Misshandlungen im Frauengefängnis von Lanzhou (Provinz Gansu)

(Minghui.org) Am 28. Juni 2012 verhaftete die Polizei die Falun Gong-Praktizierende Chen Jie unrechtmäßig in ihrer Wohnung in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu. Mehr als ein Jahr danach, im September 2013, wurde sie zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Seit dem 08. April 2014 ist Frau Chen im Frauengefängnis in Lanzhou inhaftiert. Erfahren Sie weitere Details in unserem folgenden Bericht.

Verhaftet, Wohnung geplündert und Rechtsbeistand verweigert

Am 28. Juni 2012 waren Beamte der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Chengguan in Lanzhou in die Wohnung von Frau Chen Jie gestürmt und hatten sie, ihre ältere Schwester Frau Chen Shuxian sowie den gemeinsamen Freund, Herrn Wang Youjiang, festgenommen. Anschließend durchsuchten sie die Wohnung und konfiszierten von allen die persönlichen Gegenstände. Auf der Polizeiwache wurden die drei verhört und gefoltert.

Frau Chen wurde dann in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 gebracht. Die beiden anderen Praktizierenden in das Untersuchungsgefängnis Nr. 2. Während der Gefangenschaft wurde Frau Chen genötigt, für eine sehr lange Zeit Zwangsarbeit zu verrichten. Dieser körperliche Missbrauch führte dazu, dass Frau Chen ernsthaft erkrankte.

Am 30. Juli 2012 erteilte die Bezirksstaatsanwaltschaft von Chengguan die Haftgenehmigung für die drei Praktizierenden. Daraufhin verhandelte das Bezirksgericht Chengguan am 24. November 2012 insgeheim und unter Ausschluss der Öffentlichkeit über Frau Chen. Das Gericht untersagte ihrem Anwalt, seine Mandantin zu verteidigen und fällte ein Urteil: Fünf Jahre Freiheitsentzug für Frau Chen. Später legte Frau Chen Berufung ein, aber der mittlere Gerichtshof der Stadt Lanzhou hielt das Urteil aufrecht. [1]

Angehörige nehmen erschrocken wahr: Offensichtlich wurde sie misshandelt

Am 08. April 2014 wurde Frau Chen in das Frauengefängnis der Stadt Lanzhou überführt und nur knapp zwei Monate später, am 05. Juni 2014, bekam sie Besuch von ihren Angehörigen. Die waren sie sofort alarmiert, denn Frau Chen war abgemagert und wies deutliche Spuren von Misshandlungen auf. Ihr fehlten Zähne und eine Hand war stark beeinträchtigt. Zudem war sie so verängstigt, dass sie nicht einmal zusammenhängende Sätze mit ihrer Familien sprechen konnte.

Frau Chen traute sich fast gar nicht zu antworten, als ihre Familie ihr Fragen stellte. Stattdessen weinte sie unaufhörlich und wiederholte immer nur: „Ich weiß es nicht.“ Es war offensichtlich, unter was für Schmerzen sie litt. Noch offensichtlicher wurde das, als die Angehörigen bemerkten, dass ihre Hand nahezu unbrauchbar war, sodass sie noch nicht einmal eine Schale mit Essen in der Hand halten konnte.

Frau Chens ältere Schwester und ihre 88-jährige Mutter waren sehr besorgt und sprachen mehrere Male mit dem Abteilungschef der Gefängnisverwaltung Guo (Vorname ist unbekannt). Dieser jedoch brachte eine Menge Ausreden hervor, um sich selbst aus der Affäre ziehen zu können.

An einem einzigen Tag drei Mitpraktizierende verurteilt – Gefängnisbehörden verweigern hartnäckig Familienbesuch

Am 23. September 2013 verurteilte das Bezirksgericht von Lanzhou drei weitere Praktizierende, Herrn Wangg Youjiang, Herrn Ge Qingchun sowie Frau Lu Yueling, jeweils zu sechs, vier, bzw. drei Jahren Haft.

Genau wie Frau Chen, waren auch diese Praktizierenden bei dem mittleren Gerichtshof der Stadt Lanzhou in Berufung gegangen. Auch in diesen Fällen hielt der Richter die jeweiligen Urteile aufrecht. Frau Lu wurde in das Frauengefängnis von Gansu und Herr Wang und Herr Ge wurden in das Gefängnis der Stadt Lanzhou gebracht.

Die Familie von Herr Wang stellte mehrere Male einen Antrag, ihn besuchen zu dürfen, doch verweigerten die Gefängnisbehörden ihre Bitte. Die Begründung war, dass Herr Wang seinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollte. Daraufhin wendete sich die Familie an Guo, den Abteilungschef der Gefängnisverwaltung. Guo verwies sie an einen Kollegen mit dem Nachnamen Yuan, der die Anfragen ebenso verweigerte. Yuan ordnete kurze Zeit später an, die Familie wieder nach Hause zu fahren.

Am 08. Juni 2014 ging die Familie erneut zu Guo. Dieser sagte ihnen: „Ihr werdet ihn nicht eher sehen, als bis er seinen Glauben an Falun Gong aufgegeben hat. Währenddessen können die Wärter ihn foltern.“

Die Umstände für Herrn Ge gestalteten sich nicht leichter. Er wurde von sechs Gefängniswärtern zusammengeschlagen, als er sich weigerte, die Gefängnisuniform zu tragen.

Auch Frau Lius Familie versuchte, sie im Gefängnis zu besuchen. Doch auch ihre Anfragen wurden mit der Aussage verweigert, dass sie ihren Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wolle. Ihre derzeitige Situation ist uns nicht bekannt.

[1] Nähere Informationen zu der Verhaftung, der geheimen Gerichtsverhandlung sowie der Folter an Frau Chen finden Sie in den folgenden Berichten:
Ms. Chen Jie Arrested and Secretly Tried
 
In Zwangsarbeit Perücken herstellen und Autositzmatten weben