Den Wunsch, sich selbst zu bestätigen, durchbrechen
(Minghui.org) Als ich begann, Falun Dafa zu lernen, war ich jemand, der sehr selbstbewusst war, immer eine eigene Meinungen hatte und sie normalerweise nicht änderte, auch wenn die anderen andere Vorschläge hatten. Ich fand meine Entscheidungen immer richtig. Oft wurde ich auch darin bestätigt, dass meine Entscheidungen richtig gewesen waren, deshalb wurde mein „Selbstbewusstsein“ auch noch verstärkt. Im Alltag trug ich allein die Verantwortung im Haushalt, dadurch wurde ich auch stark und selbstständig. In der Anfangsphase der Verfolgung wurde der Umgebung zur Kultivierung ernsthaft geschadet. Ich hörte allerdings nicht blind auf die anderen und dadurch konnte ich viele Störungen vermeiden und profitierte so von diesem Charakterzug.
In den letzten Jahren allerdings erkannte ich durch die Erhöhung in der Kultivierung Probleme in meinem Zustand. Ich fand, dass mein Herz von einer dicken Schicht Materie eingehüllt war und ich an der Außenwelt kein Interesse hatte, egal wie ich mich auch kultivierte. Der Zustand war offensichtlich nicht harmonisch, barmherzig und vernünftig. Ich machte mir Sorgen, warum ich keine Barmherzigkeit hatte, an die anderen zu denken. Was war diese Kälte, die ich bei mir spürte?
Durch eine vernünftige Suche fand ich ein falsches „Ich“ in meinem Raum, das mich selbst schützte. Aufgrund dessen Existenz konnte ich mich der „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ nicht hundertprozentig angleichen, sondern nur mit Bedingung. Wenn Probleme auftauchten, konnte ich mich nicht sofort ändern, sondern nur mit Widerwillen und passiv.
Dieses falsche „Ich“ war ein wahres Hindernis in meiner Kultivierung. Es führte mich unbewusst leicht in den Egoismus der alltäglichen Menschen. Ich erkannte, dass aufrichtige Gedanken und das Bewahren von diesem „Ich“ nicht gleich sind. Ich betrachtete diese Angelegenheit ernsthaft und bemühte mich, mich selbst loszulassen.
Der Meister sagte:
„Menschen haben Buddha-Natur. Gleichzeitig haben Menschen auch Dämon-Natur. Die Dinge, die Menschen ohne moralischen Kanon und Disziplin getan haben, sind auf die Dämon-Natur zurückzuführen. Die Kultivierung zum Buddha dient dazu, deine Dämon-Natur zu beseitigen und deine Buddha-Natur zu kräftigen.“ (Li Hongzhi, „Buddha-Natur und Dämon-Natur“, 26.8.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Ich erkannte, dass das egoistische „Ich“ eine Verkörperung der Dämon-Natur und unmoralisch ist. Sich selbst loszulassen, kräftigt die Buddha-Natur und ist etwas, was ein Kultivierender unbedingt erreichen muss.
1. Durch das Nach-innen-Schauen die Wurzel des falschen „Ich“ finden
1996 lernte ich Falun Dafa kennen. Da meine Eltern früher buddhistische Laienbrüder waren und an vielen Qigong-Kursen teilgenommen hatten, wurde ich mehr oder minder über die Außergewöhnlichkeiten im Qigong-Kreis informiert. Am Anfang meiner Kultivierung las ich das Buch „Zhuan Falun“ in eins durch und fand die Grundsätze vom Falun Dafa super! Wenn man an Falun Dafa glaubt, dann bekommt man De, wenn man schikaniert wird. Außerdem muss man auch keine Medikamente einnehmen, somit wird man auch die Unannehmlichkeit der Medikamenteneinnahme los. Das war für mich wirklich eine gute Nachricht, da ich von klein auf von den anderen schikaniert wurde, sehr krank war und mit Medikamenten gequält wurde. Durch die Zurede meiner Eltern fing ich an, das Fa zu lernen. Ich nahm am Neun-Tage-Seminar teil und lernte die fünf Übungen. Jedoch konnte ich meine Xinxing nicht erhöhen, geschweige denn nach innen schauen. Als viele Probleme auftauchten, hörte ich nicht auf die barmherzigen Hinweise meiner Eltern, sondern bestand auf meiner eigenen Meinung; so hörte ich langsam mit der Kultivierung auf.
