Während ich Mitpraktizierenden half, konnte ich Eigensinne beseitigen

Vorgetragen auf der britischen Falun Dafa Erfahrungsaustausch-Konferenz in London am 24. August 2014

(Minghui.org)

Grüße an den verehrten Meister!Grüße an die Mitpraktizierenden!

Zuerst hatte ich nicht vor gehabt, für diese Fa-Konferenz einen Erfahrungsbericht zu verfassen, da ich immer noch viele menschliche Eigensinne habe. Doch dann erinnerte mich eine Mitpraktizierende daran, dass der Zweck des Erfahrungsaustausches eine Gelegenheit sei, unsere Kultivierung zu überprüfen, sowie dem Meister zu berichten– ungeachtet dessen, ob wir uns gut kultiviert haben oder nicht.

Ich überlegte es mir und entschied mich, ihrem Rat zu folgen. In meinem Bericht will ich meine Erfahrungen schildern, wie ich einige meiner Eigensinne beseitigte, während ich die Mitpraktizierenden in verschiedenen Bereichen unterstützte.

Technische Hilfe für Frau A

Ich bin seit längerem bei der globalen RTC Plattform tätig und kenne mich mit den Gegebenheiten ganz gut aus. Von der Plattform aus rufen wir die Menschen in China an und erklären ihnen die wahren Umstände. Wenn britische Praktizierende neu zur Plattform kommen, versuche ich mein Bestes, ihnen beim Start zu helfen.

Diese Praktizierenden haben alle den dringenden Wunsch, so schnell wie möglich viele Lebewesen zu erretten. Anfangs waren einige etwas zaghaft, inzwischen sind sie sicherer geworden und können die Menschen von einem Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) überzeugen. Verschiedene Neueinsteiger machen auch stetig Fortschritte.

Es macht mich wirklich glücklich zu sehen, wie sich Mitpraktizierende ständig verbessern. Wenn ich dann nach innen schaue, schäme ich mich manchmal für meinen harschen Ton oder für den Mangel an Geduld. Das wurde mir vor allem bewusst, als ich die ältere Praktizierende A. unterstützte.

Frau A. hatte bis vor kurzem persönlich in Chinatown die wahren Umstände erklärt. Aufgrund von körperlichen Beschwerden, die sie in ihrer Mobilität einschränkten, konnte sie nicht mehr weggehen. Da sie nicht mehr am gemeinsamen Fa-Lernen oder an den Aktivitäten teilnehmen konnte, befürchtete ich, dass sie von dem Kultivierungsumfeld isoliert würde.

Ich entschloss mich, ihr zu helfen, der globalen RTC Plattform beizutreten. So könnte sie von ihrer Wohnung aus die wahren Umstände erklären und gemeinsam mit anderen Praktizierenden das Fa lernen und Erfahrungen austauschen.

Frau A war begeistert von meinem Plan. Schon bald danach installierte ihre Tochter die RTC Software auf ihrem Computer und danach rief sie mich mehrmals, um die weiteren Details zu lernen.

Manchmal hatte Frau A Hörprobleme und ich machte mir Sorgen, ob sie mich über die Lautsprecher verstehen könnte. Deshalb schlug ich ihr vor, zuerst am Beispiel der anderen Praktizierenden in der Plattform zu lernen.

Anfangs wusste sie nicht, wie man ein Mikrofon stumm schaltet oder wie man in die richtigen Chatrooms kommt. Ich zeigte ihr, wie sie in die richtigen Räume kommt und beobachtete sie, damit sie sich nicht verirrt.

Bevor sie sich in Chatrooms einloggte, schickte ich immer eine Nachricht an die dort befindlichen Praktizierenden: „Frau A ist neu und lernt sich ein; bitte gebt ihr noch keine Anrufaufträge.“

Später suchte ich Frau A in ihrer Wohnung auf und brachte ihr bei, wie man die Software benutzt. Ich hatte eine Liste mit einzelnen Schritten zusammengestellt, die ich ihr beibringen wollte. Als wir dann anfingen, war ihre Schwerhörigkeit das Hauptproblem. Aus den fünf Stunden, die ich für ihre Schulung vorgesehen hatte, wurden fünf Stunden Geschrei.

Frau A hörte aufmerksam zu und machte detaillierte Notizen darüber, wie man eine Datei öffnet, wie man Texte kopiert und einfügt. Ich zeigte ihr den Vorgang auf ihrem Computer und bat sie dann, es selbst Schritt für Schritt auszuprobieren. Dabei fiel mir auf, dass sie Schwierigkeiten hatte, sich die Sachen zu merken.

