Wegen illegaler Verurteilung im Hungerstreik (Provinz Liaoning)
(Minghui.org) Der Falun Gong-Praktizierende Qu Bin trat im Haftzentrum Dalian in einen Hungerstreik, nachdem er in ungesetzlicher Weise Ende Juli 2014 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Das Urteil wurde bereits eine Woche nach seiner Verhaftung verkündet. Herr Qu wird seit Jahren verfolgt, da er Falun Gong praktiziert. Seine Familie ist um seine Gesundheit besorgt, da er sehr abmagerte und nur noch weniger als 55 kg wiegt.
Am 23. Juli 2014 wurde Herr Qu von Xu Bingli, dem Präsidenten des Gerichtshofes Zhongshan, dem Richter Liang Yongguo und einigen anderen Personen in seiner Mietwohnung verhaftet. Eine Woche später forderte Richter Liang Yongguo seine Familie auf, die Verurteilungspapiere abzuholen. Das Gericht verweigerte seinem Anwalt, ihn zu sehen.
Herr Qu Bin |
Am 13. September 2013 wurde Herr Qu aufgrund seines durch die Verfolgung entstandenen kritischen Gesundheitszustandes gegen eine Bürgschaft freigelassen. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, verließ Herr Qu dann seinen Wohnort, weshalb ihn das Gericht auf die Fahndungsliste setzte.
Verfolgt wegen der Etablierung von Satellitenempfängern für NTDTV Programme
Herr Qu wurde das erste Mal am 6. Juli 2012 während einer großangelegten Razzia gegen Falun Gong-Praktizierende in Dalian verhaftet. Die Razzia zielte auf Praktizierende ab, die für andere Satellitenschüsseln installierten, damit diese die Fernsehprogramme von NTDTV sehen konnten. NTDTV ist ein in New York ansässiger Fernsehsender, der weltweite Nachrichten unzensiert verbreitet und deshalb von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verboten wurde.
Während Herr Qu sich im Haftzentrum aufhielt, trat er 20 Tage lang in einen Hungerstreik, sodass er während dieser Zeit auf brutale Weise zwangsernährt wurde. Während der Zwangsernährung gelangten Speisereste in seine Lungen, wodurch er Blut erbrach und das Bewusstsein verlor. Anschließend musste er zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Dort lag er längere Zeit mit geweiteten Pupillen im Koma. Da die Polizei glaubte, dass er in wenigen Tagen sterben würde, informierte sie seine Familie, um ihn nach Hause zu holen.
Seine Frau Zhou Yuping sagte: „Nachdem wir Qu Bin nach Hause gebracht hatten, erholte er sich langsam wieder, da er wieder Falun Gong praktizierte. Ich bat ihn, sich woanders zu verstecken, so wie er es bereits in der Vergangenheit getan hatte, doch weigerte er sich, da er bereits seit Jahren fern von zu Hause gewesen war. Er sagte auch, dass er tun würde, was er nur könne, um für die Verluste, die er mir und unserem Kind verursacht hatte, aufzukommen. Er half mir beim Kochen und dem Kind bei den Hausarbeiten und tat sein Bestes, um seine Verantwortung als Ehemann und Vater zu erfüllen. Unser Heim war wieder einmal mit Freude und Wärme erfüllt, auch wenn wir nicht viel Geld hatten. Doch unser Glück war nur von kurzer Dauer.“
Am 2. August 2013 wurde Herr Qu erneut verhaftet. Wegen seiner schlechten Gesundheit kam er jedoch am 8. August wieder frei, allerdings wurde er unter Beobachtung gestellt.
Am 30. August wurde Herr Qu erneut von der Polizei verhaftet und in das Haftzentrum Dalian gebracht. Innerhalb von wenigen Tagen überwies die Staatsanwaltschaft seinen Fall an den Gerichtshof Zhongshan.
Da sich die Gesundheit von Herrn Qu bedenklich verschlechterte, beantragte das Haftzentrum beim Gericht seine Entlassung. In diesem Zustand konnte er nicht mehr in einem Haftzentrum festgehalten werden. Richter Liang Yongguo blieb davon unberührt und lehnte den Antrag ab. Als Begründung gab er an, dass die Antragstellung unzureichend sei und Herr Qu nicht entlassen werden müsste.
Frau Zhou sagte: „Mein Schwiegervater und ich sind in großer Sorge wegen seiner Gesundheit und wir sehen ihn oft in unseren Träumen leiden.“ Sein Vater sagte: „Er ist mein einziger Sohn. Ich möchte ihn nicht verlieren. Ich bin mir nicht sicher, ob er es diesmal schaffen wird.“
Am 29. Oktober 2013 eröffnete der Gerichtshof in Zhongshan die Verhandlung. Herr Qu musste aufgrund der erlittenen Misshandlungen in einem Rollstuhl in den Gerichtssaal gefahren werden. Die Verhandlung dauerte nur 10 Minuten. Seine Frau übernahm im Gericht die Verteidigung und bestand darauf, dass ihr Ehemann keinerlei Verbrechen begehe, wenn er an seiner Überzeugung festhalte.
Ehefrau: „Er ist ein außergewöhnlicher Mensch. Ich habe großen Respekt vor ihm.“
In ihrem Berufungsschreiben schrieb Frau Zhou: „Er ist ein sehr starker Mann. Ich erkenne, dass er ein außergewöhnlicher Mensch ist, denn er hat viele Opfer erbracht, um seine Überzeugung zu bewahren. Als seine Frau habe ich großen Respekt vor ihm. In Wirklichkeit ist er nicht der Einzige, vor dem ich Respekt habe. Die ganze Gruppe, alle, die dieselbe Überzeugung miteinander teilen, haben bewiesen, dass sie außergewöhnlich sind. Persönlich hat sich mein Unverständnis über diese Menschen schrittweise zu einem guten Verständnis gewandelt. Die Menschen in der Gesellschaft haben ebenso damit angefangen, sie zu verstehen und ihnen ihre Unterstützung anzubieten, besonders jene, die im Rechtssektor arbeiten.“
„Ich sehe, dass diese Periode in der Geschichte bald vorüber sein wird, denn niemand kann die Zeit und die Geschichte davon abhalten, vorwärtszuschreiten. Jeder schreibt durch sein Verhalten seinen eigenen Teil in der Geschichte.“
Frühere Verfolgungen
Herr Qu Bin wurde in den letzten 15 Jahren wiederholt verhaftet, in Arbeitslager gebracht, eingesperrt und auf grauenhafte Weise gefoltert.
Von Dezember 2000 bis August 2001 war er im Haftzentrum Dalian eingesperrt und dort brutal gefoltert, unter anderem durch Aufhängen und Elektrisieren mit elektrischen Schlagstücken. Sein ganzer Körper war mit offenen Wunden und Krätze übersät.
Am 19. März 2001 zogen Wärter und Häftlinge Herrn Qu die Kleider aus und schlugen mit Gummiknüppeln auf ihn ein. Mit elektrischen Schlagstöcken elektrisierten sie gleichzeitig seine Fußsohlen, die Rückseiten seiner Knie, seine Achselhöhlen, sein Gesicht, seinen Mund und seine Genitalien.
Am 11. Januar 2003 wurde Herr Qu erneut verhaftet und in das Haftzentrum Yaojia in Dalian gebracht. Die Polizei des Bezirks Zhongshan versuchte ihn, durch Folter zum Abschwören seines Glaubens zu bewegen. Seine Augen wurden dabei schwer verletzt und seine Gesundheit verschlechterte sich ernsthaft. Später wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
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