Meine Erfahrungen bei der Koordinationsarbeit für die Teilnahme an der Thanksgiving Parade in Chicago - Teil II
Vorgetragen auf der Fa-Konferenz im Mittleren Westen der USA 2014
(Minghui.org)
Teil I: http://de.minghui.org/artikel/80179.html
Eine weitere Parade erobert die Herzen der Zuschauer
Im Jahr 2011 schenkten uns die Mitpraktizierenden von Kalifornien ihren großen Dekorationswagen. Auf dem Anhänger war eine große Lotusblume aufgebaut, sie war wunderschön dargestellt. Die Zeitung Chicago Tribune berichtete von der Parade und brachte Fotos von dem Festwagen der Falun Gong-Praktizierenden. Endlich hatten wir unseren eigenen Dekorationswagen! Weil die Mitpraktizierenden in Kalifornien den Wagen sehr geschickt dekoriert hatten, brauchten wir viel Zeit, um alles wieder abzubauen. Denn manchmal nahmen wir auch an anderen Paraden teil und mussten den Wagen dem Thema entsprechend dekorieren. Weil die meisten jüngeren Dafa-Praktizierenden arbeiteten, übernahmen hauptsächlich einige ältere Praktizierende diese Arbeit. Im Jahr 2013 entschlossen wir uns, den Wagen neu zu gestalten, weil die große Lotusblume schon zwei Jahre lang benutzt worden war. Nach einigen Diskussionsrunden waren wir uns einig, einen Torbogen zu errichten.
Eigentlich wollte ich mich nicht daran beteiligen, sondern diese Arbeit einfach einigen erfahrenen Mitpraktizierenden überlassen. Aber kurz nach Beginn der Dekorationsarbeit beschwerte sich schon ein Mitpraktizierender bei mir und meinte, dass der Torbogen ungleich gemacht worden sei, das obere Teil sei schwer, das Fundament dagegen zu leicht. Als Zugfahrzeug diente ein kleiner LKW Jahrgang 1989, war er für dieses Gewicht geeignet? Eine Achse meines Autos wurde einmal verbogen, als wir das Fahrzeug mit Informationsmaterialien überladen hatten. Ich war sehr besorgt. Weil die beteiligten Mitpraktizierenden verschiedener Meinung waren, wandte ich mich an drei andere Praktizierende, um die Sicherheit zu überprüfen. Sie meinten alle, dass das Material zwar zu schwer, die Sicherheit dennoch nicht gefährdet sei. Falls ich nicht sicher sei, könne man den Bogen mit zwei Stahlstangen befestigen. Ich leitete diesen Vorschlag an den Dafa-Verein weiter. Wir waren uns einig, dass wir die große Lotusblume als Ersatz nehmen würden, falls wir es bis zum darauffolgenden Nachmittag 16 Uhr nicht geschafft haben sollten.
Einen Tag vor dem Erntedankfest traf ich schon am frühen Morgen am Ort ein. Einige lokale Mitpraktizierende kamen ebenfalls, um zu helfen, den Torbogen einzuladen, der eigentlich um 12 Uhr kommen sollte. Aber er kam erst um 16 Uhr an, als es schon zu dämmern begann. Das Montieren war noch nicht fertig. Der Motor, die Elektrosäge und ein Holzstück, alles war bereitgestellt. Nach dem Plan sollten wir ab 16 Uhr auf die alternative Dekoration umstellen. Aber die Mitpraktizierenden hatten schon mehrere Tage für diese neue Herausforderung gearbeitet. Als ich das ganze Material am Boden sah, fiel es mir schwer zu sagen: „Jetzt hören wir damit auf!“ Sogar jetzt noch sagten mir Mitpraktizierende, dass dieser Aufbau zu gefährlich sei. Ein gewissenhafter Mitpraktizierender hatte jedoch schon Stahlstäbe für das Befestigen des Torbogens gekauft.
Zu dieser Zeit erschien auch der Koordinator. Im Herzen freute ich mich und dachte: „Wenn er da ist, brauche ich mir keine Sorge mehr zu machen.“ Doch kurz darauf ging er wieder weg. Ein Praktizierender zersägte mit der Motorsäge gerade einen Holzstamm. Der Torbogen war schon sehr schwer, und man musste noch ein Holzstück darauf legen. Ich wurde unruhig. Alle Scheinwerfer des Wagens wurden angemacht. Außerdem kauften wir noch einige dazu. Obwohl es schon dunkel war, mussten wir bis in die Nacht hinein durcharbeiten, wenn wir es schaffen wollten. Ich fühlte mich im Herzen unsicher. Nach der Schätzung eines Mitpraktizierenden würde der Torbogen über 450 Kilogramm wiegen. Die Frage kam auf, ob die Sicherheit wirklich gewährleistet war. Wir beschlossen, die Arbeit am nächsten Morgen fortzusetzen, denn die ganze Dekoration musste auch noch montieren werden.
Ich hatte das Gefühl, dass dies schon fast über meine Grenze ging, und bat den Meister um Hilfe. Am Ende fand der zuständige Mitpraktizierende für den Dekorationswagen eine Methode, sodass es ein Dutzend Praktizierende tatsächlich schafften, den schweren Torbogen auf den Festwagen zu heben.
Am Morgen des Erntedankfestes kam ich um 6:00 Uhr zu unserem Umzugswagen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Um halb sieben begann schon die Aufstellung für die Parade. Doch wir konnten unseren Wagen nicht starten, obwohl wir am Abend zuvor alles getestet hatten. Sollte das ein Hinweis auf eine Gefahr sein? Oder war es eine Störung? Der Umzug sollte im Fernsehen live übertragen werden, falls etwas passieren würde … Ich ließ diese negativen Gedanken nicht weiter zu, sondern bat die Mitpraktizierenden, aufrichtige Gedanken auszusenden. Endlich konnte unser Umzugswagen gestartet und eingereiht werden. Jetzt erschienen auch andere Mitpraktizierende. Außer dem Torbogen waren auch andere Dekorationen noch nicht fertig montiert.
Als wir die Wolken montieren wollten, war nicht einmal ein Nagel zu finden. Ich konnte mein Temperament nicht mehr zügeln und rief einem Mitpraktizierenden zu: „Fahr schnell welche kaufen!“ Aber viele Geschäfte waren am Erntedankfest geschlossen. Als der Praktizierende mit dem Taxi dort ankam, sah er, dass das Geschäft erst um 10 Uhr öffnete. Er hatte keine andere Wahl, als wieder zurückzufahren. Eigentlich hätte ich in diesem Moment ruhig und gefasst bleiben und ihn nicht, ohne zu überlegen, sofort einkaufen schicken sollen. Kurz darauf fanden wir andere Nägel, um die letzten Dekorationen anzubringen. Es tat mir hinterher so leid, dass ich meine Xinxing nicht hatte bewahren können, ich war sogar noch ärgerlich gegenüber dem Mitpraktizierenden geworden, der mir immer stillschweigend geholfen hatte, obwohl er noch nicht lange praktizierte.
Mit Hilfe der aufrichtigen Gedanken aller Mitpraktizierenden schafften wir schließlich die ganze Parade. Unser wunderschön dekorierter Umzugswagen mit der Lotusblume und der Wolke um den Torbogen stellte eine Paradiesszene in der Menschenwelt dar, die die Zuschauer sehr bewunderten. Die elegant gekleideten Praktizierenden präsentierten darauf die anmutigen Falun Dafa-Übungen.
In diesen letzten Jahren, in denen ich mich an den Paraden beteiligte und sie koordinierte, kamen viele meiner Eigensinne zum Vorschein. Damals sagten manche, dass ich geizig sei. Mit dieser Behauptung war ich nicht ganz einverstanden. Weil mein mangelndes Selbstwertgefühl und mein Neid sehr stark zum Vorschein kamen, erkannte ich diese Unzulänglichkeiten dann selbst, auch wenn es mir andere nicht aufzeigten. Ich bemerkte, dass meine Fähigkeit, Leiden zu ertragen, und meine Toleranz sehr begrenzt waren. Während ich mein Ego immer mehr ablegen konnte, erkannte ich allmählich, dass ein Zuständiger für Dafa-Projekte über eine große Toleranz verfügen sollte. Bis heute habe ich immer noch viele menschliche Gesinnungen. Zum Beispiel traue ich mich nicht, anderen Mitpraktizierenden ihre Fehler aufzuzeigen, weil ich fürchte, dass sie dann ihre Arbeit für Dafa nicht mehr fortsetzen werden. Eigentlich ist das nur die Erscheinung meines menschlichen Herzens. Die Tatsachen bestätigen, dass meine Mitpraktizierenden gar nicht so sind, wie ich sie mir vorstelle.
Für die Teilnahme an einer Parade braucht es das Engagement vieler Mitpraktizierenden, weil wir Leute brauchen, die die zierlichen Feen darstellen. Einige tragen Transparente, andere schlagen die Trommeln, die Musikanlage muss perfekt eingestellt und betreut werden, wieder andere verteilen Flyer an die Zuschauer entlang des Umzugs, auch die Arbeit im Hintergrund der Parade muss gut gemacht werden. Für diese Parade wurden auch Mitpraktizierende gebraucht, die die chinesischen traditionellen Kostüme trugen. Ich hatte diese Erfahrung schon einmal gemacht. Im Sommer wird es sehr heiß, so dass man großen Durst bekommt; im Winter kann es so kalt werden, dass einem in den hauchdünnen Kostümen fast das Lächeln einfriert. Aber egal ob es eiskalt oder heiß ist, man muss eine elegante, fröhliche Erscheinung zeigen. Früher wusste ich nur, dass die anmutigen Tänzerinnen in ihren wunderschönen traditionellen chinesischen Kleidern großartig sind. Es war mir aber nicht bewusst, dass auch alle anderen Mitpraktizierenden, die den Wagen dekorieren, die auf- und abladen, genauso großartig sind. Als ich den ganzen Prozess für die Organisation eines Umzugs durchmachte, wurde mir erst bewusst, dass viele Mitpraktizierende verschiedene Schwierigkeiten und Störungen überwinden müssen, um daran teilzunehmen und miteinander zu kooperieren. Einige Male bedankte ich mich von ganzem Herzen bei meinen Mitpraktizierenden, sie aber fragten mich: „Wozu?“ Sie haben recht. Für die heutige Fa-Berichtigung hat sich der Meister unendlich viel Mühe gegeben. Er hat uns aus der Hölle herausgezogen, er gibt uns die höchste Ehre im ganzen Kosmos und überlässt uns die heiligste Aufgabe - dem Meister bei der Errettung aller Lebewesen zu helfen. Was können wir noch nicht ablegen? Worauf könnten wir noch eigensinnig sein? Wir wünschen lediglich, dass noch mehr Lebewesen die Schönheit von Falun Dafa sehen können und somit ein gutes Fundament für ihre zukünftige Errettung legen!
Als ich diesen Erfahrungsbericht verfasste, suchte ich auf der Minghui-Website nach den Artikeln über diese Parade in den letzten Jahren. Dabei entdeckte ich, dass die Berichte und Fotos von Mitpraktizierenden in China im großen Ausmaß dafür benutzt werden, den Chinesen die wahren Umstände zu erklären. Dies verhalf mir zu einem tieferen Verständnis über die Teilnahme an dieser Parade.
Das sind meine persönlichen Erlebnisse und Erkenntnisse. Falls etwas nicht dem Fa entspricht, bitte ich die Mitpraktizierenden um barmherzige Hinweise!
Dank an den Meister!
Dank an alle!
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