Nach zehnjährigem erzwungenem Exil stirbt eine Hochschulprofessorin im Alter von 49 Jahren – Ein Nachruf
(Minghui.org) Frau Shao Jingmai, Privatdozentin für das Fach Englisch an der Pädagogischen Hochschule Taizhou, starb am 29. April 2014 im Alter von 49 Jahren. Vor ihrem Tod war die Falun Gong-Praktizierende gezwungen gewesen, ein unstetes Leben zu führen, um der Belästigung und der Verfolgung wegen ihres Glaubens durch die chinesische Regierung zu entkommen.
So war es früher in ihrem Leben...
Frau Shao wurde im Bezirk Zhaozhou in der Provinz Heilongjiang in die Familie von zwei versierten Lehrern geboren. Schon in jungen Jahren entwickelte sie einen Enthusiasmus und eine Begabung fürs Lernen, die sie durch das ganze Leben begleiteten.
Schulisch gehörte sie immer zu den Besten ihrer Klasse, ihre körperliche Verfassung war jedoch eine andere Geschichte. Nach der Aufnahmeprüfung für die Hochschule verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Frau Shao sehr rasch. Aufgrund ihrer schlechten Gesundheit versäumte sie viele Tage im Unterricht.
Es schien, dass sich Frau Shao in der Schule am meisten zu Hause fühlte, denn sie war nie weit weg von einem Schulcampus. Nach ihrem Hochschulabschluss fand sie eine Anstellung als Englischprofessorin an der Lehrerhochschule Acheng in Heilongjiang und wurde rasch zu einer beliebten Kollegin.
Ihre zuverlässige und verantwortungsbewusste Arbeitshaltung erhielt Respekt von ihren Kollegen während ihre freundliche Natur sie bei den Schülern beliebt machte. Auf dem Höhepunkt ihrer beruflichen Karriere heiratete sie ihre Kindheitsliebe und begann ein romantisches Familienleben.
Doch ihre Schwäche wurde sie nicht los – ihre Gesundheit blieb weiterhin schlecht und sie musste häufig den Unterricht absagen oder eine Pause einlegen, um sich auszuruhen.
...bis sie auf Falun Dafa traf
Frau Shao begann 1996 Falun Gong zu praktizieren. Zu ihrer Überraschung verbesserte sich ihre Gesundheit dramatisch. Als unabhängige Denkerin hatte sie zuerst Zweifel an der Praktik, da sie nicht blind irgendetwas verehren wollte. Doch die Veränderung, die sie persönlich durchlief, festigte ihren Glauben an Falun Gong weiter.
Sie war begeistert von ihrer guten Gesundheit und richtete in ihrem Haus eine Fa-Lerngruppe für ihre Kollegen und Schüler ein. Sie berichteten von ihren Kultivierungserfahrungen unter der Anleitung von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht und von ihrer Freude, in der Kultivierung voranzuschreiten.
Diese friedlichen und wunderschönen Zeiten behielten ihre Kollegen und Schüler für immer in Erinnerung, sogar nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Verfolgung von Falun Gong begann.
Gezwungen, ihren Glauben zu widerrufen
Im Juli 1999 begann die KPCh auf Anweisung des damaligen Präsidenten Jiang Zemin, Falun Gong-Praktizierende zu verhaften und sie in Zwangsarbeitslagern zu foltern.
Gerüstet durch ihre eigene Geschichte und im Vertrauen auf ihre Regierung ging Frau Shao am 22. Juli zur Provinzregierung, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Sie wurde allerdings stattdessen verhaftet und in der Polizeiwache eingesperrt.
Als die Polizei herausfand, dass sie eine Fa-Lerngruppe führte, machte sie sie zum Hauptziel der Verfolgung. Behörden zwangen sie, gegen ihren Willen Reueerklärungen zu schreiben und ihren Glauben zu widerrufen.
Abgeschnitten von ihrem Glauben, kam Frau Shao in einen großen Konflikt – was war mit ihren vermeintlichen Rechten als chinesische Bürgerin passiert? Ihre Gedankenfreiheit, ihre unabhängige Geisteshaltung – dies alles verschwand auf einen Schlag.
Die Erklärung, die sie gegen ihren Willen geschrieben hatte, nagte an ihrem Gewissen. Ihre Mitpraktizierenden waren entweder verhaftet, appellierten oder waren auf der Flucht. Sie konnte sich an niemanden um Hilfe wenden. Wohin sollte sie gehen? Und wie?
Ein Jahr später im Jahr 2000 zog sie mit ihrem Mann in den Süden Chinas in eine andere Arbeitssituation. Weil sie beide hervorragende Lehrer waren, bekamen sie sofort eine Anstellung an der Lehrerhochschule Tiazhou in der Provinz Zhejiang.
Obwohl sich ihre Lebensbedingungen verbesserten, ließ sich Frau Shao nicht durch ihren neuen Lebensstandard oder ihr höheres Einkommen aufmuntern.
Sie bemerkte allmählich, dass die Chinesen trotz Chinas rascher wirtschaftlicher Entwicklung bedauerlicherweise immer noch mit Informationen im Rückstand lagen. Sie waren sich des Völkermordes, der sich in dem Land, in dem sie lebten, ereignete, nicht bewusst.
