.

Der sechste Stock des Krankenhauses war speziell für Leute aus Gefängnissen, Untersuchungsgefängnissen und Arbeitslagern in der Provinz Guangdong eingerichtet. Obwohl ich im Krankenhaus war, wurde ich immer noch von Wärtern des Untersuchungsgefängnisses bewacht. Die medizinischen Angestellten kamen alle zwei Tage vorbei, um nach mir zu sehen. Die Krankenschwestern untersuchten jeden Patienten einmal pro Woche ab. Dabei wurde ich gezwungen, unter den Augen der männlichen Wärter meine Kleidung auszuziehen. Als Frau fand ich das sehr erniedrigend und fühlte mich unter starkem Druck.

Sechs Monate lang war ich im Krankenhaus eingesperrt. In dieser Zeit wurde ich zu vielen Blutentnahmen gezwungen. Niemand erklärte mir, warum sie mir das Blut abnahmen und ich erhielt auch nie Untersuchungsergebnisse. Als ich eine Krankenschwester fragte, warum sie mir mein Blut wiederholt abnahmen, antwortete sie, dass sie nur den Anordnungen Folge leisten würde.

Gezwungen zur körperlichen Untersuchung und Blutentnahme

Ich wurde am 8. April 2002 festgenommen und ein Polizist fragte mich: „Hatten Sie jemals eine Operation?“ Ich entgegnete: „Warum fragen Sie?“ Er antwortete nicht und ich wurde in jener Nacht um 23:00 Uhr in ein Untersuchungsgefängnis gebracht.

Im Winter 2002 informierte mich Wärter Zhao Chunman darüber, dass ich körperlich untersucht werden würde und er brachte mich in ein Büro. Drei Ärzte führten eine gründliche Untersuchung durch. Sie überprüften mein Herz, meinen Blutdruck, meine Augen und wollten meine Krankengeschichte wissen. Ich befand mich inmitten eines Hungerstreiks wegen der Verfolgung und war damals sehr schwach. Die Ärzte brauchten einige Zeit, um die Untersuchung zu beenden und sagten schließlich: „Sie können jetzt wieder zurückgehen.“

Ich wurde zu vier Jahren verurteilt und am 17. Januar 2003 in das Frauengefängnis Harbin gebracht. Als ich dort eingesperrt war, wurde ich wiederholt körperlich untersucht, mir wurde Blut entnommen und ich wurde geimpft. Als ich mich weigerte, mit den Wärtern zu kooperieren, wurde den Häftlingen befohlen, mich zu Boden zu drücken, so dass mir gegen meinen Willen Blut entnommen werden konnte und mir Spritzen verabreicht wurden.

Als ich 2006 freigelassen wurde, erfuhr ich vom Organraub an Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh. Immer, wenn ich an diese Zeit zurückdenke, gerate ich noch in starke Panik und Angst.

Im Drogenrehabilitationszentrum Harbin zu Blutentnahme gezwungen

Ich stamme aus der Stadt Daqing und wurde Anfang September 2001 in Peking festgenommen, als ich mich dort für Gerechtigkeit für Falun Gong einsetzte. Die Polizisten nahmen mich fest und ließen mich dann in das Drogenrehabilitationszentrum Harbin bringen.

Sobald ich dort ankam, fragte mich eine Wärterin, wie alt ich sei. Als ich ihr mitteilte, dass ich 56 Jahre alt sei, erwiderte sie sofort: „Stopp! In diesen Raum brauchen Sie nicht gehen. Warten Sie vor der Tür.“ Dann hörte ich, wie sie zu jemandem sagte: „Leute in diesem Alter brauchen wir nicht!“

Ich wurde trotzdem in dem Drogenrehabilitationszentrum aufgenommen. Als ich dort eingesperrt war, zwangen mich die Wärter mehrmals zu Blutentnahmen. Einmal nahmen sie mir eine Flasche mit 200 cm3 Blut ab, teilten mir jedoch nie die Untersuchungsergebnisse mit.

Verdächtige Untersuchung von Falun Gong-Praktizierenden im Frauengefängnis Shanghai

In der ersten Hälfte des Jahres 2003 wurde den im Frauengefängnis Shanghai inhaftierten Praktizierenden mitgeteilt, dass sie körperlich untersucht werden würden. Wir fanden heraus, dass das nur die Falun Gong-Praktizierenden betraf, denn die Strafgefangenen bekamen keine solche Mitteilung. Sie untersuchten jeden Teil meines Körpers. Die Ärzte nahmen mir Blut ab und untersuchten sehr genau meinen Urin, mein Herz, meine Leber, meine Nieren und meinen gynäkologischen Zustand.

Es gab mehr als 100 Praktizierende in diesem Gefängnis. Die Untersuchungen nahmen einige Tage in Anspruch. Wir wussten nicht, woher die Ärzte kamen. Die Wärter überwachten alle Praktizierenden und verboten uns, miteinander zu reden. Nach der Untersuchung wurden einige Praktizierende aus dem Gefängnis weggebracht. Ich weiß nicht, was dann mit ihnen passierte.

