Nationaler Rundfunksender in Italien: Parlamentarisches Symposium über Transplantationsethik sammelt Ideen für legislatives Handeln im Kampf gegen Organraub (Foto)
Rai News, ein wichtiger Sender und nationale Rundfunkanstalt im Besitz des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen in Italien, veröffentlichte am nächsten Tag darüber einen Bericht.
In diesem Bericht wird Senator Romani zitiert, der statuiert, dass ein Gesetz zum Kampf gegen Organraub in Vorbereitung sei. Außerdem glaubt er, dass die beste Methode zur Beendigung des Organraubs beizutragen, die sei, zu überwachen und schwere Geldstrafen zu verhängen.
Bildschirmfoto des Online-Artikels, den Rai News veröffentlicht hat |
Es folgt eine Übersetzung aus dem Italienischen des Artikels „Gegen den internationalen Handel mit Organen: Recht darauf, gerettet zu werden, aber nicht um jeden Preis“.
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„Ich werde nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken, hüten werde ich mich aber davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.“ – Zitat aus dem Eid des Hippokrates. Das erste Nationale Symposium zu Transplantationsethik fand in Rom, Italien, statt..
Von Carla Toffoletti, 12. Juli 2014
„Haben Sie gefragt, woher die Organe stammen?“
„Das Einzige, das ich weiß, ist, dass ich jetzt meine Kinder großziehen kann“, erklärte ein Patient, der gerade von einer Organtransplantation aus China zurückgekommen war, gegenüber Dr. Jacob Lavee, einem israelischen Arzt am größten Krankenhaus im Mittleren Osten. Es ist das Sheba Klinikum in Tel Madical Hashomer.
Das erste nationale Symposium für Transplantationsethik wurde in Rom eröffnet. In der Kammer der Delegierten (Haus des Zweikammern-Parlaments) traf die Ärzteschaft mit politischen Kreisen zusammen, um konkrete Antworten zu finden, wie man den internationalen Organhandel stoppen kann. Sie besprachen auch das Kernproblem der Ethik in einer Gesellschaft … das Recht auf Leben und die Unversehrtheit der Menschen, die von nicht ethischen Praktiken und neuen Formen des „Kannibalismus“ bedroht sind.
Laut Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) wird ein Fünftel der 70.000 Transplantationen weltweit durch den Kauf und Verkauf von Organen durchgeführt. WHO fordert die Länder deshalb auf, dringend Maßnahmen zum Schutz der Ärmsten und der am meisten verwundbaren Gruppen zu ergreifen und sie mehr zu schützen angesichts des Problems des internationalen Handels mit menschlichen Geweben und Organen.
Diese Thematik betreffend stimmte vor vier Monaten der Senat einer Resolution zu, die die Regierung anweist, gegen die erzwungenen Organtransplantationen in China vorzugehen, die von dem Menschenrechtsanwalt David Matas verurteilt wurden. Matas war 2010 wegen seiner Untersuchungen des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden für den Friedensnobelpreis nominiert worden.
Patienten aus Europa sowie aus anderen Ländern reisen zu Organtransplantationen nach China, weil dort die Wartezeit nur ein bis zwei Wochen beträgt, während in Europa die übliche Wartezeit für Transplantationen mehrere Jahre umfasst.
Zehntausende transplantierte Organe haben keinen rechtlichen Ursprung. Wie von Zeugen und bestätigten Beweismaterialien aufgezeigt werden konnte, stammen sie von politischen Gefangenen, die ihnen gegen ihren Willen entnommen wurden. Im Juli 2006 veröffentlichten David Matas und David Kilgour (ehemaliger kanadischer Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum) einen 140 Seiten langen Untersuchungsbericht, der zu dem „bedauerlichen Schluss kam, dass die Anschuldigungen wahr sind“.
China präsentiert mit dem „Transplantationstourismus“ eine makabere Einzigartigkeit auf der Weltbühne. Dieses Problem dürfte auch etwas mit uns zu tun haben. Gesundheitstourismus wurde in zivilisierten Ländern bei uns in den westlichen Ländern ins Leben gerufen, wo man angefangen hatte, Organe für diejenigen zu kaufen, die es sich leisten konnten.
Es gibt gut strukturierte Organisationen, vergleichbar mit denen des Kinder- und Sklavenhandels, wo viele Beteiligte, vom Vermittler (Zwischenhändler) bis zu den Ärzten, die die Organtransplantationen durchführen, miteinbezogen sind.
„Wir müssen die Welt dringend auffordern, hier zu handeln“, sagt Senatorin Ivana Simeoni, Mitglied der Kommission für Gesundheitswesen. „Wir haben es geschafft, eine Resolution zu beschließen, die die Diplomaten aller Länder der Europäischen Union auffordert, in China einzuschreiten, wo Menschen wegen ihrer Organe umgebracht werden.“
Ein Gesetzesentwurf, unterschrieben von Senator Maurizio Romani, Vizepräsident der Kommission für Gesundheitswesen, geht noch einen Schritt weiter, um den Organhandel zu stoppen, bevor er noch komplizierter wird.
