Nach 29 Tagen aus dem Gefängnis herausspaziert

(Minghui.org) Die Staatssicherheitsabteilung in meinem Ortsbereich führte am späten Nachmittag des 07. Juni 2012 eine breit angelegte Verhaftung von Falun Gong-Praktizierenden durch. Es wurden mehr als zehn Praktizierende festgenommen. Ich war eine von ihnen.

Ich dachte über die Lehren des Meisters nach und behielt sie in meinem Herzen. Ich erinnerte mich: „Ich bin eine Jüngerin von Meister Li Hongzhi. Ihr habt kein Recht, mich zu verfolgen.“ Ich gab nichts zu und weigerte mich, irgendetwas zu unterschreiben. Ich tat mein Bestes, um die Verfolgung durch das Böse abzulehnen und kooperierte nicht mit den Beamten.

Ich wurde an diesem Abend auf eine Polizeistation gebracht. Mit den Beamten, mit denen ich in Kontakt kam, sprach ich stets über die Tatsachen von Falun Gong. Anfangs war ich etwas unruhig. Allmählich konnte ich aber meine Angst eliminieren und den Beamten, die mich überwachten, erfolgreich helfen, aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angegliederten Organisationen auszutreten. Ich schlief in dieser Nacht nicht und sendete fortwährend aufrichtige Gedanken aus.

Bei Widerwärtigkeiten nach innen schauen

Am folgenden Abend wurde ich in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Als ich dort ankam, brach ich gleich in Tränen aus. Ich weinte nicht aus Angst, sondern weil ich nicht den Worten des Meisters gefolgt war und mich nicht gut kultiviert hatte. Ich hatte das Gefühl, mein schwankender Kultivierungszustand hatte dies ausgelöst und dass die Situation auch meine Familie schmerzte.

Nachdem ich aufgehört hatte zu weinen und mich beruhigt hatte, fragte ich mich: „Ich habe den Meister und das Fa in mir. Wovor fürchte ich mich denn? Vor nichts!“ Ich rezitierte ein Gedicht des Meisters:

Körper im Käfig gefangen, sei nicht traurig
Aufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten, das Fa ist da
Ruhig überlegen, wie viele eigensinnige Dinge noch da
Menschliches Herz abgelegt, Böses vernichtet sich selbst
(Li Hongzhi, „Sei nicht traurig“, 13. 01. 2004, in: Hong Yin II)

Ich beruhigte mich und begann nach innen zu schauen. Ich entdeckte viele Eigensinne, wie Übereifer, Angebertum, Neid, Eifersucht, Konkurrenzdenken und übertriebene Zuneigung zu Mitpraktizierenden.

Vor meiner Festnahme konnte ich jeden Tag einige Menschen dazu bewegen, aus der KPCh und den ihr angegliederten Organisationen auszutreten. Ich verteilte viel Material zur Erklärung der Tatsachen über Falun Gong. So fing ich an, mich für sehr fähig zu halten und schaute auf einige Praktizierende herunter, ohne es zu erkennen. Wenn ich mit Praktizierenden sprach, von denen ich annahm, sie hätten sich nicht fleißig kultiviert, war der Tonfall wirklich anders, so als würde ich über ihnen stehen. Obwohl ich später einsah, dass mein Tonfall nicht richtig war, unternahm ich nichts dagegen.

Ich bemerkte auch, dass ich eine der Koordinatorinnen gern hatte. Wir arbeiteten oft miteinander und ich brachte ihr leckeres Essen mit. Wenn ich sie nicht jeden Tag sah, fühlte ich mich unbehaglich. Ich verteidigte sie sogar, wenn andere Praktizierende sie kritisierten. Wenn ich ihre Mentalität, Dinge zu tun, sah, zeigte ich es ihr nicht auf, weil ich sie nicht aufregen wollte. Die Zuneigung zwischen uns, war einfach die Sentimentalität alltäglicher Menschen. Die Koordinatorin wurde ebenfalls festgenommen.

Ich begriff, dass ich bei meiner persönlichen Kultivierung in Rückstand geraten war. Obwohl ich jeden Tag das Fa lernte, schlief ich beim Lesen ein, und ich brauchte zwei oder drei Tage, um eine Lektion im Zhuan Falun zu Ende zu lesen. Ich achtete nicht darauf und dachte stattdessen fälschlich, es sei alles in Ordnung, solange ich jeden Tag ausging, um mit Menschen über Falun Gong zu sprechen. Ich vergaß völlig, dass es bei der Kultivierung darum geht, unsere menschlichen Eigensinne zu beseitigen.