Ich wurde ungeduldig: „Frau A, das haben wir gerade eben durchgesprochen. Haben Sie schon alles vergessen?“

Jedes Mal, wenn ich sie kritisierte, lächelte sie gütig, ohne auch nur einmal zu widersprechen. Ich fühlte mich schuldig; für Frau A muss es so gewesen sein wie aus dem Feuerwehrschlauch zu trinken.

Ich brachte ihr alles Wesentliche in kürzester Zeit bei. Es waren einfach zu viele Informationen für sie, sie war überfordert; anstatt Verständnis zu haben, ärgerte ich mich über sie.

Danach installierte ich ein Hilfsprogramm auf ihrem Computer, so dass ich ihr bei Problemen direkt helfen konnte. Außerdem machte ich langsamer; ich speicherte einige Telefonnummern auf ihrem Computer und zeigte ihr den ganzen Prozess, Schritt für Schritt, ein Element pro Tag.

Ich brachte ihr etwas bei und bat sie dann, es selbständig zu wiederholen. Manchmal hatte sie es vergessen und wir mussten wieder von vorne anfangen. Nach vier Tagen hatte sie dann gelernt, wie man Informationen kopiert und einfügt. Nach zwei Wochen war sie in der Lage, selbst Telefonanrufe vorzunehmen.

Doch der Trainingsprozess war noch nicht zu Ende. Manchmal vergaß Frau A, die Taste für das Mikrofon zu drücken, und ich konnte sie nicht hören. Oder sie verschwand in den anderen Chatrooms, war nicht mehr auffindbar.

Mehrmals rief ich verzweifelt ins Mikrofon: „Frau A, können Sie mich hören? Denken Sie daran, Sie müssen den Knopf drücken, bevor Sie sprechen!“ Am anderen Ende war Schweigen, sodass ich keine andere Wahl hatte, als sie über ihr Mobiltelefon zu erreichen.

In der ersten Zeit wiederholte sich die Situation – manchmal musste ich sie mehr als zehnmal über ihr Mobiltelefon anrufen. Zum Glück hatten wir denselben Mobilfunkbetreiber und die Anrufe waren für uns kostenlos.

Manchmal rief mich Frau A auch an, wenn ich gerade mit einem Teilnehmer in China sprach oder mit anderen Dingen beschäftigt war. Meistens fand sie keine Telefonnummern oder benötigte Beistand. In solchen Fällen nahm ich widerwillig den Hörer ab, dabei war mir voll bewusst, dass ich sehr ungeduldig und frustriert mit ihr sprach.

Frau A zeigte keine Reaktion und mein Frust schien sie nicht zu berühren. Sie dankte mir jedes Mal wärmstens für meine Hilfe.

Sie erzählte mir einmal, dass ihre Tochter mich wegen meiner außergewöhnlichen Geduld gelobt hätte, was mich völlig in Verlegenheit brachte. Kleinlaut gab ich zu, dass ich mich innerlich geärgert hätte und zu ihr nicht freundlich gewesen wäre.

Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich mich über Frau A ärgerte, weil ich meinte, sie würde zu viel meiner Zeit beanspruchen. Damit verdeckte ich meinen Egoismus. Ich sollte mein Herz für den Zustand der anderen öffnen, nicht nur für meinen eigenen und ich muss fürsorglicher werden.

In unserer Kultivierung ist nichts zufällig – die Barmherzigkeit des Meisters steuert jeden Aspekt unseres Weges. Und das ist eine Chance für mich, meine restlichen menschlichen Anschauungen zu entdecken.

Eine Person, die mit Computern vertraut ist, kann die RTC Prozedur in nur wenigen Sekunden erlernen. Für Frau A war die gesamte Technik völlig neu, im ersten Moment war es bestimmt verwirrend für sie und sie brauchte einfach mehr Zeit. Es war einfach zu egoistisch, ihre stetigen Bemühungen abzuqualifizieren, indem ich sie rüge.

Für Frau A war das Ganze nicht leicht. Als ich die Dinge aus ihrer Sicht betrachtete, kam ich zur Ruhe und konnte wieder vernünftig denken. Ich erinnerte mich daran, dass es bestimmt der Wunsch des Meisters war, dass ich Frau A helfe, ansonsten wäre mein Verhalten ziemlich enttäuschend.

