Beschwerden und Kampfgeist ablegen

(Minghui.org) Als Xi Jinping kürzlich England besuchte, habe ich als Journalist an den friedlichen Aktivitäten der Falun Gong-Praktizierenden teilgenommen und anschließend darüber berichtet. Heute möchte ich einige Kultivierungserfahrungen mitteilen, die ich dabei gemacht habe.

Mich nicht mehr über andere beschweren

Am Morgen des 23. Oktober fuhr ich mit dem Bus nach Manchester. Auf der Fahrt erkannte ich, dass ich die menschliche Denkweise ablegen sollte, insbesondere die Logik der alltäglichen Menschen und wie sie die Dinge beurteilen. Ich nahm mir vor, mich nicht mehr über andere zu beschweren. Denn sobald ich mich beschwere, bin ich mit dem Verhalten anderer unzufrieden und schaue nach außen. Das entspricht nicht den Fa-Grundsätzen und dem Verhalten eines Kultivierenden.

Der Meister sagt:

„Was bedeutet, dass das Herz nicht aufrichtig ist? Das heißt, dass man sich immer wieder nicht als Praktizierenden betrachtet.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S. 366)

Ein Beispiel: Wenn andere mich schlecht behandelten, dachte ich mir, es könnte wegen dieser oder jener Angelegenheit aufgetreten sein. Wenn ich nichts Konkretes fand, tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass es sich wahrscheinlich um Karmavergeltung handelte. Jetzt weiß ich, dass dieser Gedanke nicht richtig war. Was unsere Augen sehen, ist meistens falsch. Aus Egoismus und Selbstschutz lassen wir uns oft von Illusionen täuschen.

Auf der Rückfahrt von der Veranstaltung rezitierte ich diesen Abschnitt aus dem „Lunyu“:

„Erst wenn er das wirklich Barmherzige vom wirklich Bösen, das Gute vom Schlechten unterscheiden kann und über die menschliche Ebene hinausgeht, wird er das wahre Universum und die Lebewesen auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Räumen sehen und Kontakt mit ihnen aufnehmen können.“ (Li Hongzhi, Über Dafa, 24.05.2015)

Wenn man die Dinge nicht beurteilt und keinerlei Anschauungen hat, fühlen wir uns innerlich sehr ruhig. Es macht uns nichts aus, wie wir behandelt werden oder wie andere sich verhalten. Das ist keine zwanghafte Handlungsweise, sondern man folgt einfach nur dem Fa-Grundsatz:

„Die wahre Barmherzigkeit beinhaltet gar keinen Egoismus. Ganz gleich, wem gegenüber, alle Lebewesen werden mit aufrichtigen Gedanken und gutherzig betrachtet.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)

Den Kampfgeist beseitigen

Normalerweise arbeite ich zu Hause für die Medien. Ich dachte, dass ich alles leicht nehmen und mit niemandem kämpfen würde. Doch in der Praxis – also bei den Aktivitäten in der Gesellschaft – kamen meine menschlichen Herzen dann zum Vorschein. Manchmal war der Verlust nicht mehr wiedergutzumachen und die Errettung der Lebewesen wurde beeinträchtigt.

Ein Beispiel: In Manchester flüsterte eine Chinesin einem Polizisten etwas ins Ohr. Von ihrer Kleidung und ihrem Benehmen her vermutete ich, dass sie für die Kommunistische Partei Chinas arbeitete. Ich ging zu dem Polizisten und erklärte ihm die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung, jedoch mit verstecktem Kampfgeist und etwas Geringschätzung gegenüber dieser Chinesin. Zum Schluss sagte die Chinesin zu mir, dass sie für die Polizei in Manchester arbeite.

Ein andermal half ich einer chinesischen Mitpraktizierenden bei einem Interview. Ein Chinese kam zu unserer Gruppe und es schien so, als wollte er Unruhe stiften. Ich war sofort alarmiert und sagte dem Journalisten, der das Interview führte, dass der Chinese einer Gehirnwäsche unterzogen worden sei und er ihn filmen solle. Später erfuhr ich, dass ein Mitpraktizierender dem Chinesen die wahren Umstände erklärt hätte und der Chinese vollkommen davon überzeugt sei, dass es erst nach der Auflösung der KPCh ein neues China geben werde. Ich bewunderte die Barmherzigkeit dieses Mitpraktizierenden und schämte mich für meine Engstirnigkeit. Bei der Errettung der Menschen dürfen wir keine Unterschiede machen. Sie alle sind Lebewesen, die wir erretten sollen. Wenn ich sie aus Egoismus oder Angst beurteile, könnte es sein, dass sie wegen eines Gedankens nicht errettet werden können.

Manche Praktizierende halten es sogar für aufrichtig, wenn sie mit den alltäglichen Menschen um Recht oder Unrecht streiten. In Wirklichkeit haben sie sehr starken Kampfgeist. Die wahre Erhöhung liegt im Verzicht. Wenn wir ungerecht behandelt werden, sollten wir trotzdem gutherzig die wahren Umstände erklären und so unseren Kampfgeist beseitigen.

Meine Erkenntnis ist, dass wir uns mutig allen unseren menschlichen Herzen stellen und keine Ausreden suchen sollten. Wenn wir sie erkannt haben, können wir sie beseitigen. Erst dann können wir das Barmherzige vom Bösen unterscheiden.