Als der neue Vortrag des Meisters „Auf ´das eigene Herz erzeugt Dämonen‘ achten“ veröffentlicht wurde, las ich ihn. Ich dachte jedoch, der Meister spreche über andere Praktizierende, anstatt den Vortrag sorgfältig zu studieren und das, was der Meister sagte, auf mich selbst anzuwenden.

Als ich zurück dachte, erkannte ich, dass dies alles zu meiner gesetzwidrigen Festnahme beigetragen hatte. Ich beschloss, mich zu korrigieren und mein menschliches Denken zu beseitigen. Ständig rezitierte ich das Fa und sendete aufrichtige Gedanken aus.

Erklärung der wahren Umstände, um mein Umfeld zu berichtigen

Am zweiten Tag im Untersuchungsgefängnis sagte ich zu einer Wärterin: „Ich bin eine Praktizierende. Ich möchte die Übungen machen und aufrichtige Gedanken aussenden.“ Die Wärterin erwiderte: „Nein, das ist hier nicht erlaubt.“ Ich sagte: „Ich möchte Sie nicht in Schwierigkeiten bringen. Es ist das, was ich als Praktizierende tun muss. Sie können es Ihrer Vorgesetzten melden und wenn sie irgendwelche Fragen hat, führen Sie sie zu mir. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“ Die Wärterin war einverstanden.

Ich konnte aufrichtige Gedanken aussenden und praktizierte die Sitzmeditation. Ich war gut zu allen und half viele Male anderen. Ich ergriff jede Gelegenheit, um den Insassinnen die Fakten über Falun Gong zu erzählen. Es waren mehr als 30 Insassinnen mit mir zusammen eingesperrt und drei von ihnen wussten, dass Falun Gong gut ist. Alle anderen Insassinnen traten mit Erfolg aus der KPCh und den ihr angegliederten Organisationen aus. Mehrere Insassinnen verstanden die Tatsachen und glaubten nachhaltig, dass Falun Gong gut ist. Sie alle hatten viel Glück, ihre Strafzeiten wurden verkürzt und sie wurden vorzeitig entlassen.

Die leitende Wärterin kam am dritten Tag zu uns, um die Inhaftierten zu überprüfen. Sie sagte zu allen, sie sollten die Gefängnisregeln aufsagen und den sogenannten Berichts-Text. Als ich an der Reihe war, sagte ich nichts. Sie fragte mich: „Warum sagen Sie sie nicht auf?“ Ich sagte: „Mein Meister sagte zu uns, wir sollen nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht handeln.“ Sie sagte: „Okay, setzen Sie sich hin.“ Sie kritisierte und bestrafte jede Insassin, die die Regeln und die sogenannten Berichte nicht rezitierte, mich aber nicht. Ich begriff, dass das Böse, solange man in Übereinstimmung mit dem Fa denkt, nichts tun kann.

Am gleichen Nachmittag bat die leitende Wärterin mich, in ihr Büro zu kommen. Ich dachte: „Eine großartige Gelegenheit! Ich wollte ihr Falun Gong erklären und sie um ein Umfeld für das Praktizieren bitten.“ Als ich dort ankam, erinnerte sie mich an die Haftanstaltsregeln und bat mich, dieses und jenes nicht zu tun. Ich sagte ihr: „Wir sind keine Feinde. Ich möchte Sie nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich übe nur meine Glaubensfreiheit aus, indem ich praktiziere.“ Ich erzählte ihr die Fakten über Falun Gong und teilte ihr mit, welche großartigen Vorteile ich durch das Praktizieren hatte. Ich konnte sehen, dass sie mit dem, was ich sagte, einverstanden war. Sie sagte jedoch nicht sofort ja.
Ich bemerkte, dass ich angefangen hatte, lauter zu sprechen. Dabei bemerkte und erkannte ich, dass es mein Konkurrenzdenken war. Sofort sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um meine schlechten Gedanken zu beseitigen. Mittlerweile behielt ich fest im Gedächtnis, dass ich mit dem Bösen nicht kooperieren würde und lehnte die Verfolgung durch das Böse ab. Schließlich sagte die Leiterin ja zu allem, um was ich sie gebeten hatte. Ich durfte die Übungen machen und aufrichtige Gedanken aussenden. Ich brauchte nicht den Haftanstaltsregeln oder irgendwelchen Prozeduren von Berichterstattungen folgen. Sie hörte auch auf, mich zu behelligen.