Dank der Barmherzigkeit des Meisters konnte ich 1998 an einer großen Gruppenübung in unserem Gebiet teilnehmen. Ich war erstaunt über die großartige Übung in der Gruppe und kehrte danach wieder zurück in die Umgebung der Kultivierung. Ich fand danach, dass viele meiner Erkenntnisse oberflächlich gewesen waren und wollte gern an der Veranstaltung der Verbreitung des Fa, am Fa-Lernen und an der Gruppenübung teilnehmen. Damals hatte ich das Gefühl, dass ich mich sehr schnell erhöhte, und dass die tieferen Erkenntnisse in der Kultivierung schnell wie eine Raketenfahrt waren. Obwohl ich nicht viel Zeit für das Lernen des Fa nutzte, hatte ich beim Erkennen keine Hindernisse. Ich ging trotz hohen Fiebers zur Arbeit und nahm keine Medikamente ein, glaubte nicht an Krankheiten, und wurde schnell wieder gesund. Als ich Mücken an meinem Arm Blut saugen sah und sie immer dicker wurden, dachte ich ans Zurückzahlen des Karmas und tötete sie nicht. Eines Tages erzählte mir ein Kollege, dass jemand bei meinen Vorgesetzten Schlechtes über mich geredet hatte. Ich lächelte ein bisschen und betrachtete es als nichts. Einmal sagte mir ein Kollege: „In der Überprüfung der Arbeitsleistung unserer Firma standest du an der zweiten Stelle, aber dir wurde keine Prämie ausgezahlt.“ Er wollte, dass ich mit dem Leiter darüber reden sollte, jedoch lächelte ich und ging nicht hin. Ich fand mein Erleuchtungsvermögen gut und bekam ein bisschen Frohsinn.
Durch tiefere Kultivierung erkannte ich, dass dieses „Ich“ während der Verfolgung seit über zehn Jahren verstärkt worden war. Am Anfang machte ich nichts und sagte auch nichts darüber, was die anderen gemacht und gesagt hatten, später erkannte ich im Fa, dass ein Kultivierender seinen eigenen Weg gehen musste. Mit der Zeit wurden die Worte „ich finde, ...“ ein Spruch von mir. In einem Austausch wies mich ein Praktizierender darauf hin, dass diese Worte einen tiefen egoistischen Faktor aufzeigen würden und beseitigt werden sollten. Am Anfang debattierte ich noch mit ihm, später erkannte ich wirklich die Unaufrichtigkeit in dem Spruch.
Durch das Lernen des Fa und vernünftiges Nachdenken fand ich, dass dieses „Ich“ ein Zustand der Gedanken ist, den die Lebewesen im Prozess von „Entstehen, Bestehen, Verderben und Vernichten“ im alten Kosmos erworben hatten, um sich selbst zu schützen. Dieser Zustand enthält menschliche Erfahrungen, Analysen, Gefühle und Zuneigungen und entsteht im Verlauf des Lebens nach der Geburt. Da dieses „Ich“ auf einer begrenzten Basis entsteht, führt es zu Hindernissen beim Erkennen. Lebewesen können daher nicht in einen größeren Raum eintreten und begrenzen sich selbst. Dieser Gedanke zeigt sich durch viele falsche Zustände an der Oberfläche der Kultivierung: Man ist auf eigene Meinungen eigensinnig, will immer die anderen überzeugen; man redet gern über Erkenntnisse, nicht über die wahre Kultivierung und wenn man Fehler bei anderen in der Kultivierung sieht, schaut man nicht nach innen.
Dieser Zustand zeigt sich in folgenden Verhaltensweisen: Man debattiert und redet sehr gern, hat Geltungssucht und verachtet die anderen; man beschwert sich bei Unausgeglichenheit im Herzen, ist auf das Verhalten der anderen eher neidisch, das man persönlich nicht mag; man freut sich, wenn die eigene Meinung von den anderen anerkannt wird; man fühlt sich besser und anders als die anderen; man respektiert die anderen nicht und achtet sogar nicht darauf, den Meister und das Fa zu respektieren; man achtet nicht auf die Kleinigkeiten im Verhalten und es fehlt an Freundlichkeit und Lächeln, und man redet sehr direkt und achtet nicht auf die Gefühle der anderen.
Außerdem erkannte ich, dass der Egoismus daher kommt, dass man immer siegen will und zeigen will, dass man unantastbar ist. Das ist vollkommen menschlich. Der erste Gedanke ist, dass „ich“ richtig liege. Dieser Zustand führt schwer zu Barmherzigkeit und Harmonie, geschweige denn dazu, an die anderen zu denken.
Als ich bis hierher geschrieben hatte, bemerkte ich wirklich, dass es dringend ist, diesen schlechten Gedanken loszulassen. Es ist erst wahre Erhöhung und Kultivierung, wenn man die aufgetauchten Eigensinne ordentlich beseitigt. Wenn man egoistische Gedanken hat, ist man nicht im Fa und nicht dem Fa angeglichen. So ist keine Kultivierung! Wie ernsthaft Kultivierung doch ist! In dem Moment erkannte ich die Gefahr dieses Eigensinns. Ich erkannte die wahre Natur von mir selbst und wollte mich wirklich verbessern und dem Fa angleichen.