Kontinuierliche Unterstützung

Nach einiger Zeit konnte Frau A selbständig anrufen, aber es dauerte noch eine gewisse Zeit, bis sie wirklich mit den Menschen ein Gespräch führen konnte. Wenn ein Anrufempfänger schon nach ein paar Worten auflegte, zweifelte Frau A daran, ob sie überhaupt fähig sei, auf diese Weise die wahren Umstände zu erklären.

Ich versuchte mein Bestes, ihr Mut zu machen und sagte ihr, dass das normal wäre, weil die heutigen Chinesen bei eingehenden Anrufen mit einer Anrufidentifikation - wie der unseren - eben vorsichtig wären. Auch wenn sie nur wenige Worte sagen könne, werden die bösen Mächte hinter diesem Empfänger in anderen Dimensionen eliminiert – deshalb riet ich ihr, einfach weiter zu machen.

Als sie die Situation so betrachtete, fasste Frau A wieder Vertrauen.

Da ich nicht immer zur Verfügung stand, bat ich manchmal andere Praktizierende, mit ihr zu trainieren. Ihre bedingungslose Selbstlosigkeit und Geduld mit Frau A rührte mich mehr als einmal zu Tränen.

Einmal schickte eine Praktizierende diese Nachricht an unser RTC Trainingsforum: „Frau A macht es wirklich gut! Sie hat bereits zwei Parteimitglieder dazu bewegt, aus der Partei auszutreten – sie hat wirklich starke aufrichtige Gedanken. Doch sie justiert immer noch die Steuereinheit und klickt auf den falschen Chatroom, deshalb bin ich ihr gefolgt. Wenn es möglich ist, bitte schaut nach ihr.“

Eine andere Praktizierende antwortete: „Ach so ist das, ich habe mich schon gewundert, warum du die ganze Zeit die Räume wechselst.“

Zuerst brachten mich ihr Reaktionen zum Lachen; doch dann kamen mir die Tränen. Ich war wirklich berührt von der großen Barmherzigkeit der zuständigen Praktizierenden und den entschlossenen Fleiß von Frau A. Sie arbeiteten in perfekter Harmonie zusammen – Frau A übernahm so viele Telefonanrufe wie möglich, während die Mitpraktizierenden sie mit aufrichtigen Gedanken unterstützten.

Ihre selbstlose Kooperation brachte Ergebnisse; Frau A überzeugt nun jeden Tag vier oder fünf Chinesen von einem Austritt aus der KPCh.

Bei der RTC Plattform gibt es auch eine Fa-Lerngruppe. Frau A konnte daran nicht teilnehmen, weil sie nicht wusste, wie man mit den digitalen Dafa-Büchern umgeht. Und so lernte ich gemeinsam mit ihr Fa. Sie las aus den gedruckten Dafa-Büchern und ich las die jeweiligen Passagen, die sie gerade gelernt hatte.

Kürzlich starteten einige Praktizierende eine Internet Fa-Lerngruppe, wobei sie Druckausgaben der Dafa-Bücher benutzten; Frau A und ich waren mehr als glücklich, uns anschließen zu können.

Ich bin froh darüber, dass Frau A nun alle drei Dinge in ihrer Wohnung erledigen kann.

Anderen Praktizierenden helfen, Erfahrungsberichte zu schreiben

Vor der New Yorker Fa-Konferenz 2014 fragte mich eine RTC-Koordinatorin, ob ich zwei anderen Praktizierenden helfen könne, einen Erfahrungsbericht zu schreiben. Eine ist Frau B, sie ist Mitte Siebzig und begann ihre Mitarbeit bei RTC ohne vorherige Computererfahrungen. Durch ihre ständigen Bemühungen schaffte sie es, sich die grundlegenden Computerkenntnisse anzueignen, später übernahm sie auch die Aufgabe einer Moderatorin.

Die zweite Praktizierende, Frau C, war eine der engagiertesten und eine sehr aktive Teilnehmerin an unseren örtlichen Fa-Berichtigungsprojekten. Sie übernahm Verantwortung und motivierte eine Reihe von Praktizierenden (einschließlich jener, die üblicherweise Touristenplätze besuchten), an unserem RTC Projekt teilzunehmen. Damit trug sie sehr dazu bei, unsere Manpower zu verstärken. Sie unterstützte auch einige Praktizierenden, damit sie sicherer wurden, die wahren Umstände persönlich zu erklären.

Viele Jahre lang hatte Frau C den Wunsch, den Meister einmal persönlich zu sehen und einen Erfahrungsbericht auf einer Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch vorzutragen. Weil sie nicht auf einem Computer schreiben konnte und einige andere menschliche Anschauungen hatte, blieb ihr Wunsch bisher unerfüllt.