Nach 29 Tagen spazierte ich heraus

Am fünften Tag sagten die Wärterinnen zu mir, ich solle einen Brief unterzeichnen, der meine eigentliche Haftzeit um 30 weitere Tage verlängerte, was ich aber verweigerte. Am zehnten Tag wurde ich in den Verhörraum gebracht. Ich weigerte mich immer noch, irgendetwas zu unterschreiben oder irgendetwas zuzugeben. Eine Wärterin sagte: „Sie können an Religionen oder Buddha glauben, doch sie dürfen keine Übungen praktizieren.“

Nach der Vernehmung war ich ein wenig beunruhigt, da ich nicht wusste, was sie als Nächstes versuchen würden. Eine Insassin, die Dinge in anderen Dimensionen sehen konnte, sagte: „Ich sah einen Mann neben dir stehen.“ Sie fuhr fort: „Ich habe einige übernatürliche Fähigkeiten. Ich kann einen Mann in einem Anzug neben dir stehen sehen.“ Ich dachte an den Meister. Ich bat sie, den Mann zu beschreiben. Der Mann, den sie beschrieb, war der gleiche, wie das Bild des Meisters im Zhuan Falun. Ich erkannte, dass dies ein Fingerzeig des Meisters war, um mich daran zu erinnern, keine Angst zu haben und er ermutigte mich. Der Meister war die ganze Zeit bei mir, sorgte sich um mich und schützte mich. Worte können meine tiefe Wertschätzung für die Barmherzigkeit des Meisters nicht beschreiben.

Am 20. Tag kamen die Wärterinnen wieder, um mich zu befragen. Ich weigerte mich, ihnen zuzuhören. Sie zeigten mir das Bild meiner Mutter und versuchten, mir zu drohen. Ich schaute es nicht an. Die Beamten waren erstaunt und sagten: „Sie ist wirklich stark!“ Am Ende sagten sie zu mir, sie würden mich zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilen. Ich sagte laut: „Ich erkenne ihre Verfolgung nicht an. Ich werde Beschwerde einlegen.“ Die Wärterinnen schrieben auf, was ich sagte. Als sie dabei waren zu gehen, fragte ich sie, ob sie mein Gesuch an die höheren Ebenen weiterleiten würden, sie bejahten, und dann gingen sie.

Ich kehrte in meinen Raum zurück und sendete aufrichtige Gedanken aus, um ihre Verfolgung zu eliminieren. Ich bat den Meister um Hilfe. In diesem Augenblick kamen mir die Worte des Meisters in den Sinn:

„Ihr wisst, dass bei einem, der wirklich krank wird, die Krankheit zu 70% an seiner Psyche und zu 30% an der Krankheit selbst liegt. Oft ist ein Mensch zuerst psychisch angegriffen, psychisch geht es ihm nicht mehr gut, er steht unter einer sehr schweren Belastung, sodass sich seine Krankheit rapide verschlechtert; oft ist das so. Ich erzähle ein Beispiel: Früher gab es mal einen Menschen, der an ein Bett gefesselt wurde. Man nahm seinen Arm in die Hand und sagte ihm, dass ihm das Blut abgelassen würde. Dann deckte man ihm die Augen zu und ritzte ihn am Handgelenk (dabei wurde ihm gar kein Blut abgelassen), der Wasserhahn wurde aufgedreht, und man ließ ihn das Wasser tropfen hören. Er glaubte, dass sein eigenes Blut tropfe, und nach einer kurzen Weile war dieser Mensch schon tot.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6, Kultivierungswahnsinn, Seite 325)

Ich spürte, wie mein Körper zitterte und erkannte sofort, dass dies ein Hinweis vom Meister war. Was mir begegnete, war alles falsch und ich sollte mich nicht fürchten. Stattdessen sollte ich es standhaft ablehnen. Hinterher war ich standhafter und konzentrierter. Ich rezitierte weiterhin das Fa, sendete aufrichtige Gedanken aus und erzählte den Menschen die Wahrheit über Falun Gong.

Am 29. Tag kamen Beamte von meiner örtlichen Polizeistation. Ich bat darum, nach Hause gehen zu dürfen. Sie sagten, sie würden mich gehen lassen, nachdem sie mich zur Staatssicherheitsabteilung gebracht hätten. Sie nahmen mich mit dorthin, und die Beamten erklärten, dass die Festnahmeanweisung von der Stadtregierung und nicht von der Staatssicherheitsabteilung ausgestellt worden war. Sie gaben mir eine lange, unsinnige Erklärung und versuchten, ihrer Verantwortung auszuweichen. Sie baten mich, sie nicht auf der Minghui-Webseite bloßzustellen. Ich begriff, dass die Fa-Berichtigung bis zu diesem Stadium vorangeschritten ist und dass das Böse nichts tun konnte.
Und so spazierte ich unter der barmherzigen Fürsorge und der Kraft von Falun Dafa mit aufrichtigen Gedanken und aufrichtigen Handlungen aus dem Gefängnis heraus. Der Meister und das Fa leiteten mich an und halfen mir während dieser Schwierigkeiten.

Vielen Dank, verehrter Meister.