2. Das Fa gewissenhaft lernen und den Egoismus beseitigen
Der Meister sagte:
„Nur wenn man das Fa lernt, sein Herz kultiviert und zusätzlich die Übungen als Methode zur Vollendung macht, verändert man sich wirklich grundsätzlich, erhöht seine Xinxing und auch die Ebene. Das ist die wahre Kultivierung.“ (Li Hongzhi, „Was ist Kultivierung“, 03.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Ich fand endlich die Antwort, warum ich mich nicht grundsätzlich ändern konnte. Es lag daran, dass ich beim Lernen des Fa nicht wirklich im Fa verschmolzen war und mich nicht solide kultivierte.
Als ich erkannte, dass das Denken an die anderen durch die solide Kultivierung und durch gute Taten angereichert wird, bemerkte ich plötzlich, dass ich mich in der Tat nicht solide kultiviert und nicht auf mein Verhalten im Alltag geachtet hatte. Nicht an die anderen zu denken, ist fehlende Barmherzigkeit. Man ist nicht barmherzig, da man eigensinnig auf sich selbst ist und die Gewohnheit hat, nicht mit den anderen zusammenzuarbeiten. Die fehlende Barmherzigkeit ist die direkte Widerspiegelung der negativen Seite eines Lebewesens. Ich erkannte, dass man sein Selbst unbedingt loslassen und Barmherzigkeit entstehen lassen muss, wenn man sich kultivieren möchte.
Bei meiner späteren Kultivierung fing ich an, stets auf meine Gedanken zu achten, mich nicht nur um mich selbst, sondern mich auch um die anderen zu kümmern. Manchmal dachte ich beim Autofahren, dass ich so wenig wie möglich hupen sollte, da es die anderen erschreckt und es dadurch Unsicherheiten hervorrufen würde. (Anmerkung der Übersetzerin: In China hupt fast jeder und es ist nicht so selten wie in Deutschland.) Ich töte zu Hause kein Ungeziefer mehr, sondern wickle sie in Papier und werfe sie weg. Ich debattiere so weit wie möglich nicht mehr, und im Verhalten achte ich auf die Gefühle der anderen. Langsam wurde ich im Herzen harmonischer und bemerkte immer deutlicher die Barmherzigkeit.
Durch viel Fa-Lernen, erkannte ich langsam die Fa-Grundsätze in dieser Hinsicht und meine Änderungen in den Gedanken und im Verhalten führten zur Änderung meiner gesamten Kultivierung. Momentan ist mein Gesicht rosarot, mein Körper leicht und meine Gedanken sind schnell. Im alltäglichen Leben und bei der Arbeit kann ich fast alles erledigen und habe oft außergewöhnliche Weisheiten, was ein Dafa-Kultivierender erreichen soll. Da ich mehr an die anderen denke, wurden die Beziehungen zwischen meinen Kollegen, Freunden und mir harmonischer.
3. Schlusswort
Durch die Erhöhung der Ebenen in der Kultivierung erkannte ich sehr tief die Heiligkeit und Ehre eines Kultivierenden. Ich bedanke mich beim Meister, dass er mir durch verschiedene Methoden barmherzig und unablässig Hinweise gibt. Ich traue mich nicht, beim Fa-Lernen, beim Üben, beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken und bei der Errettung der Lebewesen nachlässig zu sein. Oft erkannte ich den Inhalt hinter den Worten des Fa, die der Meister erwähnt hat. Das Gefühl, im Fa verschmolzen zu sein, ermöglicht mir während des Lernens des Fa und während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken oft eine sehr gute Konzentration. Ich überwinde „mich selbst“, deshalb beharre ich beim Austausch mit anderen Praktizierenden nicht mehr auf meiner eigenen Meinung und debattiere nicht mehr. Ich habe keine Geltungssucht und bin immer harmonisch im Herzen. Wenn die anderen Prachtzierenden andere Meinungen haben, kann ich sie verstehen und bin tolerant zu ihnen. Ich verbrenne aus dem Herzen heraus Raucherstäbchen für den Meister, schütze die Bücher des Falun Dafa und drucke Informationen über die wahren Umstände der Verfolgung gewissenhaft aus. Ich trat in einen Zustand, in dem ich jetzt klare Gedanken und einen starken Haupturgeist habe.
Das eigene Erkennen und die eigene Veränderung ist für jeden Kultivierenden ein Prozess, sich dem Dafa anzugleichen. Wenn ein Kultivierender einen sehr starken Wunsch hat, sich selbst zu bestätigen, begrenzt er sich in einer kleinen Welt und kann nicht in noch größere Kosmen und Himmelskörper eintreten. Dieses „Sich selbst Bestätigen“ ist wie ein unsichtbares Netz, das die Kultivierenden fesselt. Lass uns diese Fesseln durchbrechen, an die anderen denken und in die schöne selbstlose Ebene eintreten.
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