Und diejenigen, die von der Verfolgung wussten, waren immer noch von der Propaganda getäuscht und glaubten, dass die Aktionen der Partei eine „Reinigung“ sei, genauso wie die Partei wollte, dass sie glaubten. Sie hatten eine Gehirnwäsche erlebt und verschlossen sich vor dem Leiden unschuldiger Menschen.
Sie kehrte zu Falun Gong zurück und geriet ins Visier der Verfolgungsbehörden
Frau Shao konnte es nicht ertragen zu sehen, wie die Gedanken dieser unschuldigen Bürger durch Falschinformationen vergiftet wurden. Sie nahm es selbst in Angriff, die wahren Umstände der Verfolgung zu verbreiten und verteilte in ihrer Freizeit diskret Informationsmaterial über Falun Gong.
Doch ihre Taten zogen das Interesse der örtlichen Behörden in Taizhou auf sich. Sie behielten sie unter genauer Beobachtung und nahmen sie schließlich im Juli 2004 fest.
Sie wurde angeklagt, weil sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilt hatte und wurde im Untersuchungsgefängnis Taizhou festgehalten. Ihre Gesundheit begann sich exponentiell zu verschlechtern und die Polizeibehörde musste sie nach einem Monat freilassen, damit sie sich behandeln lassen konnte.
Doch sie setzten ihren Arbeitsplatz ständig unter Druck und versuchten ihren Mann zu zwingen, sich scheiden zu lassen. Weil Frau Shao nicht wollte, dass ihre Freunde und ihre Familie in ihre Angelegenheiten mit hineingezogen wurden, verließ sie ihre Zuhause, nachdem die Polizeibehörde das zweite Mal versucht hatte, sie einzusperren.
Ihr Verschwinden machte die Polizeibehörde Taizhou wütend und sie gab sofort einen landesweiten „Haftbefehl“ für sie heraus und beschrieb sie als Flüchtige eines wichtigen Falles.
Familienangehörige wurden mit hineingezogen
Ihr Mann wurde gezwungen seine Position als Abteilungsleiter an der Hochschule aufzugeben und wurde erpresst, seine Scheidung zu verkünden. Und so wurde eine unschuldige und harmonische Familie von einer skrupellosen Regierung auseinander gerissen.
Um Frau Shao zu finden belästigte die Partei unablässig ihre Verwandten. Sie wandten alle möglichen Mittel an – zapften das Telefon ihrer Familie an und beschatteten sogar ihren Ex-Mann.
Ihre Eltern starben ohne den Aufenthalt ihrer liebsten Tochter zu kennen oder zu wissen, ob sie noch am Leben war. In ihren letzten Tagen sprachen sie ständig von ihr und über die Angst, die sie um ihr Leben hatten.
Frau Shaos damals 14 Jährige Tochter wanderte in der Verwandtschaft herum. Einst der Liebling ihrer Eltern, stand sie nun allein dem Leben gegenüber. Sie entwickelte rasch eine vorsichtige und zynische Einstellung, um sich selbst und ihr gebrochenes Herz zu schützen – denn wer könnte schon das Leiden ihrer Familie verstehen?
Doch die Behörden ließen nicht einmal ein Kind in Ruhe. Als sich Frau Shaos Tochter für die Hochschule anmeldete, schickten sie Agenten, die den Aufenthaltsort ihrer Mutter von ihr wissen wollten. Glücklicherweise sahen die Lehrer der Schule das und hinderten die Polizisten daran, weiter so zu handeln. Sie ergriffen sogar extra Mittel, um das junge Mädchen zu schützen.
Frau Shao musste diese Schläge, die sich kurz hintereinander ereigneten, ertragen und dies nicht einmal in der Behaglichkeit ihres eigenen Zuhauses. Um ihre Eltern und Verwandten zu schützen, war sie ständig unterwegs.
Sie musste eigenartige Jobs übernehmen, weil sie ihre Identität nicht vorzeigen konnte aus Angst davor, erwischt zu werden. Obwohl ihr Leben hart war, sparte sie, was sie konnte, um Informationsmaterial herzustellen und ihren Mitpraktizierenden zu helfen.
Als eine sanftmütige, gutherzige und geduldige Person kam sie gut mit vielen ihrer Mitpraktizierenden aus und wurde für viele eine Vertraute. Ihr plötzliches Ableben schockierte ihre Mitpraktizierenden und machte sie traurig.
Selbst unter der brutalen Verfolgung durch ein repressives Regime halten Falun Gong-Praktizierende wie Frau Shao ihren Glauben aufrecht und sagen die Wahrheit.
Frau Shaos größtes Bedauern war, dass sie niemals in der Lage war, den Polizisten, die sie einst verfolgt hatten, Falun Gong in vollem Umfang zu erklären. Ihre Taten werden ihnen enorme Schwierigkeiten in der Zukunft bereiten, sagte sie. Im Januar 2014 hatte sie ihnen noch Neujahrskarten geschrieben, mit denen sie ihnen von der Verfolgung berichtete und ihnen alles Gute wünschte.
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