„In diesem Gesetz wird die Gleichwertigkeit von Verbrechen des Handels mit menschlichen Organen zu Transplantationszwecken mit dem Verbrechen des Menschenhandels hergestellt”, erläutert Romani. „So werden alle Beteiligten zu Schuldigen, die Spender, die Organisatoren, die Chirurgen, die die Transplantationen durchführen, und sogar diejenigen, die die Organe kaufen.”
Senator Romani, von Beruf Arzt, bevor er Politiker wurde, sagt, dass er den Organhandel durch Überwachung stoppen wolle. Da es sechs Jahre dauert, um den Organhandel zu unterbrechen, forderte er in dem Gesetzesentwurf, die Strafe von 8 auf 22 Jahre zu erhöhen, um dem Tatbestand des Komplotts bei Organhandel zu bekämpfen.
Romani: „Die Kommission für Gesundheitswesen stimmte dem Gesetzesentwurf einstimmig zu. Das Rechtskomitee schob seine Zustimmung noch auf, weil es meine Meinung hören wollte. Es wird einige Änderungen geben, doch die Zustimmung wird am 24. Juli erfolgen.“
Es reicht nicht, nur Gesetze zur Verhinderung des Organhandels zu erlassen. Solange es Angebot und Nachfrage gibt, wird sich nichts ändern. Wir brauchen eine kulturelle Revolution, um die Nachfrage durch ein Spendersystem auszulöschen. Alessandro Anselmo, Belegarzt der UOC Transplantationschirurgie an der Policlinico Tor Vergata Universität in Rom, erklärt es: „In Italien ist es beruhigend, dass es ein offizielles System (zur Organspende) gibt, das nach sehr speziellen Regeln abläuft und perfekt funktioniert.“
Alles dreht sich um die Spender, es gibt keine Transplantation ohne die Spender. Aber wer sind die potentiellen Spender? Diejenigen, bei denen der Gehirntod durch eine Kopfverletzung, Gehirnblutung oder ischämische Hypoxie diagnostiziert wurde. „Die Diagnose des Gehirntods muss sicher sein“, verlangt Alessandro Anselmo deshalb.
Die Zustimmung zur Organspende ist aufhebbar und die Familienangehörigen werden gebeten, sich an der Entscheidung zu beteiligen. Wir erkennen keine stillschweigende Zustimmung an.
In unserem System gibt es keine Bevorzugung und auch keinen Geldfluss. In Italien kann jedoch nur jeder Dritte das Benötigte erhalten. Auf der Warteliste für Transplantationen stehen 9.000 Menschen. Der Prozentsatz der Spenden in Italien liegt bei 22 Prozent, das ist etwas höher als der Durchschnitt in Europa, der 16.9 Prozent beträgt. Die meisten von uns bekommen jedoch Transplantationen von Leichen. Es ist sehr selten, Organe von lebenden Spendern, wie es im Spendersystem in Amerika praktiziert wird, zu erhalten. Sogar in Europa ist der Prozentsatz niedrig.
Was es in Science-Fiction gibt, ist bei uns vielleicht schon passiert. Es kann sein, dass in Zukunft immer mehr Menschen Organe benötigen und dass andere Verbrechen begangen werden. Es gibt in Europa und Amerika strenge Vorschriften, doch es liegt in der menschlichen Natur, Vorschriften zu übertreten. Aus diesem Grund wird es äußerst wichtig sein, den Organhandel zu verurteilen und der medizinischen Ethik die Treue zu halten.
Die Erklärung von Istanbul wurde 2008 angenommen, doch diese Vorschriften werden noch nicht von allen Ländern anerkannt. Mit der Globalisierung hat sich alles verändert und es gibt verschiedene Möglichkeiten, Organe zu bekommen. Wir wissen, dass es hinter den Organtransplantationen einen großen Geldfluss gibt. 2005 räumte China den Organraub an den zum Tode verurteilten Gefangenen ein. China respektiert die Spender nicht, weil es sie tötet. 2007 hatte China ein Gesetz zur Steuerung von Transplantationen erlassen, doch dieses Gesetz wurde nicht durchgeführt.
Im letzten November traf sich die internationale Transplantationsgesellschaft mit dem Gesundheitsminister in China und forderte China auf, die erzwungene Organentnahme zu stoppen. Das Ergebnis war jedoch, dass China im März 2014 einfach die freiwilligen Spenden in den Pool mit den erzwungenen Spenden zusammenfasste. Wir müssen dieses Verbrechen stoppen.
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