Pensionierte Armeeangestellte fordert Entschädigung für unrechtmäßige Verhaftungen (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Frau Wu Li, Oberstleutnant im Ruhestand, verklagt die Staatssicherheitsabteilung Chengdu, nachdem sie am 4. September 2013 wegen des Praktizierens von Falun Gong festgenommen und einen Tag lang in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesperrt worden war. Frau Wu fordert Entschädigung für die ungerechtfertigte Festnahme und Inhaftierung. Außerdem verlangt sie das Geld und die persönlichen Dinge zurück, die die Polizei bei der Festnahme mitgenommen hat.

In ihrer Strafanzeige beschrieb Frau Wu, dass sie zuerst zu zwei Krankenhäusern zur Untersuchung gebracht worden sei. Dabei sei es zu einem Kampf mit Polizisten gekommen, wodurch sie Verletzungen auf der Stirn und an anderen Körperteilen davongetragen habe. Danach habe man sie in die „Rechtserziehungsanstalt“ Chengdu gesperrt, ein „schwarzes Gefängnis“ und eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo die Behörden Gewalt anwenden und die Praktizierenden foltern, um sie zum Aufgeben ihres Glaubens zu zwingen.

Bei ihrer Freilassung habe sie bemerkt, dass ihr Haus durchsucht worden war. Zwei Wochen später seien ein paar unbekannte Männer zu ihr gekommen und hätten sie belästigt. Eine ganze Woche lang sei sie von drei Menschen Tag und Nacht verfolgt worden, wo immer sie auch hinging. Auch einige ihrer Freunde seien festgenommen und von der Polizei verhört worden.

Die Nachricht nach außen bringen

Während der Haft erfuhr Frau Wu von anderen über den Horror, der sich in der Gehirnwäsche-Einrichtung abspielte, wie z.B. mit Drogen versetztes Essen, wodurch mindestens sieben Inhaftierte gestorben waren. Ihre Körper waren daraufhin von der Bereitschaftspolizei abgeholt und gegen den Willen ihrer Familien verbrannt worden. Den Angehörigen wurde damals Geld von den Behörden bezahlt, damit sie schwiegen.

Nach ihrer Entlassung aus der Gehirnwäsche-Einrichtung dachte Frau Wu: „Das ist falsch. Ich muss den Mund aufmachen und die Menschen wissen lassen, was passiert ist.“ Frau Wu meinte auch, dass „die Einrichtung abgeschafft werden sollte und die Menschen, die die Gehirnwäsche durchführen, zur Verantwortung gezogen werden sollten.“

Obwohl Frau Wu frustriert ist über den Mangel an Verantwortlichkeit und dass sie von den Behörden keine Antwort auf ihre Beschwerden bekam, blieb sie positiv. „Eines Tages werden die Verfolger aus tiefstem Herzen verstehen, dass sie das Gesetz verletzt haben, indem sie gute Menschen verfolgten. Und auch die breite Öffentlichkeit wird verstehen, dass das kommunistische Regime Verbrechen begangen hat. Zu dem Zeitpunkt wird es für das Böse keinen Raum mehr geben, sich zu verstecken und Gerechtigkeit wird wieder zutage treten.“

Eingesperrt, weil sie Shen Yun Performing Arts sehen wollte

Die letzte Festnahme war die vierte von Frau Wu. Bevor sie in Rente ging, war Frau Wu zwei Mal über ein Jahr eingesperrt gewesen und konnte zwei Jahre lang nicht reisen.

Als sie 2010 Tickets für Shen Yun Performing Arts in Hongkong kaufte, wurde sie zum dritten Mal verhaftet und für acht Tage in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Jinhua gesperrt. Dadurch verlor sie ihre Arbeit als leitende Angestellte.

„Bai Yongkang, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung, erklärte mir, dass der Besuch von Shen Yun die nationale Sicherheit Chinas gefährde“, berichtete Frau Wu. Weil mehrere Stücke von Shen Yun die Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische Regime zeige, ist das Tanzensemble in Festlandchina nicht erlaubt.

Nach ihrer Freilassung ging sie zur Polizeiwache und zum Büro 610, um einen rechtskräftigen Haftbefehl zu fordern. Doch die Behörden „fanden alle möglichen Ausreden, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen“, so Frau Wu. Beispielsweise „war der Name ‚Büro 610‘ vom Türschild heruntergekratzt worden und man musste sehr genau schauen, um die Farbreste an der Glastür zu entziffern. Der Beamte, der mich empfing, weigerte sich, mir seinen Namen und seine Position zu nennen. Später fand ich heraus, dass es der stellvertretende Leiter des Büros war, Luo Yixiang.

„Zuerst bestritt er, der Polizei befohlen zu haben, mich zu verhaften. Als ich darauf bestand, dass sie die Verantwortung für die Dinge, die sie gemacht hatten, übernehmen sollten, brach es aus ihm heraus: ‚Ich werde Sie sofort festnehmen, wenn Sie weitersprechen ...!‘“, erinnerte sich Frau Wu.

Am nächsten Tag ging Frau Wu zur Bezirksregierung von Wuhou und traf Fu Xiaolin, den Leiter des dortigen Büros 610. Sie schilderte, dass Fu stolz zu ihr gesagt hätte: „Ich habe meinen Familienangehörigen gesagt, falls sie Falun Gong praktizieren, würde ich mich sicher gegen sie wenden.“

Trotz der erhaltenen Drohungen suchte Frau Wu weiterhin auf legalem Wege nach Gerechtigkeit. „Als ich verhaftet worden war, zahlte meine Familie 500 Yuan an Liu Xiaokang, den Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung Jinhua. Liu erklärte mir, er würde das Geld bei meiner Freilassung zurückgeben. Doch einen Monat nach meiner Rückkehr, hatte ich das Geld immer noch nicht. Ich rief ihn mehrmals an und er begann, mir zu drohen. Zum Schluss gab er das Geld schließlich zurück, nachdem ich mich über ihn beim Büro 610 beschwert hatte.“

Frau Wu fuhr fort: „Als ich mit verschiedenen Regierungsbeamten sprach, fragten sie mich immer wieder, ob ich Falun Gong praktizieren würde. Ich erklärte ihnen: ‚Ich bin nicht verpflichtet, einer Einzelperson oder einer Organisation zu berichten, was ich glaube‘. Was die als Regierungsbeamte machten, hat mich wirklich enttäuscht.“

Entschuldigung von der Firmenleitung

Nach ihrer Festnahme 2010 wurde ihr Arbeitgeber von den örtlichen Behörden unter Druck gesetzt, sie zu entlassen. Doch ihre Wichtigkeit in der Firma machte die Entscheidung sehr schwierig. Zum Schluss beschloss Frau Wu, die Firma freiwillig zu verlassen. Einer der Hauptinvestoren der Firma lud sie später zum Essen ein und entschuldigte sich mehrmals bei ihr.