Wärter im Frauengefängnis Shanghai an meinen Augen interessiert

Aus einem Untersuchungsgefängnis wurde ich in das Frauengefängnis Shanghai gebracht. Bald nach meiner Ankunft erklärte ein Wärter, dass ich meine Augen untersuchen lassen müsste. Ich war deswegen ziemlich verwirrt und fragte nach dem Grund. Der Wärter behauptete, dass ich darum gebeten hätte. Ich fragte: „Wann? Meine Augen sind völlig in Ordnung. Ich brauche das überhaupt nicht!“ Trotz meiner Weigerung brachten sie mich gegen meinen Willen aus dem Raum, um mit mir auf einen Transport zur Augenuntersuchung zu warten. Nach zwanzig Minuten war das Fahrzeug noch immer nicht gekommen. Ich fragte mehrmals, warum sie wollten, dass meine Augen untersucht wurden. Sie sagten jedoch kein Wort. Als das Fahrzeug immer noch nicht gekommen war, brachten sie mich am Ende wieder zurück.

Als ich damals im Gefängnis eingesperrt war, wusste ich noch nichts über den Organraub durch die KPCh, nachträglich schaudert mir noch bei dem Gedanken, was hätte passieren können!

Vollständige körperliche Untersuchung

Im September 2002 wurde ich zu einer Blutentnahme und körperlichen Untersuchung gerufen, als ich im Zwangsarbeitslager Hewan in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei, eingesperrt war. Sie nahmen mir ein ganzes Fläschchen Blut ab, informierten mich danach jedoch nicht über das Untersuchungsergebnis.

An einem Tag Ende Oktober gegen 10:00 Uhr kam Wärterin Liu Yan in meine Zelle, als die Häftlinge zur Zwangsarbeit gerufen wurden. Sie sagte zu mir: „Es heißt, dass du wegen deiner Praktik keinerlei Krankheiten hast. Ich gebe dir heute eine besondere Gesundheitsuntersuchung. Wenn du keine Krankheiten hast, dann lasse ich dich frei. Ansonsten musst du eine Garantieerklärung unterschreiben.“ Ich erwiderte: „Ich habe keine Krankheiten.“ Sie und ein anderer Wärter brachten mich zu einem schwarzen Wagen und ließen mich in das Krankenhaus fahren.

In diesem Krankenhaus wurde mein Körper von einem Arzt gründlich untersucht. Er fragte mich, wie lange ich Falun Gong praktizierte und welche Krankheiten ich gehabt hätte, bevor ich mit dem Praktizieren anfing. Ich erzählte ihm, dass ich Tracheitis gehabt hätte, die erblich sei. Meine Mutter sei an einer Lungenkrankheit und mein Vater an einer Leberkrankheit gestorben. Ich hätte früher auch an Lungenentzündung und Leberentzündung gelitten. Als die Untersuchung vorbei war, sah ich, wie Liu Yan mit dem Arzt sprach. Sie sah verärgert aus, teilte mir jedoch kein Untersuchungsergebnis mit.

Als mein Sohn vor zwei Jahren krank wurde, ging er ins Krankenhaus und hatte nur einen Teil der Untersuchung, die ich im Gefängnis bekam. Mein Sohn bezahlte mehrere hundert Yuan für seine Untersuchung. Wenn ich bedenke, dass ich eine vollständige körperliche Untersuchung bekam, glaube ich, dass sie mindestens eintausend Yuan gekostet haben muss. Warum gab Liu Yan so viel Geld aus, um meinen Gesundheitszustand zu überprüfen, während sie mich verfolgte?

Schlussfolgerung

Im Juli 2006 veröffentlichten der ehemalige Staatssekretär für den Asien- und Pazifikraum, David Kilgour, und der Menschenrechtsanwalt David Matas ihren ersten unabhängigen Bericht mit dem Titel „Untersuchungsbericht zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden in China“. In dem Bericht hieß es: „Wir schlussfolgern, dass die chinesische Regierung und ihre Behörden in den zahllosen Teilen des Landes, insbesondere in den Krankenhäusern aber auch Haftanstalten und „Volksgerichtshöfen“, seit dem Jahr 1999 eine unbekannte, aber große Anzahl von Glaubensgefangenen von Falun Gong töten ließen. Gegen den Willen der Praktizierenden wurden ihnen ihre lebenswichtigen Organe, einschließlich Herz, die Leber, Niere und Augenhornhaut entnommen und zu hohen Preisen verkauft….“

Am 31. Januar 2007 veröffentlichten sie eine aktualisierte Version ihres Berichts, in dem es heißt: „Falun Gong-Praktizierende in Gefangenschaft werden systematisch Bluttests und Organuntersuchungen unterzogen. ... Zum anderen wird die Gesundheit der Falun Gong-Gefangenen auf vielfache Weise missachtet, es wäre nicht plausibel, dass die Behörden Blutproben und Organuntersuchungen als vorbeugende Gesundheitsmaßnahme durchführen.“ (http://www.dafoh.org/evidence/matas-kilour-report/)

David Matas bezeichnete dieses Verbrechen gegen die Menschheit als “eine neue Form des Bösen auf diesem Planeten”.