Ihre Geschichten bewegten mich und ich entschloss mich, den beiden zu helfen. Ich befragte sie in einem Internetinterview über ihre jeweiligen Kultivierungswege und Xinxing-Erhöhungen.

Bedauerlicherweise hatte ich tagsüber einen engen Terminplan und konnte erst abends nach 21 Uhr anfangen, an ihren Artikeln zu arbeiten. Mehrere Abende schrieb ich bis 2 Uhr in der Nacht – ich wollte ihre Artikel so bald als möglich fertigstellen, damit sie nicht lange warten mussten.

Nachdem ich die ersten Entwürfe verfasst hatte, bat ich die beiden Praktizierenden darum, die Berichte durchzusehen und bezüglich Klarheit, Genauigkeit oder irgendwelcher anderer Aspekte zu ändern. Frau B nahm diesen Überarbeitungsprozess sehr ernst. Sie rief mich mehrere Male an, erinnerte sich jedes Mal an neue Einzelheiten und erwartete, dass ich diese einfüge.

Zuerst verstand ich das Ganze nicht richtig; ich dachte, sie mache sich zu viele Gedanken über unwichtige Details, die keinen großen Einfluss auf den Artikel hätten. Doch sie war geduldig und erzählte mir immer wieder, wie ihre Erfahrungen waren, bis ich sie ins letzte Detail richtigstellen konnte.

Ich war erstaunt darüber, an was sie sich alles erinnern konnte, denn manche dieser Ereignisse lagen schon über zehn Jahre zurück.

Ich bewunderte ihr Engagement: Sie hatte eine Ebene der Hingabe, die ich noch erreichen muss. Manchmal erledige ich meine Arbeit in Eile, auf schludrige Weise und verstecke mich hinter dem Gedanken, dass es „einigermaßen“, gut genug ist. Die beständige und sorgfältige Art von Frau B, mit Dingen umzugehen, ist etwas, woran ich noch arbeiten muss.

Obwohl ich an der New Yorker Fa-Konferenz nicht teilnehmen konnte, schaute ich die Minghui-Berichte über die Konferenz durch und suchte nach den beiden Artikeln.Als ich einen entdeckte, stieg ein gewisser Stolz und ein Erfolgsgefühl in mir auf. Einen Sekundenbruchteil später realisierte ich, dass dies ein Eigensinn auf Ruhm war.

Ich betrachtete es als eine Gelegenheit, mich zu bestätigen und nicht das Fa. Obwohl nur die Praktizierenden, Frau B, Frau C und die Koordinatorin von meiner Mitwirkung wussten, war es eine Falle, vor der ich mich in Acht nehmen musste.

Als ich dies erkannte, verwarf ich den Gedanken und sagte mir: „Ich möchte von diesen Gedanken nicht weiter verfolgt werden; es sind nicht meine. Meine Fähigkeit wurde mir vom Meister gegeben, um anderen Praktizierenden zu helfen. Der Artikel wurde ausgewählt, weil diese Praktizierende es in ihrer Kultivierung gut gemacht hatte. Für mich gibt es da nichts zu prahlen.“ Danach war es in mir sofort ruhig und friedlich.

Am nächsten Tag kam die Koordinatorin zu mir.

„Glückwunsch“ sagte sie begeistert. „Der Artikel, den du geschrieben hast, wurde ausgewählt und auf Minghui veröffentlicht!“

Ich lächelte nur und sagte: „Vielen Dank, ich habe es gesehen.“

Als Frau C nach einigen Tagen kam, um mir zu danken, sagte ich zu ihr: „Du brauchst mir nicht zu danken – am Ende war es die barmherzige Anleitung des Meisters, um dir deinen Wunsch zu erfüllen. Danken wir beide dem Meister, dass er uns die Chance gab, uns durch das Schreiben eines Erfahrungsberichtes zu kultivieren.“

Bei beiden Begebenheiten habe ich eine Menge gelernt, aber ich weiß auch, dass ich noch fleißiger werden muss. Als Kultivierende wissen wir, dass Xinxing-Prüfungen in jedem Augenblick erscheinen können – manchmal bestehen wir sie und andere Male stolpern wir wegen unserer menschlichen Eigensinne. Ich hoffe, dass ich noch strikter meine menschlichen Eigensinne eliminieren und rasche Fortschritte auf dem Weg der Kultivierung machen kann.

Vielen Dank, verehrter Meister!Vielen Dank, Mitpraktizierende!