Mitpraktizierende: Hütet euch vor Stolz
(Minghui.org) Selbstvertrauen zu haben, ist sowohl notwendig als auch wünschenswert. Wenn jedoch ein Mensch übermäßige Selbstliebe entwickelt und denkt, er sei wichtiger oder besser als er tatsächlich ist, dann ist solch ein Stolz besorgniserregend. Kein Wunder also, dass man sowohl in östlichen als auch westlichen Religionen Stolz als Sünde bezeichnet, die vermieden werden muss.
Christen sprechen von sieben Todsünden, die Menschen zu begehen geneigt sind – Stolz (Hochmut), Neid (Eifersucht), Lust (Begierde), Zorn (Ärger), Maßlosigkeit (Völlerei), Gier (Habgier) und Faulheit (Trägheit).
Unter den sieben Todsünden wird Stolz als die ursprüngliche und ernsthafteste betrachtet, da Stolz oft die anderen Laster zur Folge hat. In den Augen des Theologen Aurelius Augustinus ist Stolz das ultimative Motiv, das Menschen dazu antreibt, Verbrechen zu begehen. Clive Staples Lewis, ein christlicher Novellist, schien dem zuzustimmen. Wie Lewis es sah, ist Stolz die fundamentalste und drastischste Sünde und sogar Laster wie Zorn, Gier und Alkoholismus reichen nicht an sie heran.
Das “Mahā-vaipulya-buddhâvataṃsaka-sūtra”, eine bekannte buddhistische Schrift, listet Stolz ebenfalls als eine der drei Hürden auf, die einen Kultivierenden daran hindern, die Buddhaschaft zu erlangen. Verglichen mit den beiden anderen, Neid (Eifersucht) und Völlerei, kann Stolz einen Kultivierenden dazu verführen zu denken, er sei sogar höher als Buddha.
Wenn ein Mensch eine zu hohe Selbstwahrnehmung hat, tendiert er dazu, auf sich selbst konzentriert zu sein. Dann ist er gänzlich von seinem exzessiven Stolz verblendet. Er meint, alles besser zu wissen und besser als die anderen zu sein, während Menschen auf ihn als einen arroganten, ignoranten und lächerlichen Schwachkopf hinunterschauen. Letzten Endes blockiert ihn seine übertriebene Selbstsicherheit, die Stärken anderer Menschen zu erkennen, und hält ihn davon ab, sein eigenes, niedriges Wissen zu erweitern. Er versäumt es, andere Menschen wertzuschätzen, und ist von seiner eigenen unbedeutenden Klugheit besessen.
Wenn ein arroganter Mensch Kommandant auf einem Schlachtfeld wird, wird er ganz bestimmt seinen Feind unterschätzen und so die beste Gelegenheit für den Angriff verpassen. Wie ein chinesisches Sprichwort besagt, ist eine übertrieben selbstbewusste Armee zur Niederlage verurteilt.
Wenn ein arroganter Mensch ein Praktizierender eines Glaubens ist, ist es gut möglich, dass er selbst keine angemessene Haltung seinem Gott gegenüber verinnerlicht und die ganze Zeit völlig vergisst, dass in Wirklichkeit alles, was er hat, ihm von Gott gegeben wurde.
Die beiden folgenden Geschichten aus der Religion belegen die Gefahr, zu stolz auf sich selbst zu werden.
Erschaffen als ein weiser, rechtschaffener und perfekter Engel, wurde Satan arrogant und rebellierte gegen Gott. Schließlich wurde er vom Himmel auf die Erde hinabgeworfen. Es war sein Stolz, der ihn zu Fall brachte.
Devadatta war der Cousin von Shakyamuni. Während der 12 Jahre, die er unter der Anleitung von Shakyamuni studierte, legte er seinen Stolz und seine Grausamkeit nie ab und beging infolgedessen zahlreiche Sünden. Als Shakyamuni es ablehnte, ihm übernatürliche Fähigkeiten beizubringen, ging er kurzzeitig weg und lernte ein paar Tricks von einigen anderen Meistern, um dann zurückzukehren und zu versuchen, Shakyamunis Platz einzunehmen. Als Shakyamuni dies verweigerte, wurde Devadatta wütend und tötete die Nonne Uppalavannā. Als nächstes heuerte er einen Krieger an, um Shakyamuni zu ermorden, doch der mögliche Handlanger war von Shakyamuni beeindruckt und wurde stattdessen sein Schüler. Devadatta gab nicht nach und ließ einen Elefanten auf der Straße frei, in der Hoffnung, das riesige Tier würde Shakyamuni tot trampeln. Glücklicherweise entkam Shakyamuni unverletzt. Später stieß Devadatta einen riesigen Felsbrocken eine Klippe hinunter, unter der Shakyamuni saß. Shakyamunis Füße wurden von kleinen Steinen getroffen und bluteten heftig.
Wegen seiner Sünden erreichte Devadatta nicht nur seinen Fruchtstatus nicht, er stürzte sogar in die Hölle hinunter.
Stolz kann einen Menschen ruinieren und ihn schwer zu Fall bringen. Wenn bei einem Kultivierenden die Flamme des Stolzes aufleuchtet, wird dies nicht nur seinen Glauben unterminieren, dies könnte ihn auch völlig zerstören.
Hiermit erinnere ich mich selbst und meine Mitpraktizierenden daran, niemals zu denken, höher als der Meister oder das Fa zu sein.
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