Das Verhalten von Mitpraktizierenden ist ein Spiegel für uns, nach innen zu schauen
(Minghui.org) Ich bin eine Praktizierende in den Siebzigern und ich habe im November 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen. Damals wusste ich nicht, was Kultivierung bedeutet und wie man sich kultiviert oder seine Xinxing erhöht.
Doch unser barmherziger Meister, der Begründer von Falun Gong, hat mich in all diesen Jahren durch Höhen und Tiefen geführt. Nach und nach verstand ich, was Kultivierung ist und wie ich mich fleißig nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht richten konnte.
Neid beseitigen
Eine Mitpraktizierende sagte einmal: „Ich habe immer noch den Eigensinn des Neides. Zum Beispiel bin ich neidisch darauf, dass alles was du hast, besser ist, und deine Kultivierungsumgebung auch besser ist als meine. Deine Tochter kultiviert sich, und auch wenn dein Mann nicht praktiziert, unterstützt er dich. Alle meine fünf Kinder sind gegen das Praktizieren. Dein Mann behandelt dich gut, aber ich streite mich mit meinem Mann, seitdem ich angefangen habe zu praktizieren. Jetzt ist es sogar soweit gekommen, dass er mich schlägt und beschimpft.“
Während ich ihr zuhörte, dachte ich mir, dass ich als Praktizierende nach innen schauen und darüber nachdenken sollte, ob auch ich diesen Eigensinn hatte. Doch dann sagte ich zu ihr: „Ich habe keinen Eigensinn des Neides. Es interessiert mich nicht, wer auf der Arbeit befördert wird, wer reicher ist oder wessen Leben besser ist als meines. Ich bin nicht neidisch.“ Damals dachte ich noch, dass ich mich gut kultiviert hätte.
Doch schon bald nach dieser Aussage änderte sich das Verhalten meiner Tochter und sie konnte mich nicht mehr ausstehen. Als ich wieder einmal Probleme mit ihr hatte, sagte eine Mitpraktizierende zu mir: „Deine Tochter ist wirklich nett, sie kümmert sich immer um mich. Sie ist viel besser zu mir als meine eigene Tochter." Als ich das gehört hatte, fühlte ich mich sehr unwohl.
Einmal begann meine Tochter laut zu lachen, als sie sich mit einer Mitpraktizierenden unterhielt. Auf die Frage, was denn so witzig sei, schaute sie mich kurz an und sagte: „Nichts!“ In diesem Augenblick ertrug ich es einfach. Doch später dachte ich wütend: „Warum sagst du mir nicht, worüber du gelacht hast? Ich bin deine Mutter. Du darfst mich nicht so behandeln.“ Außerdem glaubte ich, dass sie Dinge vor mir verheimlichen würde. Ich spürte, dass etwas zwischen uns lag.
Meine Tochter hatte viel zu tun und war selten zu Hause. Unsere Kommunikation war sehr dürftig. Ich fühlte mich allein, hilflos und war wütend. Außerdem glaubte ich, dass sie mir als eine Praktizierende entsprechend dem Fa helfen müsste, wenn ich etwas falsch gemacht hatte. Dabei suchte ich im Außen und bat sie um Hilfe, anstatt nach innen zu schauen und meine Xinxing zu kultivieren.
Später bekam ich die Symptome eines Schlaganfalles. Mit Hilfe meiner Tochter und weiteren Mitpraktizierenden lernte ich verstärkt das Fa und sendete aufrichtige Gedanken aus. Ich erholte mich binnen zwei Wochen, aber meine menschlichen Anschauungen waren noch da. Um Probleme zu vermeiden, zog ich vorübergehend in eine andere Stadt.
Dort besuchte ich die lokale Fa-Lerngruppe. Als ich eines Tages beim gemeinsamen Lesen einen Absatz in der 7. Lektion las, schenkte mir der Meister Klarheit.
Der Meister sagt:
„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es sich direkt um die Frage handelt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Wenn der Neid nicht beseitigt wird, werden alle Gesinnungen, die man kultiviert, sehr schwach und zerbrechlich. Hier gibt es eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung nicht auf seinen Neid verzichtet, kann er keine richtige Frucht erhalten, er kann keinesfalls die richtige Frucht erhalten.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 7: Neid, S. 431 f)
Als ich diesen Absatz gelesen hatte, begann ich fürchterlich zu weinen, wie ein kleines Kind, das einen Fehler gemacht hat. Der Meister hatte diesen Test für mich arrangiert, aber ich behandelte die Sache nicht gut und betrachtete mich selbst nicht als eine Praktizierende. Schlimmer noch, ich dachte, dass ich diesen Eigensinn nicht hätte. Aber ich hatte diesen Eigensinn, und zwar sehr stark, nur war ich mir dessen nicht bewusst.
Ich korrigierte meine Gedanken augenblicklich und sendete aufrichtige Gedanken aus, um diesen tief verwurzelten Eigensinn zu beseitigen. Der Meister sah meine ernsthaften Bemühungen, den Eigensinn des Neides beseitigen zu wollen und half mir dabei.
Das Verhalten von Mitpraktizierenden ist ein Spiegel für uns, nach innen zu schauen
Einmal schlug die Praktizierende A vor, mit ihr nach dem Fa-Lernen noch die Minghui-Wochenzeitung zu lesen und mich über evtl. Probleme auszutauschen. Nachdem wir das Fa eine Weile gelernt hatten, sagte die Praktizierende B: „Ich bin irgendwie müde und kann mich nicht konzentrieren.“ Dann zog sie sich ihre Schuhe an und ging. Es schien so, als sei sie wegen irgendetwas betrübt. Die Praktizierende A und ich schauten sofort nach innen, um herauszufinden, ob wir etwas getan hatten, was Praktizierende B verärgert haben könnte.
Dann sagte die Praktizierende A: „Ich hatte ihr nicht vorgeschlagen, mit uns zusammen die Minghui-Wochenzeitung zu lesen. Als sie mich um eine Kopie bat, sagte ich ihr, dass sie warten müsste, bis wir beide sie fertig gelesen hätten. War ich zu herrisch? Ich antwortete: „Es kann auch mein Fehler gewesen sein. Vielleicht hat sie das Gespräch vor dem Fa-Lernen irritiert.“
Daraufhin schlug die Praktizierende A vor, uns bei der Praktizierenden B zu entschuldigen. Wir besuchten sie zu Hause und erklärten ihr den Grund unseres Besuches. Zu unserer Überraschung sagte die Praktizierende B: „Ihr habt mich missverstanden. Anders als ihr beide, denke ich nicht sofort an die negativen Dinge, sondern schaue immer auf die positiven Aspekte von Mitpraktizierenden. Ich bin offen und komme auf den Punkt.“
Ich erinnerte mich wieder an zwei Situationen bei der Zusammenarbeit mit der Praktizierenden B, um das Fa zu bestätigen. Die Praktizierende B wollte beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Gong immer nur neun oder sechs Kopien nehmen. Für mich war das zu wenig und ich sagte zu ihr: „Die Minghui-Wochenzeitung hat jetzt einen Bericht veröffentlicht, in dem es um Praktizierende geht, die eigensinnig auf Zahlen sind. Sie antwortete nur: „Ich habe dieses Problem nicht.“
Bei der zweiten Angelegenheit ging es darum, wie eine Sache gemacht werden sollte. Die Praktizierende B sagte: „Wir haben uns entschieden, also müssen wir es auch auf diese Weise machen. Das ist absolut so.“ Sie widerholte das Wort „absolut“ mehrere Male. Dies erinnerte mich an die Worte des Meisters.
Der Meister sagt:
„Bei der früheren absoluten Gleichmacherei wurde gesagt, alle seien ganz gleich geboren und das nach der Geburt Erworbene habe die Menschen verändert. Ich sage, das ist zu absolut; wenn etwas zu absolut ist, dann stimmt es nicht mehr.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 7: Neid, S. 422)
Ohne darüber nachzudenken sagte ich zu der Praktizierenden B: „Wie kannst du immer so absolut sein?“ Sie war darüber nicht sehr erfreut.
Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich die gleichen Probleme hatte wie sie. Wenn ich mir zum Beispiel SIM-Karten kaufe, wähle ich mir die Karten mit der Nummer drei, sechs oder neun aus. Wenn ich Gemüse schneide, schneide ich jedes Mal neun Mal, stoppe kurz und schneide dann weitere neun Mal. Ich habe einen starken Eigensinn auf die Zahl neun.
Die Praktizierende B arbeitete damals als Managerin. So kam es, dass sie sich viele Gesinnungen der Parteikultur angewöhnt hatte, außerdem war sie sehr aggressiv. Als ich sie darauf hinwies, klangen meine Worte eher wie eine Beschwerde. Es war überhaupt nicht barmherzig. War das nicht auch eine Art Parteikultur? Ich erkannte, dass ich die gleichen Eigensinne hatte, und das war sehr ernst. Ich sendete aufrichtige Gedanken aus, um die Eigensinne und die Parteikultur zu beseitigen.
Ich entschuldigte mich aufrichtig bei der Praktizierenden B. Als die Mitpraktizierende sie auf die gleichen Eigensinne aufmerksam machte, akzeptierte sie es sofort. Seitdem hat sich ihr Verhalten geändert und sie wurde viel freundlicher. Wer auch immer Hilfe braucht, dem bietet sie sofort Hilfe an. Sie denkt immer zuerst an andere.
Der Meister lässt mich beim Fa-Lernen immer wieder Neues erkennen. Nur wenn ich meine menschlichen Anschauungen beseitige, kann ich spüren, wie sich meine Xinxing erhöht.
Ich bin dem Meister für seine barmherzige Errettung sehr dankbar. Auch möchte ich den Mitpraktizierenden für ihre selbstlose Hilfe danken.
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