Ottawa: Protestkundgebung vor der chinesischen Botschaft gegen die 15-jährige Verfolgung von Falun Gong

(Minghui.org) Falun Gong-Praktizierende führten am Mittag des 17. Juli eine Kundgebung vor der chinesischen Botschaft in Ottawa durch, um der 15-jährigen Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu gedenken. Sie forderten die Partei auf, diese beispiellose und unmenschliche Unterdrückungskampagne zu beenden.

Der ehemalige Parlamentsabgeordnete David Kilgour spricht bei der Kundgebung gegen die Verfolgung in Ottawa

Appell für die Freilassung eines Vaters

Paul Li ist kanadischer Staatsbürger und wohnt in Toronto. Als Falun Gong-Praktizierender erzählte er in seiner Rede die persönliche Geschichte seines Vaters, der die Vorteile des Praktizierens von Falun Gong erfahren hat, wie auch die Brutalität und Ungerechtigkeit der Verfolgung.

Es war Teil seiner Bemühungen, Hilfe von der kanadischen Regierung zu ersuchen, um seinen Vater, Li Xiaobo, aus einem Gefängnis in Sichuan zu befreien.

Li erzählte, wie sich das Temperament seines Vaters und seine Gesundheit verbessert hatten, nachdem er im Jahr 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hatte. Angeleitet von der Lehre Wahrhaftigkeit - Barmherzigkeit – Nachsicht gab sein Vater das Rauchen und andere schlechte Angewohnheiten auf und bemühte sich, das Interesse anderer vor seine eigenen zu stellen.

Einer der Kollegen von Lis Vater sagte einmal zu ihm: „Dein Vater ist der tugendhafteste Mann, den ich je getroffen habe".

Als die Verfolgung im Jahr 1999 begann, war sie begleitet von einer massiven Propagandakampagne, die den Hass gegen Falun Gong in China schüren sollte. Damals fing Li Xiaobo an, Artikel zu schreiben, die die Öffentlichkeit über die wahren Hintergründe der Verfolgung aufklärten.

Er wurde im Jahr 2005 festgenommen und einem geheimen Gerichtsverfahren unterzogen. Innerhalb einer knappen halben Stunde wurde er zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Dort war er sehr harten Bedingungen und schwerster Folter ausgesetzt. Im Frühjahr 2012 ließ man ihn wegen seiner schweren Verletzungen frei; er hatte die meisten seiner Zähle verloren und war auf einem Auge fast blind.

„Die Wärter erlauben den Praktizierenden nicht zu schreien, wenn sie geschlagen werden, so schlagen sie brutal auf den Hals, den Magen oder den Bauch der Praktizierenden", sagte Li weiter.

Li sagte, dass sein Vater im Winter dazu gezwungen worden war, nackt und barfüßig in kaltem Wasser zu stehen und im Sommer wurde er gezwungen, ruhig in einem dunklen und feuchten Raum voller Wanzen, Fliegen und Mücken zu stehen. „Sobald er sich an einem Mückenstich kratzte, wurde er geschlagen", erzählte er.

Im April dieses Jahres wurde Li Xiaobo erneut verhaftet; sein Sohn fürchtet um seine Sicherheit. Li sagte: „Mein Vater wird immer noch in einem örtlichen Gefängnis festgehalten und sein Gesundheitszustand verschlechtert sich."

Generalsekretär von Amnesty International in Kanada: Die Verfolgung hätte nicht geschehen dürfen.

Alex Neve (zweiter von rechts), der Generalsekretär von Amnesty International Kanada und David Kilgour (dritter von rechts), der ehemalige Staatssekretär für Asien-Pazifik, unterstützt persönlich die Kundgebung.

Alex Neve, Generalsekretär von Amnesty International Kanada, merkte in seiner Rede an, dass der Anlass der Kundgebung in der Tat ein düsterer war. „Jubiläen können festliche, triumphale Momente, aber auch sehr düstere, traurige Momente sein. [Es wäre schön,] wenn wir uns doch heute nur aus ersterem Grunde versammeln könnten", sagte er.

„Wir haben uns schon so viele Male und an so vielen Orten auf dem Parliament Hill, vor der chinesischen Botschaft und in den Gemeinden in Kanada versammelt, denn dies ist eine traurige und düstere Zeit. Inzwischen dauern die unerbittlichen Menschenrechtsverletzungen bereits seit 15 Jahren an. Unzählige Falun Gong-Praktizierende erleben seit 15 Jahren Repression und Unterdrückung. 15 Jahre willkürliche Verhaftungen und illegale Inhaftierungen. 15 Jahre weit verbreitete Folter. Und 15 Jahre, in denen Frauen, Männer und junge Menschen aufgrund der Folter in der Haft in China sterben mussten.

„Auch nur ein Tag dieser Misshandlungen ist skandalös und nicht hinnehmbar. 15 Jahre dieser Misshandlungen sind eine gigantische Krise, die eine Quelle von Scham und Peinlichkeit für Menschen auf der ganzen Welt darstellt, die sich um Menschenrechte kümmern. Deshalb sind wir heute hier, um noch einmal eine sehr starke Botschaft an die chinesische Regierung zu übermitteln, dass diese Verfolgung ein Ende haben muss. Dieses Vorgehen, das vor 15 Jahren nie hätte begonnen werden dürfen, muss zu einem Ende kommen."

Er fuhr fort: „Wir als Kanadier sind natürlich besonders besorgt, denn dies ist nicht nur eine Geschichte, die sich um die halbe Welt erstreckt. Es ist eine Geschichte, die im Laufe dieser 15 Jahre direkte Auswirkungen und Konsequenzen gehabt hatte, sehr persönliche, traurige Auswirkungen für die kanadischen Bürger und die kanadischen Einwohner. Wir wissen, dass in diesen 15 Jahren Kanadier inhaftiert und gefoltert wurden. Ich denke sehr stark an meine erste Konfrontation, wirklich an das kanadische Schicksal dieser Verfolgung. Ich traf Professor Kunlun Zhang, als er freigelassen wurde und schließlich nach Kanada zurückkehren konnte. Er teilte seine schrecklichen Geschichten von der Verfolgung, der Unterdrückung und der Folter mit."

„Wir wissen, dass es Familienmitglieder der kanadischen Bürger und Ortsansässige gibt, die jetzt gerade leiden. Paul Li, ein kanadischer Staatsbürger, ist weiterhin in großer Angst und Sorge um das Schicksal seines Vaters, der in China wegen seiner Zugehörigkeit zu Falun Gong inhaftiert wurde."

„Amnesty International und Menschenrechtsorganisationen auf der ganzen Welt unterstützen Sie mit dieser sehr einfachen Botschaft. Es ist Zeit für ein Ende der Unterdrückung und der Niederschlagung. Es ist nun an der Zeit, die Menschenrechte durchzusetzen. Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Menschenrechte aller Menschen in ganz China, die Falun Gong praktizieren, nicht verletzt, sondern respektiert und gewahrt werden und an jeder Ecke und in jeder Weise geschützt sind. Alle unsere Stimmen müssen auf dieses gemeinsame Ziel hin vereint bleiben."

David Kilgour: Der Organraub in China ist beispiellos

David Kilgour, Kanadas ehemaliger Staatssekretär für Asien-Pazifik, und David Matas, ein bekannter Menschenrechtsanwalt, führten eine unabhängige Untersuchung zu den Vorwürfen des Organraubs in China durch. Herr Kilgour kam, um die Kundgebung zu unterstützen und sagte: „Der Organraub in China ist auf der ganzen Welt beispiellos, weil die Organe von Gefangenen bezogen werden, deren Leben beendet wurde, um ihre lebenswichtigen Organe für kommerzielle Zwecke zu bekommen. Die Ärzte gegen den Organraub (Doctors Against Forced Organ Harvesting, kurz DAFOH) haben bereits öfter darauf hingewiesen: „Dieses Verfahren erschüttert das Fundament der medizinischen Ethik. Es provoziert die Frage: Darf man absichtlich ein Leben opfern, um ein Leben zu retten?“

Er fuhr fort: „Viele Menschen auf der ganzen Welt haben sich bereits der DAFOH-Kampagne angeschlossen. Im November des vergangenen Jahres unterzeichneten beispielsweise 1,5 Millionen Menschen aus 50 Ländern die DAFOH-Petition an das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte, für ein Ende des Organraubs. Im März dieses Jahres waren sich das Europäische Komitee für Wirtschaft und Soziales und das Europäische Parlament bezüglich der Verurteilung der 'skandalösen' Organbeschaffungspraktiken Chinas einig.

„Im April haben die Transplantationsgesellschaft und die Erklärung der Depotbank-Gruppe von Istanbul einen offenen Brief an Chinas Xi Jinping über „die korrupten Praktiken von Ärzten und Beamten, die von hingerichteten Gefangenen illegal Organe bekommen, um sie an wohlhabende ausländische Patienten aus der ganzen Welt zu verkaufen" verschickt.

Er endete mit dem Satz: „Was wir heute tun, wird in China und auf der ganzen Welt von Männern und Frauen aus Gewissensgründen